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Eine heiße Diskussion um Coco Zamis und den Dämonenkiller - Ein Selbstversuch

Eine heiße Diskussion um Coco Zamis und den Dämonenkiller - Ein SelbstversuchEine heiße Diskussion um Coco Zamis und Dorian
Ein Selbstversuch

Zum 45 jährigem Jubiläum der Serie DÄMONENKILLER hatte Uwe Schnabel zur Serie einmal wieder einen interessanten Rückblick auf diese Gruselserie im Zauberspiegel geboten unter dem Titel: "45 Jahre Dämonenkiller - Aus der Sicht eines DK-Fossils". Die Diskussion hierzu im Zauberspiegel nahm danach eine interessante Richtung. Besonders ins Auge gerieten hier auch die Ausgaben im Hardcover und im Taschenbuch seitens des Zaubermond-Verlag.

Eine heiße Diskussion um Coco Zamis und den Dämonenkiller - Ein SelbstversuchDas ganze entzündete sich dann zuerst an einem Kommentar des User und Autors Des Romero, welcher schrieb:

Zudem sind die neuen Romane - und da kann ich nur die User auf Gruselroman-Forum zitieren, da ich die Romane nicht gelesen habe - angereichert mit Dauervergewaltigungen, perversem Sex und penetrantem Gore. Das macht allerdings keinen Dämonenkiller aus. Und dennoch hat sich wohl auch Ernst Vlcek mit seinen neuen Romanen nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

(Zauberspiegel: Komentar #11 von Des Romero in "45 Jahre Dämonenkiller...")

Die Schuldigen wurden dann auch recht schnell bei den Autoren ausgemacht, die nicht zum erlauchten Kreis der "Stammautoren" zählten bzw. zählen.

Nun hatte ich ja rund drei Hardcover und zwei Taschenbücher aus diesem DK-Universum, deren Handlung sich hier insbesondere um die Hexe "Coco Zamis" (Taschenbuch-Reihe: DAS HAUS ZAMIS - EINE HEXENCHRONIK) drehte in meinem Regal stehen. Gelesen hatte ich sie allerdings auch nur mit zeitlich größeren Unterbrechungen. Dies liegt besonders an der festen Hintergrundgeschichte, in der die junge Hexe Coco faktisch im Dauerzustand als aus der Art geschlagenes Mitglied ihrer und damit auch der gesamten sogenannten Schwarzen Familie (also über die Zamis-Sippe hinaus) gehandelt wird. Dabei zählt auch nicht, dass sie dem Rest der Family wohl mehr als einmal in der Serie den Hintern rettet. Und auf der Gegenseite kracht es immer wieder mit den bösen Überdämonen Skarabäus Toth, der als der Schiedsrichter der Schwarzen Familie (in diesem Fall also aller dämonischen Kreaturen) gilt, gerne aber auch seine eigenen Interessen verfolgt um eventuell Asmodis selbst einmal beerben zu können. Und da gerät die junge Hexe Coco immer wieder gewollt oder ungewollt eben in dessen finsteres Fadenkreuz.

Nun will ich hier nun nicht die gesamte Geschichte um eben diese junge Hexe ausbreiten, denn an dieser grundsätzlichen Hintergrundhandlung scheint sich wohl nichts zu ändern und hat mittlerweile auch deshalb einen beträchtlichen grauen Bart. Doch um die massive Kritik an "zu viel" Sex (und dann noch "pervers"), Dauervergewaltigungen und penetrantem Gore zu untermauern, wurde hierzu als Beispiel das Taschenbuch Ausgabe 7 der Reihe DAS HAUS ZAMIS aus dem Zaubermond-Verlag zwecks Zitate in der Kommentar-Diskussion herangezogen. Das Taschenbuch trägt übrigens den Titel ADVOKAT DER TOTEN und beinhaltet folgende drei Geschichten:

  • Der schwarze Jahrmarkt von Uwe Voehl (Autor)
  • Der Advokat der Toten von Ernst Vlcek (Autor)
  • Das Buch der Toten von Dario Vandis (Autor)

Hierbei muss auch angemerkt werden, dass die junge Hexe Coco Zamis seit Beginn als recht hübsch und dem männlichen Geschlecht und etwas Spaß mit dem selbigen nicht unbedingt abgeneigt ist. Damit ist ihre Rolle in Sachen Erotik also schon von Beginn an ganz klar definiert worden. Also besorgte ich mir nun auch explizit dieses Taschenbuch, um den "Vorwürfen" mal auf den Grund zu gehen. Dabei geht es in allen drei Romanen im Taschenbuch übrigens um das Buch der Toten, dem TABULA TENEBRARUM.  

