Ein phantastischer Filmklassiker - Carmillas Liebesbisse und der Horror auf lesbisch
Folge 82
Carmillas Liebesbisse und der Horror auf lesbisch
Gruft der Vampire (The Vampire Lovers)
Nun kenne ich ja die Novelle CARMILLA, DER WEIBLICHE VAMPIR von Joseph Sheridan Le Fanu und man könnte sagen, dass dieser Film - übrigens die einzige Co-Produktion zwischen dem englischen Hammer-Studio und dem US-amerikanischen Independent-Studio AIP - eben dieser Geschichte am ehesten wohl nahe kommt. Die Novelle wirklich als Grundlage für einen Film zu nehmen, davon hatte man allerdings wohl eher Abstand genommen, weshalb man auch hier der produktiven Fantasie lieber dann doch wieder freien Lauf ließ.
Faktisch wurde mit diesem Film aber auch die Karnstein-Trilogie der Hammer Produktion an den Start gebracht. Über die weiteren zwei Teile haben wir uns ja hier bereits eingehend in DER PHANTASTISCHE FILMKLASSIKER auseinander gesetzt.
Die weiteren Filme waren - zur Erinnerung:
Der Film GRUFT DER VAMPIRE/THE VAMPIRES LOVERS entstand 1970, also ein Jahr vorher, kam jedoch in Deutschland erst im Mai 1973 zur Erstaufführung.Der Anteil an Horror-Elementen war eigentlich hier nicht nur sehr vorhersehbar, wenn man sich in den diversen Vampirfilmen auskannte, sondern auch generell eigentlich eher schon spärlich gesät. Dies kann man im Rückblick auch als eine Schwierigkeit ansehen, die man weder seitens der Regie, des Drehbuches oder der Produktionsleitung selbst zu lösen vermochte.
Im Grunde griff man hier die üblichen Grundelemente auf, die eigentlich zum generellen Standart von Vampirfilmen aus der Hammer Produktion gehörten. Darüber hinaus jedoch blieb eigentlich nur heiße Luft übrig, wenn es um den Horror-Anteil selbst ging.
Dafür setzte man hier eher auf mitunter recht schwülstige Liebesszenen unter Frauen. Die lesbische Komponente wurde hier sowohl zum Aufhänger als auch zum eigentlichen Dreh- und Angelpunkt des Films, der mitunter jedoch stärker in Richtung Drama tendierte.Man hätte wohl gewollt, wenn man gekonnt hätte:
Das ganze macht den Film an sich nicht unbedingt uninteressant, doch statt hier nun etwas die Gänsehaut beim Zuschauer zu kitzeln, wurde hier eher die voyeuristische Seite der Kinobesucher zart gestreichelt. Das ganze allerdings, nämlich der lesbische Aspekt, kommt dabei für einen Film aus dem Jahre 1970 sogar noch etwas altbacken daher und vieles wird eigentlich immer noch nur zaghaft angedeutet. So bleibt bei aller Erotik, die für die Hammer Produktionen bisher sogar als revolutionär erscheinen mochte, doch noch sehr viel der Phantasie des Zuschauers überlassen. Erst die nächsten zwei Filme der Karnstein-Trilogie gehen hier noch einen (recht kleinen) Schritt weiter, wobei der Film DRACULAS HEXENJAGD wohl die meiste Erotik aufwenden konnte, was wiederum an der ziemlich offenherzigen Art der Collinson-Zwillinge lag, die zwar im weiteren Verlauf in Sachen Filme keinen Durchmarsch hinlegten (bzw. auch nicht wirklich hinlegen wollten), aber zumindest für die interessierte männliche Fanbasis auch im PLAYBOY zu bewundern waren.
Interessant hierbei ist auch die Nebenrolle des Doktors, die von dem Schauspieler Ferdy Mayne ausgefüllt wurde. Ferdy Mayne war wie auch Peter Cushing schon eine Art Urgestein der Hammer Produktionen und wirkte ebenfalls in einigen Vampirfilmen mit. Einen wirklich durchschlagenden Erfolg hatte Ferdy Mayne allerdings als Vampir "Graf von Krolock" in Roman Polanskis Horrorkomödie TANZ DER VAMPIRE/THE FEARLESS VAMPIRE KILLERS aus dem Jahre 1967 (Alternativtitel: DANCE OF THE VAMPIRES).
