Mythor - Die zweite deutsche Fantasy-Serie: DER SCHATTENZONEN-ZYKLUS, Teil 13
Der Schattenzonen-Zyklus
Teil 13
Band 125 – Der Wettermacher
Während die Amazonen unter Burras Kommando die Gegend durchstreifen, geht ihnen der Troll Toxapettl in die Netze. Der Troll wurde von Yarolf, dem neuen Herr von Yortomen geschickt. Der Wettermacher bietet Nottr und seiner Schar Hilfe an, wenn sie sich ihrerseits um das Problem mit den Sasgen unter Führung von Rotbart Rujden kümmern, die an der Küste Yortomens ‚gestrandet‘ sind und nun Yortomen unsicher machen.
Da Thonensen wie die Sasgen ebenfalls Eisländer ist, kommt es zu einem Gespräch zwischen ihnen sowie Rujden und seinen Leute. Doch das ‚Friedensgespräch‘ verläuft nicht so, wie es sich Nottr gedacht hat und so sprechen am Ende doch die Waffen. Im Verlauf des Kampfes wird die Amazone Jarana von Rujden getötet.
Doch auch die Sasgen müssen Verluste hinnehmen und treten schließlich den Rückzug an, als Nottr mit dem Schwert Seelenwind eingreift. Doch Nottr lässt den Sasgen keine Verschnaufpause und nimmt die Verfolgung auf, da die Sasgen den Troll, die Taurin Duzella und Merryone in ihrer Gewalt haben. Doch die Taurin und Merryone können fliehen. Dabei wird Merryone von einem der Sasgen getötet. Aus Wut für die Tötung ihrer Freundin bringt die Taurin zwei der Sasgen um.
Zwei weitere Eisländer können dagegen mit dem Troll entkommen. Da Nottr und seine Kampfgefährten zudem das Ende des Titanpfades erreicht haben, folgen sie der trauernde Duzella in einen Stollen, der sich am Ende des oberirdischen Pfades befindet. Dort werden sie jedoch von ‚Geistern‘ der Tauren angegriffen. Doch Duzella hält die Mitglieder ihres Volkes zurück.
Nachdem sie ihnen erklärt hat, dass ihre menschlichen Begleiter ihr geholfen haben, sind die Tauren einverstanden Nottr und seine Schar nicht zu töten. Im Gegenzug dazu, dürfen sie aber nie mehr den Titangenpfad betreten. Danach verabschiedet sich Duzella von ihren Gefährten und wird von den Tauren in ihre Heimat begleitet. Als eine Streitmacht der Sasgen auftaucht, besteigen Nottr und seine Kampfgefährten ihre Pferde, umgehen die Sasgen und reiten in deren Lager, um vor ihnen zu deren Schiffe zu gelangen.
Und die List gelingt. Sie erreichen das Lager vor Rujden, kapern eines der drei Schiffe der Sasgen und segeln los. An Bord entdecken sie auch den gefangenen Troll Toxapettl und befreien ihn. Doch kurze Zeit später nehmen die Sasgen die Verfolgung auf und holen Nottr und seine Schar schließlich ein. Um weiteres Blutvergießen zu verhindern, fordert Burra den Sasgenanführer Rujden zum Zweikampf. Der willigt ein. Es entbrennt ein Kampf ohne Waffen, den die Amazone fast für sich entscheiden kann, als plötzlich das Luftschiff Luscuma auftaucht, das vom Deddeth besessen ist. Dilvoog, der sich im Körper des Caer Lirry befindet, wird mit einigen anderen Menschen mit Netzen auf das Luftschiff gezogen.
Doch als der Deddeth merkt, das Dilvoog ein ähnliches Wesen wie er ist, kommt es zu einem kurzen Gespräch, in dessen Verlauf, der Deddeth Dilvoog wieder gehen lässt und die Luscuma weiter fliegt. Unterdessen haben Burra und Rujden Frieden geschlossen. Aufgrund der Ereignisse mit der Luscuma, entschließt der Sasgenführer sich mit Nottr und seiner Schar zu verbünden. Ihr erstes Ziel ist Yarolfs Felsenburg. Danach soll es weiter zu Gorgans Auge gehen, einer Insel, die von Sasgen auch Riffinsel genannt wird.