Eine heiße Diskussion um Coco Zamis und den Dämonenkiller - Ein SelbstversuchEin Blick in DER SCHWARZE JAHRMARKT:
Die erste Geschichte dreht sich dabei darum, dass Coco für ein Jahr zu einem Onkel nach Uruguay gehen muss, um aus der Schussline von Asmodis und Skarabäus Toth zu gelangen. Schon im Flugzeug macht sie ein attraktiver Mann an, der sie einlädt, doch ein paar Tage in Rio zu verweilen. Dies ist jedoch eine Falle und als Coco nach einiger Zeit wieder über ein vernünftiges Bewußtsein verfügt, kommt sie einer Verschwörung zwischen den dortig ansässigen Schwarzen Familien und Skarabäus Toth auf die Spur. Dabei geht es um einen Jahrmarkt der Dämonen, in der Menschen gequält und ermordet werden und eben auch Kindern, die überall unter den Menschen eine gefährliche Droge der Dämonen verbreiten. Zu Hilfe kommt ihr dabei ihr Onkel Enrico, welcher beschrieben wird als etwas kleinere Ausgabe von Bela Lucosi in seiner Filmrolle als Graf Dracula, allerdings mit nur einem Auge und sich auch bei Zeiten in einen leichenfressenden Raben verwandeln kann.

Nun, was soll ich hier sagen? Sex und dann noch pervers?  Absolute Fehlanzeige. Da wird Coco zwar mal anzüglich betrachtet und einmal greift man ihr auch an die Brust, aber dies ist nachvollziehbar und glaubwürdig in die Handlung der Geschichte eingebettet. Die sogenannten "penetranten" Gore-Szenen konnte ich auch nicht finden. Gut, Enrico speist schon mal als Rabe an einer menschlichen Leiche und ist auch sonst nicht den Menschen zugetan, aber Gore sieht wahrlich anders aus als das, was hier in dieser Geschichte beschrieben wurde. Ich will hier nicht ausschließen, dass da dem einen oder anderen Leser (oder betreffenden Leserin) die eigene Phantasie etwas durchgehen kann, doch alles im Roman umschreibt eher die betreffenden Ereignisse als das hier explizit in Einzelheiten ausführliche Schilderungen vorgenommen werden. Unter dem Schnitt also absolutes Heftroman-Niveau ohne besondere Spitzen. In manchen Romanen der Bastei-Serie VAMPIRA hatte ich da schon erotischere Szenen lesen dürfen, die aber ebenfalls noch auf der Basis der Umschreibung verblieben und in Sachen Gore war hier auch absolute Fehlanzeige angesagt. Weniger an Blut hätte hier auch schon fasst das Niveau auf die Stufe von Romanen über einen Landarzt oder der Almhütten-Resi gehabt. Im Grunde kann man hier auch schlicht von einem Krimi reden, in dem es um Drogen geht und der mit übernatürlichen Elementen aufgehübscht wurde. Das Prädikat "Grusel" reicht da also völlig, denn an wirkliche Horrorromane kommt diese Geschichte nicht wirklich heran.

Mein Fazit:
Interessante Umsetzung, nett aufgebaut, aber auch keine Geschichte die bei mir als Leser lange nachwirken dürfte. Spannung ca. drei von fünf möglichen Punkten und von "perversem Sex" und "Gore" keine Spur. Bei dem wenigen an erotisch angehauchten Elementen sollte so mancher Leser also einmal kritisch die eigene Phantasie hierzu hinterfragen.

Eine heiße Diskussion um Coco Zamis und den Dämonenkiller - Ein SelbstversuchEin Blick in DER ADVOKAT DER TOTEN:
Ja, hier kommen wir zu der Vergewaltigungsszene, die auch gleich zu Beginn den Roman einleutet. Coco Zamis verliert plötzlich im Schlaf die Kontrolle über ihren Körper, denn scheinbar trägt sie auch den Geist einer gewissen Chiara in sich, die dann ihren Körper übernimmt und ihn aus Rache in gefährliche Situationen stößt. Auf der anderen Seite muss also Coco dafür sorgen, dass dies nicht nochmals passiert und gleichzeitig folgt sie auch weiterhin der Spur um das Buch der Toten, dem TABULA TENEBRARUM und bringt sich dabei wieder selbst in die Schusslinie des Dämonen Skarabäus Toth. Der setzt dann auch einen von ihm kontrollierten Zombie auf Coco an, der bald danach allerdings (für Coco) wieder recht attraktiv aussieht und sie sogar um Hilfe für sich und seine Schwester anfleht, damit sie endlich Frieden finden können. Auch zeigt sich, das Skarabäus Toth scheinbar eine gewaltige Armee von Toten aufbaut, um Asmodis zu stürzen und damit selbst zum Fürsten der Finsternis aufzusteigen. Rückblicke zeigen hierbei, dass er diesen Versuch schon einmal unternommen hatte, aber im Vorfeld damals ebenfalls gescheitert war. Asmodis blieb dies jedoch damals verborgen.

