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Geisterjäger mit genialem britischen Humor - Hexer Stanley

Geisterjäger mit genialem britischem HumorGeisterjäger mit genialem britischen Humor
Hexer Stanley

Sir Stanley, seines Zeichens der 11 Earl of Depford ist hauptamtlich eher ein Großmeister der Weißmagischen Bruderschaft und bekämpft in ihrem Auftrag das organisierte Böse der höllischen „Linken Hand“. Als Erster Exekutor der Bruderschaft obliegt es ihm, die Monster und Dämonen endgültig dahin zu schicken, wo sie hergekommen sind. Doch beginnen wir erst einmal mit dem Anfang:


Hexer Stanley Chroniken 1Einführung:
Ich war nie ein wirklicher Sammler des Heftromans und nur wenige wurden von mir auch über einen längeren Zeitraum wirklich regelmäßig gelesen (Perry Rhodan). Dies setzte daher erst ziemlich spät bei mir ein und endete auch wieder, wenn besagte Serie eine Richtung einschlug, die ich für mich nicht mehr wirklich mochte. Hefte des Gruselbereich mussten da, besonders in jüngeren Jahren, schon einige Kriterien erfüllen. Waren z. B. Vampire mit im Spiel, hatte das Heft schon mal vorsorglich einen Stein bei mir im Brett. Okkultes samt einem gut geschilderten Dämonen wusste mich ebenfalls zu fesseln, sofern die Beschreibungen nicht ins lächerliche abglitten, was oft auch der Fall war. Wandelnde Skelette erfüllten da schon bei mir irgendwo den Tatbestand des Trash (auch wenn mir das Wort „Trash“ damals noch nicht so geläufig war, aber sie wissen zumindest was ich meine), und so manche spannungsarme Gespenster sorgten dafür, dass ich den Roman sehr schnell und damit vorzeitig in die Tonne verbannte. Ich war auch nicht wirklich zu dieser Zeit nur auf Grusel bzw. Horror fixiert gewesen.
 
Ein BUTLER PARKER Roman wurde ebenso verschlungen, wie auch diverse Taschenbücher von DAS PHANTOM, den ich ebenso wie PERRY RHODAN zuerst als Comic zu schätzen lernte, oder ganz wichtig damals DOC SAVAGE (schade das ich die ganzen Herrlichkeiten nicht mehr habe). So kam es in meiner Schulzeit dann auch dazu, dass ich meistens einen bereits ausgelesenen Roman seitens der GESPENSTER KRIMI Reihe oder einen JOHN SINCLAIR aus dem Hause Bastei von Schulkameraden zugeschoben bekam. Meine Tante mütterlicherseits tat ihr übriges dazu, wenn sie mal zu Besuch kam oder wir sie besuchten, denn sie arbeitete damals im Bastei Verlag und wusste noch besser als meine Eltern, womit ich außer Comicheften, an Lesefutter-Inhalten zu begeistern war. Der Heftroman-Kauf vom Taschengeld hielt sich also in überschaubaren Grenzen und war stark vom Inhalt abhängig. Wie gesagt, der Sammler war damals bei mir noch nicht erwacht und das damalige Fandom mit seinen Clubs rauschte quasi als reine Erkenntnis des Vorhandenseins an mir vorbei.
 
So ging natürlich auch eine Menge an Hintergrundinformationen an mir vorbei. Das betraf dann durchaus ganze Serien und Reihen. Einen SILBER GRUSEL-KRIMI vom Zauberkreis-Verlag gab es bei mir verschwindend selten und wenn, dann blieb mir keiner nachhaltig in Erinnerung. Zumindest bis auf ein Taschenbuch dieses Verlages, der sich förmlich in mein Gedächtnis eingebrannt hatte. Es war das Taschenbuch DRACULAS LIEBESBISS von Dan Shocker. Das es also innerhalb der Reihe SILBER GRUSEL-KRIMI vom Zauberkreis-Verlag eine gesamt gesehen kurze Sub-Serie über einen HEXER STANLEY gab, ging in meiner verdammt lockeren Heftromanphase dann auch gänzlich an mir vorüber. Das änderte sich allerdings, als ich hier bei uns im Zauberspiegel von der Vorankündigung der HEXER STANLEY CHRONIKEN vom Autor Hans Jürgen Müggenburg las.
 