Als weibliche Hauptdarstellerin blieb in dem Film GRUFT DER VAMPIRE jedoch Ingrid Pitt den Zuschauern im Gedächtnis, die hier in der Rolle der Carmilla (oder Mircalla ... oder Marcilla usw.) nicht nur manchen Einblick in die spärlich verhüllte Oberweite gewährte. Man mag sich allerdings fragen, warum man zumindest in den ersten zwei Karnstein-Filmen mit dem Namen "Carmilla" herum spielte. Diese regelmäßigen Namensveränderungen brachten nämlich wirklich nicht sehr viel, denn wirklich jedem war schnell klar, dass sich hinter den Phantasienamen wie z.B. "Mircalla" eigentlich stetigst "Carmilla" versteckte.
Aber auch Peter Cushing in seiner Rolle als General von Spieldorf dürfte weit bessere und ergiebigere Rollen bei Hammer gehabt haben als gerade diese. Die allgemeinen Kulissen wirkten im Film selbst schon mitunter etwas blass und Peter Cushing machte hier mit seinem eher recht steifen Auftreten diesem Umstand leider noch alle Ehre. Da fehlte dann doch etwas der Pfiff, den die Filme der Hammer Produktionen doch sonst eigentlich ausmachten und für den sie ja auch bekannt waren. Nicht umsonst hatten andere Studios in dieser Ära versucht, die mitunter durchaus farbenfrohen Filme der Hammer-Studios zu kopieren.
Doch kommen wir nun gleich zum Inhalt von GRUFT DER VAMPIRE, der etwas freizügiger als normal daher kam und das Thema Horror mal von der schwülstig-lesbischen Art aufrollte, wobei die Spannung aber mitunter dann doch ziemlich in der dekolletierten Bluse der werten Damen absackte.Wer hat sich denn in meinem Bettchen durchgebissen?
Wir schreiben das wirklich frühe 19 Jahrhundert in der Steiermark, wo General von Spieldorf gerade einige Festlichkeiten in den eigenen vier Wänden abhält. Durch einige unvorhergesehene Umstände und der Gastfreundschaft geschuldet, erklärt er sich hierbei schnell bereit, die junge aber auch etwas seltsame Marcilla für einige Zeit in seine Obhut zu nehmen. Im Grunde trifft sich dies auch ganz gut, denn Laura, die Nichte des Generals hat sich bereits mit Marcilla nicht nur schnell sondern auch recht gut angefreundet.
Doch diese nette Geste des Generals hat ein unverhofftes und ebenso recht unschönes Nachspiel. Marcilla fällt dadurch auf, dass sie am Tage nicht unbedingt sehr gesellig, in der Nacht aber selten mal in ihrem Zimmer anzutreffen ist. Dafür plagen Laura nunmehr jede Nacht wirre Albträume, in denen Marcilla keine gerade kleine Rolle spielt.
Dem nicht genug wird Laura blad von einer seltsamen Krankheit geplagt, in der sie immer schwächer zu werden scheint. Als das Schicksal dann zuschlägt und Laura stirbt, hat auch Marcilla das große Haus des Generals still und heimlich verlassen.
Das Spiel scheint sich jedoch an anderer Stelle bald zu wiederholen, als Mr. Morton für einige Zeit die junge wie stille Carmilla bei sich aufnimmt. Carmilla ist nämlich nemand anders als Marcilla und freundet sich auch hier schnell mit der hübschen Tochter Emma an.
Auch bei Emma beginnen bald die fürchterlichen Albträume und auch sie zeigt die ersten Anzeichen fortschreitender körperlicher Schwäche. doch dann findet man auf einer ihrer Brüste zwei auffällige, kleine Verletzungen.In der Zwischenzeit macht Carmilla die junge Erzieherin Mademoiselle Perrodot zu ihrem lesbischen Spielzeug, worauf sie auch immer abhängiger wird vom Willen Carmillas. Aber auch sonst sterben in der näheren Umgebung immer mehr junge Mädchen des Nachts durch die seltsame Krankheit. Und auch sie scheinen alle die gleichen seltsamen Wunden aufzuweisen.
Jedoch schöpft der Butler des Hauses bald einen konkreten Verdacht und zieht den ansässigen Doktor zu rate, was wiederum zu Spannungen zwischen dem Butler und der Erzieherin führen. Durchkreuzt er doch ungewollt nun die nächtlichen Besuche von Carmilla bei der schwächelnden Emma. Das alles wird auch von einer gebotenen Warte aus von einem in schwarz gekleideten Mann teuflich lächelnd beobachtet, was jedoch niemand ahnt.
