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Fragen zum Jubiläum an Autoren und Leser (Folge 8)

Rudi und das 'Zamorraversum'Fragen zum Jubiläum an Autoren und Leser
(Folge 8)
Autoren und Leser - Der Nachschlag

Ich habe mit einige Autoren , die bei Professor Zamorra mitschreiben oder mitgeschrieben haben, ein kleines Interview zu 40 Jahre Professor Zamorra gemacht. Auch einigen Lesern habe ich die Fragen gestellt, denn diese sind das Herz der Serie.  Ab jetzt sind dann nochmal ein paar Leser und Autoren dran ...


Folgende Fragen galt es zu beantworten. Ich stellte sie unter anderem auf Facebook
 
Frage 1: Was Fasziniert euch bei Professor Zamorra?
Frage 2: Wie sieht ihr die Entwicklung von Professor Zamorra?
Frage 3: Wie lange lest ihr die Serie schon?
Frage 4: Was haltet ihr von den Figuren und ihre Entwicklung?
Frage 5: Welcher Autor von damals ist euer Favorit und heute?

Jetzt kommt Walter Seppi aus Facebook zu Wort.
Frage 1: die Mischung aus SF/Fantasy, ansprechende Charaktere und interessante Hintergründe

Frage 2: Das kann ich nicht so gut beantworten, da ich gerade quasi pausiere, hänge in den 890ern herum.
 
Frage 3: seit 1999/ Band 660 glaub ich
 
Frage 4: waren immer das Herzstück der Serie...Fenrir, Khyra Stolt, Thia Medixa, Angelique Cascal, T´Carra, Carlotta etc. waren immer etwas besonderes und hatten nachvollziehbare Intentionen
 
Frage 5: Och, ich mag sie eigentlich alle...aber Volker ein kleines bißchen mehr.
 
Es kommt »Sinclair« aus dem Bastei Forum zu Wort.
 
Frage 1: Frage 1: Ich finde die Mischung aus Fantasy , Grusel und SF faszinierend. Von jedem etwas , ist eine gute Mischung.

Frage 2: Nun es mußte ja etwas geschehen und die Ereignisse nach Band 1000 , sind schon fantasiereich. Öfters aber auch ein wenig unübersichtlich , da es sehr viele aktuelle Handlungsstränge gibt. Von denen mir einige aber nicht alle gefallen.Bedenklich ist auf jeden Fall , das Zamorra immer mehr zur geduldeten Nebenfigur wird.

Frage 3: Angefangen habe ich zunächst mit den HC ab Nr. 1. In die Heftromane bin ich mit Band 900 eingestiegen , habe aber aus dem 600er - 900er Bereich , noch die wichtigsten Romane nachgelesen.

Frage 4: Die interessanteste Entwicklung betrifft wohl Robert Tendyke. Zamorra und Nicole werden leider immer mehr zu Nebenfiguren.Asmodis neue Rolle ,ist eigentlich ein Widerspruch in sich , der aber auch einen gewissen Reiz hat. Gespannt bin ich mal bei Vassago. Dessen Entwicklung sehe ich gar nicht kritisch , da er ja immer schon Dämon war. Nur das Sammeln von Pluspunkten , muß nicht unbedingt ein Widerspruch zur dämonischen Seite in ihm sein. Mit Cary Ann Boulder ist er ja auch nicht unbedingt stets zartfühlend umgegangen. Auch Stygia gefällt mir in ihrer Rolle als Angela Dean sehr gut. Genauso wie Cranston und die ganze New Yorker NYPD - Truppe.

Frage 5: Allen voran natürlich Volker Krämer. Besonders seine Roman haben mich zu PZ geführt. Aber auch Oliver Fröhlich und Manfred H. Rückert sind meine erklärten Lieblingsautoren. Zur Zeit ist ja dann auch der Don , der einzige meiner Favoriten , der regelmäßig neue Romane schreibt.
 
Das Wort hat der Autor Michael Breuer.
 
