Pyewacket: Tödlicher Fluch - Sei vorsichtig, was du dir wünschst!
Pyewacket: Tödlicher Fluch
Sei vorsichtig, was du dir wünschst!
Payewacket: Tödlicher Fluch (Pyewacket)
Und ganz besonders schmerzt es sie, dass sie auch von Aaron getrennt würde, der seit einiger Zeit nicht nur ein Freund aus ihrer Clique ist, sondern auch ihr heimlicher Schwarm. Zwar kann Leah bis zum Ende des Schuljahr weiterhin auf ihre alte Schule gehen, doch wegen der Entfernung scheint es ihr unmöglich, sich auch in ihrer Freizeit mit ihren Freunden zu teffen, die sich recht intensiv mit okkulten Dingen beschäftigen.
In dem neuen Haus, welches zudem irgendwo mitten im Wald liegt, kommt es zu neuerlichen Auseinandersetzungen zwischen Leah und ihrer Mutter. Dabei bemerkt das Mädchen zum ersten mal, dass es wohl auch in der Ehe ihrer Eltern mächtig gekrieselt haben muss. Aus lauter Wut schnappt sie sich so eines ihrer Bücher über okkulte Beschwörungsrituale, eilt weiter in den Wald und setzt mit Milch und Blut ein Ritual um, damit ein Dämon ihre Mutter bestrafen (sprich töten) soll.
Wie das aber bei Teenagern so ist, verraucht diese Wut auch recht schnell wieder und so hegt Leah bald schon die Hoffnung, dass ihr dunkles Ritual ohne Folgen bleiben wird. Doch dies scheint recht bald nur ein frommer Wunschtraum zu sein, denn etwas bewegt sich recht lautstark auf dem Dachboden. Als ihre Mutter nachsieht, ist dort jedoch nichts zu erkennen. Und am nächsten Morgen steht plötzlich die Eingangstür auf, als wäre jemand von außen in das Haus eingedrungen.
In der Highschool vertraut sie sich ihren Freunden an, wobei einer von ihnen eher der Meinung ist, das Leah sich durch die okkulten Bücher eher in etwas hinein steigert, was dann nur in ihrem Kopf stattfindet. Zumindest ihre Freundin Janice ist neugierig genug um herausfinden zu wollen, was da draußen im Wald bei Leah und ihrer Mutter vor sich geht. Also kommt sie über das Wochenende einfach mit um bei Leah zu übernachten. Zwar kommt es zu einem unheimlichen Moment zwischen den Mädchen an diesem Abend mitten im Wald, doch hier ist es Janice, die Leah eher aus Spaß Angst einjagen will.
In der Nacht jedoch scheint sich etwas wie ein dunkler Schatten an die schlafende Janice heran zu schleichen. Am nächsten Morgen scheint Janice verschwunden, bis das Leah und ihre Mutter sie vor dem Haus eingeschlossen im Wagen vorfinden. Janice ist in geradezu panischer Angst und fordert unverzüglich wieder nach Hause gebracht zu werden. Auch danach taucht sie in den folgenden Tagen nicht mehr in der Schule auf und will bei ihren Eltern ihr Zimmer aus purer Angst nicht mehr verlassen.
Da die unheimlichen Momente allerdings auch für Leah immer bedrohlicher zu werden scheinen, nimmt sie mit einem Autor von okkulten Büchern Kontakt auf. Der nimmt das Mädchen und dessen Ritual auch durchaus ernst und rät Leah daher, das Ritual in rückwärtiger Folge zu wiederholen um den Fluch zu beenden. So eilt Leah am nächsten Tag wieder zu dem besagten Platz im Wald, wo jedoch ihre Mutter, welche eigentlich jetzt nicht hier sein sollte, mit ihrem Wagen auftaucht und sie zu rufen beginnt. Nur sehen kann sie ihre Mutter dabei nicht, bis das sie den Platz des Ritual erreicht. Denn dort liegt ihre Mutter scheinbar leblos am Boden.
Zwar versucht Leah mit ihrem Handy Hilfe zu rufen, jedoch gelingt ihr dies nur bedingt bei ihrer Panik und auch als sie Aaron anruft und ihn anfleht, ihr zu Hilfe zu kommen, äußert sich dieser eher erst einmal negativ nach den Vorkommnissen mit Janice. Und dann steht die scheinbar tote Mutter doch wieder auf, jedoch ist ihr Verhalten so bizarr und kalt, das Leah davon überzeugt ist, dass es sich hier nicht um ihre Mutter handelt, sondern um einen Dämon den man auch als "Pyewacket" bezeichnet und der erst dann aufhören wird, wenn er sein grausames Ziel erreicht hat. Der Schrecken für Leah erreicht so eine völlig neue Dimension und am Ende kommt es zu einem unfassbaren Drama.
