Der Western in Film und Fernsehen: Der Westernstar John Wayne
Der Western in Film und Fernsehen
Der Westernstar John Wayne
„Einer der ersten Tonfilmwestern, der mit drastischem Realismus die Strapazen von Menschen und Tieren in unwegsamer Gegend schildert.“ (1)
Während der Dreharbeiten in den William Fox Studios verdiente John Wayne 75 US-Dollar pro Woche und wurde von Stuntmen in den typischen Fertigkeiten eines Westernhelden trainiert.
"THE BIG TRAIL", der erste epische Western der Tonfilmzeit, kostete 2 Millionen US-Dollar. Für damalige Verhältnisse war dies eine immense Summe.
Der Film kam aber beim damaligen Kinopublikum nicht sehr gut an und war ein Flop an den Kinokassen, weshalb John Waynes Vertrag bei den Fox Studios auch nicht verlängert wurde.
Das deutsche Publikum kam erst 47 Jahre später in den Genuss des Films. Erst am 17. Mai 1977 hatte „Der große Treck“ seine Deutschlandpremiere im WDR. Aber dort wurde der epische Western in einer um 20 Minuten gekürzten Fassung ausgestrahlt. Die Originallänge des Films betrug dagegen 125 Minuten.
John Wayne wurde als Marion Robert Morrison am 26. Mai 1907 als Sohn von Mary Alberta und Clyde Leonard Morrison in Winterset, Iowa geboren. Die Eltern änderten aber seinen Namen in Marion Michael Morrison um, als sie auch ihren zweiten Sohn Robert nennen wollten.
Wegen der Lungenprobleme seines Vaters siedelte die Familie 1911 ins wärmere Kalifornien um, wo der Vater in Lancaster eine Farm betrieb.
Während er selbst mit der Landwirtschaft nicht zurecht kam, machte sich sein Sohn mit den Pferden auf der Farm vertraut und wurde zu einem geübten Reiter.
Nach zwei Jahren gab Waynes Vater allerdings die Farm wieder auf und eröffnete in Glendale, einem Vorort von Los Angeles, eine Apotheke die allerdings wenig Gewinn abwarf.
Auf der "Glendale High School" überzeugte John Wayne durch seine schulischen und sportlichen Leistungen, und war der Star des Football-Teams. Nach seiner Schulzeit schlug er sich als Aprikosenpflücker, Lastwagenfahrer und Eisverkäufer durch.
Wayne bemühte sich vergeblich um eine Aufnahme an der U.S. Naval Academy und ging zur "University of Southern California" (USC), wo er ebenfalls im Football-Team spielte. Nach einem Schwimmunfall musste er seine Karriere als Sportler allerdings beenden.
In Glendale befand sich ein Außengelände der Triangle-Filmstudios, wo Wayne gelegentlich vorbeischaute.
Um sein Jura - Studium zu finanzieren, arbeitete John Wayne in den Filmstudios der Umgebung, wo er vorwiegend Kleinst- und Komparsenrollen bekam.
1926 gab John Wayne in dem Film "BROWN OF HARVARD“ sein Filmdebüt. Zwei Jahre später spielte er in "HANGMAN’S HOUSE" (1928) seine erste Rolle, indem er auch selbst zu sehen war. Während dieser Zeit freundete er sich mit dem Regisseur John Ford an und übernahm in dessen Filmen kleinere Rollen.
Nach dem Misserfolg von "DER GROSSE TRECK" wurde Waynes Vertrag bei Fox Studios nicht verlängert.
Durch Harry Cohn, den Chef der Columbia Pictures, erhielt John Wayne aber eine neue Chance. Cohn war der Meinung, dass Wayne im Smoking gut aussieht und besetzte ihn in einigen Gesellschaftskomödien. So unter anderem in dem Film "MAKER OF MEN" (1930)
Doch nach einiger Zeit begann Cohn den Schauspieler zu schikanieren, weil er glaubte, Wayne habe ein Auge auf ein Starlet geworfen, an dem er selbst interessiert war. Daraufhin lief der Columbia-Vertrag aus, ohne verlängert zu werden, und Wayne war danach einige Monate arbeitslos.
Wayne fand Arbeit bei der Produktionsfirma Mascot, bei der er Yakima Canutt kennenlernte, einen Schauspieler und bekannten Stuntman, der unter anderem 1959 das Wagenrennen in "Ben Hur" inszenierte.
