
Sandra Stanwick beschwört in ihrem Haus die Mächte der Finsternis und wird von dem beschworenen Dämon getötet.
Larry Flint, der ihre Leiche entdeckt, verständigt daraufhin die Polizei. Diese wiederum informiert John Sinclair, da sich laut Aussage von Flint im Zimmer mit der Leiche ein schwarzer Altar mit einer Satansfigur befinden soll.
Zusammen mit Inspektor Featherton und Larry Flint begibt sich John Sinclair zum Haus der Toten, wo sie allerdings das angebliche Mordopfer putzmunter vorfinden. Und auch vom Altar mit der Satansfigur ist nichts zu entdecken.
Larry Flint ist so geschockt, dass er zusammenbricht.
John Sinclair, der davon überzeugt ist, dass der Mann die Wahrheit gesagt hat, kehrt zum Haus zurück und beobachtet es aus einiger Entfernung.
Aus seinem Versteck beobachtet er, wie Sandra Stanwick ein Grab in ihrem Garten aushebt, ein schweres Bündel hineinwirft und es wieder zuschüttet.
Als er sich gerade zum zugeschütteten Grab begeben will, taucht Suko auf. Zusammen schaufeln die beiden Männer das Bündel frei, in dem die Leiche von Sandra Stanwick eingewickelt ist.
Als John und Suko die Doppelgängerin von Sandra Stanwick mit dem Leichenfund konfrontieren, greift sie der Dämon an. Die beiden haben Mühe, sich gegen das Wesen zur Wehr zu setzen.
Schließlich gelingt es dem Geisterjäger an sein Kreuz zu kommen. Doch bevor er den Dämon damit vernichten kann, verschwindet er durch die Wand des Hauses.
Nach dem Kampf mit dem Dämon, entschließen sich John und Suko noch einmal Larry Flint zu befragen, doch sie können nicht verhindern, dass Flint von dem Dämon ebenfalls getötet wird.
Als der Oberinspektor am nächsten Tag die Eltern über den Tod ihres Sohnes benachrichtigen will, geben diese an, dass ihr Sohn gerade das Haus verlassen habe.
An der Arbeitsstelle von Flint kommt es zur erneuten Konfrontation mit dem Dämon, der allerdings erneut fliehen kann.
Nach und nach holt sich der Dämon weitere Opfer, bis es John und Suko endlich gelingt, den Dämon zu vernichten.
- Erschienen am 18. September 1979
- Preis: 1,30 DM
- Titelbild: Sebastia Boada
Fazit: Nach einem interessanten Anfang, flacht der Sinclair Roman SANDRA UND IHR ZWEITES ICH aus der Feder von RICHARD WUNDERER erheblich ab und verkommt zu einen der üblichen 08/15-Romane, wie man sie schon zu genüge von den Gastautoren der Serie kennt.
Auch die Schlussfolgerung, die der Autor als Ich-Erzähler im Verlauf seiner Geschichte zieht, sind wirklich bombastisch.
Dass der Geisterjäger allein aus den Wunden der Leiche von Sandra Stanwick herauslesen kann, dass es sich bei dem Mörder um einen Dämon handelt, gleicht schon Hellseherei. Denn schließlich gibt genügend menschliche Mörder, die solche Taten vollbringen können.
In der nächsten Szene wundert sich der Geisterjäger jedoch über die Kräfte der Doppelgängerin und folgert daraus, dass sie kein Mensch, sondern ein Dämon ist. Ja, mein lieber Geisterjäger, was soll der Doppelgänger denn sonst sein, zumal er vorher ja gefolgert hat, dass der Mörder von Sandra nur ein Dämon sein kann.
"Es war eine Leiche. Eine Frauenleiche. Die Wunden waren schrecklich anzusehen.
So töteten nur Dämonen!
Das Schockierendste aber war, daß ich diese Tote kannte. Es war die Frau aus der Villa – Sandra Stanwick."
"Ich zögerte einen Moment, nach einer Frau zu schlagen. Das hätte mich beinahe das Leben gekostet.
Ihre Hände schnellten vor und schlossen sich um meinen Hals. Ich riß den Mund weit auf, bekam jedoch keine Luft mehr. Erst jetzt schlug ich nach der Frau.
Das war kein Mensch! Das mußte ein Dämon sein!"
Obligatorisch reißt sich der Geisterjäger natürlich vor dem Kampf mit seinem Gegner wieder einmal das Hemd auf, um an sein Kreuz zu kommen. Aber im Gegensatz zu Appel und Tenkrat geht der Autor Richard Wunderer noch etwas weiter.
John Sinclair reißt sich mit einem Ruck nicht nur das Hemd, sondern gleich Mantel, Jackett und Hemd auf. Was muss der Geisterjäger für Bärenkräfte haben, um das zu bewerkstelligen. Gleichzeitig gelingt es ihm aber nicht, sich den wildgewordenen Dämon vom Hals zu halten.
Zumal man sich schon die Frage stellen muss, warum der Geisterjäger nicht vor betreten des Hauses sein Kreuz sichtbar vor seiner Brust hängt, damit er es jederzeit griffbereit zur Verfügung hat.
Doch diesen Fehler begeht John Sinclair noch des Öfteren im Roman. Anscheinend lernt der Geisterjäger (bzw. der Autor) nicht aus seinen Fehlern.
„Mit einem Ruck riß ich Mantel, Jackett und Hemd über meiner Brust auf, daß die Knöpfe aufsprangen. Das silberne Kreuz an der Silberkette lag frei.“
Eine weitere seltsame Bemerkung während des Kampfes gegen den Dämon, regt auch zum nachdenken an. Wieso benötigt der Geisterjäger seinen Einsatzkoffer, um den Dämon zu vernichten. Reicht sein mächtiges Kreuz dazu nicht aus?
Dem Autor Richard Wunderer anscheinend nicht. Was schon seltsam erscheint. Denn mit welchen Utensilien aus dem Einsatzkoffer könnte man denn einen Dämon vernichten?
„Die Hände schützend vor das Gesicht gelegt, wich der Dämon zurück.
Aus dem Mund des schauerlichen Wesens drangen abgehackte Schreie. Der Körper zuckte wie unter Stromstößen.
Jetzt hätte ich meinen Koffer gebraucht, um den Dämon zu vernichten. Ich mußte mich jedoch auf das Kreuz allein verlassen.“
Im weiteren Verlauf des Romans wird die Handlung immer verwirrender, in dessen Verlauf es den Geisterjäger immer wieder zum Haus von Sandra Stanwick führt, obwohl es nach einem sehr übertriebenen Kampf mit einer Satansstatue und Armeen von Dämonen bis auf die Grundmauer abgebrannt ist.
Doch im Keller der Ruine kommt es erneut zum Kampf mit der Satansstatue und einigen Dämonen. Was das ganze aber soll, bleibt bis knapp zum Ende des Romans ein Rätsel.
Und so wird er Roman wirklich zu einer reinen Qual, weil dieses wirre Szenario, dass Richard Wunderer entworfen hat, einfach nicht enden will, bis dann endlich der Dämon, der sich in der Satansstatue eingenistet hat und der für alles verantwortlich war, mitsamt den vielen ‚Doppelgängern‘ vernichtet wird, die eigentlich nur ein Ziel hatten, John Sinclair in eine Falle zu locken und zu töten.
Aber das hätte der Dämon bzw. der Autor Richard Wunderer auch einfacher haben können, anstatt so ein unübersichtliches Verwirrspiel anzurichten.
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© by Ingo Löchel