JACK ARNOLD

(1916 - 1992)
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ sich Arnold von dem Dokumentar-Filmer Robert Flaherty ausbilden und begann danach selbst Dokumentarfilme zu drehen. Für WITH THESE HANDS, einen Kurzfilme, wurde Jack Arnold 1951 mit dem OSCAR als BESTER DOKUMENTARFILM (1950) nominiert.
1953 gab Jack Arnold mit dem Film GIRLS IN THE NIGHT (Frauen in der Nacht, 1953) sein Debüt als Film-Regisseur. Im selben Jahr folgte bereits mit IT CAME FROM OUTER SPACE (Gefahr aus dem Weltall, 1953) Arnolds erster SF-Film
Eines Tages schlägt ein Meteorit auf der Erde ein. Man nimmt dies als einen normalen Zwischenfall hin. Jedoch entpuppt sich der Meteorit als außerirdisches Raumschiff, das auf der Erde notgelandet ist. Die Insassen können menschliche Gestalt annehmen, um nicht erkannt zu werden.
Doch seltsamerweise verschwinden Menschen, um kurz danach seltsam verändert wieder aufzutauchen. Was haben die Ausserirdischen vor? Wollen sie die Weltherrschaft an sich reissen oder versuchen sie nur, ihr defektes Raumschiff zu reparieren und die Erde wieder zu verlassen?
I love science fiction. As a youngster, I used to buy all the pulp magazines. I loved them. I was very pleased when I was assigned to direct my first SF film because I was still an avid fan.
The more I did this type of film the better I liked it, because the studio left me alone. Fortunately, no one at that time at the studio was an expert at directing SF films, so I claimed to be one. I wasn't, of course, but the studio didn't know that. So they never argued with me. (1)
Nach dem Krimi THE GLASS WEB (Das Gläserne Netz, 1953) folgte 1954 mit CREATURE FROM THE BLACK LAGOON (Der Schrecken vom Amazonas), der zu Arnolds bekanntesten Filmen gehört und ein Hit an den Kinokassen war.
Im Amazonasgebiet entdecken Forscher die versteinerte Hand eines uralten Schuppenwesens. Eine Expedition unter Leitung von Dr. Reed (Richard Carlson) will den Kiemenmenschen finden. Die Kreatur weiß sich jedoch in ihrer Umgebung durchaus zu wehren. Doch schließlich wird er zur Strecke gebracht, weil er sich in die einzige Frau des Forscherteams verliebt hat.
Aufgrund des Erfolges von DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS folgte bereits ein Jahr später mit REVENGE OF THE CREATURE (Die Rache des Ungeheuers) die Fortsetzung des Films.
Die Teilnehmer der Expedition zur schwarzen Lagune sind sich nicht sicher, ob sie das Ungeheuer wirklich mit ihren Kugeln getötet haben. Georg Johnson, der Besitzer des Ocean Harbor, eines bekannten Aquariums, und sein Freund John Joe Hayes rüsten eine neue Expedition aus, in der Hoffnung, den Kiemenmenschen lebend einzufangen und ihn dann im Aquarium auszustellen.
Das Ungeheuer lebt und wird tatsächlich durch eine Dynamitexplosion betäubt und in das Aquarium gebracht. Der Fang bedeutet eine Sensation für Ocean Harbor und Reporter, Fotografen, Wochenschau- und Rundfunkredakteure und Tausende von Neugierigen sind Zeuge der Ankunft des Schrecken vom Amazonas.
1955 folgte nach THE MAN FROM BITTER RIDGE (Duell mit dem Teufel) mit TARANTULA ein weiterer Klassiker des Monsterfilms.
Der Biologe Professor Deemer (Leo G. Carroll) hofft, einen Weg zu finden, die Ernährungsprobleme der Erdbevölkerung zu lösen, indem er eine Nährlösung entwickelt, die das Wachstum steigern soll.
In der Umgebung werden Menschen und Tiere ermordet und skellettiert. Bei den Opfern findet sich eine weißliche Spur. Insektengift! Langsam erschließt sich dem Arzt Dr. Matt Hastings (John Agar) die Ursache für die Katastrophe: Eine mit Hormonen gemästete, gefrässige Riesenspinne, die nach einem Brand aus Deemers Labor entwischt ist.
Im selben Jahr gab Arnold in TIME IST JUST A PLACE, einer Folge der Serie SCIENCE FICTION THEATRE, sein Debüt als Fernseh-Regisseur. Nach Filmen wie RED SUNDOWN (Auf der Spur des Todes, 1956) und OUTSIDE THE LAW (Du oder ich, 1956) folgte mit THE INCREDIBLE SHRINKING MAN (Die unglaubliche Geschichte des Mr. C, 1957) sein nächster phantastischer Film.
Auf einer Bootstour gerät Scott Carey (Grant Williams) in eine radioaktive Wolke während seine Frau Louise unter Deck nichts von dem Vorfall bemerkt. Nach einigen Tagen wundern sich die beiden, dass Scotts Kleidung einige Nummern zu groß ist. Da die Kleidung nicht größer geworden ist muss Scott geschrumpft sein.
