14 weibliche Opfer für die Zeugung des Antichristen - »Der Satan in San Francisco«
14 weibliche Opfer für die Zeugung des Antichristen
»Der Satan in San Francisco«
Doch als sie am Abend auf der Veranda ihre Gedanken zum Tod ihrer Schwester Revue passieren lässt (siehe hierzu Band 4/DER VAMPIR VON HOLLYWOOD), läuft ihr eine völlig verängstigte junge Frau geradezu aus der Dunkelheit direkt in die Arme. Die junge Frau macht auf Penny jedenfalls den Eindruck, dass sie in der letzen Zeit schlimme Dinge durchmachen musste und offenbar glaubt sie, ihre Peiniger würden auch jetzt nicht von ihr ablassen. Als Penny daher die Polizei verständigen will, greift die junge Frau aus ihrer offensichtlichen Angstattacke heraus mit einem Revolver zum Selbstmord.
Penny versucht danach so gut es geht der örtlichen Polizei alle Informationen zukommen zu lassen. Doch dann bemerkt sie, das der örtliche Gesetzeshüter mit Namen Baxter seitens des Marin County Sheriffs Department offenbar nicht viel daran gelegen ist, diesen Hinweisen nachzugehen. Vielmehr versucht er Penny offenbar sogar das ganze als Mord in die Schuhe schieben zu wollen. Zeit also, ihre Freundin und frühere Arbeitgeberin Amy Pitt vom renomierten Verlagskonzern "Pitt Publishing" telefonisch um rasche Hilfe zu bitten. Und die rückt auch gleich mit dem Firmenjet und dem Anwalt Mike Shine an, mit dem sie auch seit kurzem eine rein private Verbindung pflegt.
Er trat Luke von hinten gegen die Beine, sodass dieser auf die Knie sackte.
"Du bist hiermit aus dem Dienst der Knights of Satan entlassen", raunte er ihm ins Ohr und drückte dann seinen Kopf mit voller Kraft in das lodernde Kaminfeuer.
(Der Satan in San Francisco von G.S. Foster: Seite 49)
Zwar können Amy und Mike Penny erst einmal wegen etlicher Verfahrensfehler aus dem Gefängnis von Sheriff Baxter herausholen. Doch damit ist die Sache längst noch nicht erledigt. Denn sie sollen bald dahinter kommen, dass es noch weitere junge Frauen gibt, die offenbar spurlos verschwunden sind. Und dahinter steckt der charismatische Millionär Andy Christ, welcher die ehemals verschwundenen "Knights of Satan" nicht nur neu gegründet hat, sondern diese Vereinigung von Satanisten nun auch zu einem höchst gefährlichen Faktor in San Fancisco und darüber hinaus ausgebaut hatte. Und dies gelang ihm weniger durch den eigenen finanziellen Reichtum, sondern durch eine schwarze Bibel des Bösen, welche er einmal in einem alten Haus vorgefunden hatte, als er noch selbst ein unbekannter wie mittelloser Kleinkrimineller gewesen war.
Es beunruhigte Amy, dass die beiden so offen über ihre Pläne in ihrer Gegenwart sprachen. Die Tatsache, dass sie vor ihr nichts verheimlichten, ließ ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Sie wollten sie töten.
(Der Satan in San Francisco von G.S. Foster: Seite 149)
Doch selbst Christ handelt hierbei im Auftrag einer noch höheren Macht. Denn Satan selbst erteilt ihm die Anweisungen auf geistiger Ebene und als Lohn winken Andy Christ eben nicht nur Reichtum und Macht, welche er durch den Teufel bereits zur Erfüllung seiner Aufgabe erhalten hatte, sondern auch am Ende das ewige Leben. Denn Christ soll mit Hilfe der entführten Frauen bei einem satanischen Blutritual das Tor zur Hölle aufstoßen, damit Satan selbst mit einem ausgesuchten Opfer dann den Antichristen zeugen kann.
Der schrille Schmerzensschrei hallte von den Höhlenwänden wieder und ließ Mr. Christs Ohren klingeln. Dennoch hörte er nicht auf und schob die kleine Klinge des Messers unter ihren nächsten Fingernagel.
(Der Satan in San Francisco von G.S. Foster: Seite 183)
Die Dinge überschlagen sich dann aber, als Mike Shine in einem Zweikampf ums Leben kommt. Zeit also für Penny, gemeinsam mit Amy nun erst recht zu versuchen, Andy Christ das grausige Handwerk zu legen. Denn er hat nicht nur den Mann auf dem Gewissen, in den sich Amy verliebt hatte, sondern hält auch weiterhin mehrere junge Frauen unter menschenunwürdigen Bedigungen gefangen, um sie mit seinen Anhängern bei einem nächtlichen Ritual dem Teufel zu opfern. Doch dann erhält Penny unerwartet Hilfe seitens eines Mitglied der Knights of Satan, welcher sich als ein verdeckter Ermittler des FBI herausstellt. Aber auch er geht eher von fanatischen Kriminellen aus und ahnt nicht, dass der Teufel selbst im Hintergrund die Fäden zieht. Doch kann es ihnen wirklich noch gelingen, die Zeugung des Antichristen durch Satan selbst zu verhindern?G.S. Foster legt mit Band fünf ...