Mit den Schiffen der Sasgen erreichen sie schließlich die Felseninsel, wo Yarolf bereits auf sie warten. Dessen Geist nimmt Kontakt mit ihnen auf, da der Wettermacher keinen Körper besitzt. Nachdem sich Yarolf auch mit Sasgenhäuptling geeinigt hat, macht sich Nottrs Schar mit samt der Sasgen auf, um nach Gorgans Auge zu gelangen.
Band 130 – Das Auge des Kriegers
Mithilfe von Yarolfs Wetterzauber geht die Fahrt mit den fünf Sasgenschiffen von der Küste Yortomens nach Gorgans Auge los. Doch nachdem die Magie Yarolfs langsam nachlässt, werden die fünf Boote von den gefährlichen Strömungen erfasst, die sie zu nahe an den Taurenpfad, der weiter unterirdisch verläuft, heranbringt, so dass die Magie der Tauren aktiviert wird und sie dadurch zwei Schiffe mitsamt Besatzung verlieren.
Doch auch ihre weitere Fahrt ist gefahrvoll, da die Sasgen das unbekannte Gebiet in dem Gorgans Auge liegt nicht kennen. Als sie schließlich nicht mehr weiter können, greift Horcan durch seine Seelen in Nottrs Schwert ein und geleitet sie sicher zur gesuchten Insel. Als sie auf der Riffinsel von Gestalten in Rüstungen angegriffen werden, müssen sie sich schließlich vor der Übermacht in ihre Schiffe zurückkehren und sich von der Insel entfernen.
Da Schwerter außer Nottrs Seelenwind nichts gegen diese seelenlosen Wesen ausrichten können, entscheidet sich Nottr mit Thonensen sowie Lirry, in dem der Geist des Alptraumritter Mon’Kavaer wohnt, alleine zur Insel zurück zu kehren, um zu Gorgans Auge vorzustoßen. Dilvoog der Nottr gerettet hat, ‚wohnt‘ nun in Nottrs Körper, weil Dilvoog durch die Rettung des Lorvaners seinen Gastkörper aufgeben musste.
Der Stab der Alptraumritter, den sie bei sich führen, zeigt ihnen den Weg zur Bastion der Alptraumritter. Nach kleineren Gefechten mit den Verlorenen, entdeckt Thonensen durch die Magie seines steinernen Auges den Eingang der zur Bastion führt. Doch die Gestalten in ihren Rüstungen greifen unbarmherzig an, da kommt ihnen Burra mit Rujden zu Hilfe. Schließlich gelingt es Thonensen einige der Seelenlosen unter seine Kontrolle zu bringen, die Ähnlichkeiten mit den Chimerern aus Oannons Tempel haben (siehe Mythor # 69 – Die Barbaren).
Dilvoog entscheidet einen der Körper der Seelenlosen zu übernehmen. Auch der Alptraumitter Mon’Kaver entschließt sich ebenfalls dafür. Nachdem alle den Eingang durchschritten haben, erreichen sie aufgrund ihrer neuen ‚Beschützer‘, die Thonensen nach wie vor durch seine Magie unter seine Kontrolle hat, eine Öffnung die ins Innere der Bastion der Alptraumritter führt.
Plötzlich werden sie von Bällen puren Lichtes angegriffen. Doch Nottr und seine Gefährten, durch die die Bälle einfach hindurchgehen, bleiben unverletzt. Nur die Seelenlosen werden durch die Lichtbällt vernichtet. Mit Hilfe des Stabes der Alptraumritter, der sie durch die Korridore innerhalb der Bastion der Alptraumritter führt, treffen sie schließlich auf den Elven Eliriun. Der erzählt ihnen seine Geschichte. Doch lassen wir den Elfen selbst seine Geschichte erzählen:
„Als mein Volk auf diese Welt kam, um den Alptraumrittern in ihrem Kampf gegen die Tauren und die Finsternis beizustehen, loderte das Feuer der Zeit bereits tief in der Erde. In den Legenden meines Volkes heißt es, daß das Feuer der Zeit alles erschaffen hat, alle Welten, alle Zeiten und alles Leben. Als wir kamen, war dies alles noch Festland. Es gab kein Eislandmeer wie heute, es lag weiter im Süden. Der Berg um diesen Krater war halb so hoch, als wir Elvlorn bauten.
Zwei Ziele hatten wir mit Elvlorn vor Augen. Wir wollten das Feuer der Zeit studieren, und wir wollten ein zweites Bollwerk an der Straße der Tauren errichten, um diese Stämme der Tanen, wie sie sich nannten, daran zu hindern, ihr dunkles Wissen, das sie als Schergen der Finsternis erworben hatten, in ihre und unsere Welt zu tragen.Es sollte ein Bollwerk für jene sein, denen es gelingen sollte, die Elvenbrücke zu überwinden.