Sowohl der Butler als auch der Doktor gehen in ihrem Verdacht so weit, die besorgniserregende Krankheit einem Vampir zuzuschreiben und setzen alles daran, Emma nun vor diesem Wesen zu schützen. Dabei hat der Butler jedoch fälschlicher Weise die Erzieherin als blutrünstigen Vampir in Verdacht. Zum Schutz für Emma gehören auch Knoblauch und deren Streucher mit Blüten. Carmilla gelingt es zwar, ihren hypnotischen Einfluss auf den Butler auszuüben um die Sträucher entfernen zu lassen, und ihn danach zu töten, doch nun sieht sie sich Carl, dem Verehrer von Emma gegenüber, der helfend in das Haus eindringt. Mit einem improvisierten Kreuz schlägt er Carmilla in die Flucht, bevor sie Emma entgültig das Blut und damit das Leben aussaugen kann.
Zwar gelingt es Carmilla danach, sich in den Ruinen des Familienschlosses der Karnsteins zu verstecken, doch ihre Gegner nahen bereits unaufhaltsam. Denn man ist mit Hilfe von Baron von Hartog hinter das Geheimnis der jungen Carmilla gekommen, der nun nichts unversucht lässt, als Vampirjäger den Tod seiner geliebten Schwester zu rächen.
Gemeinsam mit Hartog und General Spieldorf dringen die Männer nun direkt zu den Schlossruinen der Familie Karnstein vor und öffnen das Grabmahl von Carmilla, die sich dort in Sicherheit wähnend zur Ruhe begeben hat. Baron von Hartog macht mit ihr jedoch kurzen Prozess, treibt ihr einen hölzernen Pfahl durch das Herz und man köpft die Vampirin anschließend sogar noch.
Ein Portrait von Carmilla an der Wand, dass sie vor kurzem noch als junge, hübsche Frau zeigte, verwandelt sich während ihres Todeskampfes und hinterlässt zum Schluss nur noch das Bild eines vermoderten Skelett.Meine Filmkritik:
Seien wir ehrlich, dieser Artikel ist recht kurz gehalten, weil es auch nicht wirklich nennenswertes weiter zu diesem Film zu berichten gibt.
Der Vollständigkeit geschuldet, dürfte der Sammler von PHANTASTISCHEN FILMKLASSIKERN wohl zu Recht versuchen, alle drei Filme der Karnstein-Trilogie zu besitzen. Das dürfte aber auch so ziemlich der einzige Grund sein, den ich nach der Sichtung des ersten Films der Trilogie wirklich gelten lassen kann.
GRUFT DER VAMPIRE zeichnet sich dadurch aus, dass er das Thema der lesbischen Vampirin Carmilla aufnimmt und eben diese sexuelle Komponente nicht verschämt versteckt. Spannung sucht man in diesem Beitrag allerdings über weite Strecken eher vergebens und da trägt auch der in der Ferne beobachtende Vampir nicht weiter zu bei. Diesen hätte man sich auch locker in der Handlung völlig ersparen können, da er eigentlich überhaupt keine brauchbare Rolle innerhalb der Handlung spielte.
So wurde aus dem erhofften Horrorfilm recht schnell eher ein düsteres Drama, in dem jedoch der erotische Anblick von Ingrid Pitt und den anderen Frauen nicht wirklich ausreicht, um gewisse Mankos auffangen zu können.
Eigentlich hantiert man hier nur mit bestimmten Grundlagen zum Thema Vampirismus herum, was mehr als durchschaubar wirkt und niemanden, der solche Filme liebt, aus dem Sessel hauen würde. Letztendlich kann man die Gesamthandlung auch mit dem Prädikat "Marke-einfach-gestrickt" treffsicher umreißen. Also nicht gerade eine herausragende Leistung, die uns hier Roy Ward Baker als Regisseur abliefert. Vielleicht hätte man von Seiten Hammer aber auch von der Gemeinschaftsproduktion mit AIP abstand nehmen sollen, die sich ja mehr auf die Umsetzung von Geschichten seitens Edgar Allan Poe durch Roger Corman spezialisiert hatten. Das Hammer es alleine weitaus besser konnte und kann, zeigte sich ja bei den weiteren zwei Filmen der Karnstein-Trilogie, die sich in Sachen Spannung kontinuierlich steigern konnten. Leider änderte dies damals allerdings auch nichts mehr daran, dass der Genre-Stern der Hammer Produktionen sich bereits im Sinkflug befand.