Canutt lehrte Wayne nicht nur die hohe Schule der Filmprügelei, sondern inspirierte ihn auch zu dem wiegenden Gang, den der "Duke“ zu seinem Markenzeichen machte.
Während der gesamten 1930er-Jahre spielte Wayne vorwiegend Abenteuer- oder Westernhelden in Serials der MASCOT PICTURES CORPORATION oder drehte Filme der B-Kategorie der MONOGRAM PICTURES.
"THE HURRICAN EXPRESS" war eines dieser meist 12-teiligen Serials. Wayne spielt darin einen Piloten, der “The Wrecker” jagt, einen Mann, der ein Zugunglück verursacht hat, wobei der Vater des Piloten getötet wurde.
Ein weiteres dieser Serials war "THE THREE MUSKETEERS", eine modernisierte Version des Klassikers von Alexandre Dumas, die in Nordafrika unter den dortigen Fremdenlegionären spielt. John Wayne mimt darin den Lt. Tom Wayne, einen amerikanischen Piloten der den Mörder seines Bruders sucht und wird dabei von den ‚drei Musketieren’ der Fremdenlegion Clancy, Renard und Schmidt ‚adoptiert’.
In allen diesen Serials und B- Filmen wurden John Wayne zwar als Hauptdarsteller eingesetzt, aber die künstlerische Qualität der nach Schema F und schnell produzierten Filme war unbedeutend.
1933 heirate der Schauspieler Josephine Saenz, mit der er vier gemeinsame Kinder hatte, von der er sich 1945 wieder schieden ließ.
Am 15. Februar 1939 hatte der Western-Klassiker "RINGO" (Stagecoach) in Los Angeles seine Premiere und startete am 2. März 1939 in den US- Kinos.
Der Film wurde ein Welterfolg und wurde sowohl von den Kritikern als auch vom Publikum gleichermaßen als Meisterwerk gefeiert.
"STAGECOACH" gilt als DER WESTERN schlechthin, in dem so gut wie alles stimmt. Angefangen von den Darstellern des Film bis hin zum Drehbuch und der Regie.
Doch als John Ford den Westernfilm plante, wollte ihn anfangs niemand haben.
„Ich fand die Story in Collier's, glaube ich jedenfalls. Sie war nicht besonders gut ausgearbeitet, aber die Charaktere waren gut. Das ist 'ne tolle Story, dachte ich und kaufte sie für eine geringe Summe, ich glaube, es waren zweitausend-fünfhundert Dollar.
Ich versuchte sie an ein Studio zu verkaufen, aber niemand wollte sie haben. Als die Studiobosse sie lasen, sagten sie zu mir: >Aber das ist ein Western! Keiner macht noch Western !“ (2)
Doch John Ford gab nicht auf und schließlich gelang es ihm, sein Filmprojekt doch noch an den Mann zu bringen.
„Aber in der Zwischenzeit erhielt ich einen Anruf von Walter Wanger, der noch einen Film für United Artists zu machen hatte, um seinen Vertrag zu erfüllen. Ich hab' gehört, du hast 'ne gute Story, sagte er, wie heißt sie?
Stagecoach, sagte ich. Ein Western, hm? meinte er. Yeah, sagte ich. Nun, das ist vielleicht 'ne gute Sache. Aufregend? Ich glaube schon, sagte ich. Okay, lass uns darüber reden.“ (3)
Anfang waren für Hauptrollen in dem Westernfilm "STAGECOACH" Gary Cooper und Marlene Dietrich im Gespräch gewesen, doch Ford konnte Wrangler davon überzeugen, John Wayne und Claire Trevor für die Hauptrollen zu besetzen.
„Also schickte ich ihm die Kurzgeschichte, und er sagte: Das ist 'ne ziemlich gute Story. Ich würde Gary Cooper gern in der Hauptrolle sehen.
Ich sagte ihm, dass ich daran zweifelte, dass Coop an einer solchen Rolle in einem Western interessiert war.
Da müssen 'ne Menge Topstars mitspielen, sagte Wanger. Ich glaube nicht, dass die Rolle zu Gary passt, sagte ich. Ich denke an Gary Cooper und Marlene Dietrich, sagte er.
Ich glaube nicht, daß du so viel bei einem solchen Film ausgeben kannst, sagte ich, das ist so 'n Film, den du sehr billig herstellen musst.