... seiner Penny-Archer-Reihe wieder ein enorm spannungsgeladenes Brett seiner Leserschaft vor, welches ich hier ehrlich gesagt beim lesen geradezu abfeiern konnte. Das liegt auch an der wohldosierten Art und Weise, wie der Autor in seinen Romanen die übernatürlichen Elemente einbaut und der eher bodenständigen Handlung somit einen ganz besonderen, recht düsteren wie auch mystischen Kick verpasst, ohne dabei irgendwie unglaubwürdig zu wirken.
Wir haben es hier nämlich nicht mit den üblichen Geschichten von Geisterjägern zu tun, die sich irgendwelchen Dämonen entgegenstellen müssen, welche sich dann (wie im typischen Heftroman) meist nur wie schwatzhafte und sich selbst überschätzende Kriminelle verhalten. Der Autor G.S. Foster dreht in seinen Büchern nämlich den Spieß einfach um und präsentiert uns mit Penelope "Penny" Archer eine Heldin Widerwillen, die immer wieder in gefährliche Situationen rutscht, dessen Gefahren im ersten Augenblick allerdings mehr als Bodenständig wirken und sich zuerst auch eher selten mit wirklich übernatürlichen Dingen verknüpfen lassen. Doch der Schein trügt und das übernatürliche Böse schleicht sich in seinen Romanen daher geradezu in die Handlung wie ein hochgiftiger Skorpion auf Beutezug. Und unsere Heldin kann sich bei diesen Auseinandersetzungen auch nicht wie so bekannte Groschenheft-Helden auf Wunderwaffen in Form von Kreuzen, Peitschen, Amuletten oder persönlichen besonderen Fähigkeiten stützen. Und genau dies sorgt bereits recht schnell für ein hohes Maß an Spannung, welche sich im weiteren Verlauf dann auch noch immer mehr zu steigern weiß und so den Leser bis zum Schluss fesselt.
Die Besonderheit liegt bei den Romanen von G.S. Foster eben auch darin, dass die entsprechenden übernatürlichen Kreaturen bzw, Wesen nie gleich wie ein Platzhirsch im Zentrum der Handlung stehen. Sie gleiten eher wie finstere Schatten im Hindergrund, ziehen langsam ihre Fäden, können aber auch im Zweifelsfall recht unerwartet aktiv bis verstörend in die Handlung eingreifen. Dies macht die Handlung um Penny Archer daher auch durchgehend sehr glaubwürdig und bietet dabei nur recht wenig Angriffsfläche für völlig unlogische Handlungselemente.
Nun hatte ich ja bereits den ersten ...
... Roman der Penny-Archer-Reihe mit dem Titel DER GEIST EINES PSYCHOPATHEN hier im Zauberspiegel-Online vor einiger Zeit besprochen. Und hierbei war äußerst interessant, welche überraschende Wendung G.S. Foster hier hinsichtlich des Geist eines verstorbenen Menschen eingebaut hatte, während die eigentliche Gefahr eher von sehr lebendigen Menschen ausging. Die Ausgangslage hatte mich als Leser in diesem Punkt also überraschend zuerst in eine eher völlig andere Richtung geführt. Nun, wer den Roman bis jetzt noch nicht gelesen haben sollte, dem will ich hier jetzt auch nicht wesentlich mehr verraten. Im Zweifelsfall lese man hierzu einfach noch einmal meine Rezension im Zauberspiegel zu Band 1 mit dem Titel DER GEIST EINES PSYCHOPATHEN.
Damals gab es allerdings ja erst drei bereits veröffentlichte Romane seitens der Penny-Archer-Reihe von G.S. Foster und irgendwie hatte ich erst einmal seine Bücher wieder kurz aus den Augen verloren. Doch dann ist mir sein fünfter Band mit eben dem Titel DER SATAN IN SAN FRANCISCO ins Auge gefallen und die kurze Inhaltsangabe des Roman versprach genau das, was ich bisher eher vergeblich gesucht hatte, wenn es um das Thema Satanismus geht. Da mich aber auch eben wie gesagt der erste Roman der Reihe damals durchaus schon zu begeistern wusste, habe ich mir nicht nur diesen Roman, sondern gleich alle mir noch fehlenden Bände der Reihe um Penny Archer bestellt, welche nunmehr bereits insgesamt sechs Bände umfasst.
