ASTRID LINDGREN - Ihr Leben und ihre Werke, Teil 2

Astrid LindgrenASTRID LINDGREN
(1907-2002)
LEBEN UND WERKE – Teil 2

In den 1960er Jahre setzte die Kinderbuchautorin ihre Schaffensphase mit Werken wie „LOTTA ZIEHT UM“ (1962), „MICHEL IN DER SUPPENSCHÜSSEL“ (1963) oder „FERIEN AUF SALTKROKAN“ (1964) fort.

Ferien auf Saltkrokan! Pelle, seine große Schwester Malin und seine beiden Brüder entdecken auf der kleinen Insel die unberührte Natur der schwedischen Schären. Sie baden im Meer, fangen Fische, sammeln Pfifferlinge und feiern Mittsommer.

Ferien auf Saltkrokan

Nichts aber ist schöner für Pelle, als gemeinsam mit Tjorven, dem Inselmädchen, und ihrem großen Bernhardinerhund Bootsmann über die Felsen und durch den Wald zu streifen und dabei von einem Abenteuer ins nächste zu stolpern …

Die Abenteuer auf der Insel Saltkrokan wurden 1967 mit „JULE UND DIE SEERÄUBER“ von Lindgren fortgesetzt.

Jeden Sommer verbringt die kleine Jule auf der Schären-Insel Saltkrokan. Hier gibt es so viel zu erleben und zu entdecken! Jule kann den ganzen Tag spielen - mit Pelle, Tjorven, Stina und mit Tjorvens großem Bernhardinerhund Bootsmann.
Am allermeisten Spaß aber hat sie mit ihrem Opa Melcher. Denn es gibt in ganz Schweden keinen Großvater, der so versessen aufs Spielen ist wie er …

„Erst nachdem ich etwa 30 Sommer in den Stockholmer Schären verbracht hatte, wagte ich mich an ein Buch, das dort spielt - Ferien auf Saltkrokan. Und Karlsson vom Dach fliegt ja im Stockholmer Stadtteil Vasastan umher. Diese Gegend kenne ich auch gut, denn schließlich habe ich 60 Jahre dort gelebt.“ (1)

1965 erhielt Astrid Lindgren den „Schwedischen Staatspreis für Literatur“ für ihr Gesamtwerk und kaufte ihr Geburtshaus in Næs.

Neben weiteren MICHEL-, LOTTA- und PIPPI LANGSTRUMPF-Abenteuern, die in den nächsten Jahren veröffentlicht werden, sticht in den 1970er Jahren aber ein  Buch, Astrid Lindgrens  Fantasy-Roman „DIE BRÜDER LÖWENHERZ“, das 1973 veröffentlicht wurde, besonders hervor, das wohl zu ihren besten Werken zählt.

Die Brüder LöwenherzJeden Abend erzählt Jonathan seinem kleinen Bruder Krümel vom Land Nangijala - dem Land der Sagen und der Märchen. Nangijala ist das Land, in das die Menschen nach dem Tode kommen.
Und bald ist es soweit - Jonathan und Krümel treffen sich in dem geheimnisvollen Paradies, in dem alle Menschen friedlich zusammen leben. Doch das Leben in Nangijala wird von einem grausamen Tyrannen bedroht - und damit beginnt ein aufregendes Abenteuer für die Brüder Löwenherz …

Das Buch „DIE BRÜDER LÖWENHERZ“ wurde mehrfach ausgezeichnet. 1974 mit der „Medaille des Schwedischen Buchhandels“, 1975 mit dem „Silbernen Griffel“ oder 1979 mit dem „Wilhelm-Hauff-Preis“ sowie mit dem „Internationaler Janusz-Korczak-Literaturpreis“.

1981 folgte mit „RONJA RÄUBERTOCHTER“ ein weiterer Fantasy-Roman aus der Feder von Astrid Lindgren, der 1983 ebenfalls mit dem „Silbernen Griffel“ ausgezeichnet wurde.

Unter Graugnomen und Dunkeltrollen wächst Ronja auf. Eines Tages trifft sie auf Birk, Sohn des Anführers der Borka-Bande und Todesfeind von Mattis. Aus Abneigung wird Freundschaft. Die Entführung Birks löst jedoch einen tödlichen Krieg zwischen den beiden Banden aus. Wem werden die Kräfte zur Seite stehen?

Der „SILBERNE GRIFFEL“ ist ein niederländischer Kinderbuchpreis, der seit 1971 jährlich von der „Stichting Collectieve Propaganda van Het Nederlandse Boek“ verliehen wird. 

