Der Western in Film und Fernsehen: Ken Maynard
Der Western in Film und Fernsehen
Ken Maynard
Nach Rollen in "THE MAN WHO WON" (1923) und als Paul Revere in "JANICE MEREDITH" nahm ihn die Clifford S. Elfelt Productions unter Vertrag, und Maynard erhielt 1924 seine erste Hauptrolle in dem Western „$50,000 REWARD“.
Nach weiteren Westernfilmen wie "THE DEMON RIDER" (1925), "FIGHTING COURAGE" (1925), "UNDER FIRE" und "HAUNTED RANGE" (1926), wechselte der Schauspieler 1926 mit dem Film "SENOR DAREDEVIL" zur Charles R. Rogers Productions.
Im Laufe der Zeit war Ken Maynard aufgrund seiner Fähigkeiten auf dem Pferd zu einem der gefragtesten Cowboy-Darsteller der Stummfilmwesternfilm-Zeit aufgestiegen.
Bekannt wurde Maynard außerdem durch sein Pferd TARZAN, das zu den ersten Tierstars des Filmgenres gehörte. Nach der Scheidung von Jeanne Knudsen (seiner zweiten Frau) heiratete er 1926 Mary Leeper.
1929 drehte Maynard für die First National Pictures mit dem Westernfilm "THE CALIFORNIA MAIL" seinen letzten Stummfilm. Nachdem Maynard 1929 gemeinsam mit dem Produzenten Carl Laemmle die Premiere des Westerns "In Old Arizona" (1929) besucht hatte, in dem unter anderem der Hauptdarsteller Warner Baxter das Lied "My Tonia" singt, überzeugte Maynard Laemmle davon, ebenfalls Gesangseinlagen in ihren Westernfilmen einzubauen.
1929 gründete der Schauspieler mit der Ken Maynard Productions Inc. seine eigene Produktionsfirma und drehte mit "THE WAGON MASTER" seinen ersten Tonfilmwestern, der im Verleih der Universal herauskam. Der Film wurde in zwei Versionen in die Kinos gebracht. Zum einen als Voll-Stummfilm, zum anderen mit teilweisem Ton. In dieser Version sang Maynard zwei Lieder.
Nachdem dies vom Kinopublikum positiv aufgenommen wurde, folgten weitere Filme dieser Art, bis schließlich 1930 mit "MOUNTAIN JUSTICE" Maynards erster Film mit durchgehendem Ton in die Kinos kam.
Ken Maynard wurde so zum Vorbild für eine Anzahl singender Cowboys, die bis weit in die 1950er Jahre hinein hohe Zuschauerzahlen garantierten. Nach einem heftigen Streit mit Carl Laemmle, verließ Maynard 1934 die Universal Studios endgültig, und wechselte zu Mascot, wo er mit einem Gehalt von 10.000 US-Dollar zum bestbezahlten Western-Schauspieler der damaligen Zeit avancierte.
1940 heiratete er seine Frau Bertha mit der bis zu ihrem Tod im Jahr 1968 zusammenlebte. Maynards lange gehegter Traum von einer größeren Gesangs-Karriere erfüllte sich jedoch nicht. Seine zu hohe, nasale Stimme passte nicht zu seinem männlich-robusten Leinwandimage.
Dies erkannte auch Nat Levine, der Verantwortliche bei Mascot, und entschloss sich, ihm einen besseren Sänger an die Seite zu stellen. Das Studio entschied sich für den beliebten Radio-Star GENE AUTRY.
Maynards erster Film für Mascot war "IN OLD SANTA FE", in dem Autry und sein späterer Sidekick Smiley Burnette eine von der Handlung völlig losgelöste Gesangseinlage darboten. So kam es, dass Maynard bald von anderen singenden Cowboy-Darstellern verdrängt wurde, was sich negativ auf dessen ohnehin angeschlagene Psyche auswirkte.
Nachdem Maynard den Regisseur Joseph Kane bei den Dreharbeiten zu dem Film "MYSTERY MOUNTAIN" angegriffen hatte, wurde er von Mascot entlassen. Nach diesem Vorfall hatte Maynard bei den Studio-Verantwortlichen zwar einen schlechten Ruf, das Publikum jedoch liebte ihn nach wie vor, und so nahmen ihn andere Filmstudios wie die Columbia unter Vertrag.
1943 drehte er für die Monogram Pictures als Marshal Ken Maynard eine Reihe von Westernfilmen. Wahrscheinlich als Ersatz, um die dortige Lücke zu schließen, die nach dem plötzlichen Tod von BUCK JONES aufgetreten war.
Ein Jahr später drehte Maynard mit "HARMONY TRAIL" (1944) seinen letzten Westernfilm, da seine immer stärker werdenden Alkoholprobleme verhinderten, dass er seine Filmkarriere weiterführen konnte. Danach zog sich der Schauspieler aus dem Filmgeschäft zurück.
1970 und 1972 war der Schauspieler in "BIGFOOT" und in "THE MARSHAL OF WINDY HOLLOW" noch einmal in zwei Nebenrollen auf der Kinoleinwand zu sehen.
Ken Maynard verstarb am 23. März 1973 in Woodland Hills, Los Angeles, Kalifornien, USA.
Filmographie
© by Ingo Löchel