Waren es die vorgestellten Cover der Edition aus dem Hause Emmerich Books & Medien, die mich angesprochen hatten? Nicht wirklich, auch wenn sie wie bei den Romanen der Hugh Walker Edition sehr ansprechend umgesetzt wurden. Letztere Edition besitze ich übrigens auch, nur müsste ich mal dazu kommen, sie auch mal in Gänze zu lesen (zu lesen habe ich ja recht viel, nur die Zeit ist leider hierzu von sehr begrenzter Natur). Nein, wären es nur die Cover gewesen, wäre der erste Band der Edition um HEXER STANLEY wahrscheinlich wieder an mir vorbei gegangen, weil wie oben ersichtlich, mir weder diese Sub-Serie noch der Autor direkt etwas sagten. Den Ausschlag gab eher der kleine aber feine und gut platzierte Hinweis, dass es sich bei dieser Serie um Gruselstorys mit Humor handelt. Das war dann mal eine Ansage, die mir unter den Fußnägeln juckte wie Fußpilz (nur eben viel schöner).

Er setzte sich innerhalb des Pentagramms auf den Boden. „Ich bin ja nur ein kleiner, dummer Dämon der untersten Klasse. Aber der Eindruck, den ich gezwungenermaßen gegenüber meinen Bekannten erwecken musste … Mein Satan, was werden die Leute sagen?“

(Hexer Stanley Chroniken 1, Seite 37 / Die Jagd nach Borascht)

Christian MontillonZwei verteufelt schnelle Kurzeinblicke:
Im besagten ersten Band der Edition treffen wir auf die ersten zwei Abenteuer des Sir Stanley, wobei die Story DIE JAGD NACH BORASCHT bisher unveröffentlicht geblieben war. Des weiteren kann man lesen, dass die einzelnen Romane in voller Länge veröffentlicht werden, denn hier und da dürfte manches Abenteuer wohl damals auf die passende Romanheftlänge gestutzt worden sein.
 
Angereichert wird dazu jeder Band mit entsprechendem Bonusmaterial in Form eines Vorwort durch Christian Montillon aka Christoph Dittert, einem Interview mit dem Autor Hans Jürgen Müggenburg, einer Bibliografie sowie im ersten Band dem Abdruck des zeitgeschichtlich interessanten Autorenvertrags zum Roman JAPHETS TOD.
 
Die Jagd nach Borascht:
Sir Stanley wird mit der Hinrichtung des Serienmörders Dehaney (Del) Sinclair Bonn konfrontiert, dessen Leiche jedoch bald darauf scheinbar spurlos verschwindet. Das dahinter Teufelswerk steckt, wird nicht nur Sir Stanley klar, der für die Weiße Loge der Magier als Exekutor eine Art James Bond mit der Lizenz zum Töten darstellt, sondern auch seinem Butler George McLowrie, der seinerseits ebenfalls ein Adept der magischen Zünfte ist. Hinter dem verschwinden der Leiche scheint recht bald ersichtlich, ein Vertreter der Höllischen Zünfte mit Namen Borascht zu stecken.
 
Diesen gilt es nun auf nimmer Wiedersehen in die Hölle zurück zu schicken, denn Borascht hätte das Zeug dazu, in naher Zukunft zu Satans persönlich auserwählten Antichristen aufzusteigen. So begibt man sich in den südlichen Teil der Vereinigten Staaten, wo unter höllischer Mittäterschaft der rassistische Ku Klux Klan sich wieder expansiv auszubreiten beginnt (wie realitätsnah doch so manches heute wieder ist). Das Ganze wird dann allerdings noch etwas komplizierter, weil Sir Stanleys 10 Jahre jüngere Gattin Lady Anne Rose von Depford angeraucht kommt und sich auch nicht gedenkt, wieder von Butler George verscheuchen zu lassen. Sie ist zwar keine wirkliche Adeptin der Weißen Loge mit Hauptsitz in Australien, aber wenn sie einen über den Durst kippt, dann könnten ihre seltsamen Fähigkeiten einiges an Unheil bedeuten.
 
