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Mythor - Die zweite deutsche Fantasy-Serie: DER SCHATTENZONEN-ZYKLUS, Teil 7

Der Schattenzonen-Zyklus
Teil 7

Band 113 - Das Feuer der Zeit
von Paul Wolf  (Ernst Vlcek)
Der Sohn der Kometen, der nun endlich Carlumen, die sich seit neun Menschenaltern im Bann von Yhr befindet,  erreicht hat, wird von den beiden Kriegern Mokkuf und Hukender in die Kommandobrücke der schwimmenden Stadt gebracht, wo er mit Sadagar konfrontiert wird, der zu Stein erstarrt zu scheint scheint.

 

1Doch nicht nur mit Sadagar wird er dort konfrontiert, auch der Geist des Alptraumritters Caerylls spricht zu ihm, der in einer Kristallwand eingeschlossen ist. Als der Königstroll Nadormir den wahren Namen Sadagars nennt, erwacht der Steinman aus seiner Starre. Mythor stellt dem Steinmann seine Gefährten Gerrek, Cryton, Robbin, das  Aasenpärchen Heeva und Lankohr sowie Fronja vor. Tertish, Scida und die sechs übriggebliebenen Amazonen kämpfen derweil mit den Söldnern des Caeryll, um Carlumen vom dämonischen Geschmeiß zu befreien.

Doch es naht eine weitere Gefahr für die fliegende Stadt. Die dämonischen Kreaturen versuchen das Lebensrad, das sich im Heck von Carlumen befindet, zum Stillstand zu bringen. Einst maß Carlumen vom Windhorn am Heck bis zum Widderkopf des Buges etwa über 100 Schritt.

Als Caerylls Bastion noch eine Schwimmende Stadt, eine jener Schwammschollen aus Vanga, war, war sie mehr als fünfmal so groß. Aber im Lauf der Zeit hat sich die Schwammscholle abgeschliffen. Irgendwann ging in dem Schwammgebilde eine Lebenssaat auf, die kräftig gedieh und schließlich ganz Carlumen durchzog.

Es handelte sich dabei um Lebenskristalle, ähnlich jenen, aus denen sich die Bizarren der Schattenzone bildeten. Nur dass diese Kristalle einen geschlossenen Organismus darstellen – und dieser verleiht Carlumen Leben und die Fähigkeit des Fliegens. In diese Lebenskristalle ist auch Caeryll eingegangen und erlangte so eine Art Unsterblichkeit.

Mit dem Stillstand des Lebensrades wäre aber nicht nur das Ende von Carlumen, sondern auch das von Caeryll gekommen. So ‚kämpfen‘ sich Mythor, Sadagar, Gerrek sowie Tertish bis zum Lebensrad durch und befreien mit vereinten Kräften das Lebensrad. Doch plötzlich ist Tertish verschwunden. Die Gefährten bemerken eine sechsarmige Gestalt, die die Amazone in ihre schwarze Barke hilft. Die mysteriöse Gestalt entpuppt sich als Fährmann des Todes.

So weiß Sadagar nun auch, wo die Schlange Yhr die fliegende Stadt hingebracht hat. Carlumen befindet sich auf dem Fluss Styx, dem  Fluss ins Totenreich. Der Sohn des Kometen ist jedoch nicht gewillt, Tertish gehen zu lassen und entscheidet sich dafür, die Amazone zurück zu holen. So nimmt Mythor ein Boot und folgt dem Fährmann und Tertish.

In der Schattenwelt angekommen, begegnen ihm  Gapolo ze Chianez, Coerl O'Marn sowie Prinzessin Nyala, die den Sohn des Kometen prüfen. Nach der Rückkehr von Mythor und Tertish aus dem Schattenreich überlegen er und die übrigen Gefährten, wie sie Carlumen aus dem Bann von Yhr befreien können. Der Königstroll und Sadgar weihen Mythor dafür in die Grundbegriffe der weißen Magie ein.

Mit den Bausteinen des DRAGOMAE könnte es dem Sohn des Kometen gelingen, die Kontrolle über Carlumen zu übernehmen. Doch der Unterricht wird unterbrochen als die dämonischen Kreaturen, die Carlumen besetzt halten sich zusammenrotten und die Bastion angreifen, wo sich alle Söldner und Krieger von Carlumen zurückgezogen haben. Aber die Schlange Yhr hat eine weitere Überraschung für sie parat. Sie befördert die fliegende Stadt ins Land der Tauren.