„Doch wie sieht es mit Mio, mein Mio, den Brüdern Löwenherz und Ronja aus? Weiß ich mehr über das "Land in der Ferne", über Nangijala und den Mattiswald als über den Stockholmer Vorort Farsta? Die Antwort lautet: Ja, das tue ich. Doch woher ich das weiß, verrate ich nicht.“  (2)

Von 1946 bis 1970 war Astrid Lindgren Leiterin der Kinderbuchabteilung bei Rabén & Sjögren. Ab Mitte der 1980er setzte sich die Kinderbuchautorin zusammen mit der Tierärztin Kristina Forslund für den Tierschutz ein, was zu heftigen Streitereien mit den damaligen Ministern und wichtigen Vertretern aus der Landwirtschaft führte.
Die Kinderbuchautorin forderte die Abschaffung der katastrophalen Missstände in der Massentierhaltung und löste damit in Schweden ein große Diskussionen über den Tierschutz aus.
Lindgrens  hartnäckiger Kampf gegen Käfighaltung und Massenställe hatte schließlich Erfolg, denn durch die Tatkraft der Autorin trat  in Schweden ein neues, verbessertes Tierschutzgesetz in Kraft.

Im Jahr des Todes ihres Sohnes Lars, wurde Astrid Lindgren 1986 mit dem „Selma-Lagerlöf-Preis“ geehrt. Mit ihrem Preisgeld aus der Verleihung des Literaturpreises gründete Astrid Lindgren die Stiftung "Solkatten" (Sonnenkatze) für behinderte Kinder.

1995 erschien mit „DER TAG, AN DEM MICHEL BESONDERS NETT SEIN WOLLT“ die letzte Michel-Geschichte aus der Feder von Astrid Lindgren. Fünf Jahre später, genauer gesagt 2000, kam es zu einer kleinen Sensation für PIPPI LANGSTRUMPF-FANS, denn mit „PIPPI  IM PARK“ wurde eine ‚neue‘ PIPPI-Geschichte veröffentlicht, die rund 50 Jahre im Archiv der Königlich-Schwedischen Bibliothek geschlummert hatte. Der Text stammt aus dem Jahre 1949, den Astrid Lindgren für ein Fest zum Schwedischen Kindertag geschrieben hatte.

Pippi ohne die Villa Kunterbunt? Das ist schwer vorstellbar, auch wenn sie schon mal an Bord gegangen und auf der Taka-Tuka-Insel gelandet ist. In Schweden aber geht's nicht ohne. Und deshalb reißt Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Ephraimstochter ihr Haus einfach ab und baut es auf einer Wiese im Stockholmer Humlepark wieder auf.
Da wird sie nämlich gebraucht, denn Taschendiebe und herumlungernde Jugendliche machen den Park unsicher. Und was die Polizei nicht schafft - für Pippi ist es nur ein Kinderspiel!

Astrid LindgrenAm 28. Januar 2002 verstarb Astrid Lindgren nach längerer Krankheit in ihrer Wohnung in Stockholm.

„Ich schreibe, um das Kind in mir selbst zu unterhalten und hoffe, dass auf diese Weise auch andere Kinder ein wenig Spaß haben. Ich weiß nicht, wie ein gutes Kinderbuch sein soll. Aber warum fragt eigentlich niemand, wie ein gutes Buch für Erwachsene aussehen soll? Ich bemühe mich, beim Schreiben im künstlerischen Sinne "aufrichtig" zu sein. Das ist meine einzige Richtschnur.“  (3)