Das Grauen von Chichen Itza (die bearbeitete Version von Japhets Tod)Japhets Tod (1974)
Hasso Germann von Olsberg, ein Adept vierten Grades der Weißen Loge fült sich in Blankenburg (Deutschland) sichtlich von däonischen Mächten, Vampiren und Werwölfen bedroht und sendet Sir Stanley per Fledermaus-Post das Gesuch, dass er sich doch bei ihm einfinden solle um den hölischen Mächten Einhalt zu gebieten. Zwar machen sich unsere Helden samt Ehegattin sofort auf, kommen jedoch - was Olsberg betrifft, leider zu spät. Hinter allem soll ein Herr von der Spindlermühle, ein wohl ziemlich mächtiger Halbdämon stecken.
 
Das dies Mit dem Мächtig nicht nur so daher gesagt ist, müssen Sir Stanley, George und Lady Anne Rose sehr bald am eigenen Leib erfahren, tappen sie doch ständig in seine Fallen und durch die Lappen geht ihnen der höllische Schuft dann auch noch. Einige Zeit später in Schottland kommt es dann zu einem Besuch durch Lord Marblehood, einem ziemlich üblen und nicht wirklich gern gesehenen Gastes in Sir Stanleys familiärem Anwesen. Der entführt unseren Großmeister der Weißen Zünfte um von Herrn von der Spindlermühle eine satte Lebensverlängerung zu erlangen, die er Dank einer üblen Geschlechtskrankheit auch bitter nötig hat.
 
Auf Weisung von Lady Anne Rose macht sich Butler George auf, Sir Stanley zu suchen und Lord Marblehood nebenbei gleich auch in die Hölle zu schicken. Doch Sir Stanley befindet sich längst an einem exotischeren Ort in Chichen Itza, Mexiko (Yukatan) und von der Spindlermühle offenbart ihm, dass er in Wirklichkeit der Dämon Japhet sei, der ihn und seine Getreuen dem Schlangengott Quetzalcoatl zu opfern gedenkt. Sollte dies aber der Wahrheit entsprechen und Spindlermühle identisch mit dem Dämon Japhet sein, dann wäre ein Sieg für Sir Stanley und seine Gefährten völlig unmöglich, denn Japhet, der die Dämonen der Mayas wieder zurück bringen will (Satan hatte sie seiner Zeit in die Flucht geschlagen), hatte sich vor Jahrhunderten selbst mit Satan  angelegt um diesen vom Thron zu stürzen. Letzteres hält Butler George und Lady Anne Rose nicht in ihrer Suche auf. Sollte dieser vermeintlich machtvolle Dämon doch vielleicht nur eher ein gerissener Lügner mit dem Hang zum Größenwahn sein?

„Sehr richtig, Sir. Bei dem Überbringer handelte es sich um eine Fledermaus, die unter den Insassinnen unseres Brieftaubenschlages einige Verwirrung stiftete, mit Verlaub gesagt. Ich habe mir erlaubt, das Tier in der Küche zu deponieren, und habe ihm eine Schale mit frischer Milch angeboten. Es scheint soweit ganz zufrieden zu sein.“

(Hexer Stanley Chroniken 1, Seite 137 / Japhets Tod)

