Der Gnom mit den Krallenhänden
von Jason Dark (Helmut Rellergerd)
Der Bucklige Cascabel stiehlt den Schädel des vor 300 Jahren geköpften Magiers Sourette, der im Museum des Ortes Beaumont aufbewahrt wird, und tötet dabei den Wächter Perell mit einem Beil. Als der Lehrer Gilbert Ruminski dahinter kommt, wer für den Mord verantwortlich ist, wird er ebenfalls von dem Buckligen zum Schweigen gebracht.
Kurze Zeit später taucht Sourette in London auf, wo er als Magier auftritt. Bei der Premierenvorstellung im James-Call-Theater lässt er Marion Nelson vor den Augen John Sinclairs, der sich ebenfalls unter den Zuschauern befindet, verschwinden.
Als der Inspektor mit Sourette über das Verschwinden der junge Frau sprechen will, wird er von Cascabel angegriffen.
Währenddessen verlässt Kitty Jones das Theater und fährt nach Hause, wo bereits ihre Freundin Marion auf sie wartet, die sie mit einem Messer angreift. Doch John Sinclair kann den Mord verhindern und Marion vom Einfluss des Magiers Sourette befreien.
Als eine Spur zum Künstleragenten Harold Pinter führt, mit dessen Hilfe Sourette nach London gekommen ist, will der Inspektor den Mann aufsuchen, kommt aber zu spät. Pinter wurde ermordet.
Als Marion erneut verschwindet, führen die weiteren Ermittlungen John Sinclair und ihre Freundin Kitty nach Frankreich, zum Ort Beaumont, wo vor 300 Jahren alles begonnen hat...
- Erschienen am 12. November 1974
- Preis: 1,00 DM
- Titelbild: Pujolar
Beim Lesen der Geschichte habe ich mich gefragt, wieso Helmut Rellergerd für seinen Sinclair-Roman den Titel "DER GNOM MIT DEN KRALLENHÄNDEN" gewählt hat. Auch weil der Bucklige Cascabel als Waffe ein Beil benutzt, um seine Opfer zu töten. Von Krallenhänden ist dagegen im ganzen Roman nichts zu lesen.
Insgesamt ist der Sinclair-Roman aus der Feder von Helmut Rellergerd zwar nett und durchaus unterhaltsam geschrieben, aber aufgrund der etwas dünnen Handlung, will der Funke nicht so recht überspringen, auch weil die Geschichte um einen wiedererweckten Magier nicht gerade neu ist und auch nicht gerade sehr viel hergibt.
Auch der Kampf gegen Cascabel und Sourette in der alten Mühle in Frankreich, wirkt ziemlich konstruiert, und wenig überzeugend, zumal der Bucklige eher unglücklich in den Tod stürzt.
Sourette ist dagegen ein anderes Kaliber. Denn nachdem der Magier mit Hilfe seiner Höllenkräfte Johns Silberkreuz geschmolzen hat, ist der Geisterjäger so gut wie tot.
Doch dann lässt sich Sourette, der in seinem Höllenleben vermutlich schon sehr viele Schreie, insbesondere der seiner Opfer, gehört hat, von dem Schrei Kittys ablenken, so dass es John Sinclair in Sekundenbruchteilen gelingt, den Beschwörungskreis zu zerstören, und den Magier dadurch zu vernichten.
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© by Ingo Löchel
Kommentare
In den seltensten Fällen macht der Autor eines Romans den Titel.
Hier besteht aber durchaus die Chance, zumal Rellergerd bei Bastei Redakteur war und mit den GK-TRedakteur (wars Kubiak?) auf einem Flur war. Insofern ist die Chnace größer und der Roman hat auch immer einen Arbeitstitel ...
Das sind Spekulationen. Am Ende entscheidet immer der Verlag über einen Titel, also tut man gut daran, falsche oder schlechte Titel zumindest nicht dem Autor allein anzukreiden.
Grundsätzlich wählt erst einmal der Autor einen Titel für seinen Roman aus.
Dass dieser durchaus geändert werden kann, wenn dieser dem zuständigen Redakteur etc. nicht gefällt, geschieht durchaus.
Aber das geschieht (insbesondere im Bastei Verlag) mit Zustimmung des Autors bzw. nach Rücksprache mit dem Autor.
Es mag zwar Verlage geben, indem der Titel eines Romans einfach ohne Rücksprache mit dem Autor geändert wird, aber das ist (meines Wissens) keine gängige Praxis in deutschen Verlagen.
Ich veröffentliche lange genug Romane (auch bei Bastei) und kann dir versichern: In jedem Vertrag steht ausdrücklich, dass der Verlag das Recht hat, über den Titel zu entscheiden. Und dieses Recht nimmt jeder Verlag wahr. Auch Bastei hat meine Arbeitstitel immer geändert (bis auf eine Ausnahme glaube ich), und da auch nie Rücksprache gehalten. Das ist/war immer spannend, wenn dann die Belege kommen. Dass ein Arbeitstitel mal übernommen wird kommt höchst selten vor - der Titel muss zum Bild passen, der Titel muss den Leuten im Verlag, bei Büchern auch den Vertretern gefallen - und, das darf man gerade heute nicht vergessen, es ist auch der Titelschutz zu beachten.
(Gibt es eigentlich hier im zauberspiegel eine Bibliografie der Harantor-Romane?)
Da ich ein neugieriger Mensch bin, hätte ich dazu grundsätzlich eine Frage. Bezieht sich diese vertragliche Regelungen bezüglich "Titelgebung" etc. seitens des Verlages nur auf Heftromane?
Und meine zweite Frage: Welcher Autor verbirgt sich denn hinter dem Usernamen "Stefan"?