Scott ist verzweifelt - er schrumpft täglich um einige Zentimeter und hat bald die Größe eines Schuljungen erreicht. Auch aufwendige medizinische Untersuchungen bringen keinen Aufschluss über die Ursache und ein Mittel, den Schrumpfprozess aufzuhalten ist nicht in Sicht.
Scotts Misere nimmt seinen Lauf: Als er so klein ist, dass er in ein Puppenhaus ziehen muss, beginnen alltägliche Vorgänge zu einer ernsten Gefahr für ihn zu werden. So kann seine Frau sein leises Stimmchen nicht mehr wahrnehmen, als er auf der Flucht vor der Hauskatze die Kellertreppe herunterstürzt. Alle Hilferufe bleiben ungehört und die Treppe bleibt ein unüberwindliches Hindernis.
Um im Keller zu überleben riskiert Scott eben dieses mehrfach, besorgt sich Nahrung aus einer Mausfalle, Wasser von einem tropfenden Wasserhahn, schläft in einer Streichholzschachtel, begibt sich auf waghalsige Klettertouren und kämpft mit einer Spinne. Aber Scott hat ein weiteres Problem: Er schrumpft immer weiter...
1958 drehte Jack Arnold mit MONSTER ON THE CAMPUS (Der Schrecken schleicht durch die Nacht) seinen letzten phantastischen Film.
Ein College - Professor erhält einen neu entdeckten prähistorischen Fisch, eine Art Quastenflosser mit spitzen Stacheln, um diesen zu untersuchen. Als der handzahme Schäferhund des Hausmeisters von dem heruntertropfenden Wasser aus der Transportkiste des Fisches kostet, verwandelt sich diese kurz darauf in einen zotteliges Urhund mir langen Reiszähnen.
Da die Verwandlung nur von kurzer Dauer ist wird der zu recht verwirrte Hausmeister mit Unglauben gestraft, als dieser von dem Zottelmonster berichtet. Eine Libelle, die später von dem Fisch kostet, verwandelt sich ebenfalls temporär in eine riesige Urzeitlibelle.
Mit einem Netz und einer Schere kann der Professor die Libelle erlegen - dabei tropft etwas Blut der Libelle in Pfeife des Professors - nach ein Paar Zügen aus der Pfeife verwandelt sich dieser in eine Art Neandertaler und verwüstet sein Labor.
Erst nach seiner zweiten Verwandlung, ausgelöst durch eine kleine Verletzung, die er sich am scharfkantigen Fisch zuzieht und in deren Folge auch ein bestialischer Mord auf dem College-Gelände begangen wird, erkennt der Professor den Zusammenhang. Eine Reihe von Selbstversuchen lassen den Schrecken nun häufiger durch die Nacht schleichen.
Ab Ende der 1950er Jahre drehte Arnold nur noch sporadisch Filme fürs Kinos und war stattdessen vorwiegend als Fernseh-Regisseur tätig, wo er Folgen für Serien wie COWBOYS (Tausend Meilen Staub, 1959), DR. KILDARE (1961), PERRY MASON (1964), GILLIGANS ISLAND (1964-1966), MR. TERRIFIC (Immer wenn er Pillen nahm, 1967), IT TAKES A THIEF (Ihr Auftrag, Al Mundy, 1968-1970), ALIAS SMITH AND JONES (1971-1972), McCLOUD (Ein Sheriff in New York, 1972), THE MAGICIAN (Der Magier, 1973), ARCHERWONDER WOMAN (1977), THE BIONIC WOMAN (Die sieben Millionen Dollar Frau, 1978) oder BUCK ROGERS (1981) drehte.
1976 drehte Arnold mit THE SWISS CONSPIRACY (Per Saldo Mord)
Eine Schweizer Bank und fünf ihrer Kunden werden erpreßt. Die Gauner fordern insgesamt 10 Millionen Franken in Rohdiamanten, andernfalls wollen sie geheime Nummernkonten und die Namen ihrer Inhaber publik machen.
Daraufhin engagieren die Banker den amerikanischen Detektiv David Christopher (David Janssen), der gute Kontakte zu Interpol besitzen soll,
und THE WACKIEST WAGON TRAIN IN THE WEST seine letzten beiden Kino-Filme. Vier Jahre später folgte mit MARILYN THE UNTOLD STORY (Marilyn Monroe - Eine wahre Geschichte, 1980) sein letzter Fernsehfilm. Nach VICKIS DILEMMA, einer Folge der Serie LOVE BOAT, zog sich der Regisseur 1983 endgültig aus dem Fernseh- und Filmgeschäft zurück.
Jack Arnold verstarb am 17. März 1992 in Woodland Hills, Kalifornien, USA.
(1) Jack Arnold
© 2009 by Ingo Löchel
Bilder: Archiv des Autors
Kommentare
Mir gefällt bei Arnolds Klassikern immer dieser unaufdringliche
philosophische Ansatz, der die Geschehnisse durchaus auch
mal vom reinen Schauwert wegführt.
Mir ging es früher ähnlich wie Laurin,und auch heute noch liebe ich seine Filme.
Aber warum hat er eigentlich aufgehört ab 1958 phantastische Filme zu drehen?
Oder ab und an mal Tele 5 reinschauen, die haben
Tarantula oder auch das Original von Die Fliege schon mal gebracht!
Ist eben ein Such- und Glücksspiel bei den Sendern.