An wen denkst du? fragte er.
Nun, da ist dieser Junge, der als Laufbursche für mich gearbeitet hat<, antwortete ich, sein Name ist Michael Morrison, aber er macht jetzt B-Western und nennt sich John Wayne.
Glaubst du, er ist gut?
Ich glaube schon, sagte ich, und wir können ihn billig bekommen.
Was ist mit dem Mädchen?
Nun, ich halte Ciaire Trevor für eine verteufelt gute Schauspielerin, sagte ich, und sie passt zu der Rolle.
Okay, leg los und besetze den Film, sagte Wanger. Ich muss für zehn Tage nach New York. Wenn ich zurückkomme, möchte ich das fertige Skript sehen.
Dudley Nichols setzte sich noch am selben Nachmittag an die Schreibmaschine. In knapp zehn Tagen schrieb er die erste Fassung eines Drehbuches, das später noch oft geändert werden und erst während der Dreharbeiten seine endgültige Form erreichen sollte.
Autor Nichols war während der gesamten Aufnahmen dabei, ohne Bezahlung übrigens, und griff immer dann korrigierend ein, wenn John Ford sich wieder mal an einer Passage stieß.“ (4)
Spektakulär ist wohl der Angriff der Indianer auf die Kutsche im letzten Teil des Films, der wohl zu den berühmtesten Indianerangriffen der Filmgeschichte zählt.
Die Action-Szenen des Indianerangriffs gehören zudem zu den besten, die jemals in einem Western gezeigt wurden und führten vieles vor, was man zuvor noch nie im Kino gesehen hatte.
Der Stuntman YAKIMA CANUTT beaufsichtigte alle Stunts, führte alle gefährlichen Aktionen im Film selber aus und doubelte seinen Freund John Wayne. Als erster Stuntman in der Filmgeschichte sprang er vom Bock einer fahrenden Kutsche auf die Zugpferde.
Am 13. Oktober 1950 startete der Western unter dem unpassenden Titel "HÖLLENFAHRT NACH SANTA FE" (obwohl die Fahrt nach Lordsburg geht) in den westdeutschen Kinos.
Am 7. März 1970 hatte der Westernfilm seine TV-Premiere im westdeutschen Fernsehen. In Ostdeutschland war er 2 ½ Jahre später, genauer gesagt am 16. Dezember 1972, zu sehen.
Der Erfolg von "RINGO" machte den Schauspieler John Wayne, der durch den Misserfolg von "THE BIG TRAIL" (Der große Treck, 1930) die letzten Jahre nur in B-Western und Western-Serials gespielt hatte, zum neuen Star in Hollywood.
Leider kam "STAGECOACH" im selben Jahr wie "VOM WINDE VERWEHT" in die Kinos, und konnte daher lediglich den OSCAR in der Kategorie "BESTER NEBENDARSTELLER" (Thomas Mitchell als Doktor Boone) gewinnen.
Das Westerngenre, bis dahin gekennzeichnet durch niedrige Budgets und schablonenhafte Inhalte, wurde durch Fords Film entscheidend aufgewertet.
„RINGO“ wurde zu einem der zentralen Meisterwerke der US-amerikanischen Filmgeschichte und prägte das Western-Genre wie kaum ein anderes Werk.
Nach Filmen wie "BLACK RIVER" (1939), "SCHWARZES KOMMANDO" (1940), "HAUS DER SIEBEN SÜNDEN" (1940), "VERFLUCHTES LAND" (1941), machte der aufwendig inszenierte Abenteuerfilm "PIRATEN IM KARIBISCHEN MEER" (1942) John Wayne endgültig zum Star.
Im gleichen Jahr folgte mit "DIE FREIBEUTERIN" (The Spoilers") ein weiterer Film mit Marlene Dietrich, indem dem der Schauspieler Randolph Scott Waynes Gegenspieler mimt.
Der Höhepunkt von "THE SPOILERS" ist der Kampf zwischen John Wayne und Randolph Scott ist, die wohl längste Schlägerei der Filmgeschichte.
Rex Beachs klassische Abenteuergeschichte aus der Zeit des Klondike-Goldrausches (Alaska 1898) wurde insgesamt fünfmal verfilmt.
1914 mit Tom Santschi, William Farnum und Kathlyn Williams. 1923 drehte Samuel Goldwyn die zweite Stummfilm-Fassung mit Milton Sills, Noah Beery und Anna Q. Nilsson.
