The Evil of ... Hammer & Co. - DAS ENDE DER HAMMER - ÄRA
DAS ENDE DER HAMMER - ÄRA
Nun wurden die Kleidungsstoffe durchsichtiger, die Mädchen nackter und die Auswahl berechnender.
Nur so kann man es sich letztendlich erklären, dass z. B. die Zwillings-Playmates Maria und Frieda Gellhorn, in dem Hammer-Film TWINS OF EVIL (Draculas Hexenjagd) auftreten konnten, die nicht mal in der englischen Fassung ihre eigenen Stimmen behielten, sondern synchronisiert werden mussten.
Auf der Strecke blieb dabei der familiäre Charakter der Hammer Film Productions, der die Filmgesellschaft so erfolgreich gemacht hatte.
Zudem begann die britische Filmindustrie Anfang der 1970er aufgrund des aufkommenden Farbfernsehens finanziell zu kränkeln, die Einnahmen an den Kinokassen nahmen rapide ab.
Um diese Zeit ging James Carreras in Rente und überließ seinem Sohn Michael Carreras das Studio.
Die Dracula-Filme, die in den 1970er Jahren Standard geworden waren, brachten auch nicht mehr den erhofften kommerziellen Erfolg, da auch ihre Qualität zusehends gelitten hatte.
Zudem wurde Hammer im Horror-Genre durch Filme wie The Exorcist (Der Exorzist) und Rosemarys Baby (Rosemaries Baby) von den Amerikanern vom Markt verdrängt.
1970 erschien mit SCARS OF DRACULA (Dracula Nächte des Entsetzens) ein weiterer DraculaFilm mit Chistopher Lee.
Graf Dracula erwacht zu neuem Leben und sucht sogleich nach Opfern. Bald wird auch der junge Paul (Christopher Matthews) vermisst. Seine Freundin Sarah (Jenny Hanley) ist sehr besorgt.
Mit Pauls Bruder Simon (Dennis Waterman) begibt sie sich auf die Suche nach dem Verschwundenen. Die Spur führt zu einem finsteren Schloss, das von einem unheimlichen Herrn bewohnt wird. Es ist niemand anderes als Graf Dracula, der Paul grausam getötet hat und nun auch Sarah und Simon nach dem Leben trachtet.
The Scars of Dracula (Originaltitel) war der fünfte und letzte Dracula-Film der Hammer-Studios, der noch im düsteren Festland-Europa des 19. Jahrhunderts spielte. (1)
Dracula - Nächte des Entsetzens war kein kommerzieller Erfolg. Kein Wunder, war er doch nur ein schlechter Aufguss der ersten DraculaVerfilmungen mit Lee.
Die Macher von Hammer beschlossen daraufhin, der DraculaReihe etwas frischen Wind zu verschaffen, und verlegten die beiden folgenden Filme Dracula jagt Minimädchen und Dracula braucht frisches Blut in die damalige Gegenwart, nämlich ins London der 1970er Jahre.
1970 erschien THE VAMPIRE LOVERS (Gruft der Vampire), ein Film, der versucht, eine seltsame Mischung aus Horror- und Liebesfilme zu vereinen, was aber völlig misslang.
In einem Nest in Osteuropa taucht eine mysteriöse Schönheit namens Mircalla (Ingrid Pitt) auf. Sie freundet sich mit Laura (Pippa Steele) an, Tochter des Generals von Spielsdorf (Peter Cushing). Als Laura blutleer gefunden wird, ist Mircalla fort
Die freizügigste Verfilmung von Sheridan Le Fanus Vampir-Roman Carmilla setzt weniger auf Horror als auf schwülstige Lesbenszenen. (2)
1971 folgten TWINS OF EVIL (Dracula Hexenjagd, 1971),
Gustav Weil (Peter Cushing) rückt Vampiren und Satansanhängern auf den Leib. denn die sind für den Tod junger Männer verantwortlich. Die Leichen weisen allesamt Bisswunden auf.
Um weiteres Unheil zu vermeiden, lässt Weil vorsorglich einige «Hexen» verbrennen. Als er die verwaisten Zwillingsschwestern Maria und Frieda (gespielt von den ersten Zwillings-Playmates des «Playboy») adoptiert, ahnt er noch nicht, dass er sich damit das Böse direkt ins Haus geholt hat...
sowie HANDS OF THE RIPPER (Hände voller Blut, 1972)
London um die Jahrhundertwende. Psychodoktor John Pritchard hat eine neue Patientin aufgetan: Anna, eine zwanghafte Serienmörderin, die sich als Tochter des berüchtigten Jack the Ripper entpuppt. Kein Wunder also, dass Anna ihr blutiges Handwerk perfekt beherrscht.
