Der Western in Film und Fernsehen: Garten des Bösen
Der Western in Film und Fernsehen
Garten des Bösen
Bereits auf dem Hinweg zur Mine kommt es zu ersten Spannungen zwischen den vier unterschiedlichen Männern. Doch schließlich erreichen sie ihr Ziel, und können Leahs Mann retten, der von seiner Rettung aber ganz und gar nicht erbaut ist. Zudem scheint er seine Frau zu hassen.
Auf dem Rückweg kommt es zu einer ersten Konfrontation mit den Indianern. Nachdem Daly (Cameron Mitchell) Leahs Mann hilft auf ein Pferd zu steigen, damit er die Gruppe mit seiner Verletzung nicht weiter belastet und aufhält, werden beide Männer von den Apachen umgebracht. Auf ihr weiteren Flucht wird Vincente (Victor Mendoza) das nächste Opfer der Indianer.
Nur Leah sowie Hooker und Fiske können den Apachen kurzzeitig entkommen. Um die weitere Flucht von Hooker und Leah zu begünstigen, entscheidet sich Fiske dafür, zurück zu bleiben, und die Indianer aufzuhalten, damit Hooker und Leah fliehen können.
Nachdem ihnen die Flucht geglückt ist, kehrt Hooker zurück, um Fiske im Kampf gegen die Apachen zu helfen...
Der Westernfilm "GARTEN DES BÖSEN" unter der Regie von Henry Hathaway ist eine interessante psychologische Studie darüber, wie sich Menschen mit unterschiedlichen Charakteren in einer bestimmten Situation verhalten, und wie sie mit ihrer 'Gier‘ nach Gold umzugehen verstehen.
Hooker (gespielt von Gary Cooper) ist der etwas ruhige, zurückhaltende Typ, Fiske (Richard Widmark) der Spielertyp, der immer seine Chancen abzuwägen versteht, Daly (Cameron Mitchell), der hinterhältige und unbeherrschte Typ, der ohne Skrupel jemanden in den Rücken schießt und Vincente (Víctor Manuel Mendoza), ein eher etwas einfältige, aber bauernschlaue Abenteurer, der auf die Chance wartet, endlich reich zu werden.
Und das versucht Vincente, indem er Spuren legt, um nach seiner Rückkehr den Weg zurück zur Mine wieder zu finden, was ihm aber von Leah (gespielt von Susan Hayward) vermasselt wird, die seine Zeichen jeden Abend wieder entfernt.
Wirklich grün sind sich aber alle vier Männer nicht. Jedoch entwickelt zwischen Hooker und Fiske ein Art Freundschaft, was Hooker schließlich auch dazu bewegt, zu Fiske zurück zu kehren, um ich ihn im Kampf gegen die Apachen zu unterstützen. Doch er kommt zu spät.
Der Western ist mit SUSAN HAYWARD, GARY COOPER, RICHARD WIDMARK sowie CAMERON MITCHELL durchaus gut besetzt. Mitchell, der es in Hollywood nie zum Star geschafft hat, spielt mal wieder einen halbseidenen Charakter, einen psychopathisch wirkenden Revolverhelden, der von Hooker, gespielt von Gary Cooper, ordentlich im Film vermöbelt wird, und der ihn während des Zweikampfes immer wieder ins Lagerfeuer wirft, bis der Kampf schließlich endet. Eine nicht gerade unbrutale Szene im Film.
Und der Regisseur Henry Hathaway hat noch weiteres zu bieten. So zum Beispiel den Tod von Daly, der, nachdem er von den Indianern getötet wird, durch eine Baumkrone fällt, doch dann mit einem Fuß an einem Ast hängenbleibt, von wo er von den Überlebenden heruntergeholt werden muss.
Doch letztendlich fehlt dem Westernfilm der entscheidende Kick, so dass "GARTEN DES BÖSEN“ trotz der guten Besetzung leider nicht an Filme wie "MEUTEREI AM SCHLANGENFLUSS" (1952), "ZWÖLF UHR MITTAGS" (1952) oder "VERA CRUZ" (1954) herankommt. Dafür geht der Handlung nach einiger Zeit doch zu schnell die Puste aus.
Garten des Bösen
© by Ingo Löchel
Kommentare
Da sie in diesem psychologischen Western nur als Symbol für Bedrohung eingesetzt werden, es nicht im Geringsten um sie geht (klar kann man mit Recht argumentieren, dass dies es nicht besser macht...)
Ich mochte den Film immer, seine spezielle (auch z.T. traumartige) Stimmung, die Darstellerleistungen - und würde "Garten des Bösen" deshalb nicht hinter dem genannten Anthony-Mann-Western (mit James Stewart) einschätzen, sondern auf gleicher Stufe. Und VOR "Vera Cruz".
Für mich einer der gelungensten Cooper-Western - gerade wegen Coopers lakonischer Darstellung. (Und mir einiges lieber als Anthony Manns eher fehlbesetzter Cooper-Streifen "Mann aus dem Westen" ) Allerdings verliert er tatsächlich, anders/mehr als andere, beim wiederholten Schauen. Das Nicht-Wissen-wie-es-sich-entwickelt ist hier also für die Wirkung nicht ganz unwichtig.
Apropos Mitchell: Nach seinen europäischen Wikingerfilmen (für uns im Norden natürlich Kult) hat sich Cameron Mitchell schließlich in die Herzen von Westernfans gespielt - als Onkel Buck in "High Chaparrel".
Fernab vom Gerne Western, kann man wohl "Lockende Versuchung" als besten Cooper-Film bezeichnen.