
BATMAN selbst genießt nicht nur im Comic sondern auch im Kino bis Heute eine ungebrochene Popularität und irgendwie fiebern junge wie ältere Fans einem weiteren Kinofilm entgegen, sofern Hollywood dies möglich macht. Dabei wurden nicht alle Verfilmungen immer nur mit Lob seitens der Fans bedacht. Man merke hier einmal nur an, dass im Film "Batman Forever" Jim Carrey dem Riddler eine eher trashige Note verpasste und somit Batmans Gegner eigentlich schon nicht mehr ernst zu nehmen war. Wen das aber schon gestört hatte, der sollte um den Kinofilm "Batman hält die Welt in Atem" aus dem Jahre 1966 einen riesen Bogen machen.

Oh ja, in diesem Film mit Adam West und Burt Ward, der 1966 in die Kinos kam, geht es kunterbunt zur Sache. Knallige Bonbon-Farben, eingeblendete WAHM!, ZAPP! und POW! Schriftzüge bei Prügelszenen und hübsch anzusehende Vollkörper-Strampelanzüge bei völlig schwachsinnigen Dialogen, dass ist das Markenzeichen dieses Film. Und das über knapp 100 Minuten Laufzeit. Daraus resultierte dann noch eine TV-Serie mit gleicher Besetzung der Heldenrollen.
Bei dem Versuch, Commodore Schmidlapp vom Bat-Hubschrauber aus auf seiner Luxusyacht zu retten kommt es zu einem Hai-Angriff auf Batman, der sich an dessen Bein festbeißt. Hierbei handelt es sich um einen explodierenden Hai vom Schurken Pinguin den Batman mit einem "Aua" Ausruf und Anti-Haifisch-Bat-Spray gerade noch Herr werden kann. Hinter der Entführung von Commodore Schmidlapp und dem Angriff des beim draufhauen hohl klingenden Haifisch steckt jedoch nicht nur der rumquäkende Pinguin, sondern auch seine superverbrecherischen Mitschurken Rätselknacker (Riddler), Joker und das Katzenweib (Catwoman). Dabei dreht sich alles um die geheimnisvolle Erfindung von Commodore Schmidlapp, der Dehydrierungsmaschine, die Menschen das Wasser aus dem Körper entzieht und nur ein buntes Häufchen trockenen Pulvers hinterlässt.

Hiermit will das Superschurken-Quartett (oder sollte ich hier ehrlicher sagen "Superdeppen") die Weltherrschaft erringen, indem sie ein paar seltsame Vögel aus der Vereinigten Weltorganisation (UN-Vertreter) schlichtweg einpulvern (was ihnen auch gelingt). Zwischenzeitlich versucht das Katzenweib (man wer hat das im Film eingedeutscht?) als Russin Kitkat den Millionär Bruce Wayne zu umgarnen, denn so glaubt man, wenn man einen Millionär entführt geht einem Batman und Robin in die Falle. Zum einen ist Bruce Wayne ja Batman und zum anderen verliebt dieser sich in Kitkat. Dabei fragt man sich unwillkürlich, wie lange ist Bruce Wayne der Playboy alias Batman schon keiner Frau mehr auf 200 Metern nahe gekommen. Lange Rede kurzer Sinn, Bruce Wayne/Batman entkommt (natürlich) und läuft schlicht hilfesuchend mit einer Bombe hin und her weil er diese weder auf Angler noch auf Enten werfen will.

Und natürlich gelingt es Batman und Robin (der Bursche findet einfach alles "heilig", selbst eine Lakritzstange) Commodore Schmidlapp zu befreien und die UN-Vertreter wieder zu re-hydrieren (Plopp - da sind sie ja!). Nur leider musste Schmidlapp vorher niesen so das die Pulver-Jungs durcheinander gerieten. Glücklicherweise vertauschten sich nur die jeweilig verschiedenen Landessprachen (wobei sie nicht wirklich viel zu sagen hatten).
Ein paar FilmzitateRobin:
"Heilige Polarisrakete!"
Batman:
"Manchmal kann man eine tödliche Bombe nicht loswerden!"
Batman:
"Es mögen vielleicht Trinker sein, Robin, aber es sind auch menschliche Wesen und sie werden vielleicht auch noch gerettet."
Dialog zwischen Batman und Robin:
"Was wiegt 180 Gramm, sitzt auf einem Baum und ist sehr gefährlich?"
"Ein Spatz der eine Pistole trägt!"
"ja, das stimmt!"Wem das noch nicht reicht, dem sei ein US-Militär nahe gebracht, dass mal eben ein "voratomares" U-Boot an jeden verscherbelt der eine Dollar-Note hinlegt, ein "dynamisches Helden-Duo" das fit, fromm, fröhlich, frei durch die Stadt joggt oder Batman der für jede Situation (oder jeglichen Unsinn) irgendwas in seinen Gürteltaschen trägt. Nicht zu vergessen der Rätselknacker, der seine (seltsamen) Rätsel per Polarisraketen an den Himmel schreibt (die das Militär gleich mit dem U-Boot an den Pinguin verkauft hat).

