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Ein phantastischer Filmklassiker - Zur 6. Stunde am 6. Tag im 6. Monat ...

Ein phantastischer FilmklassikerFolge 93
Zur 6. Stunde am 6. Tag im 6. Monat ...

In dieser Reihe EIN PHANTASTISCHER FILMKLASSIKER werde ich ein wenig meine Schatzkammer in Sachen DVDs öffnen, in der sich neben mehr oder weniger aktuellen Filmen eben auch so manche Klassiker der Phantastik tummeln. Wir werden einen Streifzug unternehmen, in dem wir uns z.B. über Grusel, Science Fiction und Filmen im Grenzbereich der verschiedenen Genre bewegen werden. Manchmal setzt die Filmindustrie dabei sogar denkwürdige Monumente.


Das Omen (The Omen)Das Omen (The Omen)
Stellen sie sich mal vor sie befänden sich gerade im Juni 1976 in den USA und wollen in eine der sogenannten Sneak-Preview-Aufführungen des Film DAS OMEN gehen, die in verschiedenen Städten der USA durchgeführt wurden und das eben am  06. 06. 76 (eine Anspielung auf das Symbol des Teufels - 666) und genau neben ihnen bricht jemand wegen der "Zahl des Tieres" auf dem Filmplakat mit einem Nervenzusammenbruch schon vor dem Kino zusammen.

Netter Werbegag könnte man sagen. Aber weit gefehlt. Genau bei diesen werbemäßigen Sneak-Preview-Aufführungen des Films DAS OMEN war genau dieses aktuelle Datum auch auf den Filmplakaten aufgedruckt. Man hatte sich also faktisch einen recht schönen und zudem passenden Termin für die ausgesuchten vorab Vorführungen ausgedacht. Und ja, wegen genau dieser Zahl "666" erlitt ein Kinobesucher einen Nervenzusammenbruch. Also kein Witz und kein Werbegag. Ob diese Person eventuell in den USA zu den durchaus vorhandenen religiösen Fanatikern gehörte, darüber gibt es allerdings keine näheren Informationen. Man stelle sich mal vor, er wäre nach dem lesen des Datums auf dem Kinoplakat noch bis zum Film selbst vorgedrungen und plötzlich hört er das Lied "Ave Satani", ob er dann etwa einen Herzinfarkt bekommen hätte vor lauter Aufregung?

Für Richard Donner und David Seltzer als auch Harvey Bernhard begann am 06. 06. 76 allerdings bereits der eigentlich wahre Glückstag. Der Film DAS OMEN spielte nämlich kurze Zeit später am 25. Juni 1976 (der eigentliche Termin der landesweiten Uraufführung) in den USA am ersten Tag satte 4,27 Millionen US-Dollar in 515 Kinos ein. Damit war man nämlich bereits im Eröffnungswochenende gut in den schwarzen Zahlen, denn der gesamte Film selbst wurde mit einem Budget von 2,8 Millionen US-Dollar produziert. Und wie gesagt, wir reden hier wirklich nur vom ersten Wochenende und nicht vom Ende der Fahnenstange.

Mit ihrem Reichtum und ihrer Macht wird er sein trügerisches Königreich auf Erden errichten und Satan unmittelbar Untertan sein.

(Filmzitat: Pater Brennan/Das Omen)

Das Omen (The Omen)Bleiben wir mal bei den Zeichen des Geldes:
In dem Budget von 2,8 Millionen US-Dollar waren zum Beispiel  die 25.000 US-Dollar nicht drin, um Jerry Goldsmith als Komponisten für den Film zu gewinnen. Hierfür trat Harvey Bernhard und Richard Donner nochmals in der Post-Produktionsphase an den damaligen Präsidenten von Twentieth Century Fox, Alan Ladd jr. heran, damit dieser diese Summer nochmals extra locker machte, was er dann auch tat. Das brachte 1977 den Oscar für die beste Filmmusik ein und eine Nominierung in der Kategorie Bester Filmsong. Weitere Nominierungen z.B. für den BAFTA Award 1977 (beste Nebendarstellerin), oder der Golden Globe 1977 (Kategorie bestes männliches Schauspielerdebüt) folgten, wie noch so einige weitere Nominierungen, die ich euch aber hier mal ersparen werde (es wird wohl eh der längste Artikel meiner Klassiker-Reihe). Gedreht wurde der Film übrigens fasst ausschließlich in England sowie in geringerem Maße in Jerusalem/Israel und Rom/Italien. Die Nominierung für den Golden Globe ging übrigens an den damals 5-jährigen Harvey Spencer Stephens für seine Rolle als kleiner Teufelsbraten Damien Thorn. Gebracht hat dies ihm aber im Filmgeschäft nicht viel, denn späterhin tauchte er noch mal in GAUGUIN THE SAVAGE (Fernsehfilm aus dem Jahre 1980)auf um Jahre später dann eine sichere Karriere in der Baubranche einzuschlagen.

