Die Bryan-Wallace-Filme: Eine Einführung
Eine Einführung
Der Produzent Arthur Brauner wollte auf diese erfolgreiche Kinowelle mit aufspringen. Daraufhin trat Brauner bezeichnenderweise in Kontakt zu BRYAN EDGAR WALLACE (1904-1971), dem Sohn des Kriminalschriftstellers Edgar Wallace (1875-1932), und sicherte sich die Verfilmungsrechte für dessen Romanvorlagen sowie das Recht, den Namen Bryan Edgar Wallace auch für frei erfundene Filmstoffe verwenden zu dürfen.
Für den ersten Film der Reihe verwendete Brauner den Bryan-Wallace-Roman DEATH PACKS A SUITCASE, der 1962 unter dem Titel DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN KOFFER (mit Joachim Hansen, Hans Reiser und Senta Berger) in den westdeutschen Kinos startete. Der Film lief so erfolgreich an den Kinokassen, dass Arthur Brauner die Reihe mit den Krimi-Streifen DER WÜRGER VON SCHLOSS BLACKMOOR (mit Harry Riebauer, Hans Reiser und Karin Dor, 1963), DER HENKER VON LONDON (mit Hansjörg Felmy und Maria Perschy, 1963) und DAS PHANTOM VON SOHO (mit Dieter Borsche und Barbara Rütting,1964) fortsetzte.
Mitte der 1960er Jahre machte sich langsam aber sicher eine Sättigung des westdeutschen Kinopublikums durch die Vielzahl der Kriminalverfilmungen in den Kinos breit, was zur Folge hatte, dass DAS UNGEHEUER VON LONDON-CITY (mit Hansjörg Felmy und Marianne Koch, 1964) als erste Bryan Wallace-Verfilmung an den Kinokassen floppte.
Nach dem zweiten Flop DAS SIEBENTE OPFER (1964), dem sechsten Film der Bryan-Wallace-Reihe, wurde die Krimireihe 1964 eingestellt.
1964 stellte Brauner auch seine MABUSE-Reihe ein, da der Film DIE TODESSTRAHLEN DES DR. MABUSE ebenfalls an den Kinokassen gefloppt war.
Ab 1970 wurden in Italien mit DAS GEHEIMNIS DER SCHWARZEN HANDSCHUHE (1970), DIE NEUNSCHWÄNZIGE KATZE (1971), DER TODESRÄCHER VON SOHO (1972) und DAS GEHEIMNIS DES GELBEN GRABES vier Kriminalfilme gedreht, die in Deutschland als Teil der Bryan-Wallace-Filmreihe vermarktet wurden, die aber mit der Brauner-Filmreihe aus den 1960er Jahren nichts zu tun haben.
© by Ingo Löchel