Ich bin ein Wächter wie Zarathon. Hier im Herzen Elvlorns schlief ich viele hundert Jahre, ohne daß ein Tane mich weckte.Doch dann geriet eines Tages das Feuer der Zeit in Aufruhr. Dabei entstand dieser Berg, so wie er heute ist. Die Erde bebte. Elvlorns Mauern barsten an mehreren Stellen. Der Schaden war nicht groß.
Ich erwachte aus meinem langen Schlaf und erkannte, daß wohl das Ende meiner Wacht gekommen war, denn der schwarze Stein, in dem mein Körper schlief, geschützt vor Zeit und anderen Kräften, hatte unbehebbaren Schaden genommen. Ich war gestrandet, mehr noch, mein Körper war dabei, dahinzusiechen und zu sterben. So schleppte ich mich hinab zum Feuer der Zeit.
Ich fand heraus, daß Vangor, eine andere Welt in die Reichweite des Feuers gelangt war Ich sah sie mir an. Es war nicht schwer, dorthin zu gelangen, wenn man erst weiß, daß das Feuer der Zeit nicht tötet. Nicht den Geist. Ich verlor meinen Körper. Es war kein großer Verlust, denn er war dem Tod ohnehin nahe. Mein Geist schuf sich einen Körper aus dem Feuer.
Ich weiß nicht, wie diese Schöpfung vor sich ging. Unbewußt. Und der Stoff war dieses Licht aus dem Innern des Feuers. Anfangs war mein Körper von der wirklichen Größe meines Volkes. Später fand ich es praktischer, meinen Körper kleiner zu gestalten. Er erfordert weniger Aufmerksamkeit und ist bequemer zu … handhaben. Nach und nach lernte ich, dem Feuer dieses Licht zu entnehmen und es zu beherrschen. Ihr habt gesehen, was es vermag.
Vor langer Zeit, ich habe die Jahre nicht gezählt, erkannte ich, daß in der Welt jenseits des Feuers der Kampf zwischen Leben und Finsternis wütete, wie in eurer seit langem nicht mehr. Ein Mann kam durch das Feuer der Zeit. Er besaß großes Wissen und große Macht, denn auch sein Körper kam unversehrt aus den Flammen.
Er nannte sich Qu’Irin. Ihr kennt diesen Namen, und was ich aus euren Gedanken über sein Geschick erfahren habe, betrübt mich. Er sprach von einem Finstergott Genral, dessen Horden Vangor erobern würden, wenn es ihm nicht gelang, in anderen Welten neue Kräfte des Lichts zu rekrutieren und nach Vangor zu bringen. Ich wußte nichts von großen Kräften in eurer Welt. Das Tanengeschlecht war erloschen. Cherzoon war gebannt. Mein Volk hatte eure Welt verlassen. Alles Wissen um die Finsternis ruhte allein im Schoß des Ordens der Alptraumritter. Ihre Tafelrunde residierte an der Elvenbrücke. In Elvening.
Dorthin sandte ich Qu’Irin. Er kehrte enttäuscht zurück mit zwölf Rittern, die zur Erkundung mit ihm nach Vangor gehen sollten. Er war enttäuscht, weil er starke Waffen und eine Armee, gebraucht hätte und die Zeit gegen ihn war. Der Orden besaß zwar Wissen und wirksame Waffen gegen die Finsternis, aber die Ritter und ihre Paladine waren weit über die Welt verstreut, denn überallher kam Kunde von frischen Zeichen der Finsternis. Sie war verbunden mit einem Namen: Darkon. Und ein anderes Wort war dann und wann zu hören: ALLUMEDDON. Ein Ereignis, das vielleicht bevorsteht. Aber die, die seine Bedeutung kennen, schweigen. Es gibt auch in meiner Sprache ein Wort, das diesem ähnlich ist: ALLUMETTON. Es bedeutet: Am Ende der Zeit.