Wirklich teuer dürfte den Machern dagegen der Superstar Gregory Peck geworden sein, sollte man eigentlich meinen. Aber weit gefehlt, denn der schlug im Budget mit rund 250.000 US-Dollar sogar noch recht billig zu Buche. Dies war allerding nicht das schlechteste Geschäft gewesen, was Peck hier abgeschlossen hatte, denn so ganz nebenbei war er auch mit rund zehn Prozent an den Einspielergebnissen beteiligt. Also hier mein Tipp, schnell mal den Taschenrechner heraus holen, denn nur in den USA alleine spielte DAS OMEN 60 Millionen US-Dollar ein. Das klingeln der eigenen Kasse dürfte in seinen Ohren jedenfalls wie Engelschöre geklungen haben.

Auch für David Seltzer dürfte DAS OMEN ein persönlich lukrativer Einstieg gewesen sein. Zwar war er nicht bei den insgesamt drei Fortsetzungen zum Film DAS OMEN beteiligt, aber neben dem Drehbuch zu DAS OMEN (1976) schrieb er dann auch noch das Drehbuch zum Remake von DAS OMEN (2006). Aber der Film DAS OMEN basiert ja nicht auf einen Roman, der bereits vorgelegen hatte. Vielmehr handelt es sich bei dem Roman DAS OMEN um eine Novelization und da wird uns mein Kollege Ringo Hienstorfer am morgien Sonntag hier im ZAUBERSPIEGEL noch einiges wissenwertes zu erzählen können. Wer hier gerne einen literarischen Rundumschlag machen will, der sollte wie ich, statt nach der damaligen Heyne-Taschenbuchausgabe zu DAS OMEN eher zum gebundenen Hardcover des AREA-Verlag greifen, in dem DER EXORZIST, DAS OMEN und ROSEMARIES BABY sich ein literarisches Stelldichein geben. Diesen Buch-Wälzer gibt es z.B. über Amazon noch in zumeist recht gutem Zustand und für kleines Geld zu erwerben. Aber wie gesagt, mehr zu dem Roman DAS OMEN Morgen von Ringo Hienstorfer.

Er lässt niemals zu, dass das Kind geboren wird. Er wird es noch im Mutterleib töten.

(Filmzitat: Pater Brennan/Das Omen)

Das Omen (The Omen)Nette Realitäten und Besonderheiten:
Ja, manche Orte und Personen sind in Filmen schon mal der reinen Phantasie entsprungen, doch z.B. der "Exorzist" Johannes Bugenhagen war durchaus eine reale Person und so nebenbei auch Reformator. Aber auch der Berg Megiddo ist Realität und liegt im nördlichen Bereich von Israel. Aber vielleicht ist ja der etruskische Friedhof von Cerveteri ein nettes Produkt der Phantasie gewitzter Filmemacher? Doch auch den gibt es und er liegt rund 40 Kilometer westlich von Rom in Italien. Also wer noch eine nette Reiseroute für den nächsten Urlaub sucht, dem dürfte hier auch geholfen sein. Fangen sie einfach ihre Tour im Bishop Park in London/England an, der kommt ja unter anderem auch im Film DAS OMEN vor und vielleicht finden sie in der Nähe noch einen aufgespießten Geistlichen.

Gregory Peck, der zuletzt 1973 (Premiere in Deutschland 1974) in dem Western BEGRABT DIE WÖLFE IN DER SCHLUCHT vor der Kamera gestanden hat, war übrigens nicht die erste Wahl. Eigentlich schwebten vorher Namen wie Roy Scheider (DER WEISSE HAI), Charlton Heston (DIE ZEHN GEBOTE) oder William Holden (DIE BRÜCKE AM KWAI) im Raum herum, doch bevor es ernst werden konnte, hatten alle drei Schauspieler abgesagt. Diesen Fehler machte William Holden kein zweites mal, so das er 1978 dann bei der Fortsetzung DAMIEN: OMEN II. zugriff und sich dem mitlerweile herangewachsenen Satansbraten stellte.