Dort treffen sie auf das Taurenpaar Bescono und Hedeika, die sich von den menschlichen Eindringlingen gestört fühlen. Mythor und Co.  entscheiden Taurond bei den Tauren zu lassen. Und danach geht die Reise weiter. Während der weiteren Fahrt, hat Mythor durch Nadomir und Sadagar den Umgang mit den drei DRAGOMAE-Kristallen gelernt.

Trotz aller Versuche kann sich Caeryll jedoch nicht aus dem Bann von Yhr befreien, die Carlumen auf den Strom Gestern und Morgen befördert. Mythor begibt sich mit auf einem Boot auf dem flammenden See, um dort den Lavamann zu treffen. Durch Fronja kommt ihm die Erkenntnis, dass er sich auf einen Zeitstrom in die Vergangenheit befindet und nun in Gestalt des Lava-Mannes die Begebenheit an der Bucht von Ganzak aus dessen Sicht noch einmal erlebt (siehe Mythor # 89).

1So gelingt es ihm gelingt die Hexe Glair zu retten und sie an Bord der schwimmenden Stadt zu bringen. Im Kreis seiner Freund kommt Mythor die Erkenntnis, dass er durch seine Reise auf dem Feuer der Zeit mithilfe er Jahre, Jahrzehnte und Jahrhunderte durchstreift hat, für das Auftauchen des Lava-Mannes in Vanga verantwortlich ist.

  • Erschienen am: 07. Dezember 1982
  • Preis: 2,00 DM
  • Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
  • Innenillustrationen: Jochen Fortmann

Besonderheiten
Detailkarte # 071
Mythors Welt: Carlumen

Die Hauptpersonen des Romans:
Mythor - Der Sohn des Kometen im Feuer der Zeit.
Sadagar - Der Steinmann erwacht zu neuem Leben.
Tertish - Die Todgeweihte im Totenreich.
Taurond - Ein Riesenkind kehrt heim.
Gapolo, Nyala und O'Marn - Die Toten prüfen Mythor.

1Band 114 – Traumlawine
von Hubert Haensel
Auf ihrer weiteren Reise begegnet die schwimmende Stadt einem fremden Schiff. Mythor sowie Caeryll-Söldner Berbus, Hepton, Agon und Lonsa, Merbon sowie  Huuk begeben sich aufs Deck des fremden Gefährts und finden dort nur Tote.

Als sie ein Fass öffnen, entzündet sich dieses. Mythor und seine Gefährten gelingt es in letzter Sekund das Schiff zu verlassen, bevor es in Flammen aufgeht. Danach erreichen sie nach einigen Turbulenzen und einem Angriff von Riffpiraten das Eiland Sargoz. Während sich Mythor und Fronja nach Sargoz begeben, damit der Sohn des Kometen vom Bildzauber bzw. Liebeszauber befreit wird, bewegt sich Carlumen in einer Kreisbahn um das Eiland. 

Sie nehmen allerdings die Hexe Glair mit, die vermutet, dass sich auf Sargoz ein Bruchstück des DRAGOMAE befindet. Um Mythor zu helfen, setzen kurze Zeit später auch Sadager und der Königstroll Nadomir mit einem Beiboot nach Sargoz über. Auch Joby ist dabei, der sich im Beibott versteckt hat, geraten aber kurze Zeit später in Gefangenschaft des Piraten Trobus. Mit Hilfe von Joby können sie sich allerdings wieder befreien.

Als die Piraten sie fast wieder eingefangen haben, verscheucht sie Joby mit Gerreks Flöte, die er dem Mandaler geklaut hat. Unterdessen erreichen Mythor, Fronja und Glair eine Burg und betreten schließlich die Grotte der Selbstfindung, wo jeder mit einer anderen Person oder Situation konfrontiert wird. Als der Traum, in dem sich Fronja befindet, übermächtig zu drohen scheint, müssen sie alle fliehen und gelangen schließlich zurück auf die Carlumen. Dort offeriert Joby dem Sohn des Kometen, dass er sich im Besitz des Bruchstückes des DRAGOMAE befindet, den er den Piraten hatte abluchsen können.

