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Geisterjäger John Sinclair - Wehret den Anfängen: DAS TODESMOOR

Band 39
Das Todesmoor
von Jason Dark (Friedrich Tenkrat)

John und Suko befinden sich in Sri Lanka, genauer gesagt in der Stadt Kandy. Dort sind innerhalb eines Monats vier Kleinkinder auf mysteriöse Weise verschwunden. Da den Behörden in Sri  Lanka bekannt ist, dass Scotland eine Abteilung aufgebaut hat, die sich mit übersinnlichen Fällen befasst, hat sie um Amtshilfe gebeten. Um in Sri Lanka offiziell ermitteln zu können, haben John und Suko jeweils Sonderausweise erhalten.


38Die erste Anlaufstelle bei ihren Ermittlungen sind Glynn und Juri Tarkowskij, dessen Sohn George vor einer Woche verschwunden ist. Der Junge scheint entführt worden zu sein, denn der Butler lag bewusstlos am Boden und Juri entdeckte auf der Fensterbank eine silbrig glänzende Spur, deren Herkunft er sich nicht erklären konnte.

Unterdessen wird Abel, der Sohn von Brenda und Reymond Merchant entführt. Brenda kann den Unbekannten zwar noch verfolgen, der aber löst sich vor ihren Augen mit ihrem Sohn in Luft auf. Brenda ruft ihre Freundin Glynn an, die sofort John und Suko informiert, die umgehend zur Familie Merchant fahren, wo Raymond, der Ehemann von Brenda, wie tot am Boden liegt.

Auf der Fensterbank des Zimmers von Abel entdecken die beiden Geisterjäger auch eine silbrig glänzende Spur, die John nach anfänglichen Schwierigkeiten mit seinem Kreuz berührt. Plötzlich ist ein Kreischen und Heulen zu hören und Nebel bildet sich, aus dem sich ein Dämon mit sieben Armen, einem Horn auf dem Kopf und glühenden Fischaugen herausschält. Nach einem kurzen Wortgefecht verschwindet das Wesen im angrenzenden Dschungel.

Nach der Begegnung mit dem Dämon, bringen Suko und John Raymond Merchant und seine Frau ins Krankenhaus, wo bereits Tarkowskij und seine Frau warten. Dort sprechen sie auch über die übrigen drei Ehepaare Turman, Telyea und Agutter, die sich alle untereinander kannten, deren Kinder ebenfalls geraubt wurden,.

Doch etwas anderes lässt John und Suko aufhorchen. Reymond Merchant, Juri Tarkowskij, Ted Turman, Vic Telyea und Danner Agutter hatten vor den Entführungen immer die Gewohnheit gehabt, einmal im Monat ohne ihre Frauen auszugehen. Zumeist endete die  Sauftour der Männer in dem obskuren Lokal namens "White Ghost", das und um die Uhr geöffnet hat, und dessen Besitzer ein   Amerikaner namens Andrew De Toth ist.

Um nicht zu viel Zeit zu verschwenden, statten sie Andrew De Toth in seinem Lokal einen Besuch ab, der ihnen auf Anhieb unsympathisch ist.  Doch de Toth hat einige wichtige Informationen. Nach seinen Aussagen sind die beiden Ehepaare Amanda und Danner Agutter sowie Tara und Vic Telyeas ebenfalls verschwunden.

Nachdem John und Suko das Lokal wieder verlassen, werden beide von schwarzmagischen Halluzinationen ergriffen. Sie glauben, dass Lokal sei plötzlich verschwunden und sie würden von einer Meute Straßenköter angegriffen.

Unterdessen werden Ellen und Ted Turman, deren Sohn Alex ebenfalls geraubt wurde,  von dem Dämon ins Todesmoor gelockt, wo sie elendig versinken.

John und Suko fahren am nächsten Tag ins Krankenhaus, um Reymond Merchant und Robin Sargent, den Butler der Tarkowskijs aus ihrer schwarzmagischen Starre zu befreien. Dazu benutzt der Geisterjäger sieben magische Rauchstäbe, die er im Krankenzimmer platziert. Und wieder taucht, nachdem das Böse aus den beiden Körpern der Männer verbannt wurde, der siebenarmige Dämon auf, der flieht. 