Mein Fazit:
In dieser Geschichte kommt zwar direkt zu Beginn eine Vergewaltigungsszene vor, die jedoch erst einmal als eine Art Traum von Coco erscheint und scheinbar zuerst keiner Realität entspringt. Doch dann bemerkt Coco, dass dies sehr wohl Realität war und hierfür der Geist von Chiara verantwortlich ist, welcher sich scheinbar in ihrem Körper eingenistet hat und sie aus Rache in solch gefährliche Situationen bringt. Da Coco allerdings nicht einmal weiß, warum diese Chiara überhaupt ihrem Körper und damit ihr selbst schaden will, wird auch dies zu einem Rätsel, welches sie nun zusätzlich noch lösen muss. Das es sich hier um eine Vergewaltigung handelt liegt daran, dass nicht Coco über ihen Körper bestimmt, sondern eben der Geist von Chiara und die setzt alles daran, um die fünf Männer möglichst ordentlich wild zu machen. Doch Moment mal ... auch hier handelt es sich eigentlich um eine reine Umschreibung und Details zur Vergewaltigung, oder der Art des Ablauf, gibt es auch hier nicht wirklich. Eingebettet in die Geschichte ist diese umschriebene Vergewaltigung ebenfalls passend und nachvollziehbar, denn dieser Geist will Coco hier wohl nicht nur einfach vernichten, sondern sich umfassend für etwas rächen und sie hierzu also auch demütigen. Damit fehlt hier aber auch schon faktisch jede Grundlage für den Vorwurf einer billigen Effekthascherei. Natürlich kann einem Leser auch hier die eigene Phantasie wieder beim lesen dieser Passagen etwas durchgehen, aber dies ist - muss ich hier einmal klar ausführen - ein persönliches Problem. Wirklich harte Einzelheiten bekommt man hier jedenfalls nicht geboten, dafür aber blumige Umschreibungen, welche die Phantasie schon mal in Wallung bringen können. Ehrlich gesagt bin ich da auch im Bereich der Horror- und Thriller-Literatur härteres gewohnt (also nicht nur auf Heftromanniveau wie in dieser Geschichte). Das mag damals in den 70er und 80er Jahre wohl noch anstößiger Natur gewesen sein, aber wer hier heute noch empfindlich reagiert, dürfte die Jahrtausendwende wohl auch im Bereich der Spannungsliteratur verschlafen haben. Ich kenne mittlerweile sogar Romane von weiblichen Autoren aus diesem Genre, die eine Vergewaltigung wesentlich härter und detalierter in einer Handlung beschreiben. Blutige Szenen oder gar Gore findet man in der gesamten Geschichte wiederum nicht wirklich. Ganz im Gegenteil, die Geschichte von Autor Ernst Vlcek wirkt sogar über längere Strecken etwas langatmig und spannungsarm. Auch das Ende und die damit stattfindende Lösung der Geschichte wirkt eigentlich völlig unlogisch und war für mich persönlich als Leser auch nicht gerade förderlich, mir nun auch noch die dritte und letzte Geschichte anzutun. Über drei Punkte als Bewertung kommt auch diese Geschichte daher bei mir nicht hinaus.