H. J. MüggenburgAnmerkungen und kritische Betrachtung:
Zuerst einmal ein dickes Lob an Hans Jürgen Müggenburg, dem es in den mir nun vorliegenden zwei Abenteuern um Großmeister Sir Stanley und Co. gelungen ist, einen typisch britisch angehauchten Humor einfließen zu lassen, der zwar mitunter etwas durch die Jahre angestaubt wirkt, aber trotzdem immer noch sehr gut zu unterhalten und zu gefallen weiß. Man sollte die Storys auch nicht unbedingt, wie ich es nun gemacht habe, in einem Rutsch konsumieren, denn dann stumpft dieser Wortwitz mit der Zeit schnell ab. Von der Länge her sind die Abenteuer von Sir Stanley aber als auflockernder Happen für zwischendurch recht empfehlenswert und der Spaß an der Art des Humors bleibt so auf einem recht ansprechenden Pegel.
 
Als etwas nervig (wie Frauen halt so sein können), stellt sich Stanleys Gattin Lady Anne Rose dar. Zwar wird sie wesentlich jünger und als recht hübsch beschrieben, doch die Art, wie sie Auftritt, ihre Allüren, die sie zum Besten gibt und ihr beständiges Alkoholproblemchen lassen in meinem Kopfkino immer wieder das Bild einer mitunter angesäuselten und damit leicht schwankenden Margaret Rutherford entstehen, die ich in den MISS MARPLE Filmen so geliebt habe. Hier wäre weniger Skurriles mit Sicherheit mehr gewesen. Wenn man dann einige Worte mehr auf die optische Beschreibung zu ihrer Person verwand hätte, wäre sie vielleicht auch treffender umschrieben gewesen.
 
Was die Beschreibung der Hauptfiguren angeht, so wirkt sich dies auch bei Sir Stanley eher mager aus. In meinem Kopfkino schafft er es aber bildlich doch noch zu einem Ralph Fiennes mit dem Gebaren aus dem Kinofilm, MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE.
 
Bei Butler George kriege ich jedoch Schwierigkeiten in Sachen Kopfkino, obwohl gerade er in den vorliegenden Abenteuern am häufigsten beschrieben wird. Woran es liegt? Keine Ahnung, aber die Altersangabe zu dieser Figur macht es einem auch verdammt schwer.
 
Was aber besonders auffällt ist der Umstand, dass Müggenburg doch einen gewissen Draht zu den JAMES BOND Filmen der damaligen Zeit und dem Film GOLDFINGER im besonderen gehabt haben muss. Nicht das dieses schlecht wäre, ganz im Gegenteil. Das ganze wirkt durchweg etwas nostalgisch und entbehrt nicht einer gewissen Situationskomik, die man sich genüsslich auf der Zunge zergehen lassen kann.
 
Ein weiterer Pluspunkt ist die Darstellung des Okkulten. Kommt sie doch trotz aller locker eingestreuten lustigen Elemente trotzdem spannend herüber und wirkt nicht wild und manchmal etwas planlos zusammen geschustert, wie etwa bei Serien wie JOHN SINCLAIR von Jason Dark oder PROFESSOR ZAMORRA.

Das Logo der Hexer Stanley Romane im Silber-Grusel-KrimiSo verfügt Sir Stanley über einige recht faszinierende Gaben Dank seiner magischen Kenntnisse, die jedoch hier in der Handlung nicht übergestülpt wirken wie ein übermächtiges magisches Kreuz oder ein ebensolches magisches Amulett, dass eigentlich immer dann in Aktion tritt, wenn besagter Autor (H. Rellergerd wie auch W.K. Giesa) merkten, dass sie langsam den Bösewicht von der Platte nehmen mussten, weil das Seiten-Maximum des Romans fasst erreicht war.
 
Solche „Superwaffen“ sind ja in Heftromanen äußerst beliebt auch wenn sie letztendlich auf Dauer absolute Spannungskiller sind. In diesem Sinne hat es Müggenburg in den zwei Romanen absolut richtig gemacht und hält die Spannung konstant oben, auch wenn es am Ende von JAPHETS TOD etwas salopp gesagt, flott zu Ende geht. Da hätten ein bis zwei Seiten dem Ende durchaus noch gut getan um den Leser wirkungsvoller zu befriedigen.
 