1930 kam die erste Tonfilm-Version des Stoffes mit Gary Cooper in die Kinos. Die beste Film-Version von „THE SPOILERS“ entstand 1942 mit Marlene Dietrich, John Wayne und Randolph Scott. 1955 kam mit Rory Calhoun, Anne Baxter und Jeff Chandler die letzte Verfilmung von "THE SPOILER" heraus.
„THE SPOILERS“ lief am 31. Januar 1950 unter dem Titel "HARTE FÄUSTE" in den westdeutschen Kinos an. Jahrzehnte spätere feierte der Western unter dem Titel "DIE FREIBEUTERIN" seine TV-Premiere.
Ähnliche wie in "DIE FREIBEUTERIN" ist auch der Höhepunkt in "IN OLD CALIFORNIA", der am 31. Mai 1942 in den US- Kinos startete, eine gewaltige Prügelei zwischen dem Held und seinem Widersacher.
In Westdeutschland lief „IN OLD CALIFORINA“ am 17. Oktober 1952 unter dem Titel „DER DRAUFGÄNGER VON BOSTON“ in den dortigen Kinos an.
Noch während des Zweiten Weltkriegs drehte Wayne auch seine ersten Kriegsfilme: „THE FIGHTING SEABEES“ (Alarm im Pazifik, 1944), „BACK TO BATAAN“ (Stahlgewitter, 1945) und „THEY WERE EXPENDABLE“ (Schnellboote vor Bataan, 1945)
Nachdem er sich 1945 von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen, heiratete er 1946 Esperanza Baur. Die Ehe blieb allerdings kinderlos und wurde 8 Jahre später wieder geschieden.
1948 drehte John Wayne mit Howard Hawks den Westernfilm-Klassiker "RED RIVER".
"Howard Hawks genial inszeniertes Werk - übrigens Hawks' erste Zusammenarbeit mit John Wayne - verbindet epische und psychologische Elemente zu einer packenden Abenteuergeschichte rund um den Treck. Selten erreichte ein klassischer Western so perfekte Harmonie zwischen der Dramaturgie, der Kameraführung, der Musik und der Besetzung.
Für die damalige Zeit war ein Budget von über drei Millionen Dollar relativ hoch. Fast die Hälfte des Budgets gab man für ganze Landstriche sowie 5000 Rinder aus." (5)
1948 folgte unter der Regie von John Ford der Westernfilm "BIS ZUM LETZTEN MANN".
"Mit diesem eindrucksvollen Western - eine Paraphrase auf General Custer - gelang John Ford ein Klassiker des Genres. Der Film psychologisiert die Geschehnisse und führt die Vernichtung auf den Hochmut des Offiziers zurück. Das Ganze ist grandios gespielt und inszeniert." (6)
Danach folgten unter anderem die Filme "SPUREN IM SAND" (ein Remake des Stummfilms "MARKED MAN" aus dem Jahr 1917, basierend auf einer Erzählung von Peter B. Kynes), "DER TEUFELSHAUPTMANN" (1949) und "RIO GRANDE" (1950).
Ab Anfang der 1950er Jahre drehte John Wayne Filme verschiedener Genres. Kriegsfilme wie "UNTERNEHMEN SEEADLER" (1951) und "GUADALCANAL - ENTSCHEIDUNG IM PAZIFIK" (1951), Abenteuerfilme wie "DER GELBE STROM" (1955), "DER EROBERER" (1956) und "DIE STADT DER VERLORENEN" (1957) sowie Westernfilme wie "MAN NENNT MICH HONDO" (1953) und "DER SCHWARZE FALKE (1956).
Eine für ihn untypische, aber interessante Rolle mimte Wayne 1955 in dem Film "DER SEEFUCHS", indem er an der Seite von Lana Turner als deutscher Marineoffizier zu sehen war.
Eine weitere dieser eher untypischen Rolle war die des Townsend Harris in dem Film "DER BARBAR UND DIE GEISHA" (1958), indem er völlig fehlbesetzt war.
1954 ließ sich John Wayne von seiner zweiten Frau scheiden und heiratete Pilar Palette, mit der er drei Kinder zusammen hatte, und mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.
Ende der 1950er Jahre kehrte John Wayne zum Westerngenre zurück und drehte einen weiteren berühmten Westernflmklassiker der Filmgeschichte, "RIO BRAVO" unter der Regie von Howard Hawks.
