SHERLOCK HOLMES
Nach einer Serie brutaler Ritualmorde gelingt es Holmes (Robert Downey Jr.) und Watson (Jude Law) im letzten Moment, ein weiteres Opfer zu retten und den Mörder zu stellen: Es ist Lord Blackwood (Mark Strong), der keinerlei Reue zeigt. Obwohl Blackwoods Hinrichtungstermin immer näher rückt, terrorisiert er seine Mitgefangenen und Wärter damit, dass er offenbar mit übernatürlichen Mächten im Bunde steht. Blackwood warnt Holmes und behauptet, dass der Tod ihm nichts anhaben kann, ja, dass der Tod am Galgen sogar zu seinem Plan gehört.
Und tatsächlich sieht es so aus, als ob Blackwood mit seinem Versprechen Recht behält: Seine augenscheinliche Auferstehung versetzt London in Panik und stellt Scotland Yard vor ein Rätsel. Doch damit, so Holmes, hat das Spiel erst begonnen.
Holmes und Watson versuchen Blackwoods tödliches Komplott zu vereiteln und geraten dabei ins Reich der schwarzen Magie und verblüffender technischer Apparate oft hilft nur die Logik, um sich in diesem Labyrinth des Verbrechens zu behaupten
aber auch der eine oder andere rechte Haken erweist sich als durchaus nützlich.
Für Regisseur GUY RITCHIE war ROBERT DOWNEY JR. als Titelheld der Schlüssel seiner neuen Interpretation von Sherlock Holmes.
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Holmes ungewöhnliche Schrullen und sein verhaltener Idealismus schlugen in dem Schauspieler eine besondere Saite an.
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Doch Holmes wäre nicht Holmes, hätte er nicht Watson an seiner Seite, der ihm den Weg ebnet und als treuer Freund unterstützt. Wie bei Holmes hatten die Filmemacher das Gefühl, dass Dr. Watson in den Büchern viel dynamischer wirkt als in den bisherigen Kino- und TV-Verfilmungen.
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In mancher Hinsicht war die Besetzung des Dr. Watson durch JUDE LAW genauso entscheidend wie Downey als Holmes.
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Jude Law hatte die Geschichten über Holmes und Watson schon als Kind gelesen und wunderte sich entsprechend, wie wenig von Watsons Potenzial bisher ausgeschöpft worden ist.
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Gleich als Downey und Law sich kennen lernten, begannen die beiden Schauspieler ihre intensive Zusammenarbeit, die sich in ihren Darstellungen niederschlägt.
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Doch die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Holmes und Watson wird überraschend auf die Probe gestellt, als Watson sich in Mary Morstan (KELLY REILLY) verliebt und sie heiraten will.
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Holmes ist erschüttert, denn Watson ist fest entschlossen, mit Mary ein neues Leben zu beginnen.
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Doch die Ausnahme der Regel heißt Irene Adler. Die Amerikanerin aus New Jersey reist viel und ist in ihrer Unverfrorenheit ihrer Zeit weit voraus. Selbst mit den Gesetzen nimmt sie es nicht sehr genau. Irene taucht in den Sherlock-Holmes-Geschichten zwar nicht oft auf, spielte aber eine sehr denkwürdige Rolle in Conan Doyles Kurzgeschichte A Scandal in Bohemia (Skandal in Böhmen) als die einzige Frau, die Holmes jemals übertroffen hat.
Die Rolle von Holmes großer Liebe und Achillesferse besetzten die Filmemacher mit RACHEL McADAMS.
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Während Irene Holmes ablenkt, stellt sie für ihn gleichzeitig ein Puzzle dar, das sich durchaus mit seinen Profi-Fällen vergleichen lässt. Und der Profi in ihm muss sich voll und ganz auf Lord Blackwood konzentrieren. Blackwoods ursprüngliche Verbrechen offensichtliche Ritualmorde an jungen Frauen haben Holmes kaum herausgefordert, doch Blackwoods augenscheinliche Auferstehung von den Toten ist für Holmes ein perfekter Fall.
Mithilfe des Spiritualismus stilisiert sich Blackwood selbst zu einem mächtigen Herrn der Finsternis, der die Mächte des Bösen einsetzen will, um die Weltherrschaft an sich zu reißen.
