Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Geisterjäger John Sinclair 2000 und läuft - Band 2014 bis 2016: Die Täufer-Trilogie

Geisterjäger John Sinclair - 2000 und läuft»Die Täufer-Trilogie«
 Band 2014 - 2016 von Florian Hilleberg

Band 2014: Jagd auf Bill Conolly (Teil 1) von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)
Bill Conolly, dessen Gedächtnis zum größten Teil von einem Dämon gelöscht wurde,  hat sich nach den Ereignissen auf Glamis Castle in einer Pension zurückgezogen. Dort erinnert er sich nach und nach an seine Vergangenheit.

Auch an den Tod seiner Frau Sheila und an das Verschwinden seines Sohnes.

Jagd auf Bill Connolly

Nach seinem Aufenthalt in der Pension begibt sich Bill ins Kloster St. Patrick auf. Als er dieses wieder verlässt, bittet er den Abt Basil, weder John Sinclair und seinen Freunden, noch Father Ignatius etwas über seinen Aufenthalt im Kloster zu erzählen.

Von der Studentin Cathy, die er unterwegs begegnet, lässt sich Bill nach Glasgow zum Flughafen fahren, wo ihm an Bord seiner Maschine nach Bristol  Nadine Berger begegnet.
Dem verdutzten Bill erzählt sie nicht nur, dass sich John Sinclair in Gefahr befindet, sondern das seine ermordete Frau Sheila nicht tot ist, sondern das sieauf Avalon lebt.
Plötzlich taucht ein geflügeltes Monster auf der Tragfläche des Flugzeugs auf, das für den Absturz der Maschine sorgt.

Währenddessen hat der Geisterjäger Visionen Luzifer und dessen Erzdämonen. Diese Visionen rufen den Seher auf den Plan, der mit John Sinclair Kontakt aufnimmt.
Der Seher informiert den Oberinspektor darüber, dass der Täufer seine sieben Dunklen Eminenzen um sich versammelt hat, von denen er bereits drei gegen Johns Kreuz immunisiert hat.
John Sinclair muss verhindern, dass der Täufer diese Immunisierung auch bei seinen  vier restlichen Kreaturen durchführen kann.
Der Seher fordert den Geisterjäger auf, sich mit dem Schwert des Salomo zu bewaffnen, und alleine den Kampf gegen den Täufer und seine Kreaturen aufzunehmen. In der Stunde des Kampfes werde der Seher an seiner Seite kämpfen.

Doch auch Myxin, Kara, Sedionia und er Eiserne Engel sind auf den Täufer und seine Kreaturen aufmerksam geworden, und rüsten sich zum Kampf...

  • Erschienen am 14. Februar 2017
  • Preis: 1,80 Euro
  • Titelbild: Timo Würz

Seit den Ereignissen in der 2000er-Trilogie scheint Bill Connolly vollkommen in Vergessenheit geraten zu sein. Doch nun taucht der Reporter im ersten Teil der Täufer-Trilogie von Florian Hilleberg wieder auf der Bildfläche auf. Nachdem sein Gedächtnis von einem Dämon nahezu gelöscht wurde, kann er sich nun wieder an fast alles erinnern. Das ging aber überraschend schnell.

Nach diesem informativen Anfang, geht das Durcheinander in den mal wieder sehr überladenen Roman erst richtig los. Denn wie üblich schöpft der Autor Florian Hilleberg aus den Vollen und überfrachtet den Roman bis an die Grenzen des Erträglichen.

Der Autor präsentiert diverse Handlungsstränge. Der erste beschäftigt sich mit Bill Conolly auf dessen Flug nach Bristol plötzlich Nadine Berger auftaucht, die ihm unter anderem erzählt, dass die getötete Sheila gar nicht tot sei, sondern auf Avalon lebe. Aha, kann ich da nur sagen. Wie wurde das denn bewerkstelligt? Was soll dieses Durcheinander?

Doch die Unglaubwürdigkeiten gehen munter weiter. Das Flugzeug wird von einem geflügelten Monster angegriffen und stürzt ab.
Doch Bill und Nadine Berger überleben den Absturz unbeschadet. Und da scheinen sie wohl neben einer Stewardess die einzigen zu sein.
Doch neben dem Monstern, dass den Absturz verursacht hat, tauchen weitere Monster auf, die anscheinend alle hinter Bill her sind, und den Reporter und Nadine Berger jagen, bis sie sie eingekreist haben.
Nein, Bill und Nadine sterben nicht, und werden auch nicht gefangen genommen, sondern es tauchen plötzlich Myxin, Kara, Sedonia und der Eiserne Engel auf, die den Kampf gegen Phorkys Gorillabestien,  Lykaon usw. usf. aufnehmen.

Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit John Sinclair, der von Visionen von Luzifer und seinen sieben Erzdämonen geplagt wird, bei dem plötzlich der Seher auftaucht, der den Geisterjäger auffordert,den Kampf gegen den Täufer und seine sieben Dunklen Eminenzen aufzunehmen, da die Entscheidungsschlacht gekommen sei. Doch er bevor er das tut, soll er sich das Schwert des Salomo schnappen und Bill retten, der sich in Gefahr befindet.  