Wie gesagt, Bob Kane würde wahrscheinlich mit dem Kopf schütteln und eingefleischte Batman-Fans würden wahrscheinlich bei diesem Film am liebsten zur fröhlichen Film-Verbrennung schreiten. Selbst DC-Comics gibt sich große Mühe, zumindest die TV-Serie zum Kinofilm unter dem Teppich zu halten. Dabei hat einiges, wie z.B. das Bat-Boot und ähnliches sogar über die TV-Serie erst Einzug in die Comics gehalten.
Doch eines sollte man bei alledem nicht vergessen, der Film "Batman hält die Welt in Atem" ist eine lupenreine Trash-Persiflage mit reichlich sinnentleerten Dialogen und eher kindgerechter Situationskomik in denen Superhelden wie Superschurken, Militär und Polizei vor Tollpatschigkeit strotzen (umsonst läuft die DVD nicht mit der FSK Beschränkung ab 6 Jahre). Im Gegensatz zu den anderen Batman Verfilmungen will dieser Streifen einfach nicht ernst genommen werden.
Unlängst äußerte sich Burt Ward (Robin) zu den neueren Verfilmungen Batmans wie folgt: "Die neuen Filme sind düster, bedrohlich. Ständig stirbt jemand. Wir waren Unterhaltung für die ganze Familie." (Zitat aus TV-direkt, Nr.3/2010).
Wie gesagt, der Film ist Trash und damit nicht jedermanns Geschmack, denn der Film "Batman hält die Welt in Atem" kämpft geradezu mit allen möglichen Stielmitteln darum, möglichst beschränkt, ja streckenweise "bekloppt" daher zu kommen.
Die Comicfans mieden die TV-Serie (mit Adam West und Burt Ward) und erst recht den Kinofilm wie der Teufel das Weihwasser. Andere wurden gerade wegen dieser schrägen Verfilmung Batman-Fans (aber eben keine Hardcore-Fans).
Man kann diesen Batman eben lieben oder hassen, aber zumindest sollte man ihn dafür mindestens einmal gesehen haben!
(Batman hält die Welt in Atem)
Drehbuch: Lorenzo Semple Jr.
Produktion: William Dozier
Regie: Leslie H. Martinson
Musik: Nelson Riddle
Adam West - Batman/Bruce Wayne
Burt Ward - Robin/Dick Grayson
Lee Meriwether - Katzenweib (Catwoman)
Cesar Romero - Joker
Burgess Meredith - Pinguin
Frank Gorshin - Rätselknacker (Riddler)
Alan Napier - Butler Alfred
u.a.
Kommentare
die Info das Bob Kane mitgearbeitet hat konnte ich nirgendwo finden (außer einem kurzen Satz in der Wikipedia, der aber nicht näher darauf eingeht). Wenn du da einiges mehr zu weißt (Hintergrundinfos), tipp mir/uns das doch bitte oder gib mal die Quellen durch. Mich würde das auch interessieren
Wie in meinem Artikel ja geschrieben gibt es nur die Info das DC-Comics nicht gut auf den Film bzw. die Serie zu sprechen ist.
Zumindest wüßte ich da auch gerne ob Bob Kane den Spaß mitgemacht hat und wie die Mitarbeit aussah. Der einfache Satz (Wikipedia), er habe bei der Serie mitgewirkt, genieße ich mangels Hintergrundinfos aber mit Vorsicht.
nähere Infos findest Du hier:
www.batmans.de/Comics/bob-kane.html
An den Drehbüchern hat allerdings nur Kane's Kompagnon Bill Finger mitgeschrieben.
Danke dir Tempris, die Seite kannte ich nun wiederum nicht
Also für alle die den Artikel noch/oder wieder lesen, Bob Kane war als Berater bei der Fernsehserie "Batman" und Bill Finger schrieb an den Drehbüchern mit! Und ja, was tut man nicht alles für ein gut gefülltes Bankkonto
Hab eben noch mal nachgesehen und nachgezählt (war nicht viel zu zählen). Wenn man den Angaben dieser Fan-Seite trauen darf, hat Finger nur die Doppelfolge 45 und 46 zusammen mit einem gewissen Charles Sinclair geschrieben. Die Doppelfolge davor schrieb - für mich überraschend! - der Meister der Kurzgeschichte Henry Slesar.
Ich persönlich bevorzuge auch den dunklen Ritter und kann dem quietschbunten nicht viel abgewinnen. Für manche ist es halt Kult.