"Heute eilt dem Western "Rio Bravo" schon fast ein legendärer Ruf voraus. Howard Hawks, einer der vielseitigsten Regisseure Hollywoods ("Red River", "Leoparden küsst man nicht", "Tote schlafen fest"), drehte diesen Kultfilm über eine wunderbare inszenierte den Westernklassiker als Gegenstück zu "Zwölf Uhr mittags", weil er darin Gary Coopers "unprofessionelles Gejammer" zutiefst verachtete.
Das "Rio Bravo"-Thema faszinierte Hawks so sehr, dass er "El Dorado" und "Rio Lobo" ähnlich anlegte. Der Legende nach hätte John Wayne gerne die Rolle des Säufers Dude gespielt, wohl wissend, dass dieser Part die größere Herausforderung bedeutet hätte. Die Rolle bekam dann jedoch der auch im Privatleben als trinkfest bekannte Dean Martin." (7)
Nach dem Westernfilm "DER LETZTE BEFEHL", folgte 1960 mit dem Film "ALAMO", mit dem John Wayne sein Regiedebüt gab, ein finanzielles Fiasko für den Schauspieler.
John Wayne hatte in dem Film nicht nur sein gesamtes Geld gesteckt, sondern sich auch noch hoch verschuldet, um "ALAMO" fertigstellen zu können.
Doch "ALAMO", der 12 Millionen US-Dollar gekostet hatte (für damalige Verhältnisse eine enorme Summe), war ein finanzieller Misserfolg an den Kinokassen.
Auch das Echo zum Film war mehr als zwiespältig. Viele Kritiker stießen sich an dem Pathos, mit dem der konservative John Wayne hier ein Stück amerikanische Geschichte glorifizierte.
Der Film "ALAMO" war für mehre Oscars nominiert, gewann aber letztendlich nur einen Oscar in der Kategorie “Besten Ton”.
Nach diesem finanziellen Fiasko, musste der Schauspieler John Wayne finanziell bei Null wieder anfangen.
1961 stand Wayne "DIE COMMANCHEROS" unter der Regie von Michael Curtiz wieder in einem Westernfilm vor der Kamera.
Ein Jahr später drehte er mit Regisseur John Ford den Westernfilm-Klassiker "DER MANN, DER LIBERTY VALANCE ERSCHOSS" (1962).
"The Man who Shot Liberty Valance ist einer der schönsten Western von Ford — und einer der schönsten überhaupt. Zunächst einmal ist er ein solide gearbeitetes Kinostück, in dem Tom Doniphon im Sinne höherer Gerechtigkeit den ungeschriebenen Ehrenkodex des Western durchbricht und seinen Gegner aus dem Hinterhalt erschießt.
Interessanter ist jedoch, wie hier die Legenden und Mythen des Western in Frage gestellt werden, die Ford so oft besungen hat. Er selbst gehört zu denen, die dafür gesorgt haben, dass aus Legenden Wahrheiten geworden sind.
Und wenn er diesen Mechanismus jetzt durchschaubar macht, so ist das nicht etwa eine Demontage des Genres, sondern eher wohl eine Liebeserklärung an den „Western“, in dem die Legenden stärker sind als die Wirklichkeit“ (8)"Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ ist ein sehr schöner Film; ein trauriger, anspruchsvoller Abgesang auf den Wilden Westen, inszenatorisch auf allerhöchstem Niveau und darstellerisch bemerkenswert.
Westernfans kommen ohnehin auf ihre Kosten, doch auch Genregegner sollten gerade bei diesem Film mal einen Blick wagen." (9)
Mit John Ford drehte John Wayne danach noch zwei weitere Filme. In "DAS WAR DER WILDE WESTEN" (1962) mimte Wayne den General William T. Sherman und in "DIE HAFENKNEIPE VON TAHITI" (1963) den Michael Patrick Donovan.
1962 spielt Wayne in den Abenteuerfilm "HATARI" einen Großwildjäger in Afrika, der nicht zuletzt wegen der ‚Elefanten’ - Musik, dem „Baby Elephant Walk“ von Henry Mancini zu einem Überraschungserfolg an den Kinokassen wurde.
