Haunted House-Horror mit düsterer Atmosphäre - Insidious
Haunted House-Horror mit düsterer Atmosphäre
Insidious
Ihren Sohn Dalton lässt dies allerdings bisher noch ziemlich kalt. Er hängt sich einfach einen roten Lappen als Cape um und versucht sich als Superman auf eben diesem Dachboden, wo er sich allerdings laut Anweisung seiner Eltern nicht unbedingt aufhalten sollte. Das liegt schon daran, weil sich der Junge in dem vorhandenen Gerümpel auch schlimm beim unbedachten Spiel verletzen könnte.
Und wie es der Teufel so will, kommt es auch schon zu einem Zwischenfall, worauf hin der Junge dann auch noch plötzlich und ziemlich unerklärlich in ein tiefes Koma fällt, was auch für die Ärzte nur schwer erklärbar erscheint.
Aber auch die mysteriösen Ereignisse steigern sich nun in scheinbar neue Dimensionen. Als man dann auch noch blutige Handabdrücke auf den Bettlaken von Daltons Bett findet, ergreift die Familie die Flucht nach vorne, indem sie umgehend das Haus verlassen und in eine neue Behausung wechseln, um den seltsamen Vorkommnissen zu entkommen.Die Rechnung ohne das Böse gemacht:
Selbst der Umzug scheint jedoch nicht die erhoffte Lösung mit sich zu bringen, denn die seltsamen Geschehnisse reißen einfach nicht ab, sondern werden sogar immer bedrohlicher.
Auf Anraten von Lorraine, Josh Mutter, zieht man daher das Medium Elise hinzu, die auch seit langem mit Lorraine befreundet ist. Elise untersucht das Haus gründlich und wird auch fündig. Über dem Bett von Dalton sieht sie einen schrecklichen schwarzen Dämon mit feuerrotem Gesicht. Nun ist sie sich vollkommen sicher das die Vorkommnisse nichts mit dem jeweiligen Haus zu tun haben, sondern der im Koma liegende Dalton in irgendeiner Verbindung mit dem Schrecken einer höllischen Parallelwelt steht.
Elise erklärt den Eltern, dass Dalton die Gabe besitzt, seine Seele im Schlaf vom Körper zu lösen um auf Astralreise gehen zu können. Doch hierbei macht er nicht nur die verderbten Seelen Verstorbener auf sich aufmerksam, die immer einen Weg suchen um wieder die Dunkelheit zu verlassen um erneut auf Erden weiterleben zu können. Schlimmer noch, denn Dalton scheint bei seinen Seelenwanderungen gar einen Dämon der Schattenwelt auf sich aufmerksam gemacht zu haben und wird nun in der ewigen Dunkelheit von diesem gefangen gehalten, was dessen Komazustand erklärt. Josh und die alte Frau in Schwarz:
Elise und Lorraine erinnern Josh daran, dass auch er als Kind die gleichen Fähigkeiten hatte wie sein Sohn Dalton heute. Nur hatte er die erschreckenden Erinnerungen daran wie auch diese Fähigkeit über die Jahre aus seinem Gedächtnis völlig verdrängt.
Damals hatte sich Josh vor einer seltsamen alten Frau in Schwarz gefürchtet, die Lorraine jedoch zuerst für eine Fantasiegestalt ihres Jungen gehalten hatte. Doch auf Fotos von ihrem Sohn aus dieser Zeit konnte man die schreckliche alte Frau stets in der nähe von Josh stehen sehen, obwohl Lorraine damals sicher war, dass niemand anderes in diesen Momenten anwesend war. Die alte Frau in Schwarz war vielmehr eine bösartige Verstorbene aus der finsteren Dimension, die versuchte den Körper von Josh zu übernehmen um wieder auf Erden wandeln zu können. Er selbst wäre danach allerdings auf ewig ein Gefangener der höllischen Parallelwelt geworden.
