Die Bryan-Wallace-Filme: Das Phantom von Soho
Das Phantom von Soho
So beginnt für Patton eine fieberhafte Suche nach weiteren Hinweisen. Doch immer, wenn der Chiefinspektor und sein Assistent und Sergeant Hallam (Peter Vogel) glauben, dem Mörder auf der Spur zu sein, schlägt ihnen das Phantom von Soho ein Schnippchen.
Zusätzlich erschwert werden Pattons Ermittlungen durch die Einmischungen seines Chefs Sir Phillip (Hans Söhnker) und der Krimi-Autorin Clarinda Smith (Barbara Rütting), die versucht, den Killer auf eigene Faust zu überführen.
Dann aber stößt der Inspektor auf eine heiße Spur. Es stellt sich bei seinen Ermittlungen heraus, dass sämtliche Opfer entweder zur Crew oder zu den Gästen einer Luxusjacht gehörten, die Jahre zuvor unter mysteriösen Umständen gesunken war.
Ein Unglück, von dem vor allem der Eigner des Boots, Lord Malhouse (Hans Nielsen), profitierte, da er eine hohe Versicherungssumme kassieren konnte, der kurze Zeit später ebenfalls vom Phantom von Soho ermordet wird.
Als es dem Chefinspektor schließlich gelingt, den Mörder zu stellen und die Identität des Phantoms zu lüften, kommt es zu einer überraschenden Enthüllung...
Nach dem Erfolg von DER HENKER VON LONDON an den westdeutschen Kinokassen, kam mit DAS PHANTOM VON SOHO bereis die vierte Bryan-Wallace-Verfilmung am 14. Februar 1964 in die Kinos, die vom 18. November 1963 bis 6. Januar 1964 in West-Berlin gedreht worden war. Schon das Lied SOHO, das von Tanja Berg zu Beginn des Films in der Titelsequenz gesungen wird, wirkt sehr einladend, so dass man auf die weitere Filmhandlung sehr gut eingestimmt wird.
Nachdem der Schauspieler DIETER BORSCHE in DER HENKER VON LONDON noch als Mädchenmörder agiert hatte, überrascht er in DAS PHANTOM VON SOHO in der Rolle des Chefinspektor Hugh Patton, die er sehr überzeugend ausfüllen versteht.
Auch die übrige Schauspielerriege in Gestalt von BARBARA RÜTTING, ELISABETH FLICKENSCHILDT, PETER VOGEL, HANS SÖHNKER, WERNER PETER und HANS NIELSEN lässt sich sehen und sorgt für eine Qualitätssteigerung des Kriminalfilms, der sich sehen lassen kann, und durchaus mit einigen Filmen aus der Edgar-Wallace-Reihe konkurrieren kann.
Für die auflockernden Momente im Film, ist diesmal der Schauspieler Peter Vogel zuständig, der im Kriminalfilm in der Rolle des Sergeant Hallam zu sehen ist. Ihm gelingt es, den Humor dezent und nicht allzu aufdringlich und überdreht wirken zu lassenÜberraschend, jedenfalls für die damaligen Verhältnisse und die damalige Zeit, sind u. a. die freizügigen Obenohne-Szenen in der Striptease-Bar, die beweisen, dass der Produzent Arthur Brauner immer gerne versuchte, die möglichen Grenzen der im Film auszuloten.
Die einzige Frage, die man sich während des Kriminalfilms DAS PHANTOM ON SOHO allerdings öfters stellt, ist, warum sich die teils doch kräftigen Opfer nicht gegen den unheimlichen Mörder zur Wehr setzen.
Sind sie vielleicht von der ‚Horrormaske’ des Mörders so geschockt, dass sie nicht mehr in der Lage sind, sich gegen den Messermörder zu wehren und sich aus diesem Grund einfach abstechen lassen?
Das Phantom von Soho
© by Ingo Löchel