Die britischen «Hammer»-Studios waren auf billige (aber feine) Horrorspektakel spezialisiert. Dies ist eines ihrer schönsten. (3)
und CIRCUS OF THE VAMPIRE (Circus der Vampire, 1972)
Vor 15 Jahren pfählte die Bevölkerung eines kleinen, serbischen Dorfes den Obervampir Graf Mitterhouse. Jetzt, im Jahre des Herrn 1825, gastiert dort ein merkwürdiger Zirkus, der von Mitterhouses Vetter Emil geleitet wird. Die Artisten üben eine seltsame Anziehungskraft aus, die Vorstellungen sind bestens besucht. Niemand ahnt, dass die Zirkuskünstler Halbwesen aus Mensch und Vampir sind, die sich bei Nacht in reißende Bestien verwandeln und die Bevölkerung aussaugen. Inzwischen ist auch Mitterhouse Senior wiederauferstanden. Damit scheint das Schicksal des Dorfes besiegelt zu sein.
In «Circus der Vampire» fügte Regisseur Robert W. Young den bekannten Zutaten des blutigen Gruselfilms eine gehörige Prise Sex bei. Und diese Mixtur hat es in sich. (4)
1972 waren in DRACULA A. D. 1972 (Dracula jagt MiniMädchen, 1972) die beiden Schauspieler Christopher Lee als Dracula und Peter Cushing als Vampirjäger Van Helsing wieder vereint, was dem Film durchaus zugute kam.
1872. Bei einem Kampf auf einer Kutsche kommen Dracula und Abraham Van Helsing ums Leben.
100 Jahre später wird der Graf durch eine schwarze Messe, unter der Führung von Johnny Alucard (Christopher Neane) wieder zum Leben erweckt, und treibt nun im London von 1972 sein Unwesen. Als immer mehr Leichen gefunden werden kontaktiert Inspector Murray (Michael Coles) von Scotland Yard den Enkel von Abraham van Helsing, Lorimar van Helsing (Peter Cushing), und bittet ihn um Hilfe.
Lorimar muss erkennen, dass seine Enkelin Jessica (Jessica Beachem) in Gefahr schwebt und nimmt den Kampf gegen Dracula auf.
1974 kam mit THE SATANIC RITES OF DRACULA (Dracula braucht frisches Blut) die siebte und letzte DraculaVerfilmung in die Lichtspielhäuser, die an den Kinokassen aber auch kein kommerzieller Erfolg war. Die HammerÄra neigte sich langsam dem Ende entgegen.
In einem Londoner Herrenhaus im Jahr 1974 hat es sich die Upper-Class aus Politik, Wissenschaft und Industrie zum Hobby gemacht, satanische Riten zu halten und Jungfrauen zu opfern.
Um dem Treiben ein Ende zu bereiten, kontaktiert Inspector Murray (Michael Coles) von Scotland Yard Professor Van Helsing (Peter Cushing) , der ihm dabei helfen soll.
Es dauert nicht lange, bis Van Helsing den Industriellen D. D. Denham als Graf Dracula enttarnt hat.
Der Vamirfürst hat den schrecklichen Plan, die Menschheit mit einem besonders aggressiven Pestbazillus zur Strecke bringen.
Genau um Mitternacht am 23. November, dem Hexensabbat, plant Dracula, die Vernichtung der menschlichen Rasse einzuleiten.
"Oft kopiert, nie erreicht und 1973 doch des Untotendaseins müde: Christopher Lee, der über 15 Jahre das Bild des Vampirs geprägt hatte, wandte sich nach diesem Horrorfilm anderen Rollen zu. (5)
Im selben Jahr beendete Hammer mit FRANKENSTEIN AND THE MONSTER FROM HELL (Frankensteins Höllenmonster) auch ihre FrankensteinFilm-Reihe.
Der junge Arzt Simon Helder (Shane Briant) wird von einem Gericht in eine Nervenheilanstalt eingeliefert, nachdem er illegale Experimente mit Leichenteilen durchgeführt hat. In der Anstalt entdeckt er schnell, dass der angeblich schon vor Jahren verstorbene Baron Frankenstein (Peter Cushing) dort mittlerweile unter dem neuen Namen Dr. Victor als Arzt der gesamten Klinik tätig ist.