Auch von den großen Stars wie Per Cushing war man bisher weit besseres an Darstellung gewohnt gewesen. Selbst als er sichtlich später gezeichnet schien durch die Sorge um den Gesundheitszustand seiner geliebten Ehefrau, lieferte er ein besseres Schauspiel ab, als er es hier in GRUFT DER VAMPIRE vermochte.
Mit etwas Mühe gelingt es mir daher gerade mal, dem Film GRUFT DER VAMPIRE zwei von insgesamt fünf Knoblauchzehen (oder doch besser Punkte) zu vergeben. Als Komplettist darf dieser Film natürlich in der Trilogie nicht fehlen, aber hinweisend kann ich nur sagen, dass die Folgefilme der Trilogie wieder in weitaus besserem Fahrwasser liegen, was Handlung, Umsetzung, Besetzung und Spannung betrifft.
Als Fazit kann man sagen, hier war mehr drin gewesen und mit den Darstellerinnen und Darstellern hätte man auch mehr aus dem Film machen können. Das größte Manko mag also durchaus im Drehbuch und der Regie gelegen haben.Ausblick:
Der Mars hatte schon immer eine gewisse Faszination auf die Menschen ausgeübt. Besonders aber ab dem Moment, als man mit Teleskopen einiges mehr vom roten Planeten sehen konnte.
Das man daher immer noch nicht eine Reise zum Mars wirklich in Angriff genommen hat, dürfte eher etwas verwundern. Dafür hatte man es beim Mond belassen, bevor man der NASA dann erheblich den Geldhahn zugedreht hatte.
Der Aufbruch der Menschen in den Weltraum musste den diversen Rüstungsprojekten im kalten Krieg weichen und da kam der Mars, der ja auch für den Gott des Krieges steht, etwas ins Hintertreffen.
Nicht so im Film. In der Science Fiction spielte der Mars einige Zeit eine durchaus gewichtige Rolle, zumal man ihm damals noch zutraute, über eine gewisse Menge an Lebensformen zu verfügen und seien es vielleicht nur weit verstreute Grashalme oder eine Art von Flechten Moose. Das schloss intelligentes Leben nicht unbedingt aus, dass vielleicht einmal auf der Oberfläche gelebt haben könnte, als die Bedingungen auf dem Mars noch freundlicher gewesen sein mögen.
Aber wer behauptet denn, dass diese intelligenten Wesen unseres direkten Nachbarn sich nicht zur Zeit eben unter der Oberfläche des Mars aufhalten und nur auf einen günstigen Moment warten, sich das blaue Juwel im All, genannt Erde unter den Nagel zu reißen.
Und genau das versuchen sie denn auch in dem Film in der nächsten Woche wieder einmal. Doch dieses mal landen sie nicht einfach auf der Erde, jagen die Erdlinge wo sie sie treffen und trotzen sogar Atombomben, bevor kleine Viren ihnen plötzlich einen Strich durch die Invasionspläne machen.
Nein, den KAMPF DER WELTEN hatten wir ja schon in DER PHANTASTISCHE FILMKLASSIKER. Doch dies war ja nicht die einzige Invasion vom Mars via Hollywood.
In diesem Film nun machen die Marsianer das, was sie am besten können. Sie verbuddeln sich im Sand. Kinderaugen sehen indessen mehr als ihnen lieb sein dürfte und viele Erwachsene haben plötzlich mit Nackenschmerzen zu kämpfen. Die Invasion geht also nicht mit der Brechstange zu Werke, sondern hier will man die Übernahme eher still und strategisch von Statten gehen lassen.
Und wenn ihr jetzt noch auf den Titel des Films kommt, dann dürftet ihr euch mit der flachen Hand selbst vor die Stirn klopfen, denn der deutsche Titel (mal recht nahe am Originaltitel) sagt eigentlich schon alles. Böse Zungen behaupten allerdings auch, dass es sich hier wohl doch eher um einen SF-Kinderschocker handelt, was man leider aber auch nicht so wirklich von der Hand weisen kann.