BIBLIOGRAPHIE
1944 Britt-Mari erleichtert ihr Herz
1945 Pippi Langstrumpf - Teil 1
1945 Kerstin und ich
1945 Die Hauptsache ist, dass man gesund ist
1946 Pippi Langstrumpf geht an Bord
1946 Meisterdetektiv Blomquist
1947 Wir Kinder aus Bullerbü
1947 Kennst du Pippi Langstrumpf?
1947 Nein, ich will noch nicht ins Bett!
1948 Pippi in Taka-Tuka-Land
1949 Mehr von uns Kindern aus Bullerbü
1949 Im Wald sind keine Räuber
1950 Kati in Amerika
1950 Sammelaugust und andere Kinder
1951 Ich will auch in die Schule gehen
1951 Kalle Blomquist lebt gefährlich
1952 Immer lustig in Bullerbü
1952 Kati in Italien
1953 Kalle Blomquist, Eva-Lotta und Rasmus
1954 Ich will auch Geschwister haben
1954 Kati in Paris
1954 Mio, mein Mio
1955 Karlsson vom Dach
1956 Noriko-San aus Japan
1956 Rasmus und der Landstreicher
1956 Nils Karlsson-Däumling
1957 Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker
1957 Pollys Abenteuer
1958 Polly hilft der Großmutter (Bilderbuch)
1958 Die Kinder aus der Krachmacherstraße
1958 Sia wohnt am Kilimandscharo
1959 Klingt meine Linde
1959 Lasse aus Dalarna
1960 Tomte Tummetott
1960 Madita
1960 Lilibet, das Zirkuskind
1961 Lotta zieht um
1961 Weihnachten im Stall
1962 Karlsson fliegt wieder
1962 Weihnachten in Bullerbü
1962 Marko in Jugoslawien
1963 Japi aus Holland
1963 Michel in der Suppenschüssel
1964 Ferien auf Saltkrokan
1965 Lustiges Bullerbü
1965 Randi aus Norwegen
1966 Whantai aus Thailand
1966 Kindertag in Bullerbü
1966 Michel muss mehr Männchen machen
1966 Tomte und der Fuchs
1967 Salikons Rosen
1967 Jule und die Seeräuber
1968 Matti aus Finnland
1968 Der beste Karlsson der Welt
1969 Pippi zieht ein
1969 Pippi regelt alles
1970 Michel bringt die Welt in Ordnung
1970 Pippi ist die Stärkste
1970 Pippi gibt ein Fest
1971 Pippi fährt zur See
1971 Pippi will nicht groß werden
1971 Na klar, Lotta kann radfahren
1971 Pippi außer Rand und Band
1971 Meine Einfälle
1972 Michel aus Lönneberga
1973 Die Brüder Löwenherz
1973 Allerliebste Schwester
1975 Das entschwundene Land
1976 Madita und Pims
1977 Lotta kann fast alles
1979 Pippi plündert den Weihnachtsbaum
1980 Märchen
1981 Ronja Räubertochter
1982 Smålands Stierkämpfer 
1983 Guck mal, Madita, es schneit!
1984 Als Klein-Ida auch mal Unfug machen wollte
1984 Klingt meine Linde (Bilderbuch)
1985 Michels Unfug Nummer 325
1985 Der Drache mit den roten Augen
1985 Weihnachtsgeschichten
1986 Rupp Rüpel, das grausige Gespenst aus Småland
1986 Nur nicht knausern, sagte Michel aus Lönneberga
1987 Der Räuber Assar Bubbla
1987 Mein Småland
1989 Als der Bäckhultbauer in die Stadt fuhr
1990 Meine Kuh will auch Spaß
1990 Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind
1991 Als Lisabet sich eine Erbse in die Nase steckte
1991 Als Adam Engelbrecht so richtig wütend wurde
1992 Frohe Weihnachten im Landhaus
1993 Wie gut, dass es Weihnachtsferien gibt, sagte Madita
1993 Lottas Merkbuch
1994 Im Land der Dämmerung (Herr Lilienstengel)
1995 Der Tag, an dem Michel besonders nett sein wollte
2000 Pippi im Park
2008 Pippi findet einen Spunk

(1) Astrid Lindgren
(2) Astrid Lindgren
(3) Astrid Lindgren

© by Ingo Löchel

Kommentare  

#1 Torshavn 2011-12-30 17:21
Eine schöne Arbeit, Ingo.
Auch wenn Du im ersten Teil einige Doppelungen drin hast (Du wiederholst, was Lindgren selbst sagt).
Allerdings kommt mir der Text ein bißchen teilnahmlos vor. Du reihst eine Tatsache an die andere. Ohne die Zitate, würde etwas fehlen.
Magst Du Lindgren?

Aus welchem Buch hast Du die Zitate denn entnommen?
Dein Artikel kam gerade zur rechten Zeit. Ich habe angefangen mich etwas näher mit der Autorin zu beschäftigen.
Vielen Dank.
#2 Valerius 2012-01-09 14:28
Willst Du eine ehrliche Antwort?

Ich hatte leider nur ein paar Tage Zeit, um mir einen Gesamtüberlick und das Leben und die Werke von Astrid Lindgren zu verschaffen und die Artikel zu schreiben, da sie vor Heiligabend fertig werden mussten.
Man kann leider noch so oft über einen Text schauen, man übersieht leider immer Fehler. Da sehen vier, sechs oder acht Augen natürlich mehr als zwei Augen.
Ich muss grundsätzlich einen Autor, eine Autorin oder ein Thema nicht mögen, um darüber zu schreiben. Ich schreibe über Themen etc., die mich interessieren, ich muss sie aber nicht mögen.

Beispiel: Mich interessiert "TATORT", aber die meisten Fernsehfilme dieser Krimi-Reihe mag ich nicht, weil sie langweilig, langatmig, spannungsarm etc. sind.

Gegenbeispiel: Ich mag die Serie "Mythor" sehr, aber sie interessiert mich im Moment nicht, weil ich andere Dinge im Kopf habe, zur Zeit andere Artike-plane und ich die Mythor-Artikel-Serie mit dem Vanga-Zylus abgeschlossen habe. Das wird sich aber wieder ändern, wenn ich die Artikel-Serie zu Mythor fortführen werde und ich mich mit dem Schattenzonen-Zyklus beschäftige.

Apropos. Die angegebenen Lindgren-Zitate stammen aus Interviews mit ihr.

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