"Howard Hawks inszenierte eine gelungene Mixtur aus Action und Humor und schuf einen Abenteuer-Klassiker, der mit hervorragenden Jagdszenen und Landschaftsaufnahmen aufwartet. Typisch für Hawks ist auch das Thema um Männerrivalitäten, die allerdings hinter der Professionalität zurückstehen müssen. Insgesamt ist dies ein wunderbares Tierfang-Abenteuerspektakel: hervorragend fotografiert und sympathisch gespielt. Einfach beste Unterhaltung!"(10)
Anfang der 1960er Jahre machte sich auch John Waynes Krebs-Erkrankung zum ersten Mal bemerkbar. Nach einer Operation, bei der ihm 1964 ein Lungenflügel entfernt worden war, waren die Dreharbeiten zu dem Westernfilm "DIE VIER SÖHNE DER KATIE ELDER" für Wayne besonders anstrengend.
1966 variierte der Regisseur Howard Hawks mit "EL DORADO" seinen Erfolgswestern "RIO BRAVO" und zeigte Wayne an der Seite von Robert Mitchum, der als alkoholisierter Sheriff auch zur Erheiterung des Films beitrug.
"Kraftvoll inszenierter Edel-Western von Meisterregisseur Howard Hawks, der hier gekonnt seinen Klassiker "Rio Bravo" variiert: "Bei den Dreharbeiten zu 'Rio Bravo' kamen wir an einen Punkt, wo wir die Wahl hatten, die Geschichte in die eine oder andere Richtung zu entwickeln. ... wir sagten, 'diese Idee ist so gut, die können wir ein andermal gebrauchen'". So entstand "El Dorado". Trotz der seltsamen Synchronisation (Wayne hat die Stimme von Mitchum und umgekehrt) ein absolutes Western-Highlight!" (11)
1968 löste John Wayne mit dem Kriegsfilm "DIE GRÜNEN TEUFEL" eine kontroverse Debatte und scharfe Proteste aus, denn der Film schildert mit deutlich patriotischen Zügen die Erlebnisse eine Green Beret-Einheit im Vietnamkrieg.
1969 erhielt der Schauspieler für seine komödiantisch angelegte Darstellung des einäugigen, permanent alkoholisierten und rauhbeinigen Marshals Rooster Cogburn in dem Westernfilm "DER MARSHAL" den Oscar in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller“.
In der Tat bewies John Wayne in diesem Film seine Fähigkeit, auch Charakterrollen hervorragend zu verkörpern und sich als Westernheld selbst zu parodieren.
meinte er lakonisch, als er die Trophäe entgegennahm, ausgerechnet aus den Händen von Barbra Streisand, auf die er wegen ihrer kriegskritischen Einstellung schlecht zu sprechen war.
Danach folgten die Westernfilme "DIE UNBESIEGTEN" (1969) unter der Regie von Andrew V. McLaglen, "RIO LOBO", Waynes letzte Zusammenarbeit mit dem Regisseur Howard Hawks, und "CHISUM" (1970).
Am 11. Juli 1970 wurde John Wayne Mitglied der Freimaurerloge "Marion McDaniel Lodge #56" (The Duke's Lodge) in Tucson, Arizona. Danach wechselte er zur Freimaurerloge "Hollywood Lodge", der er bis zu seinem Tod angehörte. Er wurde mit dem 33. Grad durch die "Scottish Rite Bodies" in Los Angeles geehrt.
Ab Anfang der 1970er Jahre folgten weitere Westernrolle in den Filmen "BIG JAKE" (1971), "DIE COWBOYS" (1972), "DRECKIGES GOLD" (1973) und "GEIER KENNEN KEIN ERBARMEN" (1973)
Anfang der 1970er Jahre bot man John Wayne zudem die Hauptrolle in "DIRTY HARRY" an. Doch der Schauspieler lehnte das Angebot ab, und Clint Eastwood übernahm die Hauptrolle. Nachdem "Dirty Harry" zu einem riesigen Kassenhit geworden war, wollte Wayne seinen Fehler ausgleichen, indem er in zwei ähnlich gelagerten Großstadtthrillern auftrat.
Der erste dieser Kriminal- bzw. Actionfilme war "McQ SCHLÄGT ZU". 1974 folgte mit "BRANNIGEN - EIN MANN AUS STAHL" Waynes zweite und letzter Krimi.
Doch beide Filme floppten an den Kinokassen, da das Kinopublikum dem gealterten Star diesen Imagewechsel nicht abnahm.