  • 1Erschienen am: 21. Dezember 1982
  • Preis: 2,00 DM
  • Titelbild-Zeichner: Nicolai Lutohin
  •  Innenillustrationen: Peter Eilhardt 

Besonderheiten
Detailkarte # 072
Mythors Welt: Caerylls Söldner I, Mokkuf, Hukkender

Die Hauptpersonen des Romans:
Mythor - Der Sohn des Kometen soll vom Liebeszauber befreit werden.
Fronja und Glair - Zwei Rivalinnen um Mythors Gunst.
Ambe - Die Erste Frau von Vanga sendet ihre Träume.
Joby - Ein kleiner Dieb erweist sich als Retter in der Not.
Trobus - Ein Pirat der Schattenzone.

Fazit: Der Anfang von DAS FEUER DER ZEIT ist gut gelungen. Das Wiedersehen mit Sadagar lässt zwar einige Fragen offen, doch dafür sind das Auftauchen von Caeryll, der in einer Kristallwand jahrhundertelang überlebt hat und die Beschreibung der fliegenden Stadt Carlumen  sehr positive Aspekte des Romans. Doch nach der Befreiung des Lebensrades flacht der Roman erheblich an.

Denn danach präsentiert uns Ernst Vlcek eine Version von Orpheus in der Unterwelt, in der Mythor die Amazone Tertish zurückholt, und dabei von den Toten Gapolo ze Chianez, Coerl O'Marn sowie Prinzessin Nyala geprüft wird. Nicht gerade der Bringer.

Den Teil mit dem Totenreich hätte sich der Autor sparen können. Wieder mal ein Lückenfüller, der ohne Sinn und Verstand ist. Stattdessen hätte ich mir mehr Carlumen gewünscht, denn eigentlich sollte sich Mythor, Sadagar & Co. um die Rückeroberung der schwimmenden Stadt kümmern und nicht irgendwo im Schattenreich herumirren.

Ein weiterer großes Manko von DAS FEUER DER ZEIT ist, das in dem Roman zu keinen Kämpfen kommt. Denn bevor es soweit kommt,  präsentiert Ernst Vlcek den Lesern immer irgendetwas anderes. So z. B. verschlägt es Carlumen ins Land der Tauren. Doch diesen interessanten Ausflug, der natürlich arg kurz und mal wieder nicht gerade sehr informativ ausfällt, hätte man sich lieber für einen kompletten Roman aufsparen sollen.

So dauert dieser Aufenthalt nur wenige Seiten. Mythor & Co. erreichen das Land der Tauren, übergeben Taurond einem Taurenpaar und verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Und wie löst Ernst Vlcek das Problem mit den dämonischen Kreaturen die Carlumen besetzt haben? Die werden von Januffen ausgelöscht, die die Taurenwelt bewohnen. Mit dieser ‚tollen‘ Lösung hat Ernst Vlcek, dem man auch  nicht gerade als einen ‚Meister‘ von Kampf- oder Schlachtbeschreibungen kennt, gleich mehrere Probleme gelöst.

Er hat sich die Kampfpassagen sowie das schwierige Problem der Rückeroberung von Carlumen im Roman erspart und so der Serie mal wieder einiger spannender Momente und spannender Romane beraubt. Ernst Vlcek hätte lieber Hans Kneifel dranlassen sollen, der hätte aus DAS FEUER DER ZEIT weit mehr gemacht.

Stattdessen präsentiert uns Ernst Vlcek einen Roman, der in drei Kapitel aufgeteilt ist, die eher an zusammenhanglose Kurzgeschichten erinnern, die über verschiedene Phasen von Mythors Reise mit Carlumen berichten. Von diesen drei Kapiteln ist das dritte Kapitel das dubioseste, wo uns Vlcek eine wirre Geschichte von der Reise Mythors auf dem Feuer der Zeit präsentiert und den Lesern die Lava-Mann-Lösung präsentiert.

Die Frage, die man sich bei dem Roman TRAUMLAWINE von Hubert Haensel stellen muss, ist, ob der Sohn des Kometen keine anderen Probleme hat, als sich vom Bildzauber bzw. Liebeszauber, den ihn an Fronja ‚bindet‘, zu befreien? Anscheinend nicht. Der einzige Grund für das ganze Tohuwabohu im Roman und der öden Handlung mit der Grotte der Selbstfindung  ist der vierte DRAGOMAE-Kristall, der sich auf Sargoz befindet und den Joby am Ende des Romans stiehlt.

So hebt allein die zweite Handlung des Romans mit Sadagar, Nadomir sowie Joby die Qualität ein bisschen und verhindert, dass das ganze zu einer langweiligen Reise in die Traumwelten von Fronja & Co. verödet. 

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© by Ingo Löchel

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