Wirkliche Verlierer waren hingegen die Hunde, oder sagen wir hier mal, eine ganz besonders kuschelige Hunderasse. Die Rottweiler verloren nach dem Film DAS OMEN erheblich in ihrer Popularität bei den Hundebesitzern. Schließlich war ein Rottweiler hier der Schoßhund des noch kleinen Antichristen und auch auf dem alten etruskischen Friedhof bissen sich ja ein paar Hunde dieser speziellen Hunderasse durchs Bild. Besser hatten es da zumindest die Goldfische, denn als bei einer Szene ein Goldfischglas samt Fische am Boden zerschellt, mussten sie dabei nicht ihr Leben lassen. Sie hatten sozusagen Stuntmans in bereits gestorbener Form. Denn Richard Donner wollte für die Szene keine Fische sterben lassen und so pinselte man statt dessen orange Farbe auf tote Sardinen aus der Dose.

Dann wäre da noch Mike Hodges (FLASH GORDON/1980) zu nennen, dem man zuerst den Regiestuhl bei DAS OMEN angeboten hatte. Hodges lehnte allerdings ab. Dafür nahm er dann auf dem Regiestuhl für die Fortsetzung DAMIEN: OMEN II. platz und arbeitete auch hier am Drehbuch mit.  Was das Drehbuch angeht, wird er in der Fortsetzung auch weiterhin genannt, doch den Regiestuhl musste er sehr schnell räumen und Don Taylor überlassen. "Kreative Differenzen" nennt man so etwas, was ihm nach rund drei Wochen als Regisseur dann das Genick brach.

Das Omen (The Omen)Und da wir gerade bei den Fortsetzungen sind, hier gleich mal alle Titel samt Jahrgang plus dem Remake auf einen (teuflischen) Blick:

  • Das Omen  1976
  • DAMIEN: OMEN II  1978
  • BARBARA'S BABY - OMEN III  1981
  • OMEN IV: Das Erwachen 1991 (Fernsehfilm)
  • Das Omen 2006 (Remake)

Wenn die Juden sich über Zion erheben und ein Komet den Himmel teilt und das römische Imperium neu entsteht, dann endet unser beider Leben. Aus dem ewigen Meer steigt er empor, stampft Armeen aus dem Boden hervor. Es töten die Brüder sich, die Erde wird leer und die Menschheit existiert nicht mehr.

(Filmzitat: Buch der Offenbarung/Das Omen)

Doch kommen wir jetzt endlich mal in groben Zügen zum Inhalt der Handlung, denn sonst nimmt auch dieser Artikel wahrlich biblische Ausmaße an.

Das Omen (The Omen)Das Gute ist ohne das Böse undenkbar:
Katherine Thorn, die Ehefrau des US-Botschafters Robert bekommt in Rom ihr erstes Kind. Doch was eigentlich ein freudiger Anlass sein sollte, wird zur Katastrophe, denn laut Pater Spiletto ist das Kind (angeblich) gleich nach der Geburt verstorben. Nur hat die Mutter selbst noch keine Kenntnis über die Fehlgeburt. Laut Siletto ist zur gleichen Zeit allerdings ein weiterer Junge geboren worden, deren Mutter ihrerseits im Kindbett starb. Robert und der Pater beschließen gmeinsam diesen Knaben Katherine unterzuschieben als eigenen Sohn. Die Idee auf die Robert Thorn hier eingeht, mag vielleicht auf den ersten Blick betrachtet für das kleine Weisenkind und dem Glück seiner Ehefrau die beste Lösung sein, doch der Austausch der Babys ist nicht wirklich das beste Vorzeichen für eine sorgenfreie Zukunft.

Fünf Jahre sind seit dieser Nacht vergangen und Robert Thorn wird mit seiner kleinen Familie als Botschafter nach England abberufen. Das der kleine Damien nicht das leibliche Kind ist, scheint für Robert völlig in den Hintergrund gerückt zu sein und auch Katherine ahnt nach wie vor nichts. Doch mit der Normalität ist es dann an Damiens fünften Geburtstag vorbei, als das junge Kindermädchen sich während der Feierlichkeiten vor den zahlreichen Gästen im Garten quasi für den kleinen Jungen öffentlich erhängt. Damien scheint dies weniger zu interessieren und lächelt lieber einem Rottweiler zu, der unvermittelt auftaucht.