So kehrte John Wayne 1975 mit dem Film "MIT DYNAMIT UND FROMMEN SPRÜCHEN" zum Westerngenre zurück.
"Ein rauhbeiniger Marshall gerät an die betagte Tochter eines Predigers, die ihn liebenswürdig-schulmeisterlich zu erziehen beginnt. Große Darsteller und schöne Landschaften sichern den Spaß an dem routiniert realisierten Western." (12)
1976 drehte John Wayne mit dem Spätwestern "DER LETZTE SCHARFSCHÜTZE" seinen letzten Film. Darin spielt der Schauspieler, der selbst wieder an Krebs erkrankt war, den krebskranken Revolverheld J. B. Books.
"Altmeister Don Siegel inszenierte diesen elegischen, zum Teil auch mit schwarzem Humor gewürzten Western, als das Genre in einer Sackgasse angekommen war. Nicht nur in Hollywood, auch der Italowestern lag in den letzten Zügen.
John Wayne, selbst krebskrank, ist hier in einer seiner besten Rollen zu sehen. Diese Morbidität, die sich hier gleich auf mehreren Ebenen - inhaltlich, filmhistorisch und privat - ergibt, gibt dem Film eine ungemein dichte Atmosphäre." (13)
In den letzten drei Jahren seines Lebens stand John Wayne nicht mehr vor der Kamera.
Als er im April 1979 bei den 51. Acadamy Awards den Oscar für den besten Film überreichte, applaudierte ihm das Publikum minutenlang. An diesem Tag hatte der „Duke“, wie ihn die Fans nannten, seinen letzten öffentlichen Auftritt.
Am 11. Juni 1979 erlag John Wayne in einem Krankenhaus in Los Angeles seinem Krebsleiden.
Wayne tauchte 25 Mal - und damit öfter als jeder andere Star - auf der Liste der 10 kommerziell erfolgreichsten Schauspieler auf, die einmal jährlich von Quigley Publications erstellt wird.
Erst zum Ende seiner Karriere wurde er von jüngeren Schauspielern wie Charles Bronson und Clint Eastwood als führender Genre-Star abgelöst.
John Wayne ist der vielleicht einzige Hollywood-Star, der über einen Zeitraum von fast 50 Jahren Hauptrollen spielte.
Filmographie
© by Ingo Löchel
1. Lexikon des internationalen Films
2. John Ford
3. John Ford
4. John Ford
5. Prisma Online
6. Prisma Online
7. Prisma Online
8. Filmstarts.de
9. Prisma Online
10. Prisma Online
11. Prisma Online
12. Lexikon des internationalen Films:
13. Prisma Online
Kommentare
Lass mich mal gerade nachsehen ...
Daneben gab es noch eine französische, italienische und spanische Fassung von "Der große Treck".
Wie lang ist die eigentlich? 192 oder 202 Minuten?
Dummerweise war er aber so teuer, daß er trotzdem erst mal ein Minus gemacht hatte. Aber meines Wissens nach hatte er dann im Lauf der Zeit schon nur vom Kino her zumindest sein Geld wieder eingespielt.
Selbst The Big Trail war kein totaler Flop und hat inflationsbereinigt mehr Geld eingespielt als so mancher von Waynes späten Filmen.
Auffallen tut auch noch daß Wayne zwar schon durchgehend Erfolg hatte (wenn auch zum Schluß hin mit nachlassender Tendenz), aber andererseits auch nie einen richtig fetten Hit hatte. Nie einen Übererfolg.
Der Westernfilm "RED RIVER" (Einspielergebnis 4,15 Millionen US-Dollar) war
nach "Road to Rio" (4,5 Millionen US-Dollar) und "Easter Parade" (4,2 Millionen US-Dollar)
der dritterfolgreichste Film des Jahres 1948 (Quelle: Variety 1949).
Und der Abenteuerfilm "Reap the Wild Wind" war zum Beispiel mit einem Einspielergebnis von 5,2 Millionen US-Dollar (Quelle: Variety 1943) einer der erfolgreichsten Filme des Jahres 1942.
Red River hatte z.B. nicht einmal die Hälfte dessen was Duel in the Sun kurz zuvor eingespielt hatte (rund 10 mio $), und das war wahrscheinlich so ein richtig fetter Erfolg. Was wahrscheinlich auch an seinem stärker rausgestellten Melodrama Anteil lag.