Einblick in DAS BUCH DER TOTEN:
Zwei junge Frauen (Monika & Kerstin) haben eine Autopanne und machen sich zum Schloss Waller auf. Dort werden sie von Hubert Ehrenreich, dem greisen Verwalter auch scheinbar recht hilfsbereit empfangen. Das der eigentliche Schlossherr Skarabäus Toth ist und dieser sie mittels dem Dämon Boresso töten und seiner Armee der Untoten hinzufügen will, ahnen sie allerdings noch nicht. Auch Coco Zamis ist durch das Wissen um das Buch TABULA TENEBRARUM weiter auf der Spur um hinter die Machenschaften von Skarabäus Toth zu gelangen. Hierbei versucht sie auch mehr von den beteiligten Vergewaltigern heraus zu bekommen (siehe DER ADVOKAT DER TOTEN), doch die sterben plötzlich wie die Fliegen mit einem Lächeln im Gesicht. Aber auch in der Familie der Zamis ist man über die Neugierde seitens Coco nicht wirklich erfreut. Um hinter das Geheimnis von Toth zu gelangen und ihn vor ein Tribunal der Schwarzen Familien zitieren zu können, macht sich auch Coco auf nach Schloss Waller. Sie durchkreuzt zwar Toths Pläne mit dem Buch der Toten, gerät aber hierbei selbst in eine Falle des teuflischen Schiedsrichter der Dämonen. Am Ende gilt Coco sogar selbst als Tod, doch in Wahrheit ist ihre Seele längst in dem Körper einer kraftlosen Greisin gefangen (ehemals die vorher noch junge Monika) und muss nun zusehen, wie sie aus diesem Schlamassel wieder heraus kommt (was dann wohl im nächsten Taschenbuch geschildert werden dürfte).  

Mein Fazit:
Nun ja, die zwei minimalen sexuellen Anspielungen innerhalb dieses dritten Roman innerhalb des Taschenbuch könnten auch glatt in einem Heimatroman zu finden sein und dürften einer gesonderten Erwähnung wirklich kaum noch wert sein. Blutige Szenen sind ebenfalls nur auf einem wirklichen Minimalwert zu finden und reihen diese wahrlich spannungsarme Geschichte daher auch nicht mehr aus dem Keller nach oben. Da hat der große Gegner Skarabäus Toth seine untoten Sklaven mal wieder nicht wirklich im Griff (man schaue hier nur auf Bernhard, den Sohn von Hubert Ehrenreich) und dann muss er (ohne wirkliche Not) auch noch den Dämonengehilfen Boresso samt dem TABULA TENEBRARUM vernichten. Dem Bösewicht fallen  leider keine besseren Lügen ein um sein perfides Treiben noch zu verschleiern. Die Geschichte DAS BUCH DER TOTEN von Dario Vandis wirkt so über weite Strecken zu und eben wie schon erwähnt, ziemlich spannungsarm, als wäre diese Geschichte eigentlich nur ein Lückenfüller, für dessen Handlung auch locker 30 Seiten gereicht hätten. Musste man also daher schon "Horror" in wirklich allen drei Geschichten eigentlich schon mit der Lupe suchen, so kann man hier im dritten Teil des Taschenbuch nicht einmal mehr von einer brauchbaren Gruselstimmung reden. Reicht bei einer Bewertung also gerade noch so eben für einen Punkt.

Gesamteindruck:
Also, "Dauervergewaltigungen, perversen Sex und penetranten Gore" konnte ich hier absolut nicht bei "Coco Zamis" bzw, DAS HAUS ZAMIS finden. Gut, eine Vergewaltigungsszene wurde (eher vorsichtig angerissen als explizit im Detail wirklich geschildert) umschrieben. Aber ich habe da nun eher den Eindruck gewonnen, dass selbst das Wort "Vergewaltigung" schon ausgereichen könnte, damit hier mancher Leser oder manche Leserin auch gleich aus einer Mücke einen Elefanten machen können.

Daher wäre ich immer vorsichtig damit, Aussagen aus diversen Foren im Internet zu zitieren, ohne nicht mindestens einen kleinen Einblick genommen zu haben, ob diese Aussagen sich auch etwas mit der tatsächlich vorhandenen Realität decken. Ich kann da durchaus verstehen, wenn dem einen oder anderen Leser schon solche kleinen Phantasie-Anreger zu viel sind und sie diese nicht lesen wollen. Nur gibt es dafür auch eine einfache Lösung: Nämlich etwas anderes lesen! Einen Anspruch darauf, dass der betreffende Leser oder auch Fan nur das zu lesen bekommt, was ihm persönlich zusagt, gibt es nämlich nicht und wäre anhand der gesamten Leserschaft auch nicht umsetzbar.

Da ich hier nach längerer Zeit mal wieder ein Taschenbuch zur Reihe DAS HAUS ZAMIS gelesen habe (bzw. den Hardcover-Ausgaben von COCO ZAMIS), hat sich so für mich persönlich mal wieder gezeigt, das ich nicht wirklich mit dieser Serie (und wohl dann auch nicht mit DORIAN HUNTER (bzw. DÄMONENKILLER) wirklich warm werden würde. Die Serie DAS HAUS ZAMIS verfügt zwar über die eine oder andere nette Idee, als sogenannte Horrorserie konnte sie mich jedoch bei allen bisherigen Versuchen absolut nicht überzeugen.

