HARRY BROWN

So muss Harry Brown noch einmal alle Kräfte sammeln, um den gewalttätigen Jugendlichen das Fürchten zu lehren, die nichts anderes im Sinn haben als von Tag zu Tag herum zu gammeln, ihre Mitmenschen vor denen sie keinen Respekt haben zu belästigen und ihre Freude an Gewalt auszuleben.
Doch so ganz klappt Harrys Plan jedoch nicht, die Mörder seines Freundes dingfest zu machen, denn er hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen.
HARRY BROWN ist zwar ein düsterer Film, aber dafür ein sehr realitätsnaher Film, der die Ausweglosigkeit der Bewohner aufzeigt, in deren Viertel Kriminalität und Gewalt an der Tagesordnung ist. Von der Polizei können die Bewohner jedoch keine Hilfe erwarten, denn die hat nicht die Kraft, die Motivation und das Personal, dieser Herr zu werden.
Was auch in der Gestalt der Polizistin Alice Frampton (Emily Mortimer) durchaus deutlich wird, die zwar ziemlich tough wirkt und auch helfen möchte, doch ansonsten und insbesondere im Showdown des Films keine sehr gute Figur macht. Was man durchaus auch von den üblichen Polizisten sagen kann.
So muss sich der Rentner Harry Brown mit seinen altersbedingten Wehwechen noch einmal auf seine erlernten Fähigkeiten als ehemaliger Soldat verlassen, um die Täter zu suchen und ihrer gerechten Strafe zuzuführen. Und der 77jährige Schauspieler MICHAEL CAINE macht darin eine durchaus gute Figur und scheint in der Rolle des Harry Brown richtig aufzugehen. Zudem nimmt man ihm die Darstellung des in die Jahre gekommen Soldaten, der nun als Rentner sein Dasein fristet jede Sekunde ohne wenn und aber ab.
Leider kam HARRY BROWN, wie leider viele andere Filme in diesem Jahr, nie in die Kinos. Sieht man von dem Fantasy Filmfest 2010 einmal ab, wo der Film gezeigt wurde. Dafür ist der Film nun auf DVD erhältlich.
Aber Vorsicht. Action- und Krimi-Fans sollten können keinen Film im Stile von Charles Bronsons Ein Mann sieht rot (Death Wish)-Filmen erwarten. Der Film braucht etwas Zeit bis der Held des Films warm läuft und sich gegen die sinnlose Gewalt und das triste Dasein stellt.
Wenn Harry Brown am Schluss des Films durch die Unterführung geht, die nun frei von gewaltbereiten Jugendlichen ist, keimt durchaus ein bisschen Hoffnung für die Zukunft auf.
DARSTELLER