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Geisterjäger John Sinclair - Wehret den Anfängen: "Ich gegen die Riesen-Krake", "Die Hexe von Hyde-Park" und "Ghouls in der U-Bahn"

Geisterjäger John Sinclair - Wehret den AnfängenJohn Sinclair Bde. 170 bis 172
Ein »Riesenkrake«, eine »Hexe« und »Ghouls«

Ich gegen den Riesen-Kraken von Jason Dark (Friedrich Tenkrat)
Während eines Ruderboot-Rennens auf der Themse, wird Oliver Owen, einer der vier Männer der beiden Boote, von irgendetwas in die Tiefe gerissen. Kurze Zeit später wird die Leiche von Owen ans Ufer geschwemmt. Da sie ungewöhnliche Verletzungen aufweist, wird der Geisterjäger zum Tatort gerufen, wo auch Bill Conolly auftaucht.

Ich gegen den Riesen-Kraken

Während sich John und Suko die Leiche anschauen, taucht ein Riesenkrake auf, der nach einem kurzen Kampf, Bill mit seinen Fangarmen packt und ihn ins Wasser zieht.

Da Sheila nicht glauben will, dass ihr Mann von den Riesenkraken getötet wurde, setzten John und Suko die Suche nach Bill fort.

Durch dem Obdachlosen Maxie Fisher, kommen sie den Riesenkraken auf den Spur, der Bill Conolly und drei andere Opfer im Kanalsystem gefangen hält, um sie nach und nach zu fressen.

Währenddessen rücken John Sinclair und Suko dem dämonischen Wesen mit Kreuz, Silberkugeln und Dämonenpeitsche zu Leibe.

Als der Krake allerdings während des Kampfes durch eine Wand in das U-Bahn-Systems Londons bricht, muss John Sinclair stärkere Geschütze auffahren, und holt Desteros Schwert aus seinem Wagen... 

  • Erschienen am 5. Oktober 1981
  • Preis: 1,60 DM
  • Titelbild: Vicente Ballestar

Ich stelle jetzt lieber nicht die Frage, wie ein dämonischer Riesenkrake nach London gekommen ist, und die ganze Zeit ungesehen in der Themse herumschwimmen konnte, um sich von dort aus seine Opfer zu holen.

Sieht man von diesem unglaubwürdigen Sachverhalt ab, ist dem Autor Friedrich Tenkrat mit "ICH GEGEN DEN RIESEN-KRAKEN" ein durchaus unterhaltsamer Roman gelungen, der allerdings mit einigen Längen zu kämpfen hat. Was auch daran liegt, dass das ganze Kranken-Szenario handlungstechnisch nicht gerade sehr viel hergibt.

Da bringt auch die Idee des Autors keine große Abwechslung, als John Sinclair mit Desteros Schwert einen Fangarm des Riesenkraken abschlägt, aus dem sich merkwürdigerweise ein zweiter, kleinerer Krake bildet.

"Aus dem abgeschlagenen Fangarm wurde ein zweiter Krake. Das zweite Monster war kleiner. Aber nicht ungefährlich. Es bewegte sich wesentlich schneller als der Stammkrake."

Bei dieser Szene stellte ich mir schon die Frage, wieso der Fangarm durch die dämonische Magie von Desteros Schwert nicht vernichtet wurde bzw. wieso sich überhaupt aus dem abgeschlagenen Fangarm ein 'Mini-Krake' herausgebildet hat. 

Die Hexe vom Hyde-Park

Die Hexe vom Hyde-Park von Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Am Speakers Corner, einer Ecke im Hyde-Park, wird dem dortigen Redner Trevor Bingham von einer unbekannten Frau ein Totenkopf zu geworfen. Nachdem der Mann von einem magischen Blitz getroffen wird, löst sich der Bingham in Luft auf, und auch die unbekannt Frau verschwindet.

Während Lady Sarah Goldwyn einen Spaziergang durch den Hyde-Park macht, hört sie von diesem Vorfall, und trifft dabei auf Glenda Perkins.
Die beiden Frauen beschließen, sich in ein Cafe zu setzten, um dort eine Tasse Kaffee zu trinken. Dort taucht plötzlich erneut die unbekannte Frau auf, die sich Larissa nennt, und wirft Glenda auch den Totenkopf zu. Woraufhin die Sekretärin ebenfalls vom Blitz getroffen wird, und sich vor den Augen von Lady Sarah Goldwyn in Luft auflöst.

Zusammen mit John Sinclair, der im Hyde-Park auftaucht ist, nachdem er von einem Kollegen von dem rätselhaften Verschwinden Binghams erfahren hat, begibt sich Lady Sarah Goldwyn in ihr Haus, um ihre Bibliothek nach dem Buch "History of London" zu durchsuchen.