Natürlich darf man mich dabei nun auch fragen, warum ich die weiteren Bände nicht gleich der Reihenfolge nach angefangen habe zu lesen, statt nun einen so großen Sprung von Band 1 zu Band 5 zu machen. Nun, natürlich will ich auch die anderen Bände noch lesen. Allerdings hatte mich gerade diese Thematik nun um die Satanisten geradezu enorm gekitzelt. Das macht aber nicht wirklich viel, denn ich kann hier durchaus sagen, dass sich in der Reihe auch jeder Band unabhängig von den jeweils anderen trotzdem gut lesen lässt und man eben bei einem solchen Sprung innerhalb der Handlung auch keine besonderen Vorkenntnisse aus den vergangenen Bänden haben muss. Man mag mir hier also verzeihen, wenn ich bei dieser Buchreihe nun etwas vorgegriffen habe. In jedem Fall werde ich nun natürlich auch bei Zeiten die noch ausstehenden Bände zur Hand nehmen, denn mir macht die Art und Weise, wie G.S. Foster eine bereits spannungsgeladene Geschichte eben mit dem Übernatürlichen wie Okkulten vermischt, jede Menge Spaß.
Recht interessant ist aber auch die Herangehensweise des Autor an seinen Roman DER SATAN IN SAN FRANCISCO. Denn hinter einer Figur im Roman, die den Nachnamen "Christ" trägt, würde man sicherlich zuerst nicht gleich den Anführer einer satanischen Sekte vermuten. Zwar hält der Autor in diesem Punkt nicht lange hinter dem Berg, mit wem man es hier wirklich zu tun hat. Trotzdem zeigt schon dieses kleine Detail, wie der Autor hier im Großen wie im Kleinen arbeitet und es auch damit schafft, dass Interesse seiner Leserschaft stets auf Spannung zu halten.
Mein Fazit:
Im Grunde bin ich ja noch nie ein wirklich schneller Leser gewesen, da ich auch viel zu gerne recht tief in die Handlung abtauchen möchte, sofern sie mich irgendwie zu packen weiß. Leider gibt es auf dem Buchmarkt aber auch jede Menge AutorInnen, die offenbar immer aus dem gleichen Topf ihr Wasser schöpfen und Möglichkeiten links wie rechts dabei glatt übersehen. Andererseits sind es aber auch die größeren Verlage, die lieber inhaltlich auf die sichere Bank setzen und dabei wirklich überraschend gute Bücher dann meist links liegen lassen.
Und genau hier geht der Autor G.S. Foster mit seiner Selfpublishing-Reihe um seine Figur Penny Archer einen recht eigenen Weg. Dabei pflegt der Autor auch hier wieder eine recht bildhafte Sprache, während er in geradezu genialer Weise die Elemente aus packendem Thriller und Horror auf recht überraschende wie packende Weise vereinigt. Hierbei merkt man bei G.S. Foster aber auch durchaus eine bereits häufig in dieser Hinsicht erwähnte Rückbesinnung auf gewisse Ursprünge eben auch der klassischen Horrorliteratur durchaus an, wobei er allerdings auch ab und zu mal inhaltlich passend, einige härtere Spitze bewusst einzubinden weiß.
Ein weiteres Augenmerk lege ich hier aber bei meinem Fazit zu DER SATAN IN SAN FRANCISCO auch auf die äußerst glaubhaften Charakterzeichnungen der jeweiligen Figuren, so das man hier durchweg mit den jeweilig wichtigsten Protagoinsten auch mitfiebern kann. Denn ob wirklich alle bereits bekannten Figuren die finale Auseinandersetzung auch dieses mal wieder überleben werden, wie es eher bei den bekannten Helden (oder den recht wenigen Heldinnen) vom Fließband und ihren typischen Sidekicks üblich ist, ist bei den Romanen von G.S. Foster irgendwie nicht gleich zu Beginn eine wirklich ausgemachte Sache. Das hebt natürlich die Spannung ebenfalls noch wesentlich mit an.
Gleichsam ist es hier auch wieder einmal eher müßig, innerhalb der Handlung zu versuchen, für meine Buchkritik trotzdem noch ein Haar in der Suppe (z.B. das bedienen von Klischees) suchen zu wollen. Denn selbst wenn man eines findet, kommt man einfach nicht an der Gesamteinschätzung vorbei, dass auch dieser Roman seitens G.S. Foster wieder ein unglaublich spannender Pageturner ist, den man von der ersten Seite an nur noch sehr ungern wieder aus der Hand legen möchte. In diesem Sinne kann ich den Roman DER SATAN IN SAN FRANCISCO von G.S. Foster eigentlich nur jedem wärmstens ans Herz legen, der schon länger nach einem guten Thriller mit übersinnlichen Elementen gesucht haben mag, aber hierbei bei den großen Verlagen bisher eher nur auf den gängigen Einheitsbrei gestoßen ist.
Der Satan in San Francisco