"Sei vorsichtig, was du dir wünschst - es könnte dir jemand zuhören!"
(Filmziztat: Pyewacket: Tödlicher Fluch)
Irgendwo zwischen tödlicher Wut und Schuldkomplexen:
Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass bei dem Horrorfilm PYEWACKET - TÖDLICHER FLUCH die 1969 in Los Angeles/Kalifornien geborene Schauspielerin Laurie Holden die Handlung über weite Srecken trägt. Schließlich kennt man sie auch im Bereich der düsteren Phantastik aus Fernsehserien wie POLTERGEIST - DIE UNHEIMLICHE MACHT (POLTERGEIST: THE LEGACY/1996) oder AKTE X - DIE UNHEIMLICHEN FÄLLE DES FBI (THE X-FILES/1996 - 2002 in insgesamt 10 Episoden). Aber auch durch Kinofilme wie FANTASTIC FOUR (2005), SILENT HILL (2006) oder THE MIST (DER NEBEL nach Stephen King/2007) dürfte sie einen gewissen Bekantheitsgrad erlangt haben. Wirklich an ihr vorbei kam man aber auch in Deutschland nicht bei der Fernsehserie THE WALKING DEAD (in ca. 35 Episoden von 2010 - 2013). Doch dieser Horrorfilm wird nur zu einem gewissen Teil von Laurie Holden mitgetragen. Die eigentliche Säule und damit tragender Charakter in PYEWACKET ist indessen die noch recht junge Schauspielerin Nicole Munoz, die 1994 in Vancouver/Kanada geboren wurde, aber bereits seit 2004 so einiges im Filmgeschäft vorzuweisen hat. Man nehme nur als Beispiele FANTASTIC FOUR (2005), ZERO HOUR (2007) oder SANCTUARY - WÄCHTER DER KREATUREN (2009). Aber auch in Fernsehserien trat sie bereits erfolgreich auf wie in SUPERNATURAL (2006), STARGATE ATLANTIS (2005) oder HEMLOCK GROVE (2013) in jeweils einer Episode der Serien.
Die Chemie schien zu stimmen:
Man nimmt Nicole Munoz ihre Rolle als Goth-Teenager im schwierigen Alter hier nur zu gerne ab. Sehr perfekt spielt sie hier nämlich ein Mädchen, in dessen Kopf Wut, Trotz, Unverstandenheit und Schuldkomplexe sich die Klinke in die Hand geben. Einen gewissen Halt in dieser pubertären Phase scheint hierbei die Neugierde und das Geheimnisvolle an den okkulten Schriften zu entfalten. So nimmt man diese auch durchaus ernst, fachsimpelt im Freundeskreis gerne darüber um dann am Ende doch zu hoffen, dass dies alles nur in den Bereich der Phantasie gehört, weil man sonst bei einer einmal begangenen Dummheit doch mehr als ein dickes Problem am Hals hätte. Leah muss sich in diesem Film daher auch mit letzterem Abfinden und einen Weg finden, um diesen Fluch zu bekämpfen, den sie in einer wütenden Kurzschlussreaktion vom Zaun gebrochen hat.
Auch wenn man am Ende sich dann noch das Zusatzmaterial zum Film mit Statements des Regisseur und Drehbuchautors Adam MacDonald, sowie den Hauptdarstellerinnen Nicole Munoz und Laurie Holden ansieht, schien die Chemie gerade zwischen MacDonald und Munoz wirklich in allen Punkten zu stimmen. Beide können sich beim jeweils anderen jedenfalls mit Lob und Zuspruch nicht zurückhalten. Alleine Laurie Holden hält sich hier etwas zurück und gibt einige tiefere Einblicke in die Figur der Mutter und ihrer Vorgeschichte mit dem verstorbenen Ehemann. Bei letzterem bringt sie hierbei sogar mehr in ihrem Statement zur eigenen Rolle ans Licht, als es dem Film selbst in den ganzen 88 Minuten vergönnt ist.