Aus dem Buch erfahren sie, dass vor 300 Jahren eine junge Frau namens Larissa von einen ihrer abgewiesenen Bewerber der Hexerei beschuldigt wurde, der zudem den Hexenjäger Bingham beauftragte, sie dafür abzuurteilen.

Bingham tauchte daraufhin bei Larissas Familie auf und tötete mit seinen beiden Häschern Larissas Vater und ihre Mutter, die ihre Tochter beschützen wollten.
Ihre Schwester Elizabeth Perkinson, die auch anwesend war, floh, um ihren Mann um Hilfe zu bitten.

Doch als dieser mit einigen Männern im Hyde-Park auftaucht, war Larissa bereits tot.
Daraufhin wurden die beiden Häscher Binghams von den Männern getötet. Doch der Hexenjäger selbst konnte fliehen.
In der folgenden Nacht erschien die tote Larissa ihrer Schwester, und schwor ihr und dem Hexenjäger Bingham Rache.

Währenddessen ist Glenda Perkins von Larissa in eine andere Dimension entführt worden, der der Vergangenheit Londons von vor 300 Jahren gleicht.
Dort trifft sie auf Trevor Bingham, den letzten Nachfahren des Hexenjägers, der Larissas erstes Opfer wird. Doch auch Glenda soll sterben. Sie soll, wie Larissa einst, der Hexenprobe unterworfen werden.

Als John Sinclair und die Horror-Oma dem Hyde-Park noch einmal einen Besuch abstatten, gelangen sie nur durch einen Zufall in die fremde Dimension, wo es dem Geisterjäger gelingt, Glenda Perkins zu retten...

  • Erschienen am 12. Oktoer 1981
  • Preis: 1,60 DM
  • Titelbild: Vicente Ballestar
  • Ein Roman mit Lady Sarah Goldwyn

Mit "DIE HEXE VON HYDE-PARK" präsentiert der Autor Helmut Rellergerd schon wieder mal eine typische Rächer-Story, die man leider schon viel zu oft in der Serie "Geisterjäger John Sinclair" gelesen hat.
Hinzu kommt, dass die Handlung nicht nur mäßig spannend daherkommt, sondern auch mit einigen Ungereimtheiten zu kämpfen hat.

Wie bei allen Rächer-Geschichten in denen sich Geister, Hexen, Dämonen etc. eine Rolle spielen, stelle ich mich auch bei diesem Szenario die Frage, warum diese immer so lange warten, um sich an den Nachfahren derer zu rächen, die sie ermordet etc. haben.

In "DIE HEXE VON HYDE-PARK" haben wird dazu noch eine kleine Abwandlung. Larissa rächt sich nicht nur an den Nachfahren ihres Mörders, sondern auch an der Nachfahrin ihrer Schwester Elizabeth, die zwar geflohen ist, aber doch Hilfe geholt hat, um Larissa zu retten. Kam aber leider zu spät. Was ihr Larissa noch heute ankreidet.

Auch nicht sehr glaubwürdig erscheint die Tatsache, dass das Kreuz zwar auf die schwarzmagische Präsenz des Dimensionstores reagiert, dieses aber nicht zerstört. Stattdessen wird Lady Sarah Goldwyn von den schwarzmagischen Kräften in die fremde Dimension gezerrt.
Aber wieso wird denn nur die Horror-Oma in die fremde Dimension gezogen und nicht auch der Geisterjäger, der sich doch in unmittelbarerer Nähe von ihr befindet?

"Was ist, John?«
»Mein Kreuz reagiert.«
»Was?«
»Ja, hier muß sich irgendwo ein magisches Feld befinden, das mit den Kräften des Kreuzes in Widerspruch steht. Auf jeden Fall ist es in der Nähe.«
»Dann wird es durch das Kreuz vielleicht zerstört«, vermutete die Horror-Oma.
»Das will ich nicht hoffen.« Vorsichtig ging ich weiter. Setzte langsam einen Fuß vor den anderen und spürte, dass die Intensität der Wärme zunahm.
Abermals blieb ich stehen.
Diesmal reagierte Lady Sarah. »Mein Gott, John, mir ist auf einmal so schwindlig.« Sie stützte sich auf ihren Stock und konnte sich doch nicht halten.
Blitzschnell war ich bei ihr.
Da sah ich die Bescherung. Sarah Goldwyn wurde unter meinen Händen durchsichtig. Die Umrisse verschwammen, und die Horror-Oma löste sich vor meinen Augen auf."