Qu’Irin und die zwölf Alptraumritter sind nie zurückgekehrt aus Vangor. Jahre vergingen, aber der Orden hatte den Hilferuf Qu’Irins nicht vergessen. Drei Hoheritter und ihre Paladine und eine halbe Hundertschaft ihres Gefolges kamen nach Elvlorn. Sie waren die Vorhut einer größeren Streitmacht. Viele Ritter des Ordens folgten dem Ruf der Tafelrunde, und die meisten hatten lange Reisen von vielen Monden hinter sich, wenn sie mit ihren Gefolgschaften an der Elvenbrücke eintrafen. Dreitausend sammelten sich dort, Ritter und Krieger. Sie kamen mit zwanzig Schiffen im vierten Jahr. Und sie füllten Elvlorn mit Leben.
Ich wußte von Qu’Irin, wie er das Auge durchquert hatte, ohne seinen Körper einzubüßen, und so sandten wir Späher nach Vangor, um über den Stand des Kampfes zu erfahren. Die, die zurückkehrten, berichteten, daß die Horden der Finsternis das düstere Land ringsum beherrschten und das Auge stark bewachten. Ein Durchbruch war unmöglich. Qu’Irins Kräfte mußten vollkommen geschlagen sein. So richteten wir uns auf die Verteidigung ein.
Mit Hilfe des Lichts schufen wir die Terrassen für die Kampfmaschinen und die Öffnungen für die Bogenschützen. Seit die Erde sich bewegt hatte und der Berg aufgetürmt worden war, lag Elvlorn auf einer Insel, abgeschnitten vom Land. Zwar war das Meer flach, und bei Ebbe tauchte Land aus den Fluten, doch bewegte sich die Erde oft in jenen Tagen und sank tiefer und tiefer. Es gab bald keine Jagd mehr, denn die wenigen Tiere der kleinen Insel waren bald verzehrt.
Eine Weile lebte die Heerschar von den Fischen, von denen das Meer ringsum voll ist. Während des Sommers holten sie auch Früchte und Fleisch mit den Schiffen von Yortomen und Eislanden. Aber es sind karge Länder, und den größten Teil des Jahres ist die See stürmisch und selbst mit den seetüchtigen Schiffen der Tainnianer nicht befahrbar. Es stand bald so schlecht, daß die Ritter daran dachten, Elvlorn aufzugeben. Hätte es nur einen Weg gegeben, das Auge zu schließen.
Dann entdeckten wir, daß das Licht, aus dem ich so viele Dinge schaffen konnte, alle Kraft enthielt, die das Leben brauchte. Ich hatte die Krieger ferngehalten von meinem Lichtkörper und von allem puren Licht, wenn ich es benutzte, weil ich es für gefährlich hielt. Aber es zeigte sich, daß alle Bedürfnisse ihrer Körper befriedigt waren, wenn das Licht sie berührte. Sie spürten keinen Hunger, keinen Durst und keine Müdigkeit mehr. Sie aßen nichts mehr und sie schliefen nicht mehr. Sie strotzten vor Kraft und Gesundheit und Kampfesmut. Sie waren die vollkommenen Krieger. Nur vor dem Tod waren sie nicht gefeit.
Der Tag kam, da die Finsternis den Durchbruch versuchte. Erst kamen vereinzelte Krieger, und wir konnten Erfahrungen sammeln. Gewöhnliche Waffen vermochten ihnen nichts anzuhaben. Diese Erfahrung habt ihr auch gemacht. Man muß den Körper ziemlich gründlich zerstören, wenn er für die Finsternis nicht mehr brauchbar sein soll. Viele stürzten zurück in den Krater, aus dem sie hochkletterten. Die waren genug zerstört. Und das Licht zerstörte sie, wo immer es sie berührte.
So schuf ich Waffen und Geschosse aus Licht. Es wurde ein endloser Kampf, Tag um Tag, Jahr um Jahr. Manchmal kamen sie in solchen Scharen, daß Furcht auch die Tapfersten überkam. Aber nie gelang es auch nur einem von ihnen, in die Korridore von Elvlorn einzudringen. Damals. Wir fingen einen von ihnen, einen ihrer Führer. Er hatte auf schreckliche Weise Besitz ergriffen von einem einst menschlichen Körper und seinem Geist, war mit ihm verwachsen und beherrschte ihn. Er geriet in eine Lichtfalle, die wir gestellt hatten. Seine Hilflosigkeit machte ihn rasend. Daß wir, als niedriges Leben, ihn schmähten, ließ ihn schier vor Grimm bersten, und hohntriefend spie er uns schließlich entgegen, daß Gorgan das nächste Ziel ihrer unüberwindlichen Horden sei, und daß alles Leben nicht stark genug sein werde, sie aufzuhalten.