In diesem Sinne viel Spaß beim raten, auch wenn es dieses mal wohl wieder nicht so schwer sein dürfte. Und dann lesen wir uns nächsten Samstag hier wieder, wenn ich mal wieder etwas aus meiner damaligen VHS-Filmsammlung hervor krame.
Kommentare
Und dann eben "Draculas Hexenjagd", den habe ich ca 1972 im KIno gesehen.
Für Hammer hatten die "Carmilla-Verfilmungen" wohl auch so etwas wie eine gewisse Notwendigkeit. Der "Dracula-Stoff" war irgendwie ausgelutscht - und die Sehgewohnheiten in dieser Zeit eh verändert.
Der früheren, unterschwelligen Erotik (z.B. der verzückte Blick der Damen, wenn Dracula ihnen an die Halsschlagader ging..ect..ect..) musste daher einer gewissen Direktheit weichen. Drum gab's auch noch mehr nackte Haut.
Zitat: ...Würde mich allerdings wundern, all die Weil Mayne - meines bescheidenen Wissens nach- ja nur einen "Hammerfilm" (eben diesen) gemacht hat..
Davor war er allerdings sehr vortrefflich in Roman Polanskis parodistischem "Tanz der Vampire/Dance of the Vampires", als Vampirgraf zu sehen. Durch diese Rolle wurde er dann tatsächlich als bester "Vampirgraf" aller Zeiten gehandelt. ( für mich immer noch Lee)Polanskis Film sahen Genrefans ja auch gerne als "besten Hammerfilm" , "der nie von Hammer gemacht wurde.."
Über Maynes Mitwirkung in der tumben, deutschen Gruselcomedy "Gebissen Nachts/197?" wollen wir am besten schweigen..
Der Anhang: Im Originalfilm träumt der Knirps die Geschichte, aber am Ende..??? in den 80ern ist das Ding dann von Tobe ("The Texas Chainsaw Massacre") Hooper neu verfilmt worden.
Noch tiefer wird das Schweigen, wenn es um Ferdy Maynes Rolle in "Ein Sarg nach Leech" geht, der zweiten Episode der "Himmlischen Töchter".
Noch heute wache ich schweißgebadet auf, wenn ich daran denke. Daher habe ich auch die jüngsten Wiederholungen der Himmlischen Töchter gemieden. Grausames Trash-TV ...
Alle Hammer-Filme kenne ich leider auch nicht, da habe ich mich auch eher auf die Info im Internet verlassen, wo angegeben wurde, dass Mayne zum "Urgestein bei Hammer" gehörte. Die Frage, ab wann man dort zum Urgestein gehörte, ist ja auch mitunter ziemlich dehnbar bei manchen informativen Portalen.
Im Polanski-Vampirfilm fand ich ihn aber durchaus sehenswert.
@ Thomas Mühlbauer & Harantor:
Sowohl EIN SARG NACH LEECH und HIMMLISCHE TÖCHTER sind wohl gänzlich an mir vorbei gegangen. Aber ich scheine da wohl auch nicht wirklich was verpasst zu haben, wie ich bei euch nachlesen kann.
Was den AUSBLICK angeht, hat du durchaus recht, Friedhelm. Nur bleibt es schlussendlich nicht nur beim Traum alleine. In dem Punkt ist der Film am Ende durchaus etwas böse.
Aber auch wenn die paar Nuditäten heute müde aussehen, war das damals schon etwas anders. Genau wie die mehr oder weniger angedeuteten lebischen Szenen. (Auch wenn es letztlich Gleichgeschichtliches wie üblich als etwas Zersetzendes diffamiert und wie alle Vampirgeschichten der Zeit den Status quo verherrlicht. Am Ende stellen die alten Männer die Ordnung wieder her. Es ist schon interessant, dass die Nr.3 mit ihren verrückten Puritanern das genaue Gegenteil tut. Welchen Unterschied nur ein Jahr in den Köpfen der Leute machen kann.)
Die Geschichte ist auch von der Anlage her kein Actionkracher; im Mittelpunkt steht nun mal das Böse, das sich wortwörtlich an den Busen der Familie anschleicht und sich wie eine Krankheit ausbreitet. Die Folgefilme sind da ja viel plakativer und eindimensionaler in ihre Geschichte. Da fehlt halt der athletische Vampir, der sonst immer im Mittelpunkt stand.