Danach kommt dann mal wieder der "Kommissar Zufall" zum tragen, was ebenfalls sehr konstruiert wirkt.
Denn nachdem der Geisterjäger eher ziellos nach einer Möglichkeit sucht, ebenfalls durch das Dimensionstor zu gelangen, wird er dann plötzlich auch von der schwarzmagischen Kraft erfasst, und die in die fremde Dimension katapultiert.

Als einziges Highlight von "DIE HEXE VON HYDE-PARK" kann man nur Lady Sarah Goldwyn betrachten, die durch ihre resolute und bodenständige Art wenigstens etwas Abwechslung in den etwas wirren und spannungsarmen Sinclair-Roman bringt. 

Ghouls in der U-Bahn

Ghouls in der U-Bahn von Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Nach dem Besuch eines chinesischen Restaurants wird John Sinclair von zwei unbekannten Männern entführt.
Glücklicherweise gelingt es Suko und Shao, den Wagen mit den beiden Entführern zu stoppen und sie zu überwältigen.

Von den Gangsgtern erfährt John Sinclair, dass sie von Dr. Tod den Auftrag erhalten haben, ihn zu entführen und zu einer bestimmten Stelle in der Londoner U-Bahn zu bringen.

Währenddessen befreit Dr. Tod mit Hilfe von Tokata und Lady X vier uralte Ghouls, die vor Jahrhunderten in einem unterirdischen Verlies eingesperrt wurden, da diese wissen, wo Xorron zu finden ist. Als zwei von den Wesen versuchen, Dr. Tod anzugreifen, vernichtet sie Tokata mit seinem Schwert.

Nach dieser Machtdemonstration sind die beiden Überlebenden Ghouls bereit, mit dem Anführer der Mordliga zu reden. So erfährt Dr. Tod, dass Xorrons 'Grab' irgendwo in New York befindet.

Als John Sinclair und Suko an der betreffenden Stelle in der U-Bahn auftauchen, treffen sie auf Lady, die sich aber auf keinen Kampf einlässt und zu Dr. Tod zurückkehrt.
Der entscheidet zu verschwinden, um sich mit den Mitgliedern der Mordliga nach New York zu begeben, um dort nach Xorron zu suchen.

So müssen sich John und Suko 'nur' um die Ghouls kümmern. Doch die sind intelligenter als gedacht...

  • Erschienen am 19. Oktoer 1981
  • Preis: 1,60 DM
  • Titelbild: Vicente Ballestar
  • Ein Roman mit Dr. Tod, Lady X und Tokata

Mit "GHOULS IN DER U-BAHN" kann sich Helmut Rellergerd gegenüber dem sehr gewöhnungsbedürftigen Sinclair-Roman "DIE HEXE VOM HYDE-PARK" glücklicherweise wieder steigern.

Was vor allem daran liegt, dass durch das Auftauchen von Dr. Tod Lady X und Tokata glücklicherweise mal wieder etwas Abwechslung in die Serie kommt. Zudem erfährt der Anführer der Mordliga endlich, wo er Xorron finden kann, so dass die Mordliga bald komplett sein wird. 

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© by Ingo Löchel

Kommentare  

#1 VM 2018-10-07 16:02
Da Du offensichtlich von der Mordliga angetan bist, würde mich interessieren, wie Du ihre graphische Umsetzung findest. Entspricht sie dem Bild, das Du beim Lesen von den Charakteren hast?

dergeisterjaeger.de/fanartikel/prints/motiv-postkarten/354/john-sinclair-postkarte-die-mordliga
#2 Ingo Löchel 2018-10-07 16:29
Eine grausige Umsetzung der Mitglieder der Mordliga ( wer hat denn das verbrochen?), die da auf der Postkarte zu sehen ist.
Eine graphische 08/15-Umsetzung, die keinen Sinn macht.
So stelle ich mir weder Dr. Tod noch die einzelnen Mitglieder der Mordliga vor.
Da halte ich mich doch lieber an die gewählte Umsetzung von Ballestar, da ist die Mordliga weit glaubwürdiger gezeichnet...
#3 Ingo Löchel 2018-10-07 16:50
Wer übrigens Vergleiche mit der grausigen Postkarte anstellen will, dem seien folgende Cover ans Herz gelegt
Dr. Tod - JS # 202
Lady X - JS 206
Xorron - JS # 283
Lupina - Taschenbuch 11
Tokata - Taschenbuch 14

Bei Vamiro-del-mar und Mr, Mondo gibt es zwar ein kleineres Problem, da sie auf keinen der JS-Cover erschienen sind, aber zu Dr. Tod und den Mitgliedern der Mordliga gibt es in den JS-Romanen ja genügend Beschreibungen.

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