Der Western in Film und Fernsehen: Alan Ladd
Western in Film und Fernsehen
Alan Ladd
1931 trainierte Ladd für die Olympischen Spiele des Jahres 1932, aber eine Verletzung verhinderte seine Teilnahme. Daraufhin ging er nach Hollywood und jobbte dort als Bademeister, Tankwart, verkaufte Hotdogs und begann mit kleineren Rollen am Theater und als Radiosprecher.
1932 gab Alan Ladd in dem Film "TOM BROWN OF CULVER" sein Filmdebüt. Danach war er in drei Dutzend Filmen, vorwiegend in Kleinst- und Nebenrollen, zu sehen. Jahrelang war er zudem im Warner Studio als Bühnenarbeiter tätig.
"I had only that one picture, Hitler, the Beast of Berlin, in which I had a part big enough to impress anyone. I tried for better roles over and over again." (1)
1936 heiratete er Marjorie Jane Harrold. Ein Jahr später wurde ihr gemeinsamer Sohn Alan Ladd jr. (der später Filmproduzent und Präsident von 20th Century-Fox) geboren.
Nachdem Alan Ladd die Talentagentin und ehemalige Schauspielerin Sue Carol kennen lernte, ging es mit seiner Karriere stetig bergauf, denn sie arbeitete nachdrücklich an seiner Karriere, und verschaffte ihm größere Rollen. So unter anderem in dem Film "CITIZEN KANE“ von Orson Welles, in dem Ladd einen Reporter mimte.
1942 war es dann soweit. Alan Ladd bekam in dem Paramount-Film "DIE NARBENHAND" endlich die Rolle, auf die er und Sue so lange gewartet hatten.
Ladd spielt darin den professionellen Killer Philip Raven, der melancholisch und unauffällig seine Auftragsarbeiten verrichtet.
Zudem war mit der Kombination Alan Ladd und Veronika Lake das neue Hollywood-Traumpaar der 1940er Jahre geboren.
Die perfekte Besetzung des Films "DIE NARBENHAND" kam beim Publikum sehr gut an und verwandelt Alan Ladd über Nacht in einen Star.
"Frank Tuttle lieferte mit seinem finsteren Gangster-Drama einen brillant fotografierten Vorläufer des film noir, der für dieses Genre stilbildend war." (2)
Unter der Regie von Stuart Heisler entstand 1942 mit "DER GLÄSERNE SCHLÜSSEL" ein weiterer Kriminalfilm mit Ladd, eine Verfilmung, die auf einem Roman von Dashiell Hammett. basiert.
Der Film war für damalige Verhältnisse ungewöhnlich brutal, und unvergessen ist die Szene, in der Alan Ladd von William Bendix aufs Übelste misshandelt wird.
Es ist übrigens im Film deutlich zu sehen, dass Bendix bei den Dreharbeiten nicht immer danebengeschlagen hat.
Am 15. März 1942 heirateten Alan Ladd und Sue Carole, nachdem sich der Schauspieler von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen. Sohn David Ladd und Tochter Alana kamen einige Jahre später zur Welt.
Nach dem Erfolg von "GANGSTERFALLE“ folgten weiteren Ladd-Filme Schlag auf Schlag. So unter anderem "CHINA“ (1943“, "MORGEN GEHÖRT UNS" (1944), "GAUNER UND GANGSTER" (1945) und "IN KETTEN UM KAP HORN" (1946), die alle Erfolge an den Kinokassen waren.
1946 standen Alan Ladd und Veronika Lake in dem Film Noir "DIE BLAUE DAHLIE" erneut zusammen vor der Kamera. Das Filmdrehbuch von Raymond Chandler wurde 1947 für einen Oscar in der Kategorie "Bestes Originaldrehbuch“ nominiert.
Zwei Jahre später gab Alan Ladd mit dem Film "DER TODESVERÄCHTER" (1948) sein Western-Debüt, der wie "DER GROSSE GATSBY" (1949) ebenfalls ein Erfolg an den Kinokassen war.
1949 bekam Alan Ladd mit "THE ADVENTURES OF ALAN LADD" sogar seine eigene Comic-Serie, die es bis 1951 auf insgesamt neun Ausgaben brachte.