Selbst der Anfang ist wesentlich blutiger als die vorherigen Hammer-Filme, wo sie noch mit der Zensur um jeden Blutstropfen gerungen haben, wie man in der Korrespondenz zwischen der britischen Filmzensur und Hammer nachlesen kann. Nachdem der Baron die Vampirin im Bild köpft - und nicht mehr im Off, wie sonst üblich - tropft das Blut von der Klinge. Das ist schon eine deutliche Steigerung der bis dahin üblichen Hammerdramaturgie.
Und die Spielerei mit dem Namen funktioniert IMHO hier immer noch besser als die lächerliche Steigerung in Dracula jagt Minimädchen, wo Cushing mit einer Miene, als hätte er gerade das Atom gespalten, im Namen "Alucard" das Anagramm "Dracula" erkennt.
Abgesehen davon sind Pitt, Smith und Steel nun wirklich schön anzusehen und waren auch bessere Schauspielerinnen als die Conlinssons oder Stensgard.
Ich würde die drei Filme ihrer Reihenfolge nach mit 4, 2 und 3 Knoblauchzehen bewerten. Eine 5 stellt sich nicht, weil auch der Erste ein paar Schwächen hat. Aber allein weil er so viel angestoßen hat, verdient er eine höhere Bewertung.
Zitat: Was diese Infos im Internet betrifft, da muss man zuweilen schon sehr vorsichtig sein. Da ergeben sich so manche Irrtümer...
Naja, "Hammer-Urgesteine" sind dann eher Peter Cushing und Christopher Lee. Man muss sich nur die Anzahl der Filme anschauen, in denen die beiden entweder alleine ...oder auch gemeinsam aufgetreten sind.
Somit trifft diese Bezeichnung auf Mayne wohl auch nicht zu. Er hat natürlich andere Gruselmovies gemacht, die man aber durchaus vergessen darf..
Also, vom "Ausblick" habe ich LEIDER nur das
Remake gesehen. Wie ich das hier sehe, muss
ich dem Original endlich eine Chance geben.
www.youtube.com/watch?v=dNFr6UuB8io
Nein, ein Action-Kracher ist der Film wahrlich nicht und hatte ich aber seitens Hammer auch nicht erwartet. Trotzdem bleibe ich für mich dabei, dass dieser Film der blasseste der Karnstein-Trilogy ist. Das ist ja keine sogenannte "objektive Meinung" die es wohl nie geben wird, sondern einfach eine Frage des Geschmäckle.
Bei "Dracula jagt Mini-Mädchen" fand ich die Namensspielerei ja noch etwas lustig (damals als junger Knirps). Aber hier ist es leider für mich etwas zu viel des Guten.
Was das bisschen Blut von der Klinge tropfend angeht, holt das den blassen Charakter für mich auch nicht aus dem Keller heraus. Da hätten die Engländer gleich nochmals in den USA nachsehen sollen, wie so etwas formschön einzubauen ist. Hammer hinkte hier durchaus in Sachen Blut usw. eher etwas nach.
Was das Aussehen angeht bei den weiblichen Darstellerinnen, habe ich auch nicht groß gemeckert. Vielmehr hätte seitens Drehbuch/Regie mehr aus den Rollen heraus geholt werden können.
Aber das der Film von Hammer hier so viel angestoßen haben soll (Nacktszenen, Thematisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen usw.), da kommen wir wirklich nicht zusammen. Hätte Hammer es nicht gemacht, dann vielleicht ein anderer. Die Sexuelle Revolution lief gerade ordentlich an und da konnte auch das Kino nicht die Augen vor verschließen, egal in welchen Genre.
@ Mainstream:
Ja, ich kenne beide Versionen. Mitunter bin ich ja manchmal sogar begeisterter von einem Remake als vom Original, aber in diesem Fall gebe ich mal den Tipp, hier auch mal ein Auge in Sachen Erstverfilmung zu werfen, wo man die Gesamtatmosphäre meiner Meinung nach schöner hinbekommen hatte. Das der Originalfilm auch hier einige Mankos an anderer Stelle aufweist, will ich aber dabei nicht bestreiten.
@ Thomas Mühlbauer:
Danke für den Link. Jetzt weiß ich auch wieder, was sich hinter dem Titel "Himmlische Töchter" verbarg. Hatte das mit den Jahren scheinbar erfolgreich verdrängt gehabt, wobei nur "Klimbim" noch in meinen Hirnwindungen Spuren hinterlassen hatte die ich nicht verdrängt bekomme.