Frage 1: Was war für Dich der Anreiz und die Herausforderung bei Professor Zamorra mitzuschreiben?
Michael Breuer: Da bin ich damals ziemlich forsch drangegangen. 2004 hatte ich schon diverse Geschichten in allerlei Fanzines veröffentlicht und ich hörte zu der Zeit von meinem damaligen Umfeld immer wieder, ich solle doch mal was an einen Verlag schicken. Zamorra habe ich immer gern gelesen und mir kurzerhand gedacht, ich versuchs mal mit einem zünftigen Gruselroman. Nachdem ich meine Serienkenntnisse aufgefrischt hatte, habe ich zunächst ein Exposé erstellt und, weil ich grad so schön in Fahrt war, auch gleich den ganzen Roman geschrieben, um ihn dann an den Bastei-Verlag zu schicken. Der Text landete zunächst bei Peter Thannisch, schließlich bei Werner und erschien dann letztendlich als Band 787.
 
Frage 2: Welche Vor- und nachteile hat das Dasein als Zamorra-Autor?
Michael Breuer: Die Vorteile: Man hat ein sehr großes, buntes Serienuniversum, in dem man sich austoben kann und in dem vom klassischen Grusel über Fantasy-Elemente bis zur SF alles vorhanden ist, was das Herz begeht.
Die Nachteile: Man hat ein sehr großes, buntes Serienuniversum … Nein, im Ernst, Nachteile sehe ich eigentlich keine. 40 Jahre PZ bedeuten natürlich eine gewaltige Datenfülle an Informationen und kein Teamautor kann jedes Detail der verschlungenen Seriengeschichte ständig präsent haben, aber man sollte willens sein, sich in die Materie einzuarbeiten, dann klappt das schon.
 
Frage 3: Reduzierst Du nach dem Einstieg bei Sinclair Dein Engagement bei Zamorra?
Michael Breuer: Nein.

Frage 4: Wie gehst du mit Kritik und Lob um?
Michael Breuer: Na, über Lob freut sich wohl jeder Autor. Kritik muss man aushalten können, wenn man Texte veröffentlicht. Es kommt halt immer darauf an, wie sie vorgebracht wird. Mit einem lässigen „Da hat der Breuer ja mal ganz großen Käse verzapft“ kann man nun einmal nichts anfangen, wenn es bei der markigen Aussage bleibt. An einer begründeten Kritik kann man nur wachsen. Schließlich ist ja keiner perfekt.

Diesmal hat Martin Barkawitz auch unter Roger Clement bekannt, der einige Romane für Professor Zamorra geschrieben hatte das Wort..
 
Frage 1: Frage 1: Wie bist du damals zu Professor gekommen?
Martin Barkawitz: Ich wurde von Peter Thannisch vom Bastei-Verlag angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, als Co-Autor bei Zamorra mitzuwirken. Ich habe mich dann etwas in die Serie eingelesen und schließlich meinen ersten Roman mit dem Titel "Die Haut des Vampirs" beigesteuert.

Frage 2: War der Charakter der indischen Demon-Police Offizierin Asha Devi deine eigene Kreation oder ist sie eine Anlehnung an eine reale Person?
Martin Barkawitz: Asha Devi ist in meinem Kopf entstanden, nachdem ich den tamilischen Mystery Thriller "Snegitiye" gesehen hatte. Dort spielt die indische Schauspielerin Tabu eine ziemlich rabiate Polizistin, die mir gut gefallen hat ... und da Indien bekanntermaßen über eine unglaublich reiche Mystik verfügt, war die Verbindung zu Zamorra sofort da.

Frage 3: Was hat dich an der indischen Mythologie so fasziniert?
Martin Barkawitz: Die indische Kultur ist über 6000 Jahre alt; viele uralte Traditionen werden immer noch gepflegt. Das märchenhafte Indien unserer Fantasie spielt ja auch in der deutschen Populärkultur eine große Rolle, man denke nur an Filme wie "Der Tiger von Eschnapur" oder Karl Mays "Der Fremde aus Indien". Außerdem mag ich gern indisches Essen, also ein gewisses Faible ist schon vorhanden ...
 
Frage 4: Könntest du dir vorstellen zum Themenkreis Asha Devi, einen Abschlussband zu schreiben, sollte man Dich fragen?
Martin Barkawitz: Theoretisch schon; inzwischen habe ich allerdings eine Literaturagentin, die zu dem Thema gewiss auch eine Meinung hätte.

Frage 5: Wie war dein Verhältnis zu deinen Kollegen als du auch bei Professor Zamorra geschrieben hattest?

Martin Barkawitz: Von den Kollegen habe ich nur Werner Kurt Giesa kennengelernt. Ich glaube, wir sind ganz gut miteinander ausgekommen.

