Die 2000er - Die Schauspieler: Colin Firth
Mit vierzehn Jahren entdeckte er die Liebe zu Schauspielerei, nachdem er den Schauspieler Paul Scofield als Thomas More in dem Film „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ gesehen hatte.
"Mit 14 habe ich Paul Scofield als Thomas More in dem Film „Ein Mann zu jeder Jahreszeit“ gesehen. Das war für mich eine Offenbarung. Ich sah, wie man durch die Schauspielerei große Wahrheiten vermitteln konnte." (1)
Nach eigenen Angaben war Firth in seiner Jugend ziemlich wild drauf.
"Ich wollte mir nichts vorschreiben lassen – zum Beispiel nicht, was ich zu lesen hatte. Deshalb machte ich um die Autoren, die wir in der Schule vorgesetzt bekamen, erst mal einen Bogen. Ich hatte langes Haar und gepiercte Ohren.
Und mit 17 sang ich in einer Rockband – sehr laut und sehr schlecht. Auf diese Weise habe ich meine Stimmbänder erheblich beschädigt.
Deshalb musste ich mich operieren lassen – ein Jahr lang konnte ich nicht richtig sprechen. Wenn das schiefgegangen wäre, dann hätte ich die Schauspielerei komplett vergessen können." (2)
Nach dem Besuch des "Barton Peveril Sixth Form College", zog Firth nach London, wo er dem "National Youth Theatre" beitrat und schließlich seine Ausbildung am "Drama Centre London" begann.
Nach der Rolle des HAMLET in einer Aufführung des Drama Centre, wurde er 1983 für die Rolle des GUY BENNETT in der West-End-Produktion "ANOTHER COUNTRY" besetzt.
Ein Jahr später gab Colin Firth in der gleichnamigen Verfilmung des Bühnenstücks sein Filmdebüt.
Danach folgten Filme wie "NINETEEN NINETEEN" (1985), "A MONTH IN THE COUNTRY" (1987), "APARTEMENT ZERO" (1988), "VALMONT" (1989), "WINGS OF FAME" (1990), "FEMME FATALE" (1991), "PESTHAUCH DES BÖSEN" (1993) und "PLAYMAKER - MASKEN DER BEGIERDE" (1994), bis er mit seiner Rolle des MR. DARCY in der TV-Mini-Serie "STOLZ UND VORURTEIL" den ersten Höhepunkt seiner Karriere erreichte.
Am 21. Juni 1997 heiratete er die italienischen Dokumentarfilmerin Livia Giuggioli, mit der er zwei Söhne hat. Aus einer früheren Beziehung mit der Schauspielerin Meg Tilly stammt sein ältester Sohn William Joseph Firth.
Nach seiner Rolle des Mr. Darcy in der britischen Mini-Serie geriet er trotz Rollen in Filmen wie "DER ENGLISCHE PATIET" (1996), "TAUSEND MORGEN" (1997), "SHAKESPEARE IN LOVE" (1998), "MY LIFE SO FAR" (1999) oder "IN BESTER GESELLSCHAFT" (2000) für einige Jahre in Vergessenheit, bis er mit der Rolle des MARK DARCY in "BRIDGET JONES - SCHOKOOLADE ZUM FRÜHSTÜCK" einen Überraschungshit an den Kinokassen landete.
"Als ich mit 23 von der Theaterhochschule abging und für meinen ersten Film „Another Country“ vor der Kamera stand, hieß es, ich sei die große Entdeckung. Und ich hielt mich für berühmt.
Zwölf Jahre später drehte ich die Fernsehserie „Stolz und Vorurteil“, und alle meinten: Jetzt hast du’s geschafft! Ich dachte mir: Moment, ich hatte es doch schon vorher geschafft. Dann geriet ich wieder in Vergessenheit – bis „Bridget Jones“ kam. So ging das munter weiter." (3)
2004 folgte mit "BRIDGET JONES-AM RANDE DES WAHNSINNS", die Fortsetzung des Kinohits.
"Ich hab einfach die Rolle wieder aufgenommen. Beim ersten Mal war das Satire, es war ein Gag, als Mr. Darcy zurückzukommen. Diesmal haben wir es noch weiter getrieben.
Aber es ist eigentlich Bridgets Geschichte, ich bin nur ein Instrument in Bridgetworld. Ein männliches Abziehbild, das sich eine Frau ausgedacht hat. In den meisten Stücken und Filmen, bei Shakespeare, in fast allen klassischen Dramen, sind die Männer die Protagonisten, geschaffen von Männern.