Nachdem dieser Selbstmord in der gesamten Presse ausgeschlachtet wurde, tauch bei Robert Thorn Pater Brennan auf, der ihm unter vier Augen offenbart, dass er von dem Austausch der Babys im Krankenhaus in Rom weiß. Zuerst glaubt Robert an einen Erpressungsversuch, doch Brennans wirkliches Anliegen erscheint ihm noch viel bizarrer. Damien, so seine Ausführungen, sei keines Menschen Kind, vielmehr sei dessen Mutter ein Schakal gewesen und das Kind selbst als Satans Sohn das absolute Böse, dass nach der Weltherrschaft strebt. Für Robert ist dieser Pater schlicht ein verrückter religiöser Fanatiker, so das er ihn durch den Sicheheitsdienst aus der Botschaft werfen lässt.

Kurz darauf taucht mit Mrs. Baylock ein neues Kindermädchen auf, dass scheinbar ohne die Thorns vorab zu informieren, von der Agentur zu ihnen geschickt wurde. Da sie recht schnell eine innige Beziehung zu dem Jungen aufbaut, stellt man sie dennoch ein. Aber trotzdem reißen die mysteriösen Vorfälle nicht ab. Trotz das Mrs. Baylock Katherine davon abgeraten hat, Damien mit zu einer kirchlichen Hochzeit zu nehmen, setzt diese ihr Ansinnen durch. Doch vor der Kirche bekommt Damien plötzlich eine aggressive Panikattacke, wobei er "seiner" Mutter sogar Verletzungen im Gesicht zufügt. Und in einer weiteren Nacht befindet sich plötzlich ein Rottweiler im Hause der Thorns. Dieser, so Mrs. Baylock, sei ihnen zugelaufen und Damien sei richtig vernarrt in ihn. Da Robert dem Tier nicht traut, weißt er Mrs. Baylock energisch an, den Hund am nächsten Tag ins Tierheim zu bringen. Und als Katherine mit Damien einen Zoo besucht, zeigen die Tiere dort ein höchst seltsames Verhalten gegenüber dem Anblick des Jungen, der darin gipfelt, dass sie im Auto von aggressiven Pavianen im Freigehege aufs äußerste attakiert werden.

Nach diesen Ereignissen lässt sich Robert doch noch einmal auf ein Treffen mit Pater Brennan ein. Dieser offenbart ihm, dass Katherine wieder schwanger sei und Damien dieses Baby als Antichrist niemals lebend zur Welt kommen lassen wird. Des weiteren rät Brennan ihm, den Exorzisten Bugenhagen aufzusuchen, da er der einzige ist, der ihnen noch helfen könnte. Doch der weilt bei Ausgrabungen in Megiddo. Robert glaubt dem aufgebrachten Pater jedoch weiterhin nicht. Als Brennan jedoch gehen will, kommt plötzlich ein Gewitter auf, worauf er panisch versucht in eine Kapelle zu gelangen. Doch durch einen Blitzeinschlag stürzt ein Blitzableiter der Kapelle herab und spießt Pater Brennan im stehen förmlich auf.

Als Robert von dessen Tod erfährt, weigert er sich jedoch weiterhin, dessen Prophezeiungen zu glauben. Erste Zweifel kommen ihm jedoch, als er erfährt, dass Katherine wirklich schwanger ist. Katherine ist indessen mit den Nerven völlig am Ende. So will sie dieses Kind nicht zur Welt bringen und behauptet gar, Damien sei nicht ihr leiblicher Sohn (womit sie mal nicht verkehrt liegt). Robert indessen lehnt eine Abtreibung kategorisch ab. Und dann kommt es bald schon zu einem Unfall durch Damien, bei dem Katherine von der Galerie des Hauses stürzt. Dort erfährt Robert, dass sie durch den Sturz neben weiteren Verletzungen auch eine weitere Fehlgeburt erlitten hat. Doch auch im Haus der Thorns passieren seltsame Dinge, denn plötzlich und unvermittelt ist die Haushälterin verschwunden, so das nur noch Mrs. Baylock hier das Regiment führt.

