Hemlock Grove: Das Finale - Die dritte Staffel
Hemlock Grove: Das Finale
Die dritte Staffel
Doch ansonsten nimmt Andreas das Leben wohl etwas zu locker, was Werwolf Peter mit der Zeit zweifeln lässt, ob Andreas überhaupt ein guter Umgang für Destiny ist.
Olivia, die eine eigenartige Art von Krebs in ihrem Vampirkörper hat, klammert sich indessen immer stärker an das Leben, dass sie in absehbarer Zeit zu verlieren droht. Da hilft es auch nicht, wenn Vampire ansonsten doch eher in einer gewissen Art Unsterblich sein sollten. Rettung erwartet sie daher weiterhin von Dr. Pryce, der ihr gesamtes Bewußtsein in einem völlig neuen Gehirn und damit einem neuen Körper hochladen soll. Doch auch bei einer Testperson, der Pryce sein eigenes Bewußtsein hochgeladen hat, scheint es gewisse Schwierigkeiten zu geben.
Roman indessen verliert während der letzten Staffel immer mehr von seinen menschlichen Skrupeln und mutiert so langsam zu einer tickenden Zeitbombe. Und zu allem trifft plötzlich auch Annie in HEMLOCK GROVE ein, die sich bald als Romans Halbschwester herausstellt. Annie tendiert allerdings eher in Richtung Blutkonserven statt es direkt aus der Quelle, also einem Menschen, zu saugen. In diesem Punkt versucht sie Roman auf ihre Seite zu ziehen und bringt ihn mit weiteren Vampiren in Kontakt, die ebenfalls keine Menschen mehr töten um ihren Durst zu stillen.
Doch auch dieses läuft nicht wirklich glatt ab, denn sie werden von weiteren Vampiren angegriffen, die die selbe Krankheit wie Olivia aufweisen und nun im Endstadium wie tollwütige Bestien über ihre eigene Gattung herfallen, um durch Vampirblut ihr Leben zu verlängern. An anderer Stelle spitzt sich das Verhältnis von Peter und Andreas immer weiter zu, denn Andreas verbrecherische Aktivitäten gefährden zunehmend die ganze Sippe der Zigeuner in HEMLOCK GROVE und damit auch das Leben von Destiny. Am Ende bleibt Peter nichts anderes übrig, als Andreas an eine gegnerische Gangsterbande zu verraten, was dessen Leben allerdings brutal beendet. Nun steht Peter jedoch vor dem Problem, dass er dies der über beide Ohren in Andreas verliebten Destiny verheimlichen muss. Und die lässt nicht locker um heraus zu finden, wer für den Tod von Andreas verantwortlich ist.
Shelley taucht indessen auf dem alten Fabrikgelände unter und lebt unter den Obdachlosen, die hier ihre eigene kleine Welt geschaffen haben um etwas Normalität zu erlangen. Hier sieht man in erster Linie nicht ihr Aussehen und das Monster, dass sie für viele normale Menschen darzustellen scheint, sondern den Menschen hinter den Entstellungen. Aber auch die ersten zarten Gefühle zu einem Mann gehören zu ihren neuen Erfahrungen. Wäre da nicht ihre Mutter Olivia, die für das eigene Überleben mittlerweile auch das ihrer Kinder Shelley und Roman opfern würde. Und Olivia wird immer gefährlicher, weil sie durch die Erkrankung Realität und Zeitgefühl verliert sowie ihre Wahnvorstellungen nicht mehr im Griff hat.Düstere Wolken über allem:
Die Handlung splittet sich in der dritten Staffel ziemlich auf, so das die Suche nach Mirinda und der kleinen Nadia, die ja am Ende der zweiten Staffel von dem Monster Dr. Spivak entführt wurden, etwas in den Hintergrund gedrängt wird.
Mehr Raum nimmt dagegen zuerst das Auftauchen von Annie ein, die nun in die Gesamthandlung eingeführt werden will. Danach kommen die Probleme, die der Kleinganove Andreas bereitet und die er nicht mehr wirklich unter Kontrolle hat. Und natürlich kommt noch der weitere Weg von Shelley hinzu und Olivia hat natürlich auch noch ihre Auftritte.
Das Ganze will dann auch noch auf zehn Episoden angelegt, zu einem logischen Ende geführt werden. Dabei handelt es sich bei der dritten Staffel um folgende Episoden:
Das ist viel Holz was hier nun unter einen Hut kommen soll. Da bleiben Abstriche nicht unbedingt aus und leider kann man diese auch nicht einfach unkritisch wegstecken.Mein kritischer Blick auf die finale Staffel:
Ja, der Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel war schon recht gut und versprach so einiges. Nur leider wurde daraus dann nicht wirklich viel. Dr. Spivak hat eigentlich nur in zwei Episoden seinen Auftritt und leider wird diese große Gefahr gegen Ende der Staffel recht schnell und unspektakulär abgehandelt. Man wird dazu das Gefühl nicht los, dass man mit dieser Handlungsebene nicht mehr genau wusste, was man daraus noch machen sollte. So kann man sagen das mit dem Cliffhanger am Ende der zweiten Staffel stark angefangen wurde, aber ab dem Start der dritten Staffel an diesem Strang die Luft ebenso schnell wieder raus war.