In den letzten Jahren habe ich plötzlich Rollen gespielt, die Frauen sich ausgedacht haben. Da bin ich gar nicht der Protagonist. Wir haben uns vorhin über Vermeer unterhalten - auch diese Rolle ist ein Mann aus dem Blickwinkel einer Frau. Ich werde da sehr distanziert betrachtet.
Es ist spannend, das zu machen, Bridget hat zwei Versionen eines Traums vom Geliebtwerden, von romantischer Erregung und Intimität und Sicherheit. Daniel ist die eine Version, da geht es um Charme und Abenteuer und Sex. Und Mark ist der Typ, bei dem sie sich sicher fühlt." (4)
Danach sah man den Schauspieler in unterschiedlichen Rollen. So u. a. in den Filmen "DIE ZAUBERHAFTE NANNY" (2005), "DIE LETZTE LEGION" (2007), "DIE GIRLS VON ST. TRINIAN" (2007), "ZUFÄLLIG VERHEIRATET" (2008), "MAMMA MIA!" (2008) und "DAS BILDNIS DES DORIAN GRAY" (2009).
2009 wurde Firth für seine Hauptrolle in dem Drama "A SINGLE MAN" für mehrere Preise nominiert. Neben dem Coppa Volpi der Filmfestspiele von Venedig 2009, auch für den Golden Globe Award und den Oscar. Ausgezeichnet wurde er mit einem BAFTA in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller".
Zwei Jahre später wurde der Schauspieler für seine Rolle des britischen Monarchen Georg VI., der sein Stottern zu überwinden versucht, mit dem Oscar sowie mit seinem zweiten BAFTA in der Kategorie "Bester Hauptdarsteller" ausgezeichnet.
2010 schlüpfte Colin Firth in Tom Hoopers "THE KING'S SPEECH" in die Rolle des britischen Monarchen Georg VI., der sein Stottern zu überwinden versucht. Erneut
Nach "THE KING'S SPEECH" sah man den Schauspieler in Filmen wie "DAME, KÖNIG, AS, SPION" (2011), "GAMBIT - DER MASTERPLAN" (2012), "DEVIL'S KNOT - IM SCHATTEN DER WAHRHEIT" (2013), "ICH.DARF.NICHT.SCHLAFEN" (2014) und den Kinohit "KINGSMAN: THE SECRET SERVICE" (2014).
"Ich halte Matthew Vaughn für einen der interessantesten und fähigsten Filmemacher, den wir in Großbritannien haben. Zuerst war er als Produzent sehr erfolgreich, und seit einigen Jahren ist er es auch als Regisseur.
Matthew ist nicht nur innovativ, mutig und ein bisschen verrückt – im Filmbusiness sozusagen eine der Grundvoraussetzungen –, er ist auch unabhängig. Geistig und finanziell.
Er hat keine Angst, sich mit den großen Hollywood-Studios anzulegen, wenn es denn sein muss. Nicht um Rabatz zu machen, sondern um seine kreative Vision durchzusetzen. Solche Leute imponieren mir.
Und ich habe es beim Drehen sehr genossen, dass da keine Produzenten herumhingen, die den Regisseur wie eine Marionette behandeln.
Wissen Sie, ich war schon auf vielen Filmsets, und ich habe das oft erlebt. Leider weiß man das immer erst, wenn es zu spät ist. Aber dann schalte ich eben auf Autopilot und liefere meinen Text ab.
Diese Dreharbeiten waren eine reine Freude. Ich stehe jederzeit für ein „Kingsman“-Sequel, -Prequel oder was auch immer zur Verfügung. Für mich war es mein ganz persönliches Vorsprechen als Action-Held. Letztlich werden es die Zuschauer entscheiden, ob sie mich noch einmal in so einer Rolle sehen wollen.
Es ist ein Liebesbrief an die frühen Bond-Filme. Keine Persiflage, sondern eine moderne, zugegeben etwas durchgeknallte Hommage an 007. Übrigens mit einem Touch „My Fair Lady“. (5)
Nachdem Colin Firth 2016 erneut als MARK DARCY in der dritte Bridget-Jones-Verfilmung "BRIDGET JONES' BABY" (2016) zu sehen war, wird er 2017 gleich in mehreren Filmen mitspielen.
Neben "THE HAPPY PRINCE" (2017) und "THE MERCY", wird er im zweiten Kingsman-Film "KINGSMAN: THE GOLDEN CIRCLE" erneut in die Rolle des HARRY HART schlüpfen.
Zur Zeit steht der Schauspielerin für "MARY POPPINS RETURNS" vor der Kamera. Danach wird Firth den Film "KURSK" drehen.
Filmographie
(1) Colin Firth
(2) Colin Firth
(3) Colin Firth
(4) Colin Firth
(5) Colin Firth
© by Ingo Löchel