Zwar gelingt es Butler George, der hier eher als der Mann fürs Grobe agiert, mit seinen Kampftechniken und besonders mit seinem mitgeführten Schlachtermesser, versteckt unter dem Hosenbein, die niederen und mittleren Halbdämonen und Kreaturen effizient nieder zu machen, doch Grenzen werden gewahrt und man verzapft keinen absoluten Unsinn, als könne man als magisch begabter Sterblicher selbst Satan / Luzifer persönlich besiegen, was die Autoren am Beispiel der Serie PROFESSOR ZAMORRA ja in absolut unglaubwürdigem Größenwahn für ihren Helden durchgezogen haben.

Auf den Tellern lag je ein Kinderkopf, noch leicht dampfend und scheinbar gerade aus dem Kochtopf gekommen. Sie blickten George mit weitaufgerissenen, veilchenblauen Augen an und in ihren Ohren steckten, außer appetitlich aussehenden Gurkenstückchen, auch Messer und Gabel. Nach diesem Anblick gab es für George keinen Zweifel mehr daran, dass die dunkle Flüssigkeit in den Weinrömern keineswegs Rotwein war, sondern dass es sich dabei um Menschenblut handelte.

(Hexer Stanley Chroniken 1, Seite 152 / Japhets Tod)

Wie im letzten Zitat ersichtlich, kommt ein dem Genre angemessener Härtegrad auch nicht zu kurz, so dass es sich bei dieser Sub-Serie innerhalb der SILBER GRUSEL-KRIMI Reihe nicht nur um eine Comedy auf den Gruselroman schlechthin handelt. Gerade Butler George, der zumeist mit seinem Schlachtermesser für das Grobe, weil blutige zuständig ist, sorgt hier für einige ordentliche Horroreffekte, die selbst den heutigen noch verbliebenen Heftromanen des Genre zumeist abgehen und die Storys um JOHN SINCLAIR von Jason Dark, oder den PROFESSOR ZAMORRA oftmals in völlige Belanglosigkeiten innerhalb der Handlung abstürzen lassen.

Zwar würde ich als Horror-Fan hier noch nicht von harten sadistischen Szenen reden wollen (da fehlt dann doch noch so einiges), aber in der Größenordnung in der auch ein Robert Bloch in der Horrorliteratur manche derbe Szene angesiedelt hat, kann man solche Szenen durchaus einordnen. In diesem Sinne heben sich die zwei vorliegenden Romane um HEXER STANLEY daher ebenfalls wohltuend von den, von Anwälten durchforsteten und noch laufenden Serien ab, die in Gänsehaut schleifender Manier in manch spannungsarmer Beliebigkeit versumpfen können.
 
Das magische Fazit:
Man merkt den beiden Romanen des ersten Bandes der HEXER STANLEY Edition durchaus die Jahre an, die diese Storys nunmehr auf dem Buckel haben. Macht aber nichts, wenn man bereit ist, sich auf das Flair der 1970er Jahre einzulassen. Für die, die neben der düsteren und blutigen Spannung des gruseligen Genre auch einen guten Schuss schwarzen sowie trockenen britischen Humor genießen wollen, dürfte diese Edition schon zum Pflichtkauf gehören. Das Gebotene gut dosiert genossen, macht daher richtig Spaß und sorgt für eine Auflockerung zwischen den Genre-Schockern der wirklich erstklassigen Autoren (der jüngsten Garde) aus dem angloamerikanischen Raum. Von mir daher eine volle Kaufempfehlung was diese Edition aus dem Hause Emmerich Books & Media angeht, die wirklich gut Umgesetzt und Aufbereitet in jedem Bücherschrank des Genre-Fans ihren Platz beanspruchen darf.
Hexer Stanley Chroniken 1
Die Jagd auf Borascht / Japhets Tod
Hexer Stanley Chroniken 1
von Hans Jürgen Müggenburg
Taschenbuch: 268 Seiten
Bonusmaterial: Christian Montillon (Vorwort), Hans jürgen Müggenburg (Autoreninterview), Roman-Bibliografie, Autorenvertrag (zu JAPHETS TOD) u.a.
ISBN: 9781511920223
Preis: 12,95 Euro
CreateSpace Independent Publishing Platform (2015)
Peter Emmerich / Emmerich Books & Medien