John Sinclair verfolgt ihn bis in die Leichenkammer, wo der Dämon, bevor Sinlcair seine Silberkugeln einsetzen kann, die Toten in der Leichenkammer zum Leben erweckt und sich danach in Luft auflöst. Der Geisterjäger schafft es, nur drei Zombies zu erschießen. Das Kreuz scheint er vergessen zu haben. Glücklicherweise taucht Suko auf, der durch den Lüftungsschacht in die Leichenkammer gelangt ist, da die Tür zum Raum nach wie vor magisch versperrt ist. Gemeinsam  gelingt es ihnen, alle Zombies zu töten, zumal dem Geisterjäger plötzlich einfällt, dass er ja auch noch sein Kreuz bei sich trägt. 

Unterdessen verschwindet Reymond Merchant  aus dem Krankenhaus, ohne auf John und Suko zu warten. Der kehrt unter dem Einfluss des Dämons nach Hause zurück, zwingt seine Frau mit ihm in den Dschungel zu kommen und springt mit ihr zusammen in den Sumpf, wo sie beide untergehen.

Suko und John bringen nach dem Kampf mit den Zombies den Butler Robin Sargent, zu den Tarkowskij, wo er ihnen erzählt, dass er von dem Dämon Ruvanveli besessen gewesen war.

Juri Tarkowskij erzählt John und Suko zudem, dass Ruvanveli von bösen Menschen auf Sri Lanka vereehrt werde. Diese beten den Dämon in einem Tempel an, dessen Standort nur die Eingeweihten kennen.

Ruvanveli besitzt sieben Arme und trägt ein schreckliches Horn auf seiner Stirn. Er hat sich selbst das Herz aus der Brust gerissen und es in einen Schrein getan, der von seinen Dienern verehrt wird.

Suko und John beschließen den Schrein zu suchen und das Herz des Dämon zu vernichten und statten Andrew De Toth noch einmal einen Besuch ab, da sie vermuten, dass er zu den Anhängern des Dämons gehört.  Vor dem Lokal werden sie von einem fahrerlosen Auto beinahe überfahren.

Andrew De Toth erzählt ihnen, dass seine Freundin Bathseba zu den Anhängern des Dämons gehöre und wissse, wo sich der Tempel des Dämons befände.

Zusammen mit Toth begeben sich John und Suko zum Tempel des Dämons, wo sich de Toth in das gesichtslose Wesen verwandelt, dass im Auftrag des Dämons die Kinder geraubt hat.

Von dem Wesen erfahren sie, dass der Dämon die Kinder geraubt habe, um ihnen den Keim des Bösen in ihre Körper zu pflanzen und als Dämonen heranwachsen zu lassen, um sie später in die Gesellschaft zu integrieren, damit sie das Bösen über das Land und die ganze Welt verteilen können. 

John gelingt es das Wesen mit seinem Silberdolch aus dem Einsatzkoffer zu töten, den er mitgenommen hat.

John und Suko schaffen es anschließend  in den Tempel des Dämons einzudringen, wo John das Herz von Ruvanveli mit seinen Silberkugeln vernichtet.  Danach retten sie die geraubten Kinder, bevor der Tempel durch die Vernichtung des Dämons zerstört wird.

  • Erschienen am 3. April 1979
  • Preis: 1,20 DM
  • Titelbilder: Vicente Ballestar

Fazit: Der Roman DAS TODESMOOR von FRIEDRICH TENKRAT fängt recht spannend an. Aber spätestens dann, wenn John Sinclair die silbrig glänzende Spur des Dämons mit dem Kreuz berührt und dieser plötzlich auftaucht und wie Rumpelstilzchen in seinen besten Zeiten herumtobt, flacht der sehr konsturierte Roman nach und nach immer mehr ab.