Frankenstein war bereits vor Jahren für ähnliche Vergehen verurteilt worden. Simon wird von Frankenstein als Assistent eingesetzt und findet recht schnell heraus, dass der alte Baron auch innerhalb der Klinikmauern an seinen Experimenten weiterarbeitet. Zusammen versuchen sie nun, einen künstlichen Menschen zu erschaffen.
Als Grundlage dient ihnen der Körper eines Gewaltverbrechers, die Hände und Augen eines Künstlers und das Gehirn des mathematischen Genies Professor Durendel (Charles Lloyd Pack).
Die Kreatur erwacht wirklich zum Leben, kann sehen und artikulieren, aber dann gewinnt der Körper schließlich überhand über den Geist und alle schweben fortan in Lebensgefahr...
FRANKENSTEINS HÖLLENMONSTER stellt in der Filmhistorie von Hammer etwas Besonderes dar.
Er war nicht nur der allerletzte Film von Regisseur Terence Fisher, der insgesamt fünf Frankenstein-Filme für Hammer drehte, sondern auch der letzte Auftritt Peter Cushings in der Rolle des Baron Frankensteins, sowie der letzte Film für den Anthony Hinds das Drehbuch schrieb.
Im Gegensatz zu den vielen anderen Horror-Produktionen der 1970er Jahre wurde in diesem Film auf Nacktszenen und Sex gänzlich verzichtet.
Zusätzlich bietet "FRANKENSTEIN HÖLLENMONSTER" die düsterunheimliche Atmosphäre, die die HammerFilme in den 1950er und 1960er Jahre so berühmt gemacht hatte.
Peter Cushing brilliert zum letzten Mal in der Rolle des Viktor von Frankenstein und auch die übrigen Rollen und Nebenrollen sind allesamt gut besetzt.
Die kommerziellen Misserfolgte der letzten HammerFilme führte dazu, dass man durch einen GereMix noch einmal das Steuer herumreißen wollte.
So entstand in Kooperation mit den Shaw Brothers, die einige legendäre Kung FuFilme gedreht hatten, der Film THE LEGEND OF THE 7 SEVEN VAMPIRES (Die sieben goldenen Vampire).
Van Helsing (Peter Cushing) befindet sich auf einer Vortragsreise durch China. Vor allem berichtet er über die Legende der sieben golden Vampire.
Nach seinem Vortrag wird er von einem seiner Zuhörer gebeten, mit ihm in dessen Dorf zu reisen und dort etwas gegen gerade diese sieben Vampire zu unternehmen, die das Dorf immer noch terrorisieren.
Van Helsing nimmt den Auftrag an und reist mit seinem Sohn und einer weiteren Begleiterin dorthin. Während der Reise haben sie schon allerlei Gefahren zu bestehen. Schließlich im Dorf angekommen, stehen sie vor ihrer größten Aufgabe ....
Der Film bietet eine recht interessante Mischung aus Gruselatmosphäre und Martial Arts, verbunden mit etwas Humor, und Peter Cushing ist zum letzten Mal in der Rolle des Abraham Van Helsing zu sehen. Leider floppte auch dieser Hammer-Film bei seiner Aufführung in den Kinos.
1976 erschien mit TO THE DEVIL A DAUGHTER (Die Braut des Satans) nach einem Roman von Dennis Wheatley der letzte HorrorFilm aus dem Hause Hammer.
Der aus der Kirche ausgestoßene Pater Michael (Christopher Lee) gibt sich den dunklen Mächten der Hölle hin und versucht, den Dämon Astaroth wieder zu erwecken.
Er bringt das Mächen Catherine (Natassja Kinski) in seine Gewalt und will sie an ihrem 18. Geburtstag dem Teufel opfern.
1979 folgte mit THE LADY VANISHES ein Remake eines alten Alfred HitchcockThrillers aus dem Jahre 1938, der letzte HammerFilm. In den Hauptrollen waren Elliot Gould und Cybil Shepherd zu sehen. Doch auch dieser Film floppte an den Kinokassen.
Die HAMMER FILM PRODUCTIONS stand danach kurz vor dem Ruin. Michael Carreras versuchte zwar danach noch eine Weile neue Projekte ins Leben zu rufen, fand aber keine Geldgeber mehr, um diese durchzuführen.
Die Ära von HAMMER war damit beendet.
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© by Ingo Löchel