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Die fünfte Kolonne: Die Schauspieler - GÜNTHER SCHRAMM

Günther Schramm

Günther Schramm  wurde am 18. Februar 1929 in Potsdam geboren und wuchs in Hamburg auf, wo er zur Schule ging und sein Abitur machte.

Das Interesse zur Schauspielerei wurde bei Günther Schramm durch einen Schauspieler geweckt, der sich im Auftrag von Schramms Vater, der Chefarzt in Stettin war, um die Aussprache von Schramm und dessen Bruder kümmern sollte.

 

"Mein Vater hat mich deswegen ja auch rausgeschmissen. Dabei war er schuld. Er war Chefarzt in Stettin, und einer seiner Patienten war Schauspieler. Er bat ihn, mir und meinem Bruder die luschige Aussprache auszutreiben. Also las und deklamierte Herr Altenkirch mit uns. Ich fand das toll, was man aus einer Ballade herausholen konnte.

Immer, wenn ich in der Schule was rausreißen wollte, ließ ich was von Altenkirch los und bekam sofort eine Eins mit Sternchen. Mein Bruder weckte mich manchmal mitten in der Nacht mit der Frage: „Schwörst du, dass wir Schauspieler werden?“ Ich schwor, schlief sofort wieder ein, und er weckte mich gleich noch mal, ob es mir wirklich ernst sei. Er ist dann übrigens Arzt geworden." (1)

Die 5. KolonneAufgrund seiner Entscheidung Schauspieler zu werden, kam es auch zum Bruch mit dem Vater, der seinen Sohn kurzerhand raussschmiss.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges arbeitete Schramm zunächst als Forstgehilfe und Angestellter einer Ölfirma.  Danach folgte von 1950 bis 1951 seine Ausbildung als Schauspieler an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.

Sein erstes Theaterengagement hatte Schramm beim Kabarett DIE BUCHFINKEN. Danach folgten Engagements für das Junge Theater und die Hamburger Kammerspiele. Von  1954 bis 1957 war er Mitglied des Ensembles des Thalia Theaters in Hamburg.

In den 1950er Jahren kam Günther Schram auch zum Fernsehen. Dort war er als Fernsehansager tätig. 1955 gab er mit TV-Film DIE LETZTE NACHT DER TITANIC sein Debüt als Schauspieler im deutschen Fernsehen.

"Mein erstes Fernsehspiel war „Der Untergang der Titanic“ mit Chris Howland als Erzähler. Ich war auch der erste Ansager im Fernsehen. Bis dahin gab es nur zwei Ansagerinnen." (2)

Danach folgten die TV-Filme DRAUSSEN VOR DER TÜR (1957), UNSER HERR VATER (1958), SIE SCHREIBEN MIT (1958), DIE AUSGESTOSSENEN (1958) und DIE CAINE WAR IHR SCHICKSAL (1959).

1959 gab Günther Schramm mit ZIEHE WEITER, PONY sein Film-Debüt. Nach weiteren Rollen in diversen TV-Filmen leitete der Schauspieler am 6. Juni 1963 mit der Folge ES FÜHRT KEIN WEG ZURÜCK in der Rolle des ROBERT LEDERER die Serie DIE FÜNFTE KOLONNE im ZDF ein.

Im selben Jahr, genauer gesagt am 4. Juli 1963, folgte mit der Folge DIE FOTOKOPIE auch Schramms erster Auftritt in der Krimi-Serie DAS KRIMINALMUSEUM.

Die 5. KolonneAb Ende der 1960er Jahre spielte Günther Schramm als  WALTER GRABERT in der Krimi-Serie DER KOMMISSAR wohl eine berühmteste Rolle, die er von 1969-1976 in insgesamt 95 Folgen mimte.

Aufgrund seiner Popularität begann Schramm ab Ende der 1960er  Jahren als Quiz- und Showmaster für  das Fernsehen zu machen. Den Anfang machte 1968 bis 1970 die Musik-Gala BADEN-BADENER ROULETT, die ab dem 31. August 1968 in der ARD ausgestrahlt wurde.

Danach folgte von 1970 bis 1971 die Sendung SHOW-REPORT, die ab dem 17. April 1970 im ZDF lief.  In diesem kurzlebigen Showmagazin präsentierte Günther Schramm das Neueste aus der Welt der Unterhaltung, führte Interviews mit Stars, präsentierte Filmbeiträge, Porträts und Plattentipps.

Nach dem kurzen SHOW-REPORT - Intermezzo übernahm Günther Schramm ab 1973 den ARD-Dauerbrenner ALLES ODER NICHTS, die er bis zum 25. Juni 1981 moderierte. Danach übernahm Schramm von 1981 bis 1985 die Sendung ERKENNEN SIE DIE MELODIE? für das ZDF. Mit QUIZ-AS folgte ab dem 26. Oktober 1985 Schramms letzte Sendung, die bis 1986 im ZDF moderierte.

Nach QUIZ-AS zog sich Günther Schramm aus dem Fernsehgeschäft zurück und lebte in Kanada, wo er zusammen mit seiner zweiten Frau Gudrun Thielemann Anfang der 1980er Jahre ausgewandert war.

"Wenn man auf den einzigen beiden Sendern so präsent ist, ergibt das eine Prominenz, die man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Irgendwann wurde das unangenehm. Bei einem Kanada-Urlaub sahen wir, wie schön ein anonymes Leben ist, und beschlossen, uns dort niederzulassen." (3)

Die 5. KolonneNach einigen Fernsehrollen