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Barbaren, Boxer und Cowboys - RAUHER SAND UND WILDE EICHEN

Barbaren, Boxer und CowboysRauher Sand und wilde Eichen
 
Nach seinem Studium arbeitete Howard in zahllosen Berufen, so war er u. a. Privatsekretär eines Rechtsanwaltes, Postbeamter, Hilfsarbeiter  etc.
„Ich habe verschiedene Arbeiten gehabt, doch brachte keine den richtigen Erfolg. Ich habe Baumwolle gepflückt, geholfen, Rinder mit Brandzeichen zu versehen, bei der Müllabfuhr gearbeitet, in einem Gemüseladen, in einer Anwaltskanzlei, einer Tankstelle und für Zeitungen, für die ich Neuigkeiten über die Erdölfelder schrieb, etc., etc.“  (1)
Doch lange hielt er es in den verschiedenen Jobs nicht aus und verlor sie wieder, weil er sich mit seinen Vorgesetzten nicht verstand.

Dann versuchte ich in einem Postamt zu arbeiten, verstand mich jedoch nicht mit dem Vorsteher, und dadurch war diese Sache erledigt. Danach arbeitete ich eine Zeitlang in einem Gaswerk, verlor jedoch auch diese Stellung, weil ich vor meinem Vorgesetzten nicht den ganzen Tag Kotaus machen und ja sagen wollte.
Das ist einer der Gründe, warum es mir nie gelang, für jemanden zu arbeiten. Die meisten halten einen Angestellten für eine Art Diener.
 Ich bin gutmütig, und man kommt mit mir leicht aus; ich verabscheue jede Art von Streit und weiche ihm aus, aber es hat keinen Sinn, alles zu schlucken.
Ich nahm verschiedene Gelegenheitsarbeiten an, und eines Tages erhielt ich Probeabzüge von Wolfshead, das eben erscheinen sollte. Als ich die Geschichte wieder las, wurde ich so deprimiert und entmutigt, dass ich einen Job in einem Ausschank annahm.

Der Besitzer war kein heiliger Nikolaus, aber nachdem ich ihm angeboten hatte, er solle mir den rechten Arm auf den Rücken binden, und ich würde ihm mit der Linken den Schädel einschlagen, kamen wir gut miteinander aus."  (2)

Aber die Arbeit dort war sehr anstrengend und kräfteraubend, Howard arbeitete sieben Tage in der Woche und stets bis nach Mitternacht, wodurch seine Gesundheit litt. Aus diesem Grund gab er dem Job auf und besuchte wieder das College, wo er im Jahre 1927 Buchhaltung lernte.
Nachdem er den Kurs mit einem Diplom abgeschlossen hatte, widmete er sich ganz dem freiberuflichen Schreiben.

Ich hatte ohnehin nicht als Buchhalter arbeiten können. Nach dem Kursende stellte die Buchhaltung für mich ein größeres Rätsel dar als zuvor.
Seit dem Sommer 1927 tue ich fast nichts außer Geschichten schreiben. Ich verkaufe nur einen kleinen Teil davon, doch kann ich davon leben. Vielleicht könnte ich mit etwas anderem mehr Geld verdienen, aber dann hätte ich nicht dieselbe Freiheit, und die Freiheit ist der größte Vorteil der Schreiberei.
“  (3)

1928 schrieb Howard seinen Roman „RAUHER SAND UND WILDE EICHEN“, eine Autobiographie mit fiktiven Elementen, die etwa den Zeitraum von Herbst 1924 bis Anfang 1928 umfasst und unveröffentlicht blieb.

 Bei einem unserer Spaziergänge erzählte mir Bob, dass er einen modernen Roman schreiben wollte. Der Titel sollte lauten: Post Oaks and Sand Roughs.
Er versicherte mir, alle seine näheren Bekannten würden darin unschwer erkennbar vorkommen. Keiner von uns bekäme das Buch vor der Veröffentlichung zu sehen
Etwas später erzählte er mir, er hätte es vollendet,  einen Verleger ausgesucht und den Roman bereits abgelehnt zurückbekommen. Es besteht die Möglichkeit, dass er das Werk zerstört hat
“ (4)

Das Schicksal dieses autobiographischen Roman blieb lange im Dunkeln.

Erst 1966 wurden in den „vier sehr großen Schachteln“ mit Papieren Howards, die Dr. P. M. Kuykendall nach dem Tod und Willen von Dr. Isaac M. Howard (dem Vater von R. E.) am 21. Februar 1945 an E. Hoffmann Price (einem Freund und Kollegen R. E. Howards) gesandt hatte, zwei Entwürfe eines Romans gefunden, um die es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um „POST OAKS AND SAND ROUGHS“ handelt.

Jeder der sich für den Menschen Robert E. Howard interessiert, sollte nicht zögern, Rauher Sand und wilde Eichen zu lesen und sich davon unterhalten zu lassen.
Trotz einer leichten Übertreibung hier und da und einer lebhaften Beteuerung seiner Unfähigkeit und Schwäche ist es ein ausgezeichnetes Porträt Robert E. Howards.
Wenn er auch ab und zu übertrieb – jeder, der eine Geschichte seines Lebens schreibt, würde dasselbe tun.
Ich glaube aber, das Buch gibt ein realistisches Bild dreier enger Freunde wieder: Robert E. Howard, Clyde Smith und Truett Vinson.
“ (5)

(1) Robert E. Howard
(2) Robert E. Howard
(3) Robert E. Howard
(4) Tevis Clyde Smith
(5) Novalyne Price Ellis

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© 2by Ingo Löchel

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