Die Dr. Mabuse-Filme: Werner Peters
Werner Peters
(1918-1971)
Dann wurde er zur Armee eingezogen wurde.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges fand sich Peters zunächst in Gera wieder, wo er eine Zeitlang einen Gemüselastwagen fuhr, bevor er beim dortigen Landestheater, zusammen mit Thomas Engel und Gisela Trowe, eine Spielzeit absolvierte.
Im Jahre 1946 folgte dann ein Engagement zu Erich Engel an die Münchner Kammerspiele, wohin Peters an Stelle des später so tragisch verunglückten Wilfried Seyferth ging.
Mit Erich Engel ging der Schauspieler 1947 anschließend an das Deutsche Theater in der Schumannstraße in Ostberlin, wo er bis 1950 im festen Vertrag blieb.
Weitere Theaterstationen waren 1955 kurzes Gastspiel bei Stroux in Düsseldorf sowie 1956 ein Engagement am Westberliner Schillertheater.
1947 gab Werner Peter in dem DEFA-Film "Zwischen gestern und morgen" sein Filmdebüt. Es folgten Rollen in "Affaire Blum" (1948), "Die Buntkarierten" (1949), "Sowjetische Zone" (1949), "Der Biberpelz" (1949), "Der Kahn der fröhlichen Leute" (1950) und "Contra" (1951).1951 gelang Peters mit seiner Rolle des Diederich Heßling in "Der Untertan" (1951) unter der Regie von Werner Staudte nicht nur der Durchbruch als Schauspieler, sondern er bekam von der DEFA auch einen Starvertrag, der ihm ein hohes Fixum plus Tagesgage garantierte. Der Film "Der Untertan", der Peters den Nationalpreis der DDR einbrachte, kam erst 1957 in die westdeutschen Kinos.
Nach DEFA-Filmen wie "Anna Susanna" (1953), "Die Unbesiegbaren" (1953), "Ernst Thälmann - Sohn seiner Klasse" (1954), "Der steinerne Mühlmann" (1955) und "Sommerliebe" (1955) drehte Peters mit "Hotel Adlon" seinen ersten westdeutschen Film.
1955 zog Werner Peters nach West-Berlin und drehte in Westdeutschland u. a. Filme wie "Spion für Deutschland" (1956), "Nachts, wenn der Teufel kam" (1957), "Das Herz von St. Pauli" (1957), "Der Greifer" (1958), "Das Mädchen Rosemarie" (1958), "Die feuerrote Baronesse" (1959), "Rosen für den Staatsanwalt" (1959), "Geheimaktion Schwarze Kapelle" (1959) und "Schüsse im Morgengrauen" (1959), wo der Charakterdarsteller vorwiegend in negativen Rollen zu sehen war.
Für seine Nebenrolle in "Nachts, wenn der Teufel kam" erhielt der Schauspieler 1958 das Filmband in Gold.
1958 gründete Werner Peters in West-Berlin die Firma Synchronstudio Rondo-Film, für die der Schauspieler auch selbst als Synchronsprecher tätig war. Er verlieh u. a. Hollywoodstars wie Lee J. Cobb (Die Brüder Karamasow), Broderick Crawford (Mörder an Bord), Van Heflin (Der Tote lebt), Karl Malden (Alle lieben Pollyanna), Jack Palance (Der Henker nimmt Maß), Donald Pleasence (Die schwarze 13), George C. Scott (Anatomie eines Mordes), Rod Steiger (In brutalen Händen) oder Orson Welles (Der dritte Mann, 2. Synchronfasssung aus dem Jahre 1963) seine Stimme.
Auch in den 1960er Jahren war Peters ein vielbeschäftigter Charakterdarsteller, der u. a. in Filmen wie "Unter Ausschluß der Öffentlichkeit" (1961), "Im Stahlnetz des Dr. Mabuse" (1961), "Es muß nicht immer Kaviar sein" (1961), "Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse" (1962), "Die Tür mit den 7 Schlössern" (1962), "Der Fluch der gelben Schlange" (1963), "Die weiße Spinne" (1963), "Der schwarze Abt" (1963), "Das Geheimnis der schwarzen Witwe" (1963), "Das Phantom von Soho" (1964), " Die schwarzen Adler von Santa Fe" (1965), "Zeugin aus der Hölle" (1966), " Geheimnisse in goldenen Nylons" (1967), "Blonde Köder für den Mörder" (1969)
"Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" (1970) und "Perrak "(1970) zu sehen war, wo er ebenfalls vorwiegend negative Rolle spielte.
Ausnahmen waren u. a. die Rolle des Hieronymus B. Mistelzweig in "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" (1960), die des Inspektors in "Nur tote Zeugen schweigen" (1962) oder die des Inspektor Vulpius in "Scotland Yard jagt Dr. Mabuse" (1963)
Neben deutschen Produktionen stand Werner Peters aber auch für internationale Produktionen wie "36 Stunden" (1964), "Die letzte Schlacht" (1965), "Geheimauftrag K" (1968) oder "Der Etappenheld" (1968) vor der Kamera.
Im Gegensatz zu seinen Film-Rollen des rücksichtslosen, katzbuckelnden Karrieremachers und Bösewichtes bzw. des feigen, arroganten Kriechers, war Peters privat das genaue Gegenteil.
Werner Peters war ein ruhiger, kluger, ausgesprochen direkter Mensch, dem diplomatische Winkelzüge oder Intrigen wesensfremd waren.
Werner Peters verstarb am 30. März 1971 während der Premierentournee zu "Die Tote aus der Themse" an den Folgen eines Herzinfarktes in Wiesbaden.
Filmographie
© by Ingo Löchel