HANS KNEIFEL und die Serie MYTHOR

... und die Serie MYTHOR
DIE PESTSTADT sowie DER BESTIENHELM alles, was einen guten Fantasy-Roman ausmacht: Kämpfe, Mut, Liebe, Freundschaft und Verrat.
Zudem gelang es Hans Kneifel mit den beiden Luxon-Romanen UNTER DEM SCHWERTMOND und DIE WAFFEN DES LICHTBOTEN - nach den vielen sehr faden Romanen der übrigen Autoren des Mythor-Teams im Gorgan-Zyklus - endlich wieder Spannung in die Fantasy-Serie zu bringen.
Ich persönlich mochte die Figur des Luxon von Anfang nicht, aber so ging es vermutlich vielen anderen Mythor-Lesern auch. Aber Hans Kneifel gelang es trotzdem durch seine spannende Schreibweise, mich als Luxon-Gegner mit seinen Romanen zu überzeugen.
Und dieser Erfolg von Hans Kneifel kam nicht ohne Grund.
Denn er verstand, wie kein anderer, sein Handwerk, so dass man als Leser der Serie darüber hinwegsah, dass Kneifel die Abenteuer von Luxon übernahm, gerade weil die Kneifel-Romane in der Mythor-Serie ihre Qualität (neben denen von Hugh Walker) bis zum Ende des Schattenzonen-Zyklus halten konnten.
Ein weiteres Highlight der Fantasy-Serie war IN HADAM WARTET DER HENKER, in dem es Kneifel ebenfalls gelang, einen sehr spannenden und atmosphärisch dichten Mythor-Roman zu schreiben, mit denen er an seine beiden Highlights DIE PESTSTADT sowie DER BESTIENHELM anknüpfen konnte, insbesondere was die Kämpfe zwischen den Armeen Luxons und des Shallad Hadamur betraf.
Danach ging es mit IRRFAHRT DURCH DIE DÜSTERZONE etwas ruhiger zu.
Aber leider kümmerte sich Hans Kneifel im Vanga-Zyklus nicht alleine um Luxon. Neben ihm schrieben die Autoren Horst Hoffmann sowie Peter Terrid je zwei Abenteuer mit dem Sohn des getöteten Shallad.
Doch zwischen den Kneifel-Romanen IN HADAM WARTET DER HENKER sowie IRRFAHRT DURCH DIE DÜSTERZONE sowie DAS BÖSE AUGE und DIE RIESEN VOM HUNGERTURM, beide von Horst Hoffmann, oder ABENTEUER IN ERRON und DIE GOLDENE RIESIN, beide von Peter Terrid, gibt es gewaltige Unterschiede bzw. liegen tatsächlich Welten.
Wer diese Romane besitzt, sollte sich einmal die Zeit nehmen, diese Romane zu lesen und miteinander zu vergleichen. Dann wird er oder sie die Unterschiede selbst feststellen können.
Wo die Werke von Hoffmann und Terrid ein teils langatmige Handlung aufweisen, die man getrost auf einen Band hätte zusammenlegen können, ist dass bei den Kneifel-Romanen nicht der Fall. Seine Romane sind viel flüssiger und gradliniger geschrieben und weisen eine viel besser ausgearbeitet Handlung auf.
Durch die Alptraumritter und deren Geheimnisse sowie Hinterlassenschaften konnte - neben Hugh Walker mit seinen Nottr-Abenteuer - auch Kneifel während des Schattenzonen-Zyklus noch einmal punkten, gerade weil sich Luxon als rechtmäßiger Shallad zum Positiven verändert hatte und er nun zusammen mit Necron ein Alptraumritter geworden war.
Da ich nach dem Roman ALLUMEDDON aufgehört habe, die Fantasy-Serie MYTHOR zu lesen, kann ich zu Hans Kneifels Romanen nach dem Schattenzonene-Zyklus leider nichts sagen. Es ist aber zu vermuten, dass seine Romane im letzten Mythor-Zyklus auch qualitativ hochwertig blieben.
Insgesamt hat Hans Kneifel 40 Mythor-Romane geschrieben, die aber nur einen sehr geringen Teil seines Gesamt-Werkes ausmachen.
Nichtsdestotrotz waren für mich seine Mythor-Romane neben denen von Hugh Walker - immer ein Highlight der Fantasy-Serie gewesen, und sind es bis heute, auch nachdem ich mich aufgrund meiner Mythor-Artikelserien noch einmal eingehender mit der Fantasy-Serie beschäftigt habe, geblieben.
So bleibt für mich der Autor Hans Kneifel in positiver Erinnerung. Nicht nur in Bezug auf seine Mythor-Romane, sondern auch in Bezug auf seine historischen Romane, wie z. B. Babylon Das Siegel des Hammurabi oder Der Bronzehändler, die er ab Anfang der 1990er Jahre geschrieben hat.
Denn auch hier konnte man dem Autor, besonders in Bezug auf seine historischen Kenntnisse und in Fragen der Spannung, ebenfalls nichts vormachen.
© by Ingo Löchel
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