Die 60er: Cormans Poe-Verfilmungen - Die Folterkammer des Hexenjägers
Roger Cormans Edgar Allen Poe - Verfilmungen
Die Folterkammer des Hexenjäger
Nach und nach gerät Charles Dexter Ward unter dem Bann seines Ahnen Joseph Curwen, der sich an den Nachfahren derer rächen will, die ihn einst auf den Scheiterhaufen verbrannt haben...
Nach der Horror-Komödie "Der Rabe - Duell der Zauberer" folgte mit "The Haunted Palace" (Arbeitstitel: The Haunted Village) eine weiteren Horrorverfilmung, die allerdings nichts mit Edgar Allan Poe zu tun hatte.
Aber Roger Corman wollte keine weitere Poe-Verfilmung drehen. Da der Regisseur ein Fan der Geschichten von H. P. Lovecraft war, wählte er dessen Erzählung "Der Fall Charles Dexter Ward" (Originaltitel: The Case of Charles Dexter Ward), die nach Lovecrafts Tod im Jahr 1941 vom Mai bis Juli 1941 im Pulpmagazin "Weird Tales" veröffentlicht worden war, für seine neue Horror-Verfilmung aus.
"This was late in the series, when I was saying that I’m beginning to repeat and so forth. I just said I didn’t want to do a Poe film and Jim Nicholson and I both liked the work of Lovecraft, who I think is very, very good. For me, Poe is fractionally more interesting, and a more complex writer, but I think Lovecraft is very good in that field and so we decided to do a Lovecraft film." (1)
Eigentlich wollte Roger Corman "The Haunted Palace" gleich nach "Lebendig begraben" drehen und die Rollen mit Ray Milland, Hazel Court und Boris Karloff besetzen.
Doch als er endlich dazu kam, den Horrorfilm in Angriff zu nehemn, konnte Boris Karloff aus gesundheitlichen Gründen die Rolle im Film nicht übernehmen, und so wurde Karloff durch den Schauspieler Lon Chaney Jr. ersetzt.
Und statt Ray Milland und Hazel Court erhielten Vincent Price und Debra Paget die beiden Hauptrollen in dem Horrorfilm "The Haunted Palace".
Mit dem Hauptdarsteller Vincent Price ist der Film "The Haunted Palace" bestens besetzt, der es versteht, den hinterhältigen und bösartigen Hexenmeister Joseph Curwen und dessen gutherzigen Nachfahren Charles Dexter Ward sowie die unterschiedlichen Charaktere der Figuren sehr überzeugenden in Szene zu setzen.
Durch den düsteren Stil des von Regisseur Roger Corman atmosphärisch dicht inszenierten Horrorfilms, ist die latente Gefahr, die über Charles Dexter Ward zu schweben scheint, ständig zu spüren.
Hinzu kommen einige interessanten Szenen, in denen sich der Hexenmeister Joseph Curwen, dessen Geist von Zeit zu Zeit vom Körper Wards Besitz ergreift, brutal an den Nachfahren derer rächt, die ihn auf den Scheiterhaufen verbrannt haben. Einen seiner Opfer zündet er sogar bei lebendigen Leibe an.
Natürlich darf in "The Haunted Palace" auch nicht das Necronomicon und die Beschwörung eines bösartigen Wesens fehlen, dem Wards Frau Anne geopfert werden soll.
"The Haunted Palace" startete am 29. Januar 1964 in den USA spielte dort insgesamt 1,2 Millionen US-Dollar ein.
Die deutschen Horrorfans mussten allerdings über fünf Jahre warten, bis der Horrorfilm von Roger Corman unter dem Titel "Die Folterkammer des Hexenjägers" am 24. Oktober 1969 in die westdeutschen Lichtspielhäuser.
Die Folterkammer des Hexenjägers
© by Ingo Löchel
(1) Roger Corman