Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

The Evil of ... Hammer & Co. - Die Hammerfilme: THE SATANIC RITES OF DRACULA

The Evil of ... HammerTHE SATANIC RITES OF DRACULA
(DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT)

Zwei Jahre nach dem Kampf zwischen Dracula und Lorimar van Helsing. Auf dem Gelände der St. Bartolph’s Church ist ein Bürogebäude gebaut worden, das zum D. D. Denham-Konzern gehört.

Bei der Überprüfung führender Persönlichkeiten Großbritanniens wird Agent Hanson Zeuge einer schwarzmagischen Messe. Er wird gefangen genommen und gefoltert.


Hanson kann aber mit einem versteckten Mikrofilm fliehen und wird von zwei Kollegen vor seinen Verfolgern in Sicherheit gebracht.

Nach einer Befragung, die auf Tonband aufgenommen wird, verstirbt Hanson jedoch an den Folgen seiner schweren Verletzungen.

Aufgrund des okkulten Hintergrundes des Falles wird Inspector Murray, der einer Spezialeinheit von Scotland Yard angehört, von Colonel Mathews (Richard Vernon), dem Leiter der Abteilung für Innere Sicherheit, zugezogen.

Zusammen mit Peter Torrence (William Franklyn) und Colonel Mathews kann Murray mithilfe von Hansons Mikrofilm, auf dem sich fünf Fotos befinden, vier Personen identifizieren.

Es sind dies General Freeborne, Mitglied des Generalstabes Ihrer Majestät, John Porter, Mitglied des Parlaments und zuständig für die innere Sicherheit Großbritanniens sowie oberster Chef der Abteilung, der Colonel Mathews sowie Peter Torrence angehören, Lord Carradine, einer der größten Grundbesitzer Englands sowie Professor Julian Keely, ein Experte der bakteriologischen Kriegsführung und der Blutkrankheiten.

Alle vier gehören neben D. D. Denham zudem dem Aufsichtsrat des D. D. Denham-Konzerns an, was Murray und Torrence einige Zeit später herausfinden. Auf dem fünften und letzten Foto ist jedoch keine Person zu erkennen.

Während Mathews, Torrence und Murray die Personen auf den Fotos identifizieren, schläft der Feind nicht. Jane (Valerie van Ost), Mitarbeiterin und Sekretärin der Abteilung für Innere Sicherheit, die ebenfalls bei der Befragung von Hanson dabei war, wird, nachdem sie das Gebäude verlassen hat, um nach Hause zu fahren, entführt und kurze Zeit später von Dracula (Christopher Lee) in einen Vampir verwandelt.

Nachdem sich Torrence und Murray kurze Zeit später zusammen das Tonband mit der Aussage von Hanson angehört haben, kontaktieren sie Professor Lorimar van Helsing (Peter Cushing), einen Experten in Sachen Okkultem.

Um herauszufinden, was sein Freund Keeley mit der ganzen Sache zu tun hat, sucht ihn van Helsing auf, den dieser völlig verwirrt und seltsames Zeug vor sich hin murmelnd in dessen Haus vorfindet.
Und van Helsing findet noch etwas anderes heraus: Keeley hat eine neue Art der Beulenpest entwickelt, für die es kein Heilmittel gibt. Doch bevor er mehr erfahren kann, wird er von einem Unbekannten angeschossen und Keeley umgebracht.

1Unterdessen statten Torrence, Murray sowie Jessica van Helsing dem Gebäude der Stiftung, in dem die Schwarze Messe stattgefunden hat, einen Besuch ab.
Jessica soll zwar im Auto bleiben, folgt den beiden Beamten aber unbemerkt und gelangt durch eine Hintertür in den Keller des Hauses, wo Jane und drei Frauen, die sich alle als Vampire entpuppen, gefangen gehalten werden. Von diesen Untoten wird Jessica angegriffen, kann aber von Torrence und Murray, der Jane erlöst, gerettet werden. Auf der Flucht kann Torrence einen ihrer Verfolger zudem erschießen.

In der Zwischenzeit hat der Feind wiederum reagiert. John Porter hat die Abteilung von Colonel Mathews geschlossen, und so sind Mathews, Torrence, Murray sowie Lorimar und Jessica van Helsing auf sich allein gestellt. Bei der Observation des Gebäudes der Denham-Stiftung werden Mathews und Torrence von einem Scharfschützen erschossen und Murray und Jessica gefangen genommen.

Van Helsing bereitet sich unterdessen auf den Kampf gegen Dracula vor, den er als den geheimnisvollen Industriellen D. D. Denham identifizieren konnte. Dessen Plan ist es, die Menschheit mit der Beulenpest zu vernichten. Dies soll genau um Mitternacht des 23. Novembers stattfinden.

Schließlich kommt es zum allerletzten Gefecht zwischen Dracula und Lorimar van Helsing, das der Vampir nicht überlebt.