Das Omen (The Omen)Nun wird Robert Thorn von Keith Jennings kontaktiert. Der ist Pressefotograf und hat vor den Todesfällen im Umfeld der Thorns bei allen Gelegenheiten auch Fotos von den jeweiligen Opfern machen können. Die betreffenden Fotos zeigen jedoch seltsame, immer wiederkehrende Schatten, die direkt auf die spätere Todesart schließen lassen. Auch als er sich einmal unbeabsichtigt selbst im Spiegel fotografiert, taucht solch ein Schatten im Bild auf, dass nur darauf schließen lässt, dass er durch Enthauptung sterben würde.

Gemeinsam machen sich Robert und Keith nun auf, dass Geheimnis um Damien zu lösen. Hierbei finden sie heraus, dass Pater Brennan, selbst unheilbar an Krebs erkrankt, eine panische Angst gehabt haben muss. Auch das Krankenhaus in Rom ist damals bei einem gewaltigen Feuer zerstört worden, nachdem die Thorns dieses mit dem Baby verlassen hatten. Ein weiterer Hinweis führt sie in ein Kloster, indem der fasst völlig gelähmte Pater Spiletto ihnen einen Hinweis auf einen alten etruskischen Friedhof geben kann. Dort angekommen finden sie die Gräber von Roberts richtigem Baby und der angeblich im Kindbett verstorbenen Mutter von Damien. Als sie in der Nacht die Gräber öffnen, wird ihnen die volle Wahrheit bewußt. Thorns eigenem Baby wurde gleich nach der Geburt der Schädel eingeschlagen und im anderen Grab liegt das Skelett eines Schakals. Kurz darauf gelingt ihnen nur knapp die Flucht, da sie von einem Rudel Rottweiler angegriffen werden.

Im Hotel angekommen ruft Robert Katherine an und drängt sie, sofort das Krankenhaus zu verlassen und zu ihm zu fliegen. Alle Vorbereitungen hierfür hat Robert bereits im Vorfeld getroffen. Doch Katherine gelingt es nicht einmal mehr, sich umzuziehen, denn Mrs. Baylock taucht plötzlich auf und stößt sie durch das Fenster in den sicheren Tod.

Als Robert diese Information erhält, ist er völlig niedergeschlagen und erinnert sich an den Text aus der Offenbarung, die ihm Pater Brennan zitiert hatte. Doch bald reisen sie weiter um den Exorzisten Bugenhagen in Megiddo zu treffen, der Robert sieben besondere Dolche mitgibt, die er in Kreuzform in den Körper von Damien stoßen muss um das Böse zu vernichten. Außerdem könne man, so erklärt er Robert, den Antichristen an einem Muttermal erkennen, dass die Form von drei Sechsen habe. Als Robert ihm versichert, dass er bei Damien nie ein solches Muttermal gesehen habe, rät Bugenhagen ihm, dieses unter dem Kopfhaar zu suchen.

Späterhin zweifelt Robert jedoch erneut, gerät mit Keith in Streit und wirft die Dolche fort, weil er einfach kein Kind töten will. Als Keith die Dolche wiederholen will, löst sich die Bremse eines Lastwagen, der daraufhin rückwärts auf Keith zurollt. Dabei rutscht eine Glasscheibe von der Ladefläche, von der der Fotograf geköpft wird.

Daraufhin kehrt Robert entschlossen mit den Dolchen zurück nach London und wird erneut mit einem Rottweiler konfrontiert, der scheinbar Damien bewacht. Diesen gelingt es Robert aber einzusperren. Als er kurz darauf mit einer Schere dem schlafenden Jungen einige Haarbüchel abschneidet, kommt das Mal des Teufels (die Zahl 666) zum Vorschein. Doch bevor er weiter verfahren kann, wird er von Mrs. Baylock angegriffen, die sich als Gehilfin des Antichristen offenbart. Während des Kampfes gelingt es Robert, sie unschädlich zu machen, indem er ihr die Schere durch den Hals sticht. Dann schnappt er sich den nun wachen Damien, zerrt diesen ins Auto und fährt mit ihm zu einer nahe gelegenen Kirche, wo er ihn auf dem Altar nach den Anweisungen von Bugenhagen töten will. Doch die Polizei ist bereits alamiert und ihm direkt auf den Fersen. In Der Kirche wird Robert aufgefordert, den Dolch fallen zu lassen, den er gerade erhoben hat um Damiens Leben zu beenden. Als er darauf nicht eingeht, wird Robert von der Polizei erschossen.