Wir zweifelten nicht an den Worten des Finsteren, und wir ahnten, daß wir solch gewaltigen Kräften nicht in alle Ewigkeit würden standhalten können. So unternahmen wir selbst einen Versuch, Gorgans Auge zu schließen. Mit Hilfe des Lichts wollte ich den Krater verschließen, der hinab zum Feuer der Zeit führt. Wir griffen an und kämpften uns bis zum Schlund des Feuers vor, der wie ein geöffnetes Auge aussieht.
Es war ein mörderischer Kampf, Schritt um Schritt an den Felswänden hinab, und wenn auch unsere Lichtwaffen die Reihen der Dunkelkrieger schwinden ließen und sie hinab in die Glut schickten, so folgten ihnen viele der Unseren in den feurigen Tod. Für die Krieger der Finsternis gab es kein Zurückweichen, für sie gab es nur Vormarsch oder Vernichtung. So vernichteten wir sie und schlossen die Augen davor, daß ihre Leiber einst Lebende gewesen waren, deren Geister in einer grauenvollen Verdammnis litten, irgendwo unter den düsteren Himmeln Vangors.
Während des Kampfes versuchte ich, einen Schild des Lichts über dem Feuer zu errichten. Aber wie konnte ich so vermessen sein, zu glauben, ein einzelner lebender Geist könnte das Feuer der Zeit bezwingen und gar mit seinen eigenen Kräften schlagen! Als kein Zweifel mehr daran bestand, daß der Versuch ein Fehlschlag war, beschlossen die Ritter, durchzustoßen und den Kampf nach Vangor zu tragen. So geschah es auch.
Sie schlugen eine mächtige Bresche in die Reihen der Finsternis. Aber ihrem Vormarsch waren Grenzen gesetzt. Sie mußten in der Nähe des Auges bleiben, wenn sie den mächtigen Schutz des Lichtes nicht verlieren wollten. So wurden sie zu Wächtern des Auges auf Vangor, und lange Jahre stand unsere Magie gegen jene der Finsternis, und die Horden der Finsternis rannten vergeblich gegen unsere Scharen an.
Aber in neuerer Zeit ist eine Bewegung anderer Art in die Finsternis gekommen – ein Sammeln mächtiger Kräfte, das zu großer Besorgnis Anlaß gibt. Deshalb sandte ich Boten nach Elvening, um auf Verstärkung unserer Kräfte zu dringen. Duston Covall war der neue Meisterritter des Ordens.
Er kam mit ein paar Hundertschaften. Er brachte die Kunde, daß überall auf Gorgan die Finsternis hervorbrach aus alten Kultstätten, und daß selbst Elvening nicht mehr sicher genug war, um länger Ort der Tafelrunde zu sein. Sie waren eine kleine, verbitterte Schar, und sie stürzten sich mit dem Mut von Löwen durch das Auge, um ihren Ordensbrüdern Verstärkung zu bringen. Vor drei Tagen muß etwas geschehen sein, von dem ich keine Kunde habe. Zum erstenmal seit vielen Jahren brach die Finsternis wieder durch das Auge …“
Gehüllt in purem Licht machen sich Nottr und seine Gefährten unter Führung von Eliriun auf, um Meisterriter Duston Covall und seinen Männern zu Hilfe zu eilen. Sie durchschreiten das Auge Gorgans und treffen in Vangor auf die Schar Alptraumritter. Und obwohl Nottr mit der Macht von Seelenwind das Auge schließen will, will Covall und die übrigen in Vangor bleiben. Als eine Armee der Finsternis angreift, kann Nottr sein Schwert Seelenwind nicht mehr bändigen und fügt den Kämpfern des Bösen eine große Niederlage zu. Doch der Kampf fordert seinen Tribut.
Nottr fällt in einen todesähnlichen Schlaf. Nachdem Dilvoog Horcan, den Herrn der Stürme, daraufhin kontaktiert hat, ist dieser einverstanden, dass Dilvoog mit Seelenwind und den darin innewohnenden Seelen das Augen Gorgans schließt, was auch gelingt. Und so kehren Nottr und seine Gefährten mit Eliriun dem Elven nach Elvlorn zurück. Ihr nächstes Ziel ist der Nordstern, wo ein weiteres Tor geschlossen werden muss, um zu verhindern, dass die Heere der Finsternis nach Gorgan gelangen.
© by Ingo Löchel