Frage 6: Was waren bei Professor Zamorra deine persönlichen?
Martin Barkawitz: Am meisten Spaß hat mir die Tunguska-Story gemacht. Der genaue Titel ist mir entfallen

Frage 7: Verfolgst du noch Professor Zamorra und seine Entwicklung?
Martin Barkawitz: Nein, ich komme momentan allgemein nicht viel zum Lesen.

Frage 8: Glaubst du, man hätte damals gedacht, dass Professor Zamorra so lange läuft?
Martin Barkawitz: Ja und nein. Einerseits waren die Verkaufszahlen ja nicht immer befriedigend, andererseits gibt es wohl außer Perry Rhodan wohl kaum eine andere Serie mit so treuen Fans.

Zum Abschluss hat wieder ein Autor das Wort. Manfred Weinland, den man bei Professor Zamorra (mittlerweile) als Adrian Doyle kennt.

Frage 1: Frage 1: Wie bist du in den 80ern zu Professor Zamorra gekommen?
Manfred Weinland: Über den Kontakt zu Werner Giesa und die Romanagentur Grasmück (Dan Shocker), die uns beide betreute.
Wie schon bei Damona King tastete ich mich erst über Gemeinschaftsromane mit Werner an die Serie heran, denen dann auch Solowerke folgten. Mit Werner verstand ich mich damals schreibtechnisch so blind wie später mit Timmy Stahl. War eine tolle Zeit, kann sich heute kaum noch jemand, der es nicht mitgemacht hat, vorstellen, welchen Stellenwert HEFTromane da noch hatten. Wobei ich die eigentliche Hochzeit dieses Genres selbst ja auch schon nicht mehr als Autor auskosten konnte, die kenne ich auch nur aus Anekdoten und vom Hörensagen.

Frage 2: Was war ausschlaggebend das du von 310 bis die Nummer 718 eine Pause eingelegt hattest?
Manfred Weinland: Das, was Rolf auch schon des Öfteren für seinen Ausstieg als Grund angegeben hat: Ich hatte damals noch einen festen Job, Werner lebte vollständig vom Schreiben. Wenn ich mich recht erinnere, setzte er mich aber vor vollendete Tatsachen, so in der Art: "Es wurde beschlossen...", dass er künftig die Serie im Alleingang wuppt. Ich hätte schon gerne noch weitergemacht, hab aber verlagsseitig auch nicht nachgehakt. Danach verlor ich irgendwie für ungefähr drei Jahre völlig die Lust am Schreiben. Um aber irgendwann zu merken: Hey, mir fehlt ja doch was. So fing ich langsam wieder an, über Mitternachtsroman, Trucker King und Jerry Cotton. Zamorra kam erst viel später wieder dazu.

Frage 3: War damals Profesor Zamorra einfacher zu schreiben oder heute?
Manfred Weinland: Nein. Definitiv nicht.

Frage 4: Was ist für dich einfacher bei Profesor Zamorra zu schreiben Taschenbuch oder die Heftromane?
Manfred Weinland: Naja, das, was ich in den Taschenbüchern abhandle, hat aktuell ja nichts mit der laufenden PZ-Handlung zu tun - es ist eher ein historischer Abriss von Neles Wanderung durch die Jahrhunderte, ein paar Höhepunkte herausgepickt. Das schreibe ich ein wenig anders als die Heftromane - weil Nele auch ein ganz eigener Charakter ist und die Zeit, in der es spielt, auch eine etwas andere Sprache erlaubt. Das macht schon Spaß. Aber dass das eine generell leichter als das andere fällt, kann man so nicht sagen. Ist eher tagesformabhängig. Kennt man ja auch aus anderen Betätigungsfeldern.Wink

Frage 5: Hättest du einmal gedacht, dass Profesor Zamorra 40 Jahre auf dem Markt halten könnte?
Manfred Weinland: Nach dem, was auf dem Heftromansektor alles schon verschwunden ist, müsste ich lügen, wenn ich das bejahen würde.
Aber es freut mich - weil ich mit dem Heftroman aufgewachsen bin und er mein Leben seit früher Jugend begleitet. Jeder Titel, der noch am Markt ist, verdient Respekt. Aber es wird in Zukunft nicht einfacher für unseren geschätzten Professor, sich zu behaupten. Nur, wie heißt es so schön: Einfach kann jeder!Laughing


Ich will mich bei all den Autoren und Leser bedanken, die mir Rede und Antwort gestanden haben.

Das solls dann gewesen sein ...

 

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