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Im Film wie in den Büchern bewähren sich Holmes und Watson in handfesten Auseinandersetzungen, und ihre Fähigkeiten werden immer wieder auf die Probe gestellt. Holmes ist in den Martial Arts versiert, eine Fertigkeit, die er mit dem Hauptdarsteller und mit dem Regisseur von Sherlock Holmes gemeinsam hat, denn auch Downey und Ritchie praktizieren Martial Arts seit etlichen Jahren. Gemeinsam entwickelten sie Holmes ganz persönlichen Kampfstil.
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Auch Watson kann sich in einer Schlägerei behaupten nicht weil ihm das gefällt, sondern weil er keine Wahl hat. Entsprechend prügelt er im Vergleich zu Holmes elegantem Kampfstil einfach drauf los.
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Kameramann Philippe Rousselot setzte die Kamera und die Beleuchtung ein, um die Kämpfe möglichst körperlich und unmittelbar zu gestalten.
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Guy Ritchie setzt diese Sequenzen auch ein, um Holmes Gedanken während des Kampfes zu analysieren. Er und Rousselot benutzten bei diesen blitzartigen Momentaufnahmen eine digitale Hochgeschwindigkeitskamera namens Phantom, mit der man extreme Zeitlupeneffekte erzielen kann.
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Bei einer entscheidenden Action-Sequenz auf einem mehrere Stockwerke hohen Set, für das Teile der Tower Bridge nachgebaut wurden, probte Ritchie unter Anleitung von Oram, Henson und Kampf-Coordinator Richard R. Ryan sehr ausführlich mit den Darstellern. Um die chaotischen Kämpfe in diesen Szenen wirkungsvoll zu gestalten, bemühte sich Ritchie um eine Mischung aus einstudierten Bewegungen und Spontaneität.
Sherlock Holmes London sollen die Zuschauer quasi anfassen können deshalb zeigt Guy Ritchie die Stadt am Scheideweg zwischen der Vergangenheit und dem beginnenden neuen Zeitalter eine riesige, düstere Metropole, in der sich kühne neue Gebäude gegen die alten durchsetzen.
Für alle Filmabteilungen gab es die Vorgabe: Das Design sollte sich möglichst authentisch an der damaligen Realität orientieren, aber gleichzeitig einen neuen, originellen Blick auf Holmes Welt ermöglichen.
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In auffälligem Kontrast zu Holmes kleidet sich Watson untadelig und schick, makellos und sehr elegant. Als ehemaliger Soldat, der vor Kurzem aus dem Krieg in Afghanistan zurückgekehrt ist, lässt seine Kleidung auf seinen Militärdienst schließen.
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Auch bei Irene Adlers Kostümen geht es um die Details. Beavan benutzte authentische Vorlagen aus dem 19. Jahrhundert, um sie dann mit einer besonderen Note zu versehen.
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Produktionsdesignerin Sarah Greenwood schuf mit ihrem Team einen Look für die Sets, der absolut authentisch wirkt. Die größte Herausforderung für das Produktions-Design-Team bestand in der gewaltigen Bandbreite des Films. Diese ungeheure Bandbreite bewältigte man durch die Verwendung von Originalschauplätzen, durch besonders für den Film eingerichtete Sets in Großbritannien und im Computer generierte Bilder. Dann wechselte das Team nach New York City, um im Studio die Szenen auf den größeren Innensets des Films zu drehen.
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Die Filmemacher drehten an Schauplätzen in London, Liverpool und Manchester, um das London wieder auferstehen zu lassen, wie es Ende des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat.
Im Film bewegen sich Holmes und Watson durch alle Ebenen der Londoner Gesellschaft von den schmutzigen Industriegebieten bis zur formalen Pracht. Der Film beginnt in den dunklen Winkeln der Kirche St. Bartholomew the Great aus dem 12. Jahrhundert, wo Holmes und Watson den bösen Blackwood stellen, um den brutalen Ritualmord an einer jungen Frau zu verhindern.