Ich zitiere mal:

"Das Silberkreuz berührte die schillernde Spur. Ein markerschütterndes Kreischen und Heulen flog durch die Nacht. Im selben Augenblick fing das glänzende Etwas zu dampfen an. Nebelschwaden stiegen davon auf. Es löste sich in diesem Nebel von einer Sekunde zur anderen auf, und aus den Schwaden wurde ein scheußlicher Kretin mit sieben Armen, einem Horn auf dem Kopf und glühenden Fischaugen. In der Brust – da, wo ein Mensch sein Herz trägt – hatte die Erscheinung ein großes rundes Loch. Brüllend, tobend und kreischend wollte sich das Ungeheuer auf mich stürzen, doch ich hielt es von mir fern, indem ich mein Kruzifix hochriß und dem Scheusal einen Bannspruch in die wutverzerrte Fratze schleuderte. »Haut ab!« kreischte daraufhin der Dämon außer sich vor Wut. »Verschwindet aus Ceylon! Aber macht schnell! Kehrt nach England zurück, wenn ihr nicht wollt, daß ich euch mit der Gewalt eines höllischen Blitzstrahls vernichte!"

Nachdem der Geisterjäger Andrew de Toth wieder verlässt, sind Suko und das Lokal "White Ghost" plötzlich verschwunden, und John Sinclair wird von ominösen Hunden angegriffen,  was sich aber als eine Art magische Halluzination herausstellt.

Die Frage, die man sich als Leser stellen muss, ist, was diese abrupte und sehr unverständliche Szene überhaupt soll. Warum verwirrt der Dämon den Geist von Sinclair und später auch von Suko, die glauben von einer Meute Hunde angegriffen zu werden.  Fällt dem  Dämon nichts besseres ein, als diese Kinderei?

Auch die Szene in der Leichenkammer, wo der Geisterjäger mit zwölf Zombies konfrontiert wird, die vom siebenarmigen Dämon erweckt wurden, ist äußerst unlogisch beschrieben. Anstatt so viele Untote wie möglich mit seiner Beretta zu erschießen, schafft es der Geisterjäger gerade mal drei Zombies damit zu töten. Sein Kreuz scheint John Sinclair ganz vergessen zu haben. Erst als Suko durch den Luftschacht in die Leichenkammer eindringt, und die Zombies nach und nach tötet, fällt dem Geisterjäger plötzlich sein Kreuz wieder ein, das ja um seinen Hals hängt.

Ich zitierte mal:

"Suko schoß weiter. Dann war die Beretta leer. Vier Zombies blieben übrig. Drei von ihnen kaufte sich Suko, der noch bei Kräften war. Er packte sie und schleuderte sie gegen die Wand, während ich mich meines Silberkreuzes besann und es blitzschnell hervorholte."

Und das Silberkreuz wirkt bei John Sinclair auch noch wie eine Art Jungbrunnen.

"Von meinem geweihten Silberkreuz strömten neue Kräfte in meine Glieder. Sie füllten mich aus und richteten mich wieder auf. Meine Zuversicht kehrte zurück. Ich war plötzlich wieder davon überzeugt, daß ich dem siebenarmigen Teufel gefährlich werden konnte."

Eine weitere, etwas unlogische Szene ist folgende. Andrew De Toth führt John und Suko in die Nähe des Tempels, wo er sich in ein gesichtsloses Wesen verwandelt und Suko angreift. Aber anstatt zur Beretta zu greifen oder sein Kreuz zu benutzen, findet der Geisterjäger die Zeit - während Suko sich De Toth erwehren muss - den Einsatzkoffer zu öffnen und den Silberdolch herausholen, womit er schließlich das Wesen töten kann.

Ich zitiere mal

"Das gesichtslose Wesen wandte sich Suko zu. Ich hörte ein aggressives Zischen. Die schlanke, schwarze Gestalt schnellte sich vorwärts. Ich klappte blitzschnell meinen Einsatzkoffer auf und griff nach meinem geweihten Silberdolch, dessen Griff die Form eines Kreuzes hat. Suko steppte zur Seite. Die schwarzen Hände des Angreifers sausten ins Leere."

Auch der Titel DAS TODESMOOR ist etwas unglücklich gewählt, da dieses ominöse Moor nur eine sehr kleine Nebenrolle im Roman spielt und 'nur' dazu dient, die Eltern der verschwundenen Kinder darin zu töten.

Die Vernichtung des Dämons wird am Ende des Romans mal wieder viel zu kurz abgehandelt, der sich auch mal wieder als Luftnummer erweist und gegen John und Suko zu keiner Gegenwehr mehr fähig ist.

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© by Ingo Löchel

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