Kommentare  

#16 Heinz Mohlberg 2015-08-06 00:07
Unsere Autoren bekommen ein vorab - glaube ich - faires Pauschalhonorar; prozentual abgerechnet würde es wohl eher weniger ergeben.
Und wenn Nachdrucke es hergeben, erhalten die Autoren auch noch ein Zubrot.

Leben vom Heftschreiben können heute nur noch ganz, ganz wenige Autoren - es ist eben ein Nebenherverdienst oder man muss sich einschränken bis zum Äußersten und einfach ALLES schreiben.

Und es gibt genügend Beispiele, bei dem Autoren (wenn überhaupt) sich abspeisen lassen mit einem minimalem Vorschuss in Erwartung der anfallenden Tantiemen doch den enormen Verkauf.
Dies sind dann die Typen, die ob ihrer Naivität uns allen auf der Tasche liegen, indem sie zum Sozialamt rennen und dort jammern...
#17 Heinz Mohlberg 2015-08-06 00:11
zitiere Matzekaether:
Artikel gelesen und Buch sofort bestellt. Klingt ganz nach meinem Geschmack! Hoffentlich bleibt die Ausgabe nicht mittendrin stecken...


Dies schreckt eben auch viele potentielle Käufer ab - steht der Herausgeber die Sache durch (sei es "hat er überhaupt das Standing" oder vergrault er die Käufer durch diverse Formatänderungen).
Und da gab es in der Vergangenheit leider viele negative Beispiele... (ich möchte hier keine Namen nennen).
#18 Heinz Mohlberg 2015-08-06 00:16
Noch als Ergänzung in eigener Sache.

Wir haben bislang alle Sachen durchgezogen, auch wenn die Schmerzgrenze oft erreicht bzw. unterschritten war; z.B. Mark Powers ab # 21 und Jim Parker ab # 11.
#19 Harantor 2015-08-06 00:19
zitiere Heinz Mohlberg:
. (ich möchte hier keine Namen nennen).

Oooch Heinz ... Warum denn nicht? :-*
#20 Heinz Mohlberg 2015-08-06 00:31
zitiere Harantor:
zitiere Heinz Mohlberg:
. (ich möchte hier keine Namen nennen).

Oooch Heinz ... Warum denn nicht? :-*


Nein, nicht (unbedingt) ein gewisser Herr, der hier im Forum öfters zitiert wird, ist hier gemeint - ich hole da etwas weiter in der Vergangenheit zurückliegend aus ("Mein Gott Walter" sage ich nur...).
#21 Katja 2015-08-06 07:22
Ein Pauschalhonorar ist niemals fair. Und deshalb heute auch nicht mehr zulässig und kann jederzeit nachgebessert werden. Fair ist: Ein nicht rückzahlbares Garantiehonorar statt des Vorschusses sowie eine prozentuale Beteiligung ab 5 Prozent aufwärts, bei ebooks mehr. Für den Verlag ergeben sich da ja auch keine Nachteile. Verkauft sich das Buch nicht, bekommt der Autor auch nicht mehr raus. Verkauft es sich, bekommt der Autor halt noch ein paar Euro raus, was aber fair ist. Verlage, die Pauschalhonorare zahlen, haben also nur eins im Sinn: den Autor statt ihn fair zu bezahlen so billig wie möglich abzuspeisen.
Und Herr Mohlberg Autoren von Heftromanen hatten durchaus auch heute noch Chancen gut davon zu lesen. Cora hat jahrelang verzweifelt versucht aber einfach keinen Autor gefunden, der so schreibt wie es für die Reihen sein muss. Woran liegts?
#22 Peter Emmerich 2015-08-06 07:55
zitiere Heinz Mohlberg:
zitiere Matzekaether:
Artikel gelesen und Buch sofort bestellt. Klingt ganz nach meinem Geschmack! Hoffentlich bleibt die Ausgabe nicht mittendrin stecken...