Als Zuschauer hat man über einen gewissen Zeitraum sogar das Gefühl, als wenn der Dämonenwahn des Mädchen Leah sich wohl eher in ihrem Kopf als in der Realität abspielt. Sollte da etwa doch der kleine Joint eine gewisse Mitschuld tragen und dem Mädchen (sowie ihrer Freundin Janice) die klaren Grenzen zwischen Phantasie und Realität durcheinander gebracht haben? Selbst am Ende, wo der Schrecken eine extreme Wendung nimmt und alles in einem sehr dunklen und abgründigen Finale gipfelt, bleibt immer noch ein kleiner Rest vorhanden, der die Möglichkeit nicht ausschließen will, dass man als Zuschauer quasi durch die Augen von Leah deren Wahnvorstellungen mit durchlebt hat. Egal aber, ob man als Zuschauer nun am Ende die Existenz des Dämons als gesichert betrachtet oder nicht, bleibt dieses Ende irgendwo trotzdem in seiner Konsequenz wie ein Schlag in den Magen beim Betrachter hängen.
Da sehr vieles im Film sich dabei eher nur zwischen Mutter und Tochter abspielt, kann man hier durchaus sagen, dass der Horrorfilm PYEWACKET - TÖDLICHER FLUCH sich durch dieses wesentliche Elemente mitunter wie ein düsteres Kammerspiel gestaltet. Da das Haus zudem mitten in einem Wald liegt und so von der Umwelt wie abgeschnitten wirkt, sorgt für eine zusätzliche bedrückende wie unheilschwangere Atmosphäre. Und an sich kann man hierdurch auch klar sagen, dass für eine sich stetig steigernde Spannung im gesamten Verlauf durchaus gesorgt ist.
Meine Filmkritik:
Machen wir es dieses mal kurz. Der Film PYEWACKET - TÖDLICHER FLUCH baut im ersten Drittel die Spannung langsam aber beständig auf um sie in den folgenden zwei Dritteln stetig zu steigern bevor dann die Handlung in einem ziemlich erschreckenden Finale gipfelt.
Der Film selbst war übrigens der Überraschungserfolg auf dem Toronto International Film Festival. Die Deutschlandpremiere absolvierte er dann bei den Fantasy Filmfest Nights und die Produzenten stehen hier auch für entsprechend weitere Filmproduktionen des Genre wie etwa THE WITCH (2015) oder THE VOID (2016).
Auch an den schauspielerischen Leistungen mag ich hier nicht wirklich kritisieren wollen, da auch hier eigentlich alles passt und sehr realistisch herüber kommt. Die Stimmung zwischen der Mutter und einer heranwachsenden Tochter ist eben kein Ponyhof und so kann es mit den Gefühlen auch schon einmal rasant nach unten, aber ebenso schnell wieder nach oben gehen.
Trotzdem fehlt mir bei der gesamten Handlung noch etwas, ohne das ich dies wirklich direkt greifen und benennen konnte. Mitunter sind mir da die Gruselszenen zu zurückhaltend gesetzt worden und auch was eine Vertiefung des Verhältnis zwischen Mutter und Tochter angeht, sowie deren Vorgeschichte vor dem Tod des Vaters, hätte als abrundendes Element dem Film durchaus noch gut zu Gesicht gestanden. Jedenfalls ist es nicht gerade wirklich erfrischend, wenn man hierzu noch einige weitere, erhellende Informationen erst in einem Statement der Darstellerin Laurie Holden erfährt, welche eigentlich im Film selbst wohl besser aufgehoben gewesen wären. Aber auch das Zusammenspiel zwischen Teenagern, Drogen und Okkultismus hätte man hier durchaus besser vermitteln und durch die Handlung erklären können. Leider wird dies aber nur irgendwie so nebenbei eher gestriffen ohne hierbei zumindest zum Verständnis etwas in die Tiefe zu gehen.
Davon mal abgesehen ist der Film PYEWACKET - TÖDLICHER FLUCH durchweg ein recht spannender wie kurzweiliger Horrorfilm mit einem recht guten Schuss Drama vom feinsten. Und wenn auch das Ende wirklich wie ein Hammerschlag den Film beendet, sorgen doch die eher sparsam verteilten Horrorszenen dafür, dass der Schrecken trotzdem nicht lange beim Zuschauer vorhält. Hier sollte man also die Erwartungen auch nicht zu hoch ansetzen. Im Prinzip kann man sogar sagen, dass man ohne es vielleicht wirklich zu wollen, doch so manches an Möglichkeiten in Sachen Horrorszenen verschenkt hat. Im Grunde tendiere ich daher dazu, dem Film dreieinhalb Punkte als Bewertung zu vergeben. Aber ich runde mal hier auf vier von fünf möglichen Punkten auf, weil gerade auch das Schauspiel von Nicole Munoz einiges wieder im positiven Sinne glättet. Der Verkaufsstart wird auf der offiziellen Seite von PIERROT LE FOU mit dem 13. Juli 2018 angegeben und kann auf entsprechenden Portalen (z.B. Amazon) bereits seit einiger Zeit vorbestellt werden.
Pyewacket - Tödlicher Fluch