Ein ungewöhnlicher Western: Showdown - Auf dem Weg zur Hölle
Ein ungewöhnlicher Western
Showdown - Auf dem Weg zur Hölle
Einige der Bewohner der Stadt kommen einem aber bekannt vor. Als die Kirchenglocke erklingt, gehen alle Einwohner widerstandslos zur Kirche.
Die merkwürdigen Ereignisse häufen sich, die Bewohner der Stadt benehmen sich seltsam. Als eine Kutsche eintrifft, steigt die totgeglaubte Prostituierte aus.
Die Einwohner entpuppen sich als tote Outlaws und Kriminelle, wie Wild Bill Hickock, Billy The Kid und Doc Holiday. Langsam wird den Outlaws klar, dass sie sich im Fegefeuer befinden.
Am 27. Dezember 2000 hatte der TV-Western SHOWDOWN - AUF DEM WEG ZUR HÖLLE im Privatsender VOX seine TV-Premiere im deutschen Fernsehen. Danach wurde der Film meines Wissens nicht mehr im Fernsehen gezeigt. Aus welchen Gründen auch immer.
Am 6. August 2015 erschien der Film beim Label Schröder Media auf DVD, so dass Western-Fans diese kleine Perle unter der Regie von ULLI EDEL, der Anfang der 1980er Jahre durch den Film "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" bekannt wurde, und später u. a."Der kleine Vampir" (2000), "Die Nebel von Avalon" (2001), "Die Niebelungen" (2004) "Der Baader-Meinhof-Komplex" (2008) und "Das Adlon" (2013) drehte.
SHOWDOWN - AUF DEM WEG ZUR HÖLLE beginnt wie ein ganz normaler Western. Blackjack Britton überfällt mit seiner Bande eine Bank, muss aber nach einem Feuergefecht mit dem Sheriff und den Einwohnern der Stadt mit seinen Leuten fliehen. Auf ihrer Flucht erreichen sie das Städtchen Refuge. Dort lassen sich die Verbrecher erst einmal häuslich niederlassen, da von Seiten des stets unbewaffnenten Sheriffs und den scheinbar friedliebenden Einwohnern des Ortes kein Widerstand zu erwarten ist.
Unter den Banditen befindet sich auch Leo 'Sonny' Dillard (Brad Rowe), der nur mit der Band mitgeritten ist, weil sein Onkel für ihn gebürgt hat.
Aber Leo ist kein schießwütiger Verbrecher bei dem der Colt locker sitzt, sondern er liest lieber Groschenhefte, in denen die Abenteuer seiner Idole Wild Bill Hickock, Doc Holliday Billy the Kid und Jesse James beschrieben sind.
Und seltsamerweise weisen einige Einwohner der Stadt gewisse Ähnlichkeiten mit diesen Revolverhelden auf.
So sieht Sheriff Forest (Sam Shepard) wie Wild Bill Hickock, Doc Woods (Randy Quaid) wie Doc Holliday. Deputy Glen (Donnie Wahlberg) wie Billy the Kid und der Ladenbesitzer Brooks (JD Souther) wie Jesse James aus.
Im Verlauf der Handlung entpuppen sich schließlich die Einwohner des ruhigen Westernstädtchens als tote Kriminelle, die im Städtchen Refuge noch eine letzte Chance bekommen. Wer scheitert, landet im Fegefeuer.
Mit dem Film SHOWDOWN - AUF DEM WEG ZUR HÖLLE wird eine Mischung aus Western, Fantasy und Horror, garniert mit einer Liebesgeschichte, präsentiert, die zwar auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheint, aber dafür abwechslungsreich inszeniert wurde, wobei auch die Spannung nicht zu kurz kommt.
Besonders der Showdown am Ende des Films zwischen Blackjack Britton und seinen Banditen auf der einen Seite und Bill Hickock, Doc Holliday Billy the Kid, Jesse James und Leo 'Sonny' Dillard auf der anderen Seite ist das Highlight des Films und von Regisseur Uli Edel spannend in Szene gesetzt worden.
Hinzu kommt, dass der Regisseur mit der Besetzung der Rollen nicht nur ein glückliches Händchen bewiesen hat, sondern dass die Schauspieler Sam Shepard, Eric Roberts, Randy Quaid, Donnie Wahlberg, Peter Stormare und Brad Rowe auch sehr glaubhaft in ihren Rollen agieren. Was ebenfalls ein sehr positiver Aspekt des Westerns ist.
Westernfans, die sich einmal einen etwas anderen Westernfilm ansehen möchten, die sind bei SHOWDOWN - AUF DEM WEG ZUR HÖLLE auf der sicheren Seite. Zwar erscheint die Geschichte des Films etwas ungewöhnlich, dafür ist der TV-Film aber absolut sehenswert, gradlinig und ohne viel Schnickschnack inszeniert und nicht nur für Westernfans zu empfehlen. Insbesondere auch aufgrund der guten Besetzung.
Showdown - Auf dem Weg zur Hölle
© by Ingo Löchel