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Geister, Spuk und ein wiedergeborener Ägypter - Folge 3 Das Mädchen vom ›Spuckschloss‹

0Folge 3
Das Mädchen vom ›Spukschloss‹

Die meisten kennen ja Bastei Verlag nur aus dem Romanheft- und den Taschenbücher-Sektor, aber es gab auch mal eine Zeit in der es Comics aus diesem Verlag gab. Und von dieser – in meiner Erinnerung – wundervollen Zeit werde ich kurz berichten. Doch diese Zeit endete nach dem Tod von Gustav Lübbe 1995, denn die meisten Comic-Serien wurden eingestellt. Nur 'Gespenster Geschichten' überlebte als letztes Bastei-Comicheft bis 2006.


Dann kam der Supergau für alle Comic-Liebhaber: Anfang 2010 vernichtete Bastei im Zuge des Verlagsumzuges sein gesamtes Comicarchiv. Das ist auch der Grund warum diese Comics nun zu Sammlerpreisen den Besitzer wechseln.

Bevor ich auf ein paar der Gruselserien eingehen will noch ein Hinweis: Eine Liste der Comics ist am Schluss der Artikels als Anhang

0Vanessa - ein schönes Mädchen im Land der Geister und Gespenster
Diese Comic Serie – die für die weibliche Zielgruppe gedacht war - hatte mehrere Untertitel (Die Freundin der Geister,  Ein schönes Mädchen im Land der Geister und Gespenster & Das Mädchen vom Spukschloss) und war zwischen 1982 bis 1990  zunächst im Kleinformat mit 215 Ausgaben erschienen. Erst Ende der 1980er Jahre wurde sie um 26 Großbände, 2 großformatige Spezial-Ausgaben und 40 Taschenbücher erweitert. Außerdem hatte das Tonstudio Braun (die auch die John Sinclar Hörspiele machen) 12 ausgewählte Hefte  als Hörspiele vertont.  Die kleinformatigen Ausgaben enthielten Poster oder stattdessen zusätzliche Kurzgeschichten sowie "Die violette Seite". Auf dieser letzten Seite wandte sich 'Vanessa' regelmäßig selbst an ihre Leser, indem sie an den Verlag gesandte Zeichnungen veröffentlichte und einen kleinen Witz zum Besten gab. In den Großbänden wurde dieses Marketing-Konzept um "Leilas magische Seite" erweitert, die aus Artikeln zu okkulten Themen aus der Feder einer vermeintlich authentischen Hexe bestand (es wurde immer ein Foto von Leila mit abgebildet).  Alle Titelbilder und viele Postermotive beruhen auf handgezeichneten oder in Öl gemalten Vorlagen im Stil der klassischen Schauerromantik.

Vanessa Bunburry, die Hauptfigur, lebt mit ihren Eltern auf Schloss Westwood Manor in der englischen Grafschaft Essex. Sie besitzt die Gabe, Geister sehen und mit ihnen sprechen zu können. (Und das schon sehr lange vor Ghost Whisperer!)

0Harold, der Geist eines blonden, etwa 16 Jahre alten Jungen, ist ihr bester Freund. Er bewohnt den nahegelegenen Aussichtsturm und schenkt Vanessa ein magisches Amulett, mit dem sie ihn jederzeit herbeirufen kann.

In Harolds Turm befindet sich die Pforte der Zeit, durch die beide ins Geisterreich gelangen können. Zusammen erleben sie schaurige, manchmal auch bizarre Abenteuer im Jenseits aber auch im Diesseits.

Praktischer Weise ist gerade die Gegend um Westwood Manor 'Geisterverseucht' und so hat es Vanessa nie weit um auf  Gespenster zu stoßen, die entweder zu Widersachern oder aber zu neuen Freunden werden.

Natürlich darf eine bösartige Haushälterin - Mrs. Hagglon - und ein trottelige Butler namend Brady in dem Schloss nicht fehlen, denn was wäre ein Castle ohne Dienerschaft. Doch Mrs. Hagglon und Brady habe es weniger auf bedienen abgesehen und eigentlich mehr damit beschäftigt nach dem geheimnisumwobenen Schatz von Westwood Manor zu suchen.  Die beiden bilden einen lustig-düsteren Slapstick-Gegenpol zu den Helden Vanessa und Harold.

0Natürlich darf die Romantik nicht zu kurz kommen, schließlich soll die weibliche Leserschaft ja auch ein wenig zum Seufzen haben. Denn ob Vanessa und Harold, die ja eine Art romantisches Verhältnis zu einander entwickeln je zusammen kommen werden wurde ja immer schön umgangen.

Vanessa war also ein typische Mädchen-Grusel-Heft? Denke ich nicht, den auch heut zu Tage schauen viele männliche Zuschauer gerne Ghost Wisperer an...

Eigentlich heißt es ja "Schlimmer kommts nimmer", jedenfalls könnte man das denken wenn man als regelmäßiger Zauberspielgel-Online.de Leser die Kolumne John Sinclair revisited von Stefan Robijn liest und sich dann an den Zitaten labt. Laughing  auf good ol Johnny kommen wir später noch zurück.)

Doch ES KANN (schlimmer kommen) wie Ihr in der nächsten Folge lesen könnt!



Eine umfangreiche Bildergalerie erscheint mit der letzten Folge der Artikelserie ...

Kommentare  

#1 Alter Hahn 2014-04-25 17:17
Aus der "Vanessa" hätte man eine sehr schöne Heft-Serie für Teens als Überleitung vom Comic zur "Erwachsenen-Literatur" machen können. So eine Art "John Sinclair" für Mädchen. Oder ein solches Konzept wie später "Jessica Bannister" im Mitternachts-Roman als Sub-Serie bei den Frauen-Grusels mit rein bringen können. Eigentlich schade drum...

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