Die deutschen Edgar Wallace Filme - Das Geheimnis der gelben Narzissen

Das Geheimnis der gelben Narzissen

Immer mehr scheint sich der Verdacht der beiden zu bestätigen, dass die rätselhafte Mordserie im Zusammenhang mit dem Drogenhandel steht. Oberinspektor Whiteside hält zunächst an seiner These fest, bis auch seine Spuren in einen verruchten Club und zu dessen Besitzer führen, einem reichen Londoner Geschäftsmann. (1)
Dies ist der Film der Wallace-Rialto-Reihe, der etwas aus der Reihe tanzt. Es ist der sechste Film insgesamt. Der Film war eigentlich als fünfter Beitrag geplant anstelle von "Die toten Augen von London". Doch da das Drehbuch stark überarbeitet werden musste, schob man den Film auf. Zum ersten Mal wurde die Handlung komplett geändert, indem man den Roman sozusagen von hinten aufrollte. Der Mord an Lyne geschieht im Roman ganz am Anfang. Im Film geschieht er erst gegen Ende. Die Geschichte mit dem Rauschgiftring wurde gänzlich von den Drehbuchautoren erfunden. Die Figuren stimmen überwiegend mit dem Roman überein, haben jedoch zum Teil andere Namen. Der Sicherheitschef Jack Oliver Tarling ist im Roman ein Privatdetektiv. Anne Ride heißt im Roman Odette. Und Peter Kenne, den Klaus Kinski spielt, trug im Roman den Namen Sam Stay.
Ferner geht es in dem Film um einen Frauenmörder, der in Serie mordet. Im Roman allerdings existiert dieser Serienmörder nicht, es geht nur darum, einen Mord aufzuklären. Das war den Produzenten wohl zu wenig.

Akos von Rathony, der sich ohnehin abwechselnd in Hamburg und London aufhielt, übernahm die Regie in beiden Versionen, so dass er die Darsteller auch in verschiedenen Sprachen aufnahm. Viele Szenen entstanden direkt in London. Es gibt da eine Szene am Piccadilly, wo ein Mädchen erschossen wird. Genau diese Szene wird 10 Jahre später in dem Film "Die Tote aus der Themse" neu aufgenommen.
Eddie Arent fehlt in diesem Film zum ersten und einzigen Mal bis zu seinem Ausstieg bei Wallace. Christopher Lee feiert seinen Einstand in der Reihe, ebenso wie Sabina Sesselmann. Eine Tradition, die in Film 1 "Der Frosch mit der Maske" begann, wird hier fortgesetzt: eine singende Darstellerin. In diesem Fall ist es die spätere Dschungelqueen Ingrid van Bergen, die den Song "Bei mir ist alles nur Natur" zum Besten gibt.

Der Film hat mir nicht besonders gefallen, da er eine recht undurchsichtige Handlung hat, die zudem recht dünn ist. Aber er hat durchaus Höhepunkte, die ihn wieder einzigartig machen und so seine Sonderstellung innerhalb der Rialto-Reihe rechtfertigen. Ursprünglich sollte sogar Jürgen Roland den Film inszenieren. Doch dazu kam es nicht mehr, da er sich nach dem "Bogenschützen" von der Reihe distanzierte. Als Hauptdarsteller unter ihm hatte man Heinz Drache und Elke Sommer vorgesehen. Vielleicht wäre das der bessere Film gewesen. Eine Co-Produktion mit Großbritanien hat man bei Rialto dann wieder 1964 mit "Das Verrätertor" und 1966 mit "Das Geheimnis der weißen Nonne" realisiert. Kurz zuvor entstand zwar auch "Das Rätsel des silbernen Dreiecks" in britischer Co-Produktion, doch damit hatte Rialto nichts zu tun - obwohl gerade in diesem Film dann auch Heinz Drache, Christopher Lee, Eddi Arent und Klaus Kinski mitwirkten.

(1) Wikipedia
Quellen: Internet, eigene Beobachtung, Joachim Kramp: Hallo, hier spricht Edgar Wallace (Schwarzkopf & Schwarzkopf)
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