DRAGON - Die erste deutsche Fantasy-Serie: ALESCH, DIE GRAUSAME
Ein Beitrag von Ingo Löchel
Dragon ist auf dem Weg zum Berg des Windes, um sich dort mit Cnossos' Boten zu treffen. Ihn begleiten dorthin die zwölf von Partho ausgewählten Krieger sowie Ubali, Nabib und Iwa.
Am Berg angekommen, wartet bereits der Bote Eben Emal auf sie, der von Cnossos, dem Gott der vielen Namen, in einen Untoten verwandelt wurde.
Emal übergibt Dragon eine Schriftrolle mit einer Botschaft von Cnossos. Darin fordet Cnossos Dragon auf, zur Stadt Alesch zu reisen und dort den Statthalter El Habek aufzusuchen, einen Diener des Gottes der vielen Namen.
Auf den Weg nach Alesch machen sie in Bababo Rast, wo sie von Leuten des Stammesfürsten Abbal Kim angegriffen werden, der einen Krieg gegen El Habek plant.
Im Kampf rettet der Untote Eben Emal Dragon das Leben, dem es durch seinen eisernen Willen gelingt, sich kurzzeitig von der Kontrolle Cnossos zu lösen. Er warnt Dragon davor, nicht nach Alesch zu reisen, da der Atlanter dort in einen Untoten verwandelt werden soll.
- Die Hauptpersonen des Romans:
- Dragon - Der Atlanter folgt einem Boten des Cnossos.
- El Habek - Statthalter von Alesch, der grausamen Stadt.
- Eben Emal - Ein Untoter mit eigenem Willen.
- Gaunth - Ein Verdammter von Alesch.
- Mainala und Arischa - Eine Sklavin und eine Gauklerin versuchen die Flucht aus Alesch.
Fazit: Auch mit ALESCH, DIE GRAUSAME hat der Autor ERNST VLCEK zwar einen unterhaltsamen Fantasy-Roman geschrieben, in der die Reise von Dragon zum Berg des Windes und nach Alesch aber endlos in die Länge gezogen wird. So kann man nur hoffen, das Dragon mit seinen Gefährten die Stadt Alesch wenigstens im nächsten DRAGON-Roman erreicht.
Während die Handlung mit Dragon gerade mal ein Drittel des Fantasy-Romans ALESCH, DIE GRAUSAME ausmacht, befasst sich der Autor Ernst Vlcek in den restlichen beiden Dritteln mit den beiden Handlungssträngen um El Habek und Gaunth, die man auch wieder als Lückenfüller bezeichnen kann, um die dünne Handlung zu füllen.
Positiv zu erwähnen ist die Idee mit dem Untoten Eben Emal, dem es durch seinen Willen immer wieder gelingt, sich von Cnossos Einfluss zu lösen, so dass er Dragon wichtige Informationen und Hinweise geben kann.
Aus dieser Figur könnte man noch einiges machen. Mal schauen, ob der Untote die nächsten Roman der Fantasy-Serie überlebt. Zu wünschen wäre es.
Auch wären Detailkarten, wie sie später in der Serie MYTHOR vorhanden waren, auch in DRAGON ganz nützlich und wünschenswert gewesen, um sich als Leser wenigstens ein bisschen in Bezug auf die Handlungsorte etc. zu orientieren.
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© by Ingo Löchel
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Kommentare
Zu "Fantasy" verpflichtete Lohnschreiber, die von Schelwokat praktisch gezwungen wurden, irgendwas zu schrieben, was nach Conan o.ä klang (die Leser waren ja doof genug, alles zu kaufen...)
Darlton & Co. und Fantasy - da stehen einem ja alle Nackenhaare hoch empor...
Ähnlich war es später mit dem Einbinden von PR-Autoren bei z.B Seewölfe - überwiegend von nichts ne Ahnung, aber davon ne Menge...
Und? Friedrichs, der Autor mit den meisten Seewölfen, hat sonst hauptsächlich Krimis und Gruselromane verfasst. Kopp und Delfs kamen vom Western, Wegener aus der SF und vom Krimi. Also waren sie genauso qualifiziert (oder auch nicht), wie später die beiden PR-Autoren. Und als die dazukamen, konnten sie auch nichts mehr verderben, denn da war die Luft schon lange raus aus der Serie.
ein Hoch auf das Schubladendenken!