Weitere berühmte britische Gebäude in diesem Film sind St. Pauls Cathedral; der Reform-Club, einer der ältesten und berühmtesten Privatclubs der Stadt (in dem Conan Doyle sogar Mitglied war); das alte Marine-College in Greenwich; Somerset House mit Blick über die Themse; und der Brompton-Friedhof in Kensington, wo der einzige Zeuge von Blackwoods Auferstehung seine bestürzende Aussage macht.
Eine der aufwändigsten Sequenzen die Verfolgungsjagd durch ein in Betrieb befindliches Schlachthaus des 19. Jahrhunderts findet in einem nicht mehr verwendeten Lagerhaus im Londoner East End statt, wo Greenwood mit ihrem Team ein überzeugendes, brutales Labyrinth aus beweglichen Maschinen aufbaute. Das gesamte Set wird geprägt von Messern, Sägen und riesigen Haken, die an Ketten von der Decke hängen.
Im Zuge ihrer Ermittlungen geraten Holmes und Watson in ein provisorisches Labor, wo Blackwoods Mitarbeiter Luke Reordan, gespielt von Oran Gurel, geniale und seltsame Experimente durchführt. Ein Gebäude in den Londoner Spitalfields wurde in eine sichtbare Ausformung von Reordans abartiger Psyche verwandelt: Gekritzelte Anmerkungen und lateinische und hebräische Bibelzitate sind an die Wände gepinnt, Kruzifixe und heidnische Amulette hängen von der Decke, überall liegen sezierte Frösche und Ratten herum.
Eine ausgedehnte Kampf- und Verfolgungssequenz beginnt in Reordans Labor und wird auf der anliegenden Werft fortgesetzt, wo gerade ein riesiges Schiff gebaut wird. Im Verlauf dieser Auseinandersetzung bekommen es Holmes und Watson mit Blackwoods hünenhaftem Helfershelfer Dredger zu tun, der von dem Schauspieler und Profi-Wrestler Robert Maillet gespielt wird.
Dieses große Set wurde auf den Chatham Historical Docks am Stadtrand von London gebaut. Das Bauteam konstruierte die linke Seite des originalgroßen Schiffs, das 70 Meter lang und fünf Meter hoch war, wobei der fünf Meter lange Mittelteil sogar eine Höhe von zehn Metern hatte. In der Endfertigung wurde das Schiff mithilfe von Computereffekten noch weiter erhöht. Zur Anfertigung der Bauteile waren fünf Wochen nötig, und weitere fünf Wochen brauchte das Team, um sie am Chatham-Set zusammenzusetzen. Dabei arbeitete Greenwoods Team eng mit der Abteilung für Spezialeffekte zusammen, denn es ging darum, zusammenbrechende Laufstege, ruckelnde Plattformen und hölzerne Balken mit Sollbruchstellen für die Dreharbeiten gleich mit einzuplanen.
Nach Abschluss der Dreharbeiten in Großbritannien reiste das Team über den Atlantik, um in den Studiohallen der Marcy Avenue Armory in Williamsburg/Brooklyn/New York weiterzuarbeiten. In dieser riesigen Halle entstanden drei wichtige Sets: der Dachboden über der Punch Bowl, die Innenräume von Sherlock Holmes Wohnung in der Baker Street Nr. 221B sowie ein Teil der berühmten Londoner Tower Bridge, wie sie in der Bauphase 1890 aussah.
Der Dachboden über der Bar Punch Bowl, wo Holmes an Boxkämpfen mit bloßen Fäusten teilnimmt, ist eng und schmutzig hier meditiert Holmes, während er versucht, dem Geheimnis von Lord Blackwood auf die Spur zu kommen.
Ein weiteres bedeutendes Set sind Holmes Privatgemächer in der Baker Street 221B sie gehören zu der Wohnung, die er sich mit Watson und der gemeinsamen Haushälterin Mrs. Hudson (GERALDINE JAMES) teilt.
Zeitgenössische Möbel, Vorhänge und viele Einrichtungsgegenstände, die man auf Flohmärkten, in Antiquitätenläden und Leihhäusern fand, wurden von England nach New York verschifft, um die Räume der Wohnung in der Baker Street einzurichten.
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Das chaotische Durcheinander der Wohnung entspricht Conan Doyles Beschreibung von Holmes schlecht organisierten Gewohnheiten, aber auch dem genialen, komplexen Verstand des Detektivs.