Josh kann sich nun an immer mehr Dinge aus seiner Jugend erinnern. Diese Begegnung mit dem Bösen hatte schließlich auch dazu geführt, dass er sich seit dem nicht mehr gerne fotografieren lassen wollte. Damals war es Elise, die ihn vor dem Zugriff der alten Frau rettete und ihm half, seine Ängste von damals zu überwinden. Zwar hatte er danach nie wieder eine Astralreise durchgeführt, doch diese seltsame Gabe scheint er unwissentlich auf seinen Sohn Dalton vererbt zu haben.Alle Wege führen in eine grausame Finsternis:
Elise erklärt sich bereit, nunmehr auch Dalton zu helfen und setzt zu einer Seance an, um in Kontakt mit dem Jungen zu gelangen. Zwar gelingt es ihr hierbei, Kontakt mit dem Geist des Jungen aufzunehmen, doch bald werden ihr ihre Grenzen aufgezeigt, als sie durch ihr Handeln auch den Dämon auf sich aufmerksam macht. Kampflos wird diese Kreatur des Bösen den Jungen nicht mehr frei geben.
Elise erklärt Josh daher, dass er seine besondere Gabe wieder hervorholen muss, um in die dunkle Welt des Dämons zu gelangen. Nur er ist in der Lage, Dalton dort zu suchen, zu finden und ihm den Weg zurück in seinen Körper zu weisen. Doch dies ist nicht ungefährlich.
Josh erklärt sich natürlich sofort bereit, seinen Sohn zurück zu holen und findet sich bald in dieser höllischen Parallelwelt wieder, wo er nicht nur den Weg zu seinem kleinen Sohn finden muss, sondern auch auf andere Kreaturen des Bösen trifft. Er findet Dalton auch, doch seine Befreiung gestaltet sich als nicht gerade einfach, denn der Dämon könnte jederzeit auf Josh aufmerksam werden und grausam zuschlagen. Und das Böse ist bereits auf der Lauer. Kämpfend und durch eine hektische Flucht durch diese finstere Welt gelingt es Josh jedoch, seinen Sohn Dalton wieder in seinen Körper und damit ins normale Leben zurück zu holen.Ein zweischneidiger Sieg:
Dalton erwacht aus dem Koma, worauf sich seine Mutter Renai und seine Großmutter Lorraine erst einmal ausgiebig um den Jungen kümmern. Nur Elise, die sich über den Erfolg eigentlich auch freut, bleibt im Nebenzimmer zurück, wo auch Josh zeitverzögert wieder erwacht ist. In ihr macht sich ein beklemmendes Gefühl breit, als sie mit Josh spricht. Sollte bei dieser Rettungsaktion für den kleinen Dalton doch etwas schief gelaufen sein?
Aus diesem unguten Gefühl heraus schießt Elise reflexartig ein Foto von Josh, worauf hin dieser plötzlich äußerst aggressiv reagiert und Elise erwürgt. Renai, die ihre Todesschreie wahrnimmt, eilt in das Zimmer und findet Elise leblos vor. Doch von Josh fehlt jegliche Spur. Dafür findet sie die Kamera von Elise und das Foto, dass sie von Josh geschossen hatte. Doch auf dem Foto ist Josh nicht mehr zu sehen, dafür aber der schreckliche Anblick der alten Frau in Schwarz, die Josh seit seiner Jugendzeit so fürchtete. Sofort wird Renai klar, dass in dem Körper von Josh nicht mehr die Seele ihres Mannes zurück gekehrt ist, sondern die alte Frau in Schwarz seinen Körper völlig in Besitz genommen hat.
