Leit(d)artikel KolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Die deutschen Edgar Wallace Filme - Die Bande des Schreckens

Die deutschen Edgar wallace Filme1960
Die Bande des Schreckens

Clay Shelton verflucht kurz vor seiner Hinrichtung den Henker, den Richter, den Staatsanwalt, Chefinspektor Long und alle, die an seiner Verhaftung beteiligt waren.  Der Richter und der Henker sterben kurz darauf unter mysteriösen Umständen. Auch den Henker kann Chefinspektor Long nicht mehr retten. Ist er selbst der Nächste, der der Rache des Toten nicht entkommen kann?

Long (Fuchsberger) kämpft um sein LebenLongs Ermittlungen konzentrieren sich bald auf einen kleinen Kreis von Leuten, die Bande des Schreckens. Sie scheinen vor nichts zurückzuschrecken.
Die Mordanschläge auf Long lassen nicht lange auf sich warten. Doch Long hat sich auch noch in Nora Sanders verliebt, die Sekretärin von Mrs. Revelstoke. Mrs. Revelstoke steht ebenfalls auf der Liste des Todesrächers. Aber warum eigentlich?

Nach dem "Frosch" inszenierte erneut Harald Reinl einen Wallace. Offenbar wollte man Reinl und Roland abwechselnd als Regisseure. Die späteren Planungen sahen jedoch noch andere Regisseure vor, so dass sich Roland bereits mit dem nächsten Film "Der grüne Bogenschütze" zurück zog. "Die Bande des Schreckens" hält sich ähnlich wie der Vorgänger erstaunlich dicht am Originalroman von Wallace. Tatsächlich ist dem Briten hiermit eines seiner besten Werke gelungen. Äußerst spannend und temporeich kommt der Thriller daher. Am beeindruckendsten bleibt das Finale im Golfhotel, welches ungefähr 20 Minuten des Filmes ausmacht.

Brutale Szenen gibt es auch, zum Beispiel die Ermordung von Mrs. Crayley. Sie ist der Ermordung von Lolita im "Frosch" sehr ähnlich. Also eindeutig Reinls Handschrift.

Fuchsberger mit Karin KernkeZum zweiten Mal ist Joachim Fuchsberger dabei, diesmal als Yard-Beamter. Im "Frosch" war er noch ein gewöhnlicher Detektiv. Ihm zur Seite stellte man die ansehnliche Karin Dor als weiblichen Part. Sie war  seinerzeit die Ehefrau von Regisseur Reinl und wurde auch schon aus diesem Grunde häufiger besetzt - so häufig wie keine andere weibliche Wallace-Darstellerin. In der "Bande" hat sie allerdings ihren ersten Auftritt. Frau Dor spielte die verschiedensten Frauentypen bei Wallace. Mal bieder, mal sexy, mal geheimnisvoll oder gar mörderisch. In diesem Film kommt sie noch reichlch bieder daher, hat aber auch sehr ansehnliche Szenen.

Auch zum ersten Mal dabei ist Elisabeth Flickenschildt. Sie wirkt insgesamt dreimal in der Reihe mit und gibt stets die geheimnisumwitterte Dame. Hier ist sie sogar die Chefin einer Mörderorganisation. Zum dritten Mal in Folge dabei ist neben E.F. Fürbringer und Ulrich Beiger natürlich wieder Eddi Arent. Als tolpatschiger, ewig ohnmächtig werdender Polizeifotograf Edwards liefert er seine bisher komischste, aber auch gelungenste Darbietung in einem Wallace.

Karin DorTeilweise in Hamburg gedreht bietet der Film auch die Präsenz zweier Synchrongrößen. Josef Dahmen sprach genau wie Marga Maasberg in vielen EUROPA-Hörspielen. Dahmen u.a. auch im Wallace-Hörspiel "Der Frosch mit der Maske" als Ezra Maitland.

Einen Ausspruch Fuchsbergers im Film, den heute kaum noch einer versteht, war eine Anspielung oder Gag auf seine damals laufende Fernsehshow. Als er im Film von einer Kugel getroffen wird, sagt er zu Karin Dor "Nur nicht nervös werden." Genauso hieß damals seine Fernsehshow.
 
Man drehte die Außenaufnahmen in Schleswig-Holstein und den Rest in Hamburger Studios. Die London-Aufnahmen kamen aus der Konserve und wurden nur einkopiert, wie schon vorher. Von allen bisherigen Wallace-Filmen kann "Die Bande" zweifelsohne als die beste Verfilmung bezeichnet werden. Hier stimmen die Spannung und das Tempo.

Da Schnitzlers Drehbuch dem Entscheidungsträger G.F. Hummel nicht sonderlich zusagte, gab es einige Änderungen, die Jochen-Joachim Bartsch vornahm. Der Reinl-Freund legte Hand an und das kam dem Film zu Gute.

Mit Heinz Funk hatte man immer noch nicht den Komponisten gefunden, der in der Lage war, einen modernen und reißerischen Soundtrack zu liefern. Seine Arbeit für diesen Film ist aber durchaus akzeptabel und schlägt die Vorgänger-Musiken um Längen.

Illustrierte Film-Bühne zu "Die Bande des Schreckens"Mit 3,2 Millionen Zuschauern schlug die "Bande" wieder richtig ein und so ging man beruhigt an die Fertigstellung weiterer Wallace-Filme.

  • Zuschauer: 3.200.000
  • Länge: ca. 88 Minuten

Stab: Regie: Harald Reinl Drehbuch: J. Joachim Bartsch, Wolfgang Schnitzler Produktion: Rialto Film Preben Philipsen S/A (Preben Philipsen) Musik: Heinz Funk Kamera Albert Benitz Schnitt: Margot Jahn
Besetzung: Joachim Fuchsberger (Chefinspecktor Long) Karin Dor (Nora) Elisabeth Flickenschildt (Mrs. Revelstoke) Eddi Arent (Edwards) Ulrich Beiger (Henry) Dieter Eppler (Crayley) Karl-Georg Saebisch (Monkfort) Karin Kernke (Miss Crayley) Ernst-Fritz Fürbringer (Sir Archibald) Alf Marholm (Cravel), Otto Colin, Josef Dahmen, Marga Maasberg


Quellen: Internet, eigene Beobachtung, Joachim Kramp: Hallo, hier spricht Edgar Wallace (Schwarzkopf & Schwarzkopf)

Die deutschen Edgar Wallace-Filme - Einleitung

Begleitartikel
 
 
Artikel zu verwanden Verfilmungen
 
 
Die deutschen Edgar Wallace-Filme
 
 

Der Gästezugang für Kommentare wird vorerst wieder geschlossen. Bis zu 500 Spam-Kommentare waren zuviel.

Bitte registriert Euch.

Leit(d)artikelKolumnenPhantastischesKrimi/ThrillerHistorischesWesternAbenteuer/ActionOff TopicInterviewsHintergründeMythen und WirklichkeitenFictionArchivRedaktionelles

Wir verwenden Cookies, um Inhalte zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Webseite zu analysieren. Indem Sie "Akzeptieren" anklicken ohne Ihre Einstellungen zu verändern, geben Sie uns Ihre Einwilligung, Cookies zu verwenden.