Bücher mit Eselsohren, Zeitungen, orientalische Gemälde und Teppiche, unbezahlte Rechnungen, Landkarten von Großbritannien, Anatomiezeichnungen, ein Tigerfell als Vorleger, halb gegessene und dann vergessene Mahlzeiten finden sich in Holmes Privatgemächern ganz zu schweigen von Watsons recht tolerantem Hund Gladstone. Entsprechend seinem Beruf finden sich dort auch Perücken, Schnurrbärte und falsche Nasen für seine Verkleidungen, außerdem ein gepolsterter Pfosten, an dem Holmes seine Martial-Arts-Übungen macht.
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Watsons Praxis befindet sich ebenfalls in der Baker Street und wurde als Studioset gebaut: Im Gegensatz zu Holmes Räumen herrscht dort Ordnung, die Arztdiplome hängen an den Wänden neben Patriziergemälden, Kerzenhaltern in Form von Schwertern, und die medizinische Ausstattung ist sauber aufgereiht.
Nicht alle Studiosets stellen Innenräume dar. Das mit Abstand größte Set war der Schauplatz der Kampfsequenz auf dem Höhepunkt des Films: die Tower Bridge. Heute zählt sie zu den Wahrzeichen von London. Den Namen erhielt sie vom Londoner Tower, der sich am nördlichen Ende der fast 250 Meter langen Brücke befindet und auch das Design der beiden 60 Meter hohen Brückenpfeiler beeinflusst hat. 1890 befand sich die Tower Bridge noch im Bau, die Stahlkonstruktion und Laufstege waren noch ganz den Elementen ausgesetzt, was der abschließenden Auseinandersetzung im Film einen faszinierenden und unberechenbaren Schauplatz verschafft.
Das Tower-Bridge-Set wurde vor einer Greenscreen errichtet, mit deren Hilfe man später durch visuelle Effekte das Panorama der Stadt und der Themse des Jahres 1890 einfügen konnte.
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Das letzte fehlende Element war Hans Zimmers Musik, die die dramatische Handlung, die Verspieltheit, Action und Intrigen untermalt.
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DARSTELLER
DER STAB
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Deutscher Kinostart: 28. Januar 2010
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany
www.SherlockHolmes-DerFilm.de
(2) Robert Downey Jr.
(3) Guy Ritchie
(4) Guy Ritchie
(5) Jude Law
(6) Joel Silver
(7) Kelly Reilly
(8) Lionel Wigram
(9) Guy Ritchie
(10) Lionel Wigram
(11) Robert Downey Jr.
(12) Robert Downey Jr.
(13) Philippe Rousselot
(14) Guy Ritchie
(15) Lionel Wigram
(16) Jenny Beavan
(17) Jenny Beavan
(18) Steve Clark-Hall
(19) Innenausstatterin Katie Spencer
(20) Robert Downey Jr.
(21) Lionel Wigram
(22) Hans Zimmer
Kommentare
ich hab da mal eine nicht ganz einfache frage zu dem neuen sherlock holmes film..ich bin auf der suche nach einem buch was in der filmszene (wo er im hauptquatier des ordens ist und erfährt das lord blackwood der sohn des obersten ist) scherlock holmes gereicht wird .. könnt ihr mir sagen aus welcher zeit diese aufzeichnungen und bilder sind oder welches buch das sogar sein könnte...oder wo ich ähnlichen dargestellte aufzeichnungen und bilder finden könnte
abgebildet auf den bildern in dem buch was scherlock holmes in der hand hielt war zum beispiel 1x ein pentagramm, 1x 2 engel und im hintergrund ein teufel...usw.
ich würd mich wahnsinng freuen wenn ihr mir helfen könntet.
Wer kann helfen?
Aber dieser Sherlock Holmes war nur schlechter angezogen. Die Actionszenen war guter Durchschnitt, aber nichts Besonderes. Die Story an sich war schwach, da gibt es bessere Filme im Genre: Vidoq etwa.
Das einzige, was mir gefiel, waren die Dialoge und ein wieder mal unverschämt gut aussehender Jude Law