Hier hätte ich mir weit mehr gewünscht. Zwar besitzt auch die dritte Staffel einige recht derbe Szenen und kann durch einen guten Spannungsaufbau punkten. Doch gerade in Sachen Spannung gibt es nun doch einige Durchhänger, besonders dann, wenn es um Shalley geht. Die Thematik beinhaltet zwar auch einige interessante und sehenswerte Momente, bremsen jedoch die Spannungselemente aufgrund der Länge dieses Handlungsstrang ziemlich aus.
Auch die Thematik um Peter, Andreas und Destiny weist interessante Momente auf, doch hier geht das ganze etwas zu stark in eine Story über, die man eher in eine Serie um Kleinganoven hätte packen können, die sich in ihren Aktivitäten mächtig übernehmen und deshalb auch in heftige Auseinandersetzungen geraten.
Verzichten hätte man hier indessen locker auf auf den Nebenschauplatz um eine plötzlich auftauchende Halbschwester die ebenfalls ein Upir ist wie Roman und ihre gemeinsame Mutter Olivia. Sie bringt die dritte Staffel nicht wirklich voran und wirkt gegen Ende sogar ziemlich unglaubwürdig. Denn wann hat man schon mal einen Blutsauger gesehen (Die Bezeichnung "Upir" oder "Upyr"für einen Vampir/Blutsauger stammt übrigens aus Ländern wie der Ukraine, Weißrussland oder der Slowakei. In Polen gibt es für Vampire auch die Bezeichnung "Upior"), der plötzlich christliche Werte hoch hält und sich anschickt, aus genau dieser Grundhaltung heraus den eigenen Stiefbruder zu stoppen? Nein, diesen holprigen Kniff hätte man sich in der dritten Staffel gerne schenken können. Hier wird die Handlung nicht wirklich voran getrieben, sondern mitunter sogar etwas negativ gehemmt. Zum anderen nimmt man diesen Charakter aufgrund ihrer Einstellung auch nicht wirklich ernst, so das sie eher aufgesetzt und wenig durchdacht wirkt.
Das man der leidgeprüften Shelley auch mal etwas gutes im Leben gönnt, ist ebenfalls verständlich, doch auch hier wird leider der Bogen etwas zu stark überspannt. Das raubt der eigentlichen Handlung zu viel Zeit und Raum, den man hätte besser nutzen können, wenn man sich intensiver an den roten Faden der Handlung gehalten hätte.
Das Ende der dritten Staffel war dann leider auch schnell im letzten Drittel durchschaubar. Spätestens ab dem Moment nämlich, wo das große Sterben der meisten Hauptcharaktere begann, wusste man nur zu gut, wo dieser Zug hinfährt.Damit wir uns aber jetzt hier nicht falsch verstehen. Auch die dritte Staffel ist durchaus sehenswert und hat ihre derben wie auch spannenden Momente. Die schleichende Kaltblütigkeit seitens Roman hat hier z.B. schon einen recht guten Spannungsaufbau, was ab einem gewissen Punkt innerhalb der Handlung auch einer wesentlichen Figur innerhalb der Serie das Leben kostet. Doch man wird das Gefühl nicht los, dass man in der finalen Staffel zu viel hinein gepackt hat und man sich dadurch leider auch etwas arg verzettelt.
Unter den Teppich fällt dabei z.B. wie Dr. Spivak und die Upire zusammen passen. Auch die Figur der Miranda wird hier in der letzten Staffel ziemlich unspektakulär gegen Ende von der Platte geputzt, was nicht so recht dazu passen will, wenn man ihren Stellenwert in der zweiten Staffel betrachtet.
Auch das Ende selbst lässt leider einen gewissen Nachgeschmack zurück, nachdem die meisten Hauptcharaktere das zeitliche gesegnet haben. Das ganze ist irgendwie zu glatt und auch etwas zu unspektakulär wenn man dieses Ende in ein Verhältnis mit der Gesamtserie (alle drei Staffeln) setzt. Da hilft dann auch am Ende der Cliffhanger nicht mehr viel, wo im kleinen Fluss nahe HEMLOCK GROVE plötzlich eines von diesen Wesen von Dr. Spivak auftaucht, die eigentlich alle hätten vernichtet sein sollen.
Mein Schlusssatz:
Will man die Serie HEMLOCK GROVE wirklich genießen, so muss man sie einfach über alle drei Staffeln inhalieren. Das gilt eben auch für die dritte und letzte Staffel der Serie, die durch die Menge an Handlungsbögen in Sachen Spannung leider etwas zu stottern anfängt. Andererseits treibt einen der Suchtfaktor, der sich ab der ersten Staffel aufgebaut hat, einfach gnadenlos weiter. Schließlich will man nun ja auch wissen, wie das ganze zu Ende geht. Das kann aber leider über einige Längen und schwächelnde Momente in der letzten Staffel nicht hinwegtäuschen, was leider für die Gesamtserie betrachtet, wirklich schade ist. Die dritte Staffel schafft es so bei mir leider nicht mehr, die volle Punktzahl zu erreichen. HEMLOCK GROVE - BIS ZUM LETZTEN TROPFEN kommt so leider bei mir nur noch auf drei von insgesamt fünf möglichen Punkte, was aber durchaus noch nicht als Totalausfall der dritten Staffel gewertet werden kann, weil sie durchaus auch über einige interessante und spannende Momente verfügt.Hemlock Grove