Dies schreckt eben auch viele potentielle Käufer ab - steht der Herausgeber die Sache durch (sei es "hat er überhaupt das Standing" oder vergrault er die Käufer durch diverse Formatänderungen).
Und da gab es in der Vergangenheit leider viele negative Beispiele... (ich möchte hier keine Namen nennen).

Um es in einem Satz zu sagen: Wir werden das durchziehen - und zwar einheitlich!
Was den HEXER STANLEY betrifft sind alle Cover ja schon fertig (kann man ja hier auf der Einstiegsseite bereits am Werbebanner erkennen). In einem ähnlichen Look wird es dann auch die SF-CHRONIKEN von H.J. Müggenburg geben. Und warum sollten wir das Format ändern?
Das einzige Manko an der Sache - hier muss ich ehrlich sein! - ist, dass wir es nicht in dem geplanten Turnus schaffen. Die Bearbeitung der Originalmanuskripte (Kohlepapierkopien mit mechanischer Schreibmaschine geschrieben) nimmt mehr Zeit in Anspruch, als veranschlagt.
Hinzu kommt, dass wir alle (also "mein Team") auch reguläre Jobs haben, mit denen wir unser Geld verdienen - hat den Vorteil, dass wir auf die Verlagseinnahmen nicht angewiesen sind und deshalb uns Zeit für jede Produktion lassen können. Natürlich wäre es toll, wenn mehr Bücher verkauft würden (direktes Abo beim Verlag würde hierbei helfen! - www.emmerich-books-media.de/htm/39_de.html - und es hilft auch jede Direktbestellung bei uns, wenn die Rechnung dann auch bezahlt wird!) ... deshalb lassen wir uns aber nicht drängen.
#23 Harantor 2015-08-06 09:40
zitiere Katja:
Ein Pauschalhonorar ist niemals fair. Und deshalb heute auch nicht mehr zulässig und kann jederzeit nachgebessert werden. Fair ist: Ein nicht rückzahlbares Garantiehonorar statt des Vorschusses sowie eine prozentuale Beteiligung ab 5 Prozent aufwärts, bei ebooks mehr. Für den Verlag ergeben sich da ja auch keine Nachteile. Verkauft sich das Buch nicht, bekommt der Autor auch nicht mehr raus. Verkauft es sich, bekommt der Autor halt noch ein paar Euro raus, was aber fair ist. Verlage, die Pauschalhonorare zahlen, haben also nur eins im Sinn: den Autor statt ihn fair zu bezahlen so billig wie möglich abzuspeisen.


Widerspruch. Bei einer reinen Printauswertung des Heftes kann eine Pauschale fairer sein ... Das ist ne Frage der Mathematik und einer Unterschrift unter den Vertrag. Im Falle einer weiteren eBook-Auswertung müsste dann ein gesonderter Vertrag geschlossen werden. Erfolgt diese Auswertung zeitgleich wird ohnehin aus der Pauschale der nicht rückzahlbare Vorschuss. Aber bei der gängigen Pauschale (dann eben als Vorschuss) kann es schon mal dauern bis dann wieder Geld fließt bzw. tröpfelt.
#24 Guido Latz 2015-08-06 10:01
Was ihr da macht, geht m.E. nicht. Man kann natürlich Äpfel mit Zitronen und Wirsing vergleichen (Lübbe AG mit Mohlberg-Verlag GmbH mit BLITZ-Verlag), aber diese Vergleiche hinken doch immer. Es wird weder jemand gezwungen, für Lübbe zu schreiben, noch für Mohlberg noch für BLITZ.
#25 Guido Latz 2015-08-06 10:13
@ Katja:

"Denn: Einen halbwegs guten Roman bei Amazon veröffentlichen, gerade im Bereich Liebe, mit entsprechendem Cover, bringt ganz schnell mal das zigfache von dem, was ein Heft bringt, in kurzer Zeit. Muss halt nur zeitgemäß und auf die AKDP Leserinnen zugeschnitten sein. Dann werden ganz schnell mal 2000 stück verkauft und das ist ja kein pauschalhonorar."