Spannung kommt mitunter nur bedingt auf und leider wirken manche Passagen künstlich aufgebauscht bzw. gestreckt um wohl auf die nötige Seitenzahl zu kommen. Und was man hier als Sex oder Perversion definiert, stellt sich für mich z.B. hier in gesamt drei Geschichten noch immer als wirklich laues, erotisches Lüftchen heraus, wobei selbst die eben umschriebene Vergewaltigungszene keine wirkliche Spitze darstellt, sondern eher unter der Rubrik Luftnummer eingeordnet werden kann. Details hierzu findet man nämlich wenn, dann wohl doch eher in der Phantasie des betreffenden Lesers.

Und abschließend kann ich hier einfach mal sagen, das Blut, welches von einer Klinge tropft, noch lange kein Gore ist. Denn viel mehr wird man in den Geschichten oben auch nicht finden (und wohl auch in anderen Taschenbüchern von DAS HAUS ZAMIS bzw. DORIAN HUNTER nicht). Wer da wirklich mal wissen will, was wirklich harte Gore- und perverse Sex-Szenen sind, dem empfehle ich mal hier den Roman AMERICAN PSYCHO von Bret Easton Ellis (aber nicht die Verfilmung, denn die ist wiederum eher flach und Spannungsarm umgesetzt worden). Dieser "wirkliche Erfolgsautor" langweilt zwar auch extrem über lange Passagen mit einer Ansammlung von Markenartikeln und Luxusprodukten, die er hier genüsslich als gesellschaftlich eingebundene Kritik über viele Seiten aufzählt. Aber dann geht er zwischendurch in Sachen Sex, Perversion und Gore auch schon einmal wirklich hart zur Sache. Und dieser Autor dürfte mit diesem schon lange auf dem Buchmarkt befindlichen Werk, wohl auch schon weit mehr Geld verdient haben, als man in Deutschland mit den Serien DÄMONENKILLER/DORIAN HUNTER und COCO ZAMIS/DAS HAUS ZAMIS bisher erwirtschaften konnte. Ich könnte da auch noch weitere Autoren und sogar Autorinnen (International wie auch Deutsche) nennen, die ebenfalls in Sachen Sex und Gore nicht hinter dem Busch halten und dieses Taschenbuch oben wahrlich alt aussehen lassen würden. Aber das würde in diesem Fall nicht viel bringen, wenn eventuell schon die Meinung vertreten wird, dass ein wenig Blut und Erotik (mehr ist es nämlich nicht) schon die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten würden.

Dabei will ich keinem den DÄMONENKILLER oder COCO ZAMIS jetzt madig machen, auch wenn diese z.B. bei der Neuauflage von Bastei vielleicht wieder in den markanten Punkten etwas abgeschwächter daherkommen könnten. Am Ende ist und bleibt es nämlich wieder eine Geschmacksfrage, über die man diskutieren kann, aber eben nicht streiten sollte. Ob man damit aber noch eine ausreichende Zahl an Neulesern für die Serie gewinnen kann, um diese so im eh schon schwächelnden Segment des Heftroman noch an die Serie zu binden, darauf würde ich jedenfalls keinen Kasten Bier hier verwetten wollen. Im Hinblick auf die Diskussionen per Kommentarfunktion zum Artikel "45 JAHRE DÄMONENKILLER" und gerade im Punkt "Sex und Gore" kann ich da aber leider für mich nur von einem Sturm im Wasserglas sprechen, welches sich  anhand dieses Selbstversuch für mich auch hier anhand des Taschenbuch ADVOKAT DER TOTEN (welches ja auch explizit hierzu genannt und zitiert wurde) eindeutig aufzeigt hat. Doch auch in dem Punkt darf natürlich jeder gemäß seines persönlichen Blickwinkels wieder andere Maßstäbe für sich ansetzen. Diese Freiheit steht nämlich jedem ja auch uneingeschränkt zu.

Eine heiße Diskussion um Coco Zamis und den Dämonenkiller - Ein SelbstversuchAdvokat der Toten
Das Haus Zamis  Ausgabe 7
Taschenbuch: 278 Seiten

Mit den Romanen:

Der Schwarze Jahrmarkt - Autor: Uwe Voehl
Der Advokat der Toten - Autor: Ernst Vlcek
Das Buch der Toten - Autor: Dario Vandis

Preis Print und eBook zur Zeit: 4,99 Euro

(Printausgabe ansonsten 7,99 Euro)
Zaubermond

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