Die Weinert-Wilton-Filme: Das Geheimnis der schwarzen Witwe
Das Geheimnis der schwarzen Witwe
Avery kam jedoch bei der Expedition ums Leben, angeblich durch den Biss einer Schwarzen Witwe. Interessanterweise kehrten die Überlebenden der Expedition danach als reiche Männer zurück und gründeten einen Konzern und bestimmten, dass beim Ableben eines Gesellschafters dessen Anteil auf die übrigen aufgeteilt werden sollte.
Wie Wellby herausfindet, war die Quelle des plötzlichen Reichtums der sieben Männer ein Aztekenschatz, den die Expedition unter Avery in Mexiko fand. Daraufhin nimmt er die Teilnehmer der Expedition genauer unter die Lupe, von denen nach der Ermordung von Morton und Robbins nur noch fünf übrig sind.
Da ist William Osborne (Werner Peters), Verleger und Chef der Zeitung, für die Wellby tätig ist. Osborne lebt mit seiner Frau Helen (Doris Kirchner) in einem herrschaftlichen Haus.
Der zweite ist Selwood (Gabriel Lopart), eine heruntergekommene Spielernatur, der Inhaber eines obskuren Spielkasinos ist.
Broomfield (Anton Cassas), der dritte im Bunde, ist Besitzer eines renommierten Antiquitätengeschäfts.
Und schließlich sind da noch Cartwright (Jose Maria Caffarel), ein bulliger, aber unsicher wirkender Mann, und der eiskalte Bryan.
Trotz der Aufforderung seines Chefs, seine Berichterstattung über die Witwen-Morde einzustellen, denkt Wellby gar nicht daran, seine Ermittlungen aufzugeben, bei denen er dem mysteriösen Mr. Boyd (Klaus Kinski) begegnet, der den Reporter warnt und Wellby mehrmals aus der Patsche hilft.
Wellby stellt fest, dass der Expeditionsleiter Avery eine Tochter hinterlassen hat. Sie heißt Clarisse (Karin Dor), hat jedoch den Namen Miller angenommen und arbeitet in Broomfields Antiquitätenladen als Verkäuferin und Sekretärin.
Inzwischen hat auch Cartwright sein Schicksal ereilt. Er wollte fliehen, wurde aber auf der Gangway zum Schiff, das ihn in Sicherheit bringen sollte, von dem Mörder erwischt.
Nachdem nach und nach auch die restlichen Mitglieder der Expedition vom Witwen-Mörder getötet werden, gerät auch Clarisse in dessen Visier. Doch der Mörder hat die Rechnung ohne Wellby, den Archivar Fish (Eddi Arent) sowie Mr. Boyd gemacht, die die Verfolgung aufnehmen, um Clarisse zu retten...
Nach den beiden Erfolgen von "DER TEPPICH DES GRAUENS" und "DIE WEISSE SPINNE" mit Karin Dor und Joachim Fuchsberger, folgte 1963 mit "DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE" die dritte Weinert-Wilton-Verfilmung. Ein drittes Mal war Karin Dor in der weiblichen Hauptrolle zusehen.
Die männliche Hauptrolle übernahm O. W. Fischer, was leider einer der Mankos der Kriminalverfilmung ist.
Zum einen ist O. W. Fischer eine vollkommene Fehlbesetzung, der versucht im Stile seiner PETER VOSS- und ES MUSS NICHT IMMER KAVIAR - Filme als ermittelnder Reporter zu agieren, was leider zu einem Kriminalfilm wie DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZE WITWE nicht passt, sondern eher zu einer Kriminalkomödie.
Hier hätten Typen wie JOACHIM FUCHSBERGER, ADRIAN HOVEN oder auch HEINZ DRACHE besser gepasst und der Rolle vermutlich auch mehr Glaubwürdigkeit verliehen. Für Kriminalfilme ist O. W. Fischer jedenfalls vollkommen ungeeignet.
Zum anderen versuchen die Macher von "DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN WITWE" zu sehr auf den Spuren der Edgar Wallace-Filme zu wandeln und diese zu kopieren, ohne einen eigenen Stil zu finden. Was sich ebenfalls negativ auf den Kriminalfilm auswirkt. Denn zu der Atmosphäre von "DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZE WITWE" hätte eher ein ernster und düstere Stil im Stile der ersten drei MABUSE-Filme gepasst.
Ein positiver Aspekt des Films ist dagegen die gute Besetzung sowie das Auftauchen von Klaus Kinski, der im Gegensatz zu seinem Image, diesmal auf der Seite der Guten steht, obwohl der Zuschauer fast den gesamten Film annimmt bzw. den Eindruck hat, dass er einer der Bösewichte oder gar der Mörder sein könnte. Was ebenfalls im Film für ein bisschen Abwechslung sorgt.
Vergleicht man die Kriminalverfilmung "DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZE WITWE" mit heutigen so genannten Kriminalfilmen oder Thrillern, so hat "DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZE WITWE" aus dem Jahre 1963 nicht nur einen, sondern gleich mehrere Vorteile.
Er hat trotz, dass er versucht die Edgar Wallace-Film zu kopieren, Atmosphäre und präsentiert eine sehr gute Riege von Darstellern, die zudem auch noch schauspielern konnten. Das Geheimnis der schwarzen Witwe
© by Ingo Löchel
Kommentare
Dafür ist das "Titellied" (obwohl es erst im Film selbst gesungen wird) ein wahrer Ohrwurm, ähnlich jenem aus dem "Phantom von Soho".
Und natürlich musste der Regisseur auch in diesem Film seine Ehefrau einbringen.