MYTHOR - Die zweite deutsche Fantasyserie: DER KAMPF UM LOGGHARD

... oder: DAS PROBLEM MIT DEM ABRUPTEN ENDE DES GORGAN-ZYKLUS
Die Verantwortlichen der Serie können leider nicht mehr gefragt werden, denn diese weilen leider nicht mehr unter den Lebenden.
So muss man die Infos darüber aus dem geringen Fundus der veröffentlichten Leserbriefe und der mehr oder minder kurzen oder kurzangebundenen Antworten von Ernst Vlcek entnehmen.
Eines kann jedenfalls aus den veröffentlichen Briefen der Mythor-Leser auf der Leserkontaktseite entnommen werden. Keiner war wirklich einverstanden mit der abrupten Beendigung der Gorgan-Zyklus. Mehr noch. Die meisten Leser waren auch darüber enttäuscht, wie mit großer Hast der Kampf um Logghard und Mythors Kampf gegen die Mächte der Finsternis in einer knappen Chronik abgespeist wurde.
Aber lassen wir doch einfach mal einige Leser-Stimmen aus der Vergangenheit hören.
Ein weiterer Kritikpunkt der Mythor-Leser war der Verlust der fast gesamten Hinterlassenschaften des Lichtboten. Einzig das Schwert Alton war ihm geblieben. Warum also die ganze Plakerei über 51 Bände, wenn der Sohn des Kometen ab Band 52 wieder von vorne beginnen muss?
Eine wirkliche Antwort blieb ERNST VLCEK den Lesern schuldig.
Eine Antwort von ihm blieb mir allerdings bis heute im Gedächtnis haften. In dieser schiebt Ernst Vlcek Mythor die Schuld in die Schuhe, in dem er behauptet, dass der Sohn des Kometen aufgrund seines jugendlichen Übereifers und Leichtsinns die Waffen des Lichtboten verloren habe, da er sich ja nicht auf die Eisscholle habe bringen lassen müssen, um dort Drudin zu bekämpfen.
Aha, auch eine Möglichkeit. Die Schuld liegt wohl eher beim Planer und dem Expose-Schreiber der Serie. Aber lassen wir einfach mal Ernst Vlcek zu Wort kommen.
oder
Na ja, so ganz kann man die beiden Antworten (besonders aus heutiger Sicht) nicht ganz folgen oder nachvollziehen. Es wäre wohl sinnvoller gewesen, den Gorgan-Zyklus erst einmal fortzuführen damit Mythor nach der gewonnenen Schlacht um Logghard erst einmal paar neue Stützpunkte errichten zu lassen, um seine und die Position der übrigen Kämpfer des Lichts zu stabilisieren. Was nicht nur aus militärischer Sicht durchaus logisch gewesen wäre.
So hätte man auch ohne mit den Vanga-Zyklus zu beginnen eine Art Neuanfang der Serie gehabt, in der man Mythor mit der Errichtung dieser Stützpunkte (natürlich mit Hilfe seiner Freunde) eine neue Aufgabe gegeben hätte.
Denn was will der Sohn des Kometen in Vanga, wenn Gorgan nach und nach in die Hände der Mächte der Finsternis fällt. Wenn die eine Welt verloren geht, hilft auch keine Verbindung oder Allianz zwischen den Süd- und der Nordwelt. Denn wo es keine Verbündeten mehr gibt, ist eine Allianz völlig Unsinnig.
Zum Schluss gehe ich noch einmal kurz auf die Waffen des Lichtboten ein. Im ganzen Verlauf der Serie war Mythor, selbst als er sich im Besitz dieser Waffen befand, nie ein Superheld.
Anzumerken ist allerdings, dass sich der Sohn des Kometen in den ersten 50 Romanen der Fantasy-Serie nie kompletten Besitz der Waffen befunden hat. Denn diese wurden ihm im Verlauf des Gorgan-Zyklus immer wieder von Luxon abgeluchst.
Erst in VORSTOSS IN DIE SCHATTENZONE, dem 51. Band der Serie, war Mythor zum ersten Mal im Besitz aller Waffen. Mythor hatte als Sohn des Kometen also nie wirklich die Möglichkeit, die Waffen des Lichtboten sinnvoll gegen die Mächte der Finsternis einzusetzen geschweige denn ihr wirkliches Potential zu testen oder herauszufinden.
© 2010 by Ingo Löchel
Kommentare
W.K. Giesa hat ja in seinem letzten Zyklus der Serie "Das Buch der Alpträume" die Waffen wieder ins Spiel gebracht, als er Mythor sie (inkl. Dämon)wieder finden lies. Nur hat sie sich dann Gorgan gekrallt.... Danach hatte er zumindest den Helm der Gerechten wieder und dafür ist ihm Alton abhanden gekommen.