Jou. Gerade auch die Horrorautoren mussten ja in den Siebziger Jahren von irgendwo her kommen. Grasmück hatte noch eine Neigung. Kurt Luif galt als Horrorspezialist (obwohl er es nicht war) www.zauberspiegel-online.de/index.php/durchblick-hintergrnde-mainmenu-15/-im-gesprch-mit--mainmenu-179/6739-kurt-luif-ber-leben-schreiben-sf-vampire-und-dmonen-teil-2
Andere wie Tenkrat und Rellergerd wurden rekrutiert. Autoren können etwas oder nicht. Ich glaube bei DRAGON lag es nur bedingta n den Autoren. Walker/Strassl war ein echter Fantasyfan. Und auch guter Autor. Es lag am Konzept und die Sichtweise, dass die Fantasy lediglich ein Sub-Genre der SF war. Daher erschien es dem VErlag wohl logisch zum einen PR-Autoren zu beschäftigen und SF-Elemente einzubinden (und dem logischen Zielpublikum, den gemeinen PR-Lesern) das vermutliche Erfolgsrezept vorzusetzen. Dass sich diese Sichtweise nicht nur bei DRAGON als falsch bzw. nur teilweise richtig erwies, ist eine Geschichte, die man vorher (mit den geringen Erfahrungswerten) in den frühen Siebzigern nur bedingt erahnen konnte.
Hermann Peters = Staff Caine mit seinen ersten Beiträgen zu RD, die sehr Western orientiert waren, bevor er dann in der Folge mit den Nogk seine eigene - von Kurt Brand vergeblich bekämpfte - Nebenhandlung aufbaute.
Bei Ren Dhark gab es leider das große Problem, dass Kurt Brand mit den oft guten Ideen der Co-Autoren wenig anfangen und schon gar nicht in die Serie integrieren konnte. Auch das für mich ein Grund, dass RD ab Band 19 für lange Zeit sehr fad wurde ...
Andreas Decker: Manfred Wegener war m.W. der Exposéautor der Seewölfe-Taschenbücher. Er hat zwar viele Krimis geschrieben (und anfangs auch SF), aber so viel ich weiß ist er auch zur See gefahren. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass er auch mal Schleusenwärter gewesen sei ...
Hm, Heinz, in der #1 bist Du schon sehr hart und müsstest eigentlich die ganze Heftromanszene in Frage stellen: Wie viele Westernautoren gibt es, die eine Ahnung haben/hatten?
Womit wir dann auch schon beim nächsten Problem wären: Wie sehr würden den Normalleser authentische Geschichten ansprechen?
Speziell bei RD ist spätestens bei der 3. Auflage der "Schleier" der Verklärung gerissen und so konnte ich bei der Vorarbeit zu den Büchern viel befreiter arbeiten.
Ich hatte schon lange vorher zu anderen ROmanen eine wesentlich kritische Einstellung - aber RD war irgendwie immer verklärt... (obwohl, damals durfte man einfach Heftromane nicht gut finden - gute (ideologisch korrekte) SF kam nur aus dem sozialistischen Osten...
Und praktisch alle, die dies damals propagierten, lachen sich heute darüber kaputt...
Vielleicht ist dies Altersweisheit...
Zu der letzten Anmerkung betreffs "authentischer Geschichten".
Bei RD gab es Anmerkungen des Redakteurs, dass Männer nicht Tränen in den Augen haben oder übermäßige Gefühle zeigen dürften, etc. ...
Stimmt. Aber er stieg ja erst mit Band 58 in die Hauptserie ein, da war das Konzept schon in Stein gemeißelt. Angeblich hat er sich später die Exposéarbeit mit Kopp geteilt. Leider wurden die Exposéautoren nach der Umstellung auf das Heftromanformat nicht mehr genannt, und es gibt so gut wie keine Interviews.
(Das wäre eigentlich mal eine Aufgabe für den ZS: ein langes, detailgenaues Interview mit Rainer Delfs zu seiner Arbeit bei den Seewölfen und den Vier Musketieren.)
Auf jeden Fall war er lange für die LKS zuständig. Ich weiß noch, wie er (und die Serie) sich für Spenden für das Segelschiff Passat stark gemacht haben. War schon untypisch für ein Heft, sich um solche Dinge zu kümmern. War aber nicht unsympathisch.
Für mich war Wegener das Rückgrat der Serie, er hat nie einen wirklich schlechten Roman abgeliefert.