In diesem Augenblick der erschreckenden Erkenntnis erscheint Josh hinter seiner Frau und ergreift von hinten ihre Schultern.Durchaus sehr nahe an der Story von "Poltergeist":
Eigentlich dürfte jeder von uns den Film POLTERGEIST von Steven Spielberg (Produktion und Drehbuch) und unter der Regie von Tobe Hooper aus dem Jahre 1982 kennen. Lässt man die Handlung von INSIDIOUS und POLTERGEIST Revue passieren, so fällt durchaus auf, dass der Film INSIDIOUS im Handlungsaufbau und dem Figurenspiel ziemlich auffällige Ähnlichkeiten zum Film POLTERGEIST aufweist. Ob dies nun wirklich auch so gewollt war, können wir einmal getrost dahin gestellt lassen, denn erhellende Aussagen hierzu gibt es devinitiv keine.
Dies macht aber auch nichts, denn gegenüber dem Film POLTERGEIST ist die Atmosphäre des Films INSIDIOUS wesendlich dichter gehalten und die Elemente des Horrors gleiten nicht in komödienhafte Szenen ab, für die der Film POLTERGEIST eigentlich bekannt ist.
Der Film POLTERGEIST nimmt sich und die zugrunde liegende Handlung nicht wirklich immer ernst und gleitet so schon nach einer kurzen Zeit ab in eine Art Familienfilm mit gruseligem Einschlag, wobei der Film selbst für kleinere Kinder jedoch nicht unbedingt zu empfehlen ist. Denn besonders für jüngere Kinder dürften die Übergänge zwischen gruseligem Anspruch und komödiantischen Elementen nicht immer nachvollziehbar sein.
Die komödiantischen Elemente liegen besonders in dem anfänglichen Umgang mit diversen mysteriösen Vorkommnissen durch die Familie selbst, aber auch und gerade in der Figur des Mediums Tangina Barrons, gespielt von Zelda Rubinstein. Man muss hier aber nun nicht auf die verschiedenen komödiantischen Elemente von POLTERGEIST genauer eingehen, denn der Film INSIDIOUS wirkt von diesen eben hier durchaus positiv befreit um sich das Prädikat Horrorfilm auch wirklich auf die Fahne schreiben zu können.
Für sich genommen mag der Film POLTERGEIST durchaus durch diese Mischung seine Zuschauer begeistern können, doch für den Freund von Horrorfilmen mit gleichbleibend hoher bzw. ansteigender Spannungskurve mit entsprechendem Gänsehauteffekt, gleitet er dann doch etwas zu weit ab von diesem selbstgewählten Anspruch.
Nun mag auch der Film INSIDIOUS hier und da noch seine kleinen Schwächen besitzen, doch gegenüber dem Film POLTERGEIST kann er durch eine dichte und düstere Atmosphäre, sowie einer durchweg raffiniert und stets nachvollziebaren Handlungsweise punkten.
Der Film INSIDIOUS spielte übrigens am ersten Wochenende bereits 13,27 Millionen US-Dollar ein und schaffte gesamt die Marke von 97 Millionen US-Dollar zu überschreiten. Dies ist durchweg ein grandioser Erfolg, wenn man die eigentlichen Produktionskosten von gerade mal 1,5 Millionen US-Dollar hier gegenüber stellt.
Kleine Anmerkungen am Rande:
Leigh Whannell (Drehbuch) spielte bereits selbst im ersten Teil der Horrorreihe SAW mit und verfasste auch hier selbst das Drehbuch. Whannell kann aber auch auf weitere Zusammenarbeiten mit James Wan (Regie) zurück blicken. Hier seien z.B. mehrere Filme der SAW-Reihe ebenso genannt, wie auch der Horrorfilm DEAD SILENCE. Aber auch in INSIDIOUS sicherte sich Whannell eine kleine Nebenrolle im Film.
In diesem Punkt sei dem Zuschauer auch empfohlen, auf kleinere Feinheiten im Film INSIDIOUS zu achten, die auf die Zusammenarbeit in SAW hinweisen. So sieht man z.B. in einer Szene Josh Lambert bei einem Telefongespräch mit seiner Frau, dass er aus einem Klassenzimmer führt. Im Hintergrund kann man bei dieser Szene auf der Schultafel gzeichnet die Puppe aus der Horrorreihe SAW ebenso entdecken, wie auch unter anderem den auf die Tafel geschriebenen Namen James Wan.