Danach war Alan vorwiegend in Kriminalfilmen wie „CHICAGO DEADLINE" (Todesfalle von Chicago, 1949) und „APPOINTMENT WITH DANGER“ (Inspektor Goddard, 1951) sowie in Western und Abenteuerfilmen wie "DAS BRANDMAL" (1950) und "DIE HÖLLE DER ROTEN BERGE" (1951) sowie "IM BANNE DES TEUFELS" (1952) und "SCHIFF DER VERURTEILTEN" (1952).
Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte der Schauspieler Alan Ladd mit dem Edelwestern "MEIN GROSSER FREUND SHANE" unter der Regie von George Stevens.
"Dieser großartige Westernklassiker von George Stevens zeigt den ewigen Kampf vom Guten gegen das Böse - hier in Form des kleinen Farmers gegen den übermächtigen Viehzüchter. Die wunderbare Fotografie und die guten Darsteller sorgen für beste Western-Unterhaltung." (3)
Der Film wurde für sechs Oscars nominiert, erhielt aber nur den Oscar in der Kategorie “Beste Kamera”. 1953 erhielt Ladd den „PHOTOPLAY AWARD“ als „MOST POPULAR MALE STAR“. Ein Jahr später folgte der “HENRIETTA AWARD” als “WORLD FILM FAVORITE – MALE”.
1953 reiste Alan Ladd nach England, wo er den Film "UNTER SCHWARZEM VISIER" für die Warwick Studios drehte.
Als er in die USA zurückkehrte, gründete Ladd 1953 mit der Jaguar Productions seine eigene Produktionsfirma. Der erste Film seiner neu gegründeten Produktionsfirma war der Warner-Western "DER EINSAME ADLER VON LAST RIVER" (1954), indem er die Hauptrolle mimte.
Weitere Filme seiner Produktionsfirma, in denen Ladd ebenfalls die Hauptrollen mimte, waren "BLUTIGE STRASSEN" (1955), "HERRSCHER ÜBER WEITES LAND" (1957), "DURCHBRUCH BEI MORGENROT" (1958), "DAS TÖDLICH NETZ" (1959), "ER KAM, SAH UND SIEGTE" (1960) und "UND DER HERR SEI UNS GNÄDIG" (1960).
1960 drehte Alan Ladd mit "VERGELTUNG OHND GNADE" seinen letzten Westernfilm.
"Gegen sein Leinwandimage als „Mein großer Freund Shane“ spielt Alan Ladd hier einen düsteren, zwielichtigen Charakter." (4)
Anfang der 1960er Jahre begann Ladds Karriere zu stagnieren. So kam es, dass der Schauspieler in Italien mit "DIE VERLORENE LEGION" (1961) seinen wohl schlechtesten und unbedeutendsetn Film drehte. In dieser konfusen Verfilmung ist Ladd als römischer Kriegsheld Horatius zu sehen.
Zurück in Hollywood drehte Ladd 1962 den Kriminalfilm "DER TIGER IST UNTER UNS", der aber auch kein Erfolg an den Kinokassen war.
1963 entstand unter der Regie von Edward Dmytryk der Film "DIE UNERSÄTTLICHEN" nach einem Roman von Harold Robbins. Alan Ladd, der damals gerade mal Ende vierzig war, sah mindestens fünfzehn Jahre älter aus, was vermutlich auf seine Alkoholsucht zurückzuführen war.
Der Film "DIE UNERSÄTTLICHEN" war ein so großer Erfolg an den Kinokassen, und hätte Ladds stagnierende Karriere wieder angekurbelt. Zudem war eine Fortsetzung des Film geplant. Nevada Smith, den Alan Ladd in "DIE UNERSÄTTLICHEN" verkörperte, sollte darin den Helden mimen.
Doch bevor der Regisseur Henry Hathaway mit den Vorbereitungen zu dem Film anfangen konnte, verstarb Alan Ladd am 29. Januar 1964 in seinem Haus in Palm Springs, Kalifornien.
Die Umstände von Ladds Tod sind diffus. Alan Ladd starb nach einer Schussverletzung an einer Überdosis Beruhigungsmittel gemischt mit Alkohol.
Filmographie
71. Shane / Mein großer Freund Shane (1953)
(1) Alan Ladd
(2) Prisma Online
(3) Prisma Online
(4) Prisma Online
© by Ingo Löchel