Als ehemaliger Botschafter erhält Robert Thorn trotz der Tatsache, dass er scheinbar verrückt geworden zu sein schien und so seinen Sohn versucht hat umzubringen, ein Staatsbegräbnis, bei dem auch der Präsident und die First Lady der Vereinigten Staaten zugegen sind.

Ein böser, kleiner Cliffhanger:
Der Film DAS OMEN endet mit der Einstellung, in der Damien an der Hand der First Lady zwischen ihr und dem Präsidenten steht und  nach einer Kopfdrehung scheinbar direkt die Zuschauer des Films mit einem verschmitzten, teuflichen Lächeln ansieht.

Das Omen (The Omen)Meine Filmkritik:
Was soll ich euch sagen? DAS OMEN dürfte gleich neben DER EXORZIST ein Meilenstein des Genre sein. Ich würde sogar sagen, dass dieser Film ein herausragender Beitrag des Horrorfilms ist, der nun wirklich nicht in einer privaten Sammlung DER PHANTASTISCHEN FILMKLASSIKER fehlen darf. Besonders das Ende kann man hier als recht ansprechend und - in dieser Form - als abgrundtief böse bezeichnen.

Dabei kann man sich den Film so oft ansehen wie man will, einen wirklichen Fehler oder ein unlogischens Element in der Handlung sucht man schlicht vergebens. Desweiteren kriecht einem ein wachsendes, beklemmendes Gefühl beim zusehen immer wieder den Nacken hoch. Daran nicht unschuldig ist eben der fünfjährige Damien selbst, der das eigentliche Monster (wie wir ja wissen) ist, aber nie wirklich so erscheint. Ganz im Gegenteil, er wirkt eher schüchtern, manchmal verängstigt, und mitunter sogar süß und unschuldig, bis das ihm dann plötzlich in unpassenden Augenblicken dieses diabolische Schmunzeln herausrutscht. Aber passiert das nicht gerade vielen Kleinkindern, auch wenn sie nicht der leibliche Sohn Satans sind?

Das eigentlich absolute Böse verliert daher nie seine Tarnung, was die Story erst so wirklich beängstigend macht. Es agiert vielmehr von außen durch eine Anhängerin des Antichristen wie Mrs. Baylock, einer plötzlichen und gefährlichen Wetterveränderung oder eben durch die Rottweiler, die auch so schon mit dem Stempel eines Kampfhundes zu kämpfen haben und in diesem Film nun wahrlich nicht mit einem Kuschelfaktor dargestellt werden.

Auch die folgenden drei Fortsetzungen können weiter Punkten, selbst wenn sie von der Handlung her immer etwas gegenüber dem jeweiligen Vorgängerfilm mehr abflachen. Selbst das Remake ist hier nicht wirklich als schlecht zu bezeichnen. Jedoch krankt diese Neuverfilmung etwas am Tempo, wirkt manchmal daher in der Handlung zu gehetzt und das Verhalten der Darsteller läuft so leider auch Gefahr, manchmal aufgesetzt zu wirken. Aber auch in den härteren Szenen wirkt das Remake etwas effektheischend auf den Betrachter. Ganz im Gegenteil also zum Originalfilm, in dem die härteren Szenen gefühlt unvermittelt über den Zuschauer herein brechen.

Dabei punktet der Film DAS OMEN von 1976 nicht etwa damit, dass seine Handlung auf den Zuschauer überraschend wirkt. Vielmehr ist die Handlung vom ersten Augenblick an für den Betrachter glasklar und berechenbar. Die Spannung zieht dieser Film eher aus den versteckten Ängsten der Zuschauer, die zusammen zucken, auch wenn sie eigentlich von der Handlung bereits vorgewarnt wurden. Das lässt sich z.B. sehr schön anhand des Fotografen belegen. Denn schon das Foto mit ihm lässt keinen Zweifel beim Zuschauer, dass er wohl im weiteren Verlauf irgendwann den Kopf verlieren wird. Und wenn dann mit einer langsamen Einstellung sein abgetrennter Kopf über die Glasscheibe hüpft, zuckt man als Betrachter dann doch merklich etwas verschreckt und ungläubig zusammen. Dieses Spiel mit den versteckten Ängsten der Zuschauer hat was und ist auf einer gewissen Art befremdlich wie auch genial.

