Dean R. Koontz und seine Werke: MEER DER FINSTERNIS
Meer der Finsternis
Doch auch hier holen ihn seine Visionen ein. Während Odd mit seinem Geisterhund Boo einen Abendspaziergang am Strand unternimmt, sieht er am Ende des Piers eine etwa 18-jährige junge, schwangere Frau stehen, die ihm auch schon in einem seiner apokalyptischen Visionen erschienen ist. Sie nennt sich Annamaria. Kaum hat er mit der jungen Frau ein Gespräch angefangen, tauchen drei finstere Gestalten auf, die er ebenfalls aus einer seine Vision kennt.
Nachdem er Annamaria in Sicherheit gebracht hat, kommt es zu einer Auseinandersetzung mit den drei Männern. Odd kann durch einen Sprung ins Meer entkommen. Doch danach sind die drei Männer hinter ihm her, mit dem Ziel, ihn zu töten. Und Odd muss erkennen, dass der halbe Ort in eine Verschwörung verstrickt ist, die mehr als ein Todesopfer fordert ...
MEER DER FINSTERNIS, der vierte ODD THOMAS-Roman ist ein ziemlich wirr und konfus gestalteter Roman, der erst so wirkt und geschrieben ist, als handelt es sich dabei um eine Art Horror- oder Geisterroman. Doch bald wird klar, dass dem nicht so ist. denn zum einen philosophiert Odd Thomas mitunter in Begleitung des Geisterhundes Boo über Geister oder derlei Dinge, wobei mitunter der Geist von Frank Sinatra im Roman auftaucht oder führt seltsame und sehr 'geistreiche' Gespräche mit dem ehemaligen Schauspieler Hutch oder anderen Leuten im Küstenstädchen, die ihm begegnen. Zudem trifft er auf die mysteriöse Annamarie, die auch irgendwie nicht so recht von dieser Welt zu sein scheint.
Zum anderen versucht Odd Thomas neben seinen vielen Gesprächen und Begegnungen auch noch die Gefahr vom Küstenstädtchen abzuwehren, die er in einer seiner Visionen gesehen hat, wobei er zu Beginn des Romans auf einige Bösewichte trifft, die ihm ans Leder wollen. Der Grund hierfür ist aber nicht klar und bleibt bis zum letzten Drittel des Romans unbeantwortet und konfus.
Erst zum Ende von MEER DER FINSTERNIS entpuppt sich das ganze horror- und mysteryartige Szenario bzw. Getue des Romans als falsche Fährte von Koontz. Stattdessen enttäuscht der sowieso schon langatmige Roman, der auch mit ellenlangen Dialogen aufzuwarten weiß, mit einer Art Terrorismus-Geschichte, in der verbrecherische Bürger, darunter auch der Polizeichef sowie der Pfarrer des Ortes, eine Bombe zünden wollen, um das Küstenstädtchen dem Erdboden gleich zu machen. Doch durch das Eingreifen Odds beginnen die 'Verschwörer' nicht nur unliebsame 'Zeugen', sondern sich auch gegenseitig umzubringen und aus dem Weg zu räumen. Wobei auch hier nicht ganz klar wird, warum sie das tun.
MEER DER FINSTERNIS
© by Ingo Löchel