Terra Fantasy - Ein Interview mit Hubert Straßl (Hugh Walker)

Hubert Straßl (Hugh Walker)
: Kurt Bernhardt hat üblicherweise die phantastischen Reihen des Pabel Verlages in den Siebziger und Anfang Achtzigerjahren auf den Weg gebracht. Es bot sich neben DRAGON eine Erweiterung des Fantasyprogramms an. Beginnend mit DRAGON hat die Redaktion recht gute Kontakte mit den Fantasyfans gepflegt und mir als Fantasyspazialisten damals viel Spielraum in den Kontaktseiten für Werbung für FOLLOW gelassen.
Meine Erinnerungen sind recht vage, aber ich bin ziemlich sicher, dass ich Fantasytaschenbücher immer wieder angeregt habe. Begonnen hatte dieser Kontakt vor allem auf dem SF World Con in Heidelberg 1970, als die Herren Bernhardt und Schelwokat sehr interessiert unseren Ausstellungsraum mit der Spielplatteund der Darstellung der Fantasywelt Magira begutachteten.
Als ich die Zusammenstellung übernahm, lag bereits einiges Material vor, das offenbar von SF-Reihen transferiert worden war, etwa die Witchworld Geschichten von Andre Norton, oder der Zyklus von Michael Moorcock, und wohl auch der Brak von John Jakes. Ich musste das also erst mal unterbringen, bevor ich mit eigenen Ideen loslegen konnte.
Aber der feste Umfang der Bände war am Anfang problematisch wegen der notwendigen Kürzungen. Ich hab mich bemüht, Material zu finden, das umfangmäßig passte, was natürlich nicht immer klappte.
Erst als man mir auf mein ständiges Drängen erlaubte, die Abraham Merritt Bände in zwei Teilen zu bringen, kam Bewegung in die Sache.
Das Ewige Spiel entstand die Phantasiewelt MAGIRA. Ich habe von Anfang an Geschichten in den Fanzines veröffentlicht (noch bevor ich professionell arbeitete). In der TF-Reihe bekam ich dann die Gelegenheit, über MAGIRA zu schreiben.
Irgendwie sind die Abstände zwischen den Romanen immer größer geworden, und irgendwie war dann eine Weile die Luft raus.
Ja, ich hätte schon ein paar Ideen, die mich reizen würden. Mal sehen, was draus wird.
Wie schon erwähnt, war die Seitenzahl fest, wie bei allen anderen TBs bei Pabel zu dem Zeitpunkt. Ich glaube, TF war der einzige Ausreißer damals. Michael Moorcock hat sich darüber übrigens bitter beschwert.
Im Grunde war natürlich alles ein Vertriebsproblem. Aber nach einigen Doppelbänden hat man dann nach preisgestaffelten Möglichkeiten gesucht und sie gefunden.
Ja, meist Neulinge aus dem Fandom.
Ich glaube nicht, dass TF rote Zahlen schrieb, aber wir arbeitenden Klassen in den unteren Etagen haben solche Dinge nie erfahren. In der luftigen Höhe, wo entschieden wurde, fand man wohl die Zahlen nicht schwarz genug.
Nein. Bei DRAGON und MYTHOR kam die Einstellung völlig überraschend. Bei DRAGON konnte ich immerhin den Band 55 noch ändern und die Serie ein wenig abschließen. Bei MYTHOR blieb ein fertiges Manuskript unveröffentlicht.
Bei TF konnten wir immerhin erreichen, dass noch der bereits eingeplante Band 94 erscheinen konnte.
Kommentare
Das mit John Jakes ist schon interessant. Auch wenn das Material von Jakes höflich ausgedrückt schwach ist, war er doch als die erste Nummer recht perfekt.
Überhaupt war TF eine tolle Reihe. Die informativen Vorworte, die beim Leser Lust auf mehr weckten (zumindest bei mir