1Der zweite Dracula-Film von ALAN GIBSON baut zum einen sehr gut auf den Vorgänger DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN auf, zum anderen ist er seiner Zeit etwas voraus, denn der Regisseur verbindet geschickt verschiedene Genres miteinander wie Horror, Krimi oder Thriller.

Zudem gibt das Wiedersehen mit INSPECTOR MURRAY aus dem Vorgängerfilm DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN eine gewisse Würze und einen gewissen Wiedererkennungswert, auch weil glücklicherweise wieder PETER CUSHING sowie CHRISTOPHER LEE dabei sind.

Zudem wird der positive Effekt durch die Abteilung für Innere Sicherheit in Gestalt von WILLIAM FRANKLYN als Peter Torrence sowie RICHARD VERNON als Colonel Mathews noch gesteigert, die zudem eine sehr gute Darstellung abgeben. Dass sie im Film umgebracht werden, ist zwar schade, gibt DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT aber auch eine gewisse Wendung, sodass man nie weiß, wen es noch alles erwischt.

Auch die Gegner von van Helsing & Co. sind diesmal nicht nur Vampire, sondern Menschen in Fleisch und Blut, die als eine Art Entführungs- und Killerkommando die Gegner Draculas beiseiteschaffen.

Und im Gegensatz zu DRACULA A. D 1972 setzt Gibson, wie in vielen Filmen der 1970er-Jahre so üblich, vermehrt auf mehr nackte Haut, hier im Speziellen in Gestalt einer halb nackten Vampirin in teils zerrissener Kleidung oder in der Schwarzen Messe-Anfangsszene, wo das Zeremonieopfer splitternackt ist.

Aber DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT hat auch seine negativen Seiten. So ist die Schauspielerin Joanna Lumley als Jessica van Helsing leider eine glatte Fehlbesetzung, die bei Weitem nicht an Stephanie Beacham herankommt.
Auch ihre Darstellung als leicht hysterische Frau, die, wenn Vampire auftauchen, nicht mehr weiß, was sie machen soll, wirkt sehr seltsam, zumal Jessica van Helsing in DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN mit dieser Art von Untoten bereits konfrontiert wurde und eigentlich wissen müsste, wie man sich gegen diese zur Wehr setzt.

Etwas lächerlich wirken auch Draculas Killer in ihren Wollwesten, die damit nun wirklich nicht gerade gefährlich aussehen, sondern auch eher den ‚Flair‘ der 1970er-Jahre in eher negativer Sicht versprühen. Hier hätte Regisseur Gibson doch eher auf Motorrad-Kluft oder auf ‚normale‘ Kleidung setzen sollen.

Aufgrund der Handlung sowie durch Inspector Murray, Mitglied einer Spezialabteilung von Scotland Yard und der Abteilung für Innere Sicherheit, die mit einer Schwarzen Messe und hohen Beamten der Regierung, die daran teilgenommen haben, und mit Vampiren konfrontiert werden, erinnert mich das Ganze an Heftroman-Serien wie John Sinclair, Gespenster-Krimi etc.

Und das nicht in negativer Hinsicht. Ganz im Gegenteil. Denn das ist auch ein Teil des Charmes und des Flairs des Films.

1DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT
(The Satanic Rites of Dracula)
GB 1973

Regie: Alan Gibson

Darsteller
Peter Cushing als Prof. Lorimar van Helsing
Christopher Lee als Graf Dracula
Michael Coles als Inspector Murray
William Franklyn als Peter Torrence
Richard Vernon als Colonel Mathews
Valerie van Ost als Jane
Joanna Lumley als Jessica van Helsing
Freddie Jones als Prof. Julian Keeley
Barbara Yu-Ling als Chin Yang
Patrick Barr als Lord Carradine
Richard Mathews als John Porter
Lockwood West als General Sir Arthur Freeborne
Maurice O'Connell als Agent Hanson

Zur Einleitung - Zur Übersicht

© by Ingo Löchel

 

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2012-06-26 13:34
In der Tat ist der Vergleich mit John Sinclair nicht schlecht. Die Filmstory ist ebenfalls völlig sinnfrei und das Ende öde. :D

Das ist eigentlich schade, denn einzelne Sequenzen sind für sich genommen gar nicht schlecht. Eben ein typisches Houghton-Drehbuch. Ein paar farbige, ausbaufähige Ideen, aber zusammen implodiert alles. Der Anfang ist durchaus spannend, die "Schwarze Messe" sieht zumindest gut aus. Aber dann geht es rasant bergab.

Cushing gibt sich hier wie immer große Mühe. Auch wenn seine Rolle einfach nur noch anachronistisch wirkt. Buchstäblich ein Mann im falschen Jahrhundert.

Es hat fast schon was Tragisches, dass der Mann, der Hammer neben Lee vielleicht mit am meisten geprägt hat, am Ende in so schlecht inszenierten Filmen verheizt wurde. Man hätte ihm einen würdigeren Abgang bei Hammer gegönnt. Obwohl der absolute Tiefpunkt ja noch kommen sollte.

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.