Der Western in Film und Fernsehen: Budd Boetticher
Der Western in Film und Fernsehen
Budd Boetticher
Der Regisseur Budd Boetticher wurde am 29. Juli 1916 als Oscar Boetticher jr in Chicago, USA, geboren, und wuchs in Evansville, Indiana, auf.
Nach dem Studium an der "Ohio State University", ging Boetticher 1936 nach Mexiko, wo er sich vom Stierkämpfer Carlos Arruza zum Matador ausbilden ließ. Nach einer zufälligen Begegnung mit dem Regisseur Rouben Mamoulian, wurde Boetticher 1941 als technischer Berater für den Tyrone-Power-Film "KÖNIG DER TOREROS" eingestellt.
Nach der Mitwirkung an den beiden Filmen "SUBMARINE" (1942) und "U-BOAT PRISONER" (1944), gab Budd Boetticher 1944 mit dem Kriminalfilm "ONE MYSTERIOUS NIGHT" sein Regie-Debüt.
Nach weiteren Kriminalfilmen und den beiden Film Noirs "ESCAPE IN THE FOG" (1945) sowie "ASSIGNED TO DANGER" (1948) gab Budd Boetticher 1949 mit den beiden Filmen "BLACK MIDNIGHT" und "THE WOLF HUNTERS" sein Debüt als Westernfilm-Regisseur.
1951 drehte er den Film "BULLFIGHTER AND THE LADY", der von John Waynes Produktionsfirma Batjac produziert wurde. Boetticher wurde für seine Drehbucharbeit für den Oscar in der Kategorie "Beste Originalgeschichte" nominiert.
Nach "BULLFIGHTER AND THE LADY" unterschrieb Boetticher einen Vertrag mit Universal, und drehte 1952 mit dem Westernfilm "FLUCHT VOR DEM TODE" mit Audie Murphy in der Hauptrolle seinen ersten Film für das Filmstudio.
Bis 1953 folgten achte weitere Filme für die Universal Studios, darunter auch die Westernfilme "RIVALEN IM SATTEL" (1952), "FLUCH DER VERLORENEN" (1952) mit Rock Hudson, "DER LETZTE REBELL" mit Van Heflin und Julia Adams, sowie "DER MANN AUS ALAMO" (1953) mit Glenn Ford.
"Gekonnt inszenierter Western von Budd Boetticher. Er sagte über seinen Hauptdarsteller Glenn Ford: "Es war unser erster gemeinsamer Film.
Das Problem war nur, dass er physische Aktivität liebt, genau wie Kirk Douglas. Ihn von seinem Pferd herunterzukriegen, war nahezu ein Ding der Unmöglichkeit." (1)
Nach sieben Folgen für die TV-Serie "PUBLIC DEFENDER" (1954) und den beiden Filmen "DIE NACHT GEHÖRT UNS" (1956) und "BLUTIGE HÄNDE" (1956), folgte mit dem Westernfilm "DER SIEBENTE IST DRAN" die erste Zusammenarbeit mit dem Schauspieler Randolph Scott.
"Kompromisslos harter, aber dramaturgisch und optisch ideenreicher Film, der nach ursprünglich reservierter Kritik später zum Inbegriff des puren, ideologiefreien Western gekürt wurde. Der Film führte den Regisseur Budd Boetticher aus den Niederungen der B-Produktionen hinaus." (2)
Danach drehte das erfolgreiche Duo Boetticher/Scott mit
noch sechs weitere gradlinig inszenierte Westernfilme.
1960 endete die Zusammenarbeit zwischen Budd Boetticher und Randolph Scott mit dem Westernfilm "EINER GIBT NICHT AUF".
"Nach dem Drehbuch seines Regie-Kollegen Burt Kennedy ("Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe", "Der gnadenlose Rächer") drehte Genrespezialist Budd Boetticher dieses tragisch-ironische Werk einmal mehr mit Randolph Scott in einer seiner letzten großen Rollen." (3)
Nach seinen Regiearbeiten für die TV-Serien "ABENTEUER IM WILDEN WESTEN" (1960-1961), "IM WILDEN WESTEN" (1961) und "WESTLICH VON SANTA FE" (1961), zog sich Budd Boetticher auf dem Höhepunkt seiner Karriere und seines Ruhmes aus dem Fernseh- und Filmgeschäft zurück.
Danach zog mit seiner dritten Frau Debra Paget (die er am 27. März 1960 geheiratet hatte) nach Mexiko, um dort einen Dokumentarfilm über seinen Freund, den Stierkämpfer Carlos Arruza zu drehen.
Doch das siebenjährige Projekt wurde zum Fiasko für Boetticher. Seine Ehe zerbrach und wurde am 24. August 1961 geschieden, er selbst wurde schwer krank, Arruza und mehrere andere Beteiligte starben bei einem Autounfall.
Boetticher ging schließlich bankrott, landete im Gefängnis und nach einem psychischen Zusammenbruch in einer Nervenheilanstalt.
1969 drehte Budd Boetticher mit dem Westernfilm "A TIME FOR DYING" seinen letzten Film. Danach konnte Boetticher noch einige Filmideen verkaufen. Darunter die Geschichte zum Westernfilm "EIN FRESSEN FÜR DIE GEIER" (1970) unter der Regie von Don Siegel.
Zwei Jahre später heiratete er mit Mary Chelde seine fünfte Frau, mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte. 1989 erschien mit "WHEN IN DISGRACE" Boettichers Autobiographie.
Der Regisseur Budd Boetticher verstarb am 29. November 2001 in seinem Haus in Ramona, Kalifornien, USA.
Filmographie
TV-Serien
1. Prisma Online
2. Lexikon des internationalen Films
3. Prisma Online
© by Ingo Löchel