Trauma Center - Ein bisschen zu wenig Bruce Willis
Trauma Center
Ein bisschen zu wenig Bruce Willis
Madison kann sich in letzter Sekunde hinter einer der Mülltonnen in Sicherheit bringen, da die beiden Männer auch die unfreiwillige Zeugin des Mordes um die Ecke bringen wollen.
Doch da taucht überraschend Detective Steve Wakes (Bruce Willis) auf, so dass die beiden unbekannten Männer fliehen.
Der Tote entpuppt sich als Steves Partner, der anscheinend von korrupten Polizisten getötet wurde, dessen Identität Detective Wakes jedoch nicht kennt.
Madison wird ins Krankenhaus eingeliefert. Doch da zur Zeit keine Ärzte zur Verfügung stehen, kann die Kugel in Madisons Bein, dass das einzige Beweisstück ist, um die Täter als Polizisten zu überführen, erst in zwei Tagen herausoperiert werden. Bis dahin muss sie im Krankenhaus bleiben.
Um Madison besser beschützen zu können, verlegt Wakes sie daraufhin eigenmächtig auf eine geschlossene Etage. Doch das hält die Verfolger nicht auf. Denn als die beiden korrupten Polizisten erfahren, wo sich Madison aufhält, hält sie nichts mehr, um an das Beweisstück zu gelangen.
So beginnt ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel zwischen Madison und den korrupten Polizisten, in dessen Verlauf Madison um ihr Überleben kämpfen muss...
Sieht man sich von Bruce Willis die Filmographie der letzten Jahre an, so hat der Schauspieler jedes Jahr mindestens vier Filme gedreht, von denen die meisten aber nicht das Gelbe vom Ei waren, und in denen er entweder in sehr unspektakulären Rollen oder in eher nichtssagenden Nebenrollen zu sehen war.
Auch der letzte Kinoerfolg mit Bruce Willis in der Hauptrolle ist schon einige Jahre her. Nach diversen Flops, war 2013 mit "Stirb Langsam - Ein guter Tag zum sterben" das bisher letzte gute Jahr des Schauspielers, obwohl dieser fünfte Stirb Langsam - Film auch nur noch ein sehr müder und trauriger Abklatsch der Vorgängerfilme und seines früheren Schaffens war.
2018 war Bruce Willis allerdings in der Neuverfilmung von "Death Wish" in einer seiner bisher letzten guten Rolle zu sehen.
Doch zurück ins Jahr 2019.
Nach dem Langweiler "Survive the Night", der am 3. Dezember 2020 seine Deutschlandpremiere auf DVD und Blu-ray feierte, erschien bereits am 10. Dezember 2020 mit "Trauma Center" der nächste Bruce Willis - Film aus dem Jahr 2019 auf DVD und Blu-ray, der allerdings weit besser geworden ist, als ich persönlich gedacht habe.
Was allerdings nicht unbedingt an dem Schauspieler Bruce Willis oder an dessen Rolle liegt, der zudem auch nicht besonders oft im Film zu sehen ist, sondern an der Schauspielerin Nicky Whelan, der es gelingt, den Film fast alleine durch ihre Präsenz zu tragen.
Obwohl die Filmhandlung nicht gerade neu ist und man diese auch schon aus ähnlichen Filmen kennt, ist der Film von Regisseur Matt Eskandari spannend und nachvollziehbar gedreht, so dass bis zum Ende keine Langeweile aufkommt, obwohl man sich während des Films schon die Frage stellt, wieso in Puerto Rico so viele Amerikaner als Polizisten, Ärzte usw. arbeiten. Gibt es in den USA keine Jobs mehr?
Ein weiterer Knackpunkt im Film ist, warum die beiden korrupten Polizisten nicht schon viel früher Madisons Schwester, die sich aufgrund eines schweren Asthma-Anfalles ebenfalls im Krankenhaus befindet, als Druckmittel einsetzen.
Interessanterweise hat der Schauspieler Steve Guttenberg in "Trauma Center" einen eher überflüssigen Kurzauftritt als Krankenhausarzt Dr. Jones, von dem man auch lange nichts mehr gesehen oder gehört hat.
Insgesamt punktet der unterhaltsam Action-Thriller "Trauma Center" durch die Hauptdarstellerin Nicky Whelan, die durchweg in ihrer Rolle als Madison Taylor überzeugen kann.
Hinzu kommt, dass sich die Protagonist intelligent und nachvollziehbar mit diversen Krankenhausequipment wie Defibrillator oder Rippenspreitzer gegen ihre Verfolger zur Wehr setzt bzw. diese sinnvoll einsetzt, um sich aus diversen heiklen Situationen zu befreien.
© by Ingo Löchel
Trauma Center