Dann haben wir noch einen weiteren Handlungsstrang mit Myxin, Kara, dem Eisernen Engel und Sedonia, Rückblenden zu Luzifer und seinen sieben Erzdämonen. 

Sturm auf den Schwarzen Dom

Band 2015: Sturm auf den Schwarzen Dom (Teil 2) von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)
Noch immer tobt die Schlacht zwischen Myxin, Kara, dem Eisernen Engel und Sedonia  gegen Phorkys Gorillabestien und den Dunklen Eminenzen. Doch als John Sinclair sein Kreuz aktiviert, werden die Gegner des Sinclair Teams in die Flucht geschlagen.

Während des Kampfes wurde Sedonia durch einige Silberkugeln aus Bills Pistole schwer verletzt.
Myxin, Kara und der Eiserne Engel kehren nach dem Kampf mit der schwer verletzten Sedonia sowie Bill und Nadine zu den Flammenden Steinen zurück, entscheiden aber dann, die in magische Stase versetzte Sedonia in ein Krankenhaus nach London zu bringen.

Während Sir Powell, Suko und Glenda Perkins vom Absturz des Flugzeuges erfahren, taucht Myxin zusammen mit Bill im Yard auf, der sie über die bisherigen Ereignisse informieren.

Danach kehren Myxin und Bill zusammen mit Suko, der die Goldene Pistole sowie die Krone der Ninja und das Schwert Kusanagi aus der Asservatenkammer geholt hat, zu den Flammenden Steinen zurück, um mit dem Spuk Kontakt aufzunehmen, der sie im Kampf gegen den Täufer und seine Kreaturen unterstützen.

Doch im Reich des Spuks angekommen, kommt es zu einigen Komplikationen...

  • Erschienen am 21. Februar 2017
  • Preis: 1,80 Euro
  • Titelbild: Timo Würz


Im zweiten Teil der Täufer-Trilogie bekommt der Leser nun eine ganze entgegengesetzte Information von Autor Florian Hilleberg präsentiert. Sheila befindet sich nicht auf Avalon. Aber wo befindet sich Sheila oder ihre Seele denn dann?

Das Überraschendste an dem Sinclair-Roman "STURM AUF DEN SCHWARZEN DOM" ist, dass darin der Geisterjäger John Sinclair überhaupt nicht mitspielt, der anscheinend von den Kreaturen des Täufers gefangen genommen wurde.

Dafür plant das Sinclair-Team ein Bündnis mit dem Spuk, was schließlich auch zustande kommt.

Zusammen mit den Echsenkriegern des Spuks startet das Sinclair-Team daraufhin die Erstürmung des Schwarzen Doms, die Stätte an dem der Täufer starb und wiedergeboren wurde.

Die Schlacht, die am Ende von "STURM AUF DEN SCHWARZEN DOM" beginnt, wirkt auf weite Strecken aber sehr unrealistisch und überladen. Man blickt bei den Beschreibungen der Kämpfe teilweise gar nicht mehr durch.
Hinzu kommt, dass im Roman auch einige langatmige Stellen überwunden werden müssen. Insbesondere der Aufenthalt im Reich des Spuks zieht sich wie ein Kaugummi und wird vom Autor unnötig in die Länge gezogen.

Wo die Hoffnung stirbt...

Band 2016: Wo die Hoffnung stirbt... (Teil 3) von Ian Rolf Hill (Florian Hilleberg)
Im Schwarzen Dom, wo John Sinclair gefangen gehalten wird, trifft er auf den Täufer, der den Geisterjäger nicht nur in einem Ritual töten will, um dessen Kreuz in eine Waffe des Bösen zu verwandeln, sondern er zeigt ihm auch seine 'wahre' Identität.

Währenddessen tobt vor dem Schwarzen Dom immer noch die Schlacht zwischen den Echsenkriegern des und dem Sinclair-Team auf der einen Seite und den Kreaturen des Täufers auf der anderen Seite...

  • Erschienen am 28. Febraur 2017
  • Preis: 1,80 Euro
  • Titelbild: Timo Würz

Wie wir unter anderem in dem dritten Teil der Täufer-Trilogie erfahren, hat Luzifer aus der Haut des Dämons Abraxas eine Kutte geformt, die nun der Täufer trägt, in der das Wissen unzähliger Seelen gespeichert ist, das Abraxas und Metatron half, das Buch der grausamen Träume zu schreiben.

Wie der Täufer zudem behauptet, konnte er erst durch John Sinclair Kreuz entstehen. Und mit jedem Dämon, den der Geisterjäger mit dem Kreuz vernichtet hat,  wuchs die Kraft des Täufers. Und dadurch bekam er die  Macht, das Kreuz zu manipulieren.

Zudem erfährt man, dass es dem Täufer gelungen ist, den Seher mit seiner Macht zu fesseln und dessen Identität anzunehmen, und dadurch John Sinclair für seine finsteren Zwecke missbrauchen können. Wie ihm das wohl gelungen ist?

