Paul Naschy - Seine Filme:La Maldicion de la Bestia


Der Anthropologe Waldemar Daninsky wird von seinem Kollegen Professor Lacombe und dessen Tochter Sylvia zur Teilnahme an einer wissenschaftlichen Expedition eingeladen, um den abscheulichen Schneemenschen zu finden. Schon bald gibt es Probleme, als ein Schneesturm aufkommt und der Führer davonläuft. Waldemar folgt ihm und finde sich nach einer Weile in einem buddistischen Tempel wieder. Dort leben zwei Frauen, von denen er sich Hilfe erhofft, aber die Mädels erweisen sich als kannibalistische Werwolf / Vampir-Hybriden. Waldemar soll ihr nächstes Opfer sein und wird durch einen Biss mit dem "Fluch der Bestie" infiziert. Es gelingt ihm dennoch die Ungeheuer zu töten. Zwischenzeitlich hat der Räuber Sekkar Khan mit seiner Band die restlichen Expeditionsmitglieder überfallen und gefangen genommen. Nur Sylvia kann entkommen,wird aber nachts von den Männern Khans gefunden und beinahe Vergewaltigt. Doch sie erhält unerwartet Hilfe vom verwandelten Waldemar Daninsky ...
Ja, Leute, ich weiß es doch, Paul Naschys Werke sind keine filmhistorischen Meilensteine, aber immer noch besser, als die Müll-Movies eines Jess Franco (u.a "Nachts, Wenn Dracula erwacht / El Conde Dracula/70" oder "Killer Barbies vs . Dracula/02 "). Franco, dieser autodidaktische Dilettant hatte in unseren Lichtspieltheatern, unverständlicher Weise, mehr Glück - dabei geht dem Mann eine vernünftige "Filmsprache" völlig ab. Vergessen Wir Diesen "Z-Film"-Aspiranten und wenden uns dem geschmähten Himalaya-Gruseler zu. Und da hat Jacinto Molina (aka Naschy) ein Script geliefert , das den Horror mit Abenteuergeschichten von Sax Rohmer (1883-1959/ua "Dr. Fu Manchu") und Robert E. Howard (1906-1936/ua "Conan") verbindet und wie ein "Samstags-Matinee-Gruselspass" rüberkommt. Leider hat der Film keinen unbedingt guten Ruf, es gibt unter den Fans sogar einige , die an dem Ding kein "gutes Haar lassen". Paul Naschy war über diese Produktion auch not amused - die Schuld daran trug die angeblich talentfreie, fast "Franco-eske" Arbeitsweise vom Director Miguel Iglesias Bonns. Dabei lagen die Schwächen vor allem in einem extrem winzigen Budget und einigen Darstellern, die nur weng Erfahrung mitbrachten. Für einen vernünftigen Soundtrack wäre etwas mehr Geld sicherlich von Vorteil gewesen, aber man musste sich mit Konserve begnügen. Der Terrorfaktor liegt zuweilen ziemlich weit unten, und auch Naschys wenig erschröckliches Werwolf-Makeup dürfte reine Geschmackssache sein. Zudem fehlt der tragische Aspekt, mit dem der Charakter ansonsten behaftet ist, weil das gewohnt tragische Ende hier gänzlich ausblebt.
Dennoch gehört "La Maldición ..." zu den besseren Beiträgen der "Daninsky-Reihe", und das ist nicht zuletzt dem Kameramann Tomas Pladeval zu verdanken. Er verpasst seinen Aussenaufnahmen einen Realismus, der in einem Studio ansonsten verloren ginge. Der frische Schnee sieht wirklich kalt aus, und den Atem der Akteure kann man förmlich spüren. Pladeval weiss offensichtlich sehr gut, wie er eine romantische Stimmung oder Spannung erzeugen kann. Von seiner Arbeit profitiert auch Paul Naschy, und der fit und robust aussieht und ein paar gefährlichere Stunts gleich selber hingelegt hat. Neben ihm bewährt sich Silvia Solar als Inbegriff der schönen Schurkin - verführerisch und sehr, sehr böse.
Luis Induni, der ja bereits mehrfach mit Senor Naschy zusammenarbeiten durfte, spielt den Khan wirklich fies, und sein Endkampf mit Waldemar gleicht einem wilden Todestanz. Das Molina-Script wartet nebenbei mit einem hübschen Insidergag auf und nennt einen der Darsteller (Gil Vidal) Larry Talbot. Kommt so etwas den Kennern des Genres bekannt vor? Abers sicher, war das doch Lon Chaney jrs. (1906-1973) Rollenname in "The Wolfman/1941" ("Der Wolfsmensch"). Der durfte die titelgebende Kreatur allerdings nur noch vier weitere Male geben, da ist ihm Senor Lobo um einiges voraus. "
Irgendwie wird's ja mal Zeit für ein deutsches DVD-Release, denn immerhin hat unser Paul für "La Maldición ..." 1975, beim Filmfestival in Sitges, einen Preis als bester Schauspieler abgestaubt. Abwarten und den Mond anheulen.
Dtsch. Übersetzung des titels: "Der Fluch der Bestie"