Die erfolgreichsten Film in denen Wayne mitwirkte waren laut meiner Liste 2 Filme, die als Ensemblefilme nur Kurzauftritte Waynes beinhalteten, und deshalb auch kaum JW Filme sind (How The West Was Won (1963)
The Longest Day (1962) ), und die haben mit inflationsbereinigten 425 bzw 410 Mio sehr, sher viel mehr eingespielt als Reap The Wild Wind (241 Mio). Und der ist auch nur bedingt ein JW Film. denn er spielt "nur" die 3. Hauptrolle, denn wenn man diesen typischen De Mille Film nach seinem Protagonisten einordnen würde, dann wäre es Ray Milland Film. Diese Art von Rolle entsprach dann auch dem damaligen Status von Wayne, der in niedriger budgetierten und auf ihn zugeschnittenen A-Filmen die Hauptrolle spielte, aber in aufwändigeren Filmen erst an 2. oder 3. stelle genannt wurde. Was sich dann Ende der 40er Jahre änderte, also nach Fort Apache und Red River.
Erfolgreichster "richtiger" JW Film war dann The High and the Mighty mit 232 Mio. Ein Film der heute nicht mehr so sehr bekannt ist. Auch zählen einige seiner heute unbekannteren Filme aus den 40ern zu seinen kommerziell erfolgreichsten Werken.
Immerhin finden sich unter den Top 20 auch einige seiner unvergänglichen Klassiker:
1 Reap the Wild Wind (1942)
2 The High and the Mighty (1954)
3 Sands of Iwo Jima (1949)
4 The Sea Chase (1955)
5 The Alamo (1960)
6 Red River (1948)
7 True Grit (1969)
8 Rio Bravo (1959)
9 Hatari! (1962)
10 The Searchers (1956)
11 Without Reservations (1946)
12 The Fighting Seabees (1944)
13 A Lady Takes a Chance (1943)
14 In Old Oklahoma (1943)
15 The Conqueror (1956)
16 Fort Apache (1948)
17 Green Berets (1968)
18 Back to Baatan (1945)
19 North to Alaska (1960)
20 The Quiet Man (1952)
Letzterer liegt dann bei 121 Mio.
Ich denke daß sich all diese Zahlen nur auf das US Einspiel beziehen.
Und moderne Übererfolge haben US Einspielergebnisse die auch mal bei 600 - 900 Mio liegen.
Natürlich muß man bei all diesen Zahlen auch immer vorsichtig sein ,weil es viele Methoden gibt diese zu berechnen.
Inflationsbereinigte Zahlen halte ich eher für nicht sehr aussagekräftig. An diesen kann man ja irgendwie ständig herumrechnen.
Der Film "Duell der Sonne" spielte 10,7 Millionen US-Dollar ein und war der zweiterfolgreichste Film des Jahren 1947 nach "Best Years of Our Lives" (11,5 Millionen US-Dollar). (Quelle: Variety 1947).
Aber es kommt nicht auf die exakten Zahlen an, denn in allen Fällen liegt DitS weit vor RR. Es wäre dann über das Doppelte bis hin zu mehr als dem Zweieinhalbfachen.
Meine Aussage würde bei deinen Werten sogar noch deutlicher.
Was die inflationsbereinigten Zahlen betrifft, allenfalls mit diesen lassen sich Filme aus verschiedenen Jahrzehnten vergleichen. Oder mit dem Versuch die alten Einspielergebnisse auf Zuschauerzahlen umzurechnen.
Die immer wieder gerne verbreiteten Zahlen über die "erfolgreichsten Filme aller Zeiten" taugen ja ohne Inflationsbereinigung gar nichts.
Aber wichtiger ist ohnehin inwiefern die Filme einem heute noch Spaß machen.
Googeln können wir alle ...frische Informationen aus anderen Quellen weiterleiten auch ....im Morgengrauen als erstes ausposaunen was man online erfahren hat auch......kommt auch mal was originäres?
Und deshalb: Harantor hat es nicht öffentlich gemacht. Aber ich habe die gelbe Karte bekommen. Ich war eine Woche gesperrt......und das nur relativ verdient.....! Als ich es definitiv und nachvollziehbar verdient hatte,wurde ich nicht gesperrt....weil Horst Hermann innerhalb kürzester Zeit reagiert hat.....vielen Dank Mann!