Ich halte das "mal" vor "2000 Stück" für sehr wichtig. Natürlich kann sich ein eBook 2000x verkaufen. Oder auch 5000x mal. Und das nächste vielleicht auch. Vielleicht verkaufen sich aber von beiden aber auch nur je 3 Stück. Oder es bekommt gar keinen Amazonrang. Rein mathematisch ist es nicht möglich, dass bei x tausend neuen eBooks alle in die Top 100 kommen. Nein. Wirklich nicht.
#26 Katja 2015-08-06 10:28
Guido: Wenn du heute das schreibst, was die Kindle Leserinnen wollen, bist du drin. Nicht unbedingt in Top 100, aber Top 800 reichen allemal um mehr als an einem Heft zu verdienen. Schreibt man natürlich Phantastik etc, was da keiner will, bzw Männerromane, kommt man da natürlich nicht hin. Sondern es müssen Liebesromane sein oder Gayromances für Frauen. Oder Thriller (die eben auch mehrheitlich heute von Frauen gelesen werden).
Horst: Ich bleibe dabei: Ein Pauschalhonorar ist niemals fair oder sinnvoll. Wo ist denn für einen Autor der Nachteil, wenn er statt des Pauschalhonorars ein nicht rückzahlbares Garantiehonorar bekommt?
#27 Harantor 2015-08-06 10:41
@zitiere Katja:
. Wo ist denn für einen Autor der Nachteil, wenn er statt des Pauschalhonorars ein nicht rückzahlbares Garantiehonorar bekommt?

Eine reine Printauswertung im Heft vorausgesetzt bist Du mit ner Pauschale von 800 € bei niedrigen (verkauften) Auflagen besser dran als mit einem Vorschuss und anteiligem Honorar, denn nach 1 - 4 Wochen am Kiosk wars das ...

Ich sagte ja ne Frage der Mathematik und der Unterschrift.
#28 Katja 2015-08-06 10:52
Horst, du verstehst mich nicht: Wenn ich 800 Euro Garantiehonorar bekomme und eine prozentuale Beteiligung von 6 Prozent, dann habe ich, selbst wenn sich kein einziges Heft verkauft, dennoch die 800 Euro bekomme und kann sie behalten. verkauft es sich aber überraschend gut, bekomme ich was raus. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, so wäre das in dem Fall eben besser.
Bei einem Pauschalhonorar von 800 Euro hingegen bekäme ich im Fall der Fälle nichts raus.
Zudem: Sowohl Bastei als auch Kelter inkludieren die ebooks in den Pauschalverträgen
#29 Harantor 2015-08-06 10:57
Hefte machen keine "großen Sprünge" die auflage ist konstant bis fallend. Da gibt es keine Ausreißer mehr. Denn ob Dir ein nicht rückzahlbarer Vorschuss in Höhe der Pauschale bei Serien unter 5.000 Exempalren geboten wird, erscheint fraglich. Der Vorschuss wird anhand ees zu erwartenden Verkaufs kalkuliert. Sprich, die pauschale hat da einen Vorteil, denn sie liegt über dem Vorschuss
#30 Matzekaether 2015-08-06 11:22
zitiere Heinz Mohlberg:
Noch als Ergänzung in eigener Sache.

Wir haben bislang alle Sachen durchgezogen, auch wenn die Schmerzgrenze oft erreicht bzw. unterschritten war; z.B. Mark Powers ab # 21 und Jim Parker ab # 11.


Ja, dafür wirklich herzlichen Dank, das was super!!!

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