Doch wer ist nun dieser Täufer? Ist es tätsächlich Belial? Oder besteht der Täufer aus mehreren vernichteten Dämonen? So richtig klar wird dies im Roman "WO DIE HOFFNUNG STIRBT" nicht. 
Im weiteren Verlauf des Romans wird der Täufer als Dämon Abraxas wiedergeboren, der schließlich von John Sinclair mit dem silbernen Bumerang vernichtet wird.

Einige Leser werden jetzt staunen. Ja, im Roman von Florian Hilleberg taucht überraschenderweise der silberne Bumerang wieder auf, der sich neben dem Buch der grausamen Träume auch im Besitz des  Täufers befindet, den John Sinclair irgendwo und irgendwann verloren hat, obwohl er überhaupt nicht weiß, wo er diese wertvolle Waffe verloren hat. Na klar.

Aber nun hat der Geisterjäger den silbernen Bumerang wieder, muss dafür aber das Schwert des Salomo opfern, das vernichtet wurde.

Dieses ganze Durcheinander und die doch sehr konstruierten und unglaubwürdig wirkenden  Lösungen und Informationen, die im Roman geboten werden, muss man erst einmal verarbeiten.  Denn bereits nach der Hälfte des Romans, fängt der Kopf an zu rauchen.

Noch eine kurze Bemerkung zum Titelbild von Timo Würz. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass John Sinclairs Kreuz handtellergroß gewesen sein soll. Doch das Kreuz, das auf dem Titelbild abgebildet ist, ist so groß wie eine ausgewachsene Männerhand. Man kann es mit der Größe des Kreuzes auch übertreiben. Denn was muss dieses Kreuz allen schon aufgrund seiner dargestellten Größe wiegen? Da bekommt man ja allein schon vom zusehen Rückenschmerzen.

Fazit:
Was in der 2000er-Trilogie gefehlt hat, wird in der Täufer-Trilogie übertrieben. Der Autor Florian Hilleberg hat das 'Talent', einfach viel zu viel in seinen Romanen einzubauen. Zu viele Handlungsstränge, zu viele Personen, zu viele Informationen usw. usf.

Dadurch wirken seine Roman überladen und es entsteht mit der Zeit ein wirres Durcheinander, durch dass man nicht mehr wirklich durchblickt. Ein bisschen weniger hätte den drei Romanen der Täufer-Trilogie durchaus gut getan.

Zur EinleitungZur Übersicht

© by Ingo Löchel

 

 

Kommentare  

#16 VM 2017-12-10 22:23
Um noch etwas zum eigentlichen Thema "Täufer" zu sagen: Das war ein Projekt der Co-Autoren, das sehr vielversprechend begann. Fast jeder neue Autor hatte eine Gegnerfigur kreiert, die er in ein, zwei Abenteuern vorstellte, bis diese dann von einer mysteriösen Kuttengestalt rekrutiert wurde. Das Geheimnis um die Identität des Mönches, der sowohl gegen das Sinclair-Team, als auch die Hölle Feindschaft hegte und dessen Kräfte groß und bedrohlich wirkten, wurde spannend in Szene gesetzt. Zudem erinnerten die Autoren mit ihrer Dämonentruppe an die Mordliga vergangener Tage und brachten John durch die Schwächung seiner Allzweckwaffe, des Kreuzes, in Bedrängnis.

Leider spiegelt das Ende der Täufer-Handlung für mich den qualitativen Niedergang von JS wider. Der vorliegende 3-Teiler ist eben nicht mehr das Gemeinschaftsprojekt eines Autorenteams wie zu Anfang. Vielmehr wurde das Projekt von Hilleberg allein nach eigenem Gusto recht abrupt beendet. Mit der Aufdeckung der Täuferidentität geht auch gleich dessen Vernichtung einher; andere Mitglieder werden ebenfalls ausradiert. Damit bringt es der Täufer nicht einmal auf eine Existenz von 100 Heften, seine Dämonengruppe bestand noch viel kürzer. Da wurde Potenzial verschenkt.
Ein neues Projekt, in das alle, die derzeit an JS beteiligt sind, involviert sind, sehe ich nicht. Es scheint mir so, als habe man diesen ambitionierten Ansatz mehr oder weniger fallen lassen. Dazu passen die Veränderungen im Autorenteam: Stulgies (im Herbst 2016 noch auf dem Convention-Podium) ist als Autor untergetaucht. Dee und Freund sind zu "Dark Land" gewechselt. Breuer hat seine Figur Alex an Hilleberg abgetreten und schreibt kaum noch für JS. Stahl hat seine Figur Phorkys ebenfalls an Hilleberg abgetreten, schreibt gelegentlich noch Einzelgeschichten.
Hier einmal die Bilanz von 2017, um zu verdeutlichen, wie unausgewogen JS derzeit ist und dass von einer Teamleistung, wie das etwa bei "Perry Rhodan" der Fall ist, oder zumindest von einer angemessenen Arbeitsteilung à la "Professor Zamorra" nicht die Rede sein kann:

Dark: 15 Romane

Hilleberg: 18
Marques: 7

Stahl: 4
Breuer: 2
Fröhlich: 1,5
Freund: 1
Dee: 1
Becker: 1
Stulgies: 0
Albertsen: 1,5

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.