Die 60er - Die Filme des Harry Alan Towers: Das Geheimnis im blauen Schloss
Die 60er
Die Filme des Harry Alan Towers
Geheimnis im blauen Schloss
Darüber hinaus: dem General John Mandrake (Leo Genn), der Sekretärin Ann Clyde (Shirley Eaton) und der Schauspielerin Ilona Bergen (Daliah Lavi) sowie den beiden Bediensteten Elsa (Marianne Hoppe) und Joseph Grohmann (Mario Adorf).
Durch ein Tonband erfahren die zehn 'Gäste' kurz nach ihrer Ankunft, weshalb sie an diesen entlegenen Ort gelockt wurden. Sie alle sollen als Strafe für ein schweres Verbrechen, das sie begangen oder verschuldet haben, einer nach dem anderen sterben.
Zunächst halten die Anwesenden diese Ankündigung für einen schlechten Scherz. Sehr schnell aber zeigt sich, dass ihr mysteriöser Gastgeber es bitterernst meint.
Denn nachdem der Sänger Raven tot zusammenbricht, nachdem er ein offenbar vergiftetes Getränk zu sich genommen, überschlagen sich die Ereignisse im Schloss...
Am 6. November 1939 erschien unter dem Titel "Ten Little Niggers" der 26. Kriminalroman aus der Feder der Autorin Agatha Christie in England.
Der Titel des Romans wurde ab 1964 in "Ten Little Indians" umbenannt, der mit über 100 Millionen verkaufter Exemplare nicht nur das meistverkaufte Buch von Agatha Christie, sondern bis heute auch der meistverkaufte Kriminalroman aller Zeiten ist.
In diesem Kriminalroman sterben nacheinander zehn Menschen, die in ihrem Leben in ungeklärte Todesfälle verwickelt waren, wie in dem Zählreim "Zehn kleine Negerlein" aus dem Jahre 1868.
In den USA erschien der Christie-Roman im Januar 1940 unter dem Titel "And Then There Were None". In Deutschland wurde der Kriminalroman aus der Feder von Agatha Christie zum ersten Mal 1944 unter dem Titel "Letztes Weekend" im Scherz Verlag veröffentlicht.
Ab 1982 wurde dann der Titel in "Zehn kleine Negerlein" umbenannt und ab 2003 der bis heute verwendete Titel " Und dann gabs keines mehr" gewählt.
1943 schuf Agatha Christie das Theaterstück "And Then There Were None", basierend auf ihren 26. Kriminalroman, das am 17. November 1943 im Londoner West End im St James’s Theatre seine Premiere feierte.
Am 27. Juni 1944 hatte das Bühnenstück unter dem Titel "Ten Little Indians" seine Broadway-Premiere.
Knapp sechs Jahre nach der Veröffentlichung des Kriminalromans, kam im Jahr 1945 mit "And Then There Were None" (Deutscher Titel: Das letzte Wochenende) unter der Regie von René Clair die erste Verfilmung des Christie-Romans in die Kinos.
Zwanzig Jahre nach "Das letzte Wochenende" folgte mit der Towers-Verfilmung "Geheimnis im blauen Schloss" (Originaltitel: Ten Little Indians, 1965) die zweite Verfilmung des 26. Kriminalromans aus der Feder von Agatha Christie.
Weitere Verfilmungen des Romanstoffes waren
sowie diverse Verfilmungen fürs Fernsehen. Darunter auch die dreiteilige Mini-Serie "Und dann gabs keines mehr" (And Then There Were None) aus dem Jahr 2015.
Im Jahr 1965 verfilmte der Produzent Harry Alan Towers den 26. Kriminalroman von Agatha Christie unter dem Titel " Ten Little Indians" zum ersten Mal, der unter dem Titel "Geheimnis im blauen Schloss" am 10. September 1965 in den westdeutschen Lichtspielhäusern startete.
Der Regisseur des Films war George Pollack, der von 1961 bis 1964 die vier Miss Marple-Verfilmung (mit der Schauspielerin Margaret Rutherford in der Hauptrolle) gedreht hatte.
Die Qualität Pollacks als Regisseur wirkt sich auf jeden Fall positiv auf die interessante und sehr unterhaltsame Schwarzweiß-Verfilmung "Geheimnis im blauen Schloss" aus.
Doch auch die Besetzung des Kriminalfilms lässt sich sehen. Obwohl für viele deutsche Zuschauer einige unbekanntere (britische) Schauspieler in der Christie-Verfilmung mitspielen, ist es aber gerade die durchweg stimmige Besetzung der Rollen im Film, die "Geheimnis im blauen Schloss" als Kriminalverfilmung sehenswert macht.
Allerdings wirkt die deutsche Schauspielerin Marianne Hoppe als Elsa Grohmann etwas fehlbesetzt und in ihrer zu eindimensionalen und eingeschränkten Rollen etwas arg unterfordert.
Dafür kann Mario Adorf als dessen Ehemann Joseph überzeugen, der allerdings wie viele andere Gäste des Schlossen in den Schweizer Bergen das Zeitliche segnet. Und das auf ziemlich spektakuläre Weise...
Das Geheimnis im blauen Schloss
© by Ingo Löchel