DAS OMEN sah ich damals zum ersten mal übrigens auf einer VHS-Verleihkasette in Originallänge. Späterhin wurde er dann auch im Fernsehen gezeigt, jedoch setzte man damals an einige Szenen die Schere an, so dass z.B. die Szene der Enthauptung des Fotografen faktisch nur noch angedeutet, der reinen Phantasie des Zuschauers überlassen wurde. Kennt man beide Versionen, so kann man hier sehr schön erkennen, wie man einen wirklich guten Film bewußt verstümmeln kann. Doch selbst die geschnittene Fassung im Fernsehen sorgte immer noch für eine gewisse Gänsehaut, woran man wiederum auch ermessen kann, wie genial hier der Handlungsaufbau insgesamt gestaltet wurde. Ich persönlich besitze die OMEN-ULTIMATE COLLECTOR'S EDITION (6 DVDs) in einer Box, also alle vier OMEN-Filme plus dem Remake und einer DVD mit verschiedenen Extras, wobei ich hier auch jedem nur anraten kann, bei dieser Kompaktversion zuzugreifen, anstatt sich die Filme mühsam zusammen zu kaufen. Diese Filme sind auch wieder ungeschnitten, so dass man hier den perfekten Horror fürs Heimkino geboten bekommt.

Gleichsam ... und weil ich diese Art von Horrorfilme am meisten schätze (gegenüber Horrorelementen, die sich manche Autoren/Filmemacher selbst aus den Fingern gezogen haben), kann ich dem Film DAS OMEN von 1976 nur die vollen fünf von fünf Punkten mit einem begleitenden "Vater unser" vergeben.

Das Omen (The Omen)Ausblick:
Ich weiß, die Fantasy ist in meiner Reihe DER PHANTASTISCHE FILMKLASSIKER eher etwas stiefmütterlich vertreten. Das liegt daran, dass ich mich nicht wirklich gut mit dem Genre Fantasy anfreunden kann. Es gibt zwar den einen oder anderen Film dieser Sparte, den ich nicht nur schätze, sondern ab und zu auch gerne sehe, aber hier ist bei mir das Feld doch recht dünn gesät.

Aber einen hab ich da noch für euch rausgesucht, über den ich hier auch früher nie einen Artikel im ZAUBERSPIEGEL verfasst hatte. Nun ja, dass ist etwas geflunkert. Über den Helden gibt es schon Artikel von mir. Aber nicht mit diesem speziellen Filmabenteuer.

Schlecht gemacht ist er auch nicht, aber trotzdem kann ich mir, wenn ich mir diesen Film mal wieder ansehe, ein gewisses Kopfschütteln nicht ständig verkneifen.

Da gibt es eine garstige Dame, der es aber letztendlich doch nicht wirklich gelingen will, äußerst gefährlich zu wirken. Die hat dann noch einen Sohn, den sie natürlich hoch puschen will, aber der irgendwie nicht besonders helle wirkt. Zudem spielte er nicht nur einmal in einem betreffenden Abenteuer des besagten und gesuchten Helden mit. Nur in dem anderen Film hatte er eher den Part einer Art Dorftrottel inne, was ihm zumindest besser liegt als die eines Bösewicht.

Dann haben wir dann auch noch den Helden, der in fasst jeder Situation sein ... wie bringe ich euch das jetzt schonend bei ... schmieriges Grinsen nicht wirklich abstellen kann. Die Prinzessin ist dabei recht hübsch anzusehen, aber das war sie in einer anderen Rolle in JAMES BOND 007 neben Roger Moore auch schon.

Und dann gibt es den obligatorischen Zauberer, der geheimnisvoll am Anfang beschrieben wird, sich dann aber mit einer schönen tiefen Synchronstimme als eher geschwätzig gestrickt herausstellt. Wirklich ernst nehmen kann ich diese Figur daher auch nicht. Übrigens spielt dieser Darsteller auch in dem obrigen Film DAS OMEN eine gewichtige und sogar darstellerisch bessere Rolle (allerdings mit anderer Synchronstimme). Dafür sieht sein blondes Töchterlein aber ganz niedlich aus.

Was könnte ich euch noch für Tipps geben? Wie wäre es mit einem gehörnten Monster das scheinbar auch Angst vor seinem eigenen Schatten hat oder einen Schach spielenden Affen? Haben wir alles in dem Film mit drin.

Das muss aber nun an Hinweisen reichen, sonst kann ich gleich hier den nächsten Filmtitel ankündigen. Nehmt die Hinweise mal richtig ins Auge, dann dürftet ihr eigentlich recht schnell auf den Filmtitel des nächsten Samstag kommen. Und für alle die, die immer noch auf dem Schlauch stehen sei hier gesagt, es gab ca. fünf Jahre später einen Film über einen Boxer (aus einer Filmreihe), dessen Filmtitel verdammt viele Ähnlichkeiten aufweist.

Also dann bis nächsten Samstag, ich behalte euch im Auge.

Das Omen (The Omen)
Das Omen
(The Omen)
mit Gregory Peck, Lee Remick, David Warner, Billie Whitelaw, Harvey Spencer Stephens, Patrick Troughton, Holly Palance, Martin Benson, Freda Dowie, Sheila Raynor, Tommy Duggan, Anthony Nicholls u.a.
Regie: Richard Donner
Drehbuch: David Seltzer
Produktion: Harvey Bernhard
Genre: Horror
Laufzeit: 107 Minuten
DVD/FSK: 16 Jahre
Vertrieb: Twentieth Century Fox
USA/Großbritannien 1976


Dazu:
Die Novelization - Der Roman zum Film: Ein Satansbraten

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Kommentare  

#1 Larandil 2017-04-12 15:01
Ja ... wayne's interessiert ... :D
#2 Laurin 2017-04-15 00:18
Ja, der Wayne mit der Droge fürs Dauergrinsen im Gesicht, dass ihm nur selten entgleitet. Der spielt im "Ausblick" ja mit. :lol:
#3 Andreas Decker 2017-04-15 12:20
Als Film gebe ich dir uneingeschränkt recht. Hier stimmt alles. Na ja, bis auf die Hauptdarsteller. :lol: Die Rottweiler sind ausdrucksstärker als Peck mit seiner hölzernen Miene. Die beste Darstellerin ist Billie Whitelaw. Ihre Mrs. Baylock ist wirklich gruselig. Dann kommt David Warner, der danach alles gemacht hat, von C-Filmen zu A-Filmen.

Der Film spielt so schön mit der ganzen katholischen religiösen Hysterie, die die Symbolik mit sich schleift. Das fügt sich alles so nahtlos zusammen. Es gibt nur wenige Okkult-Thriller, die so gut funktionieren.

Teil 2 fand ich schon damals eine schwere Enttäuschung. Ein echter Langweiler, der kaum mehr als das Handlungsmuster wiederholt. Und Teil 3 habe ich völlig vergessen. Den hab ich glaube ich auf Video gesehen. Hat keinen guten Eindruck hinterlassen. Die kamen beide nicht an den ersten Teil heran. Das Remake habe ich gesehen. Die übliche Zeitverschwendung. Weder kommt es an das Original heran, noch hat es etwas Neues hinzuzufügen.

Es wäre wirklich interessant zu wissen, ob Peck dabei seinen Schnitt gemacht hat. :-) Hollywood ist ja berüchtigt für seine Buchführung, da macht noch der erfolgreichste Film nur Miese, wenn die Schauspieler endlich an der Reihe sind.

Nette Hinweise. Ich fand den auch schlechter als den ersten. Das heißt, schlecht ist zu viel gesagt. Er kommt halt nicht an den ersten ran, auch wenn es viele schöne Momente gibt.
#4 Laurin 2017-04-15 21:11
@ Andreas Decker:
Eigentlich bin ich wie gesagt mit Peck in dieser Rolle recht zufrieden. Klar, Billie Whitelaw liefert hier ein einmalig böses Schauspiel der Spitzenklasse ab. Teil 2 fand ich hierzu auch noch recht akzeptabel, geschwächelt hatte für mich dann Teil 3. Für einen Fernsehfilm war Teil 4. nicht unbedingt übel und das Remake leider etwas zu hektisch. ;-)

Peck dürfte sogar einen guten Schnitt gemacht haben. Zwar nicht mit den 250.000 US-Dollar, aber da kamen ja noch die 10 Prozent für die Einspielergebnisse hinzu. Für die USA alleine lässt sich das anhand der Zahlen oben ja leicht nachrechnen. Auf internationaler Ebene kommt da dann noch einiges mehr in die Privattasche des Schauspielers. Für Peck machte das locker mehr als eine goldene Nase aus. :-)
#5 Mainstream 2017-04-21 19:31
-
Hab heute mal den "Ausblick" angefangen. Mußte
leider nach zwanzig Minuten ein andere Unterhaltung
finden. Also, in Würde ist dieser Film nicht gealtert.

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