Im Oktober 2013 folgte mit INSIDIOUS: CHAPTER 2 die Fortsetzung der Reihe und im Juni 2015 kam dann das Prequel INSIDIOUS: CHAPTER 3 - JEDER GESCHICHTE HAT EINEN ANFANG in die Kinos, in dem Leigh Whannell zum ersten mal als Regisseur in Erscheinung tritt, während James Wan hier gemeinsam mit Oren Peli und Jason Blum in der Produktion agiert.Meine Filmkritik:
Wer einen Horrorfilm mit Augenzwinkern bevorzugt, der dürfte mit POLTERGEIST sicherlich bestens bedient sein, denn das sprichwörtliche Augenzwinkern gehört bei Steven Spielberg allgemein betrachtet durchaus zum Handwerk.
Ich muss hingegen zugeben, dass ich mit Spielbergs POLTERGEIST immer schon so meine Schwierigkeiten hatte, den Film wirklich im Genre ernst zu nehmen. Das mag daran liegen, dass ich hierbei persönlich nie wirklich einordnen kann, wo Spielberg nun überhaupt mit seinem Film hin will. Da sind mir die offensichtlicheren Horrorkomödien lieber, die keinen Hehl daraus machen, dass sie das Genre hier auch mal ordentlich auf die Schippe nehmen wollen, was durchaus legitim und mitunter auch recht sehenswert ist (hier empfehle ich immer wieder gerne gerade Produktionen aus Großbritannien, die einen erstklassigen schwarzen Humor mitbringen).
INSIDIOUS ist von Anfang bis Ende jedoch ein reiner Horrorfilm der durchweg solide und intelligent gemacht, die richtigen Knöpfe zu drücken versteht. Das es hier und da mal ein ganz klein wenig im Spannungsverlauf schwächeln kann, verzeiht man dem Film aber recht gerne, da durch die atmosphärische Dichte und vom Stimmungsaufbau betrachtet das Gesamtwerk stimmt und stets rund läuft, so wie man es von einem guten Horrorfilm erwarten darf.
Neben dem Schauspieler Patrick Wilson, der auch in der Rolle des Ed Warren in den Filmen CONJURING - DIE HEIMSUCHUNG und CONJURING 2 (ebenfalls Regie bzw. zum Teil Drehbuch und Produktion, James Wan) spielt und hier den Familienvater Josh Lambert exellent verkörpert, lässt sich hier auch herausragend die darstellerische Leistung der Schauspielerin Lin Shaye als Medium Elise Rainier erwähnen, die in Sachen Horrorfilme im allgemeinen längst keine Unbekannte mehr sein dürfte.
Gesamt gesehen kann ich dem Film INSIDIOUS hier einfach nur die volle Punktzahl von fünf Geistererscheinungen zugestehen, da das Gesamtkonzept einfach stimmt und Spannung sowie eine ordentlich schaurige wie auch dichte Atmosphäre durchgängig vorhanden sind.
Ein leichtes Schmunzeln konnte ich mir im Film allerdings dann hinsichtlich des Dämons mit dem roten Gesicht dann doch nicht verkneifen. Sollte man da im Vorfeld vielleicht doch etwas zu viel STAR WARS geschaut haben? Zumindest erinnerte mich der Dämon doch irgendwie an die Figur des dunklen Darth Maul aus STAR WARS: EPISODE 1 - DIE DUNKLE BEDROHUNG. Aber vielleicht schaue ich auch nur viel zu viele Filme ... *hüstel.
Ob die INSIDIOUS-Filme allerdings den hier gebotenen positiven Standart halten können, werden ich euch hier aber auch noch sagen können, da ich mir hier auch demnächst die weiteren Filme der Reihe zur Brust nehmen werden.
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