Heinz Ehrhardt - Das hat man nun davon
Dass er damit die Tür einer steilen Karriere aufschlägt, hätte Willi Winzig wohl selbst am wenigsten gedacht ...
In den 1960er Jahren bearbeitete HEINZ ERHARDT das Theaterstück WEM GOTT EIN AMT GIBT (von Wilhelm Lichtenberg) für die Bühne. Nach der Erstaufführung im Juli 1969 tourte Heinz Ehrhardt mit dem Dreiakter DAS HAT MAN NUN DAVON von August bis Dezember 1969 durch Deutschland, wo es u. a. in Städten wie Hamburg, Nürnberg, Salzgitter, Hannover, Bremen, Köln, Recklinghausen, München und Berlin aufgeführt wurde. Insgesamt stand Heinz Ehrhardt über 600 mal als Willi Winzig mit DAS HAT MAN NUN DAVON auf der Bühne.
Einer dieser Aufführungen wurde vom ZDF aufgezeichnet und schließlich am 1. Januar 1971 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Danach verschwand DAS HAT MAN NUN DAVON seltsamerweise für immer in der Versenkung bzw. in dem Archiv des ZDF. Warum das Stück danach nie wieder gesendet wurde, bleibt einer der vielen Geheimnisse des ZDF.
Jedenfalls wurde aufgrund des Erfolges des Stückes im Jahre 1970 der Film WAS IST DENN BLOSS MIT WILLI LOS? mit Heinz Erhardt in der Hauptrolle gedreht.
2013 wurde das Stück DAS HAT MAN NUN DAVON nach über 40 Jahren vom Label EDEL aus seiner Versenkung geholt und gab am 22. November 2013 seine Premiere auf DVD.
Im Stück ist Heinz Erhardt ganz in seinem Element. Er spielt gezielt mit dem Publikum und sorgt für Pointen und Lacher, wenn er den einen oder anderen Kommentar von sich gibt. Hinzu kommt, dass auch die Chemie zwischen Erhardt und den übrigen Schauspielern des Stücks stimmt- So kommen nicht nur Heinz Erhardt-Fans mit DAS HAT MAN NUN DAVON voll und ganz auf ihre Kosten, sondern alle diejenigen, die einen witzigen und abwechslungsreichen Theaterabend vor dem Fernsehen verbringen möchten, werden mit dem Stück ohne Wenn und Aber bestens unterhalten.
Vergleicht man HAT MAN NUN DAVON mit dem Film WAS IST DENN BLOSS MIT WILLI LOS?, dann hat das Bühnenstück die Nase weit vorn. Grund hierfür ist, dass die überdrehte 'Komik' und der 'Flair' der 1970er Jahre leider nicht die Qualität und das Niveau des Bühnenstückes aufweist und auch die Besetzung des Films bisweilen zu wünschen übrig lässt.
© by Ingo Löchel
Kommentare
das Bühnenstück wurde mindestens einmal im ZDF in den nachfolgenden Jahren wiederholt. Allerdings in etwas zensierter Fassung. Das Wort "Petting" beim Gespräch mit Fräulein Weguscheit, die auf dem Schreibtisch von Willi Winzig posierte, wurde herausgeschnitten. Nur das "Original" von Januar 1971 beinhaltete den pikanten Dialog. Ob es sich bei der ersten Wiederholung tatsächlich um dieselbe (gekürzte) Aufzeichnung handelte oder um eine weitere Aufführung, kann ich nicht sagen. Das wissen wohl nur noch die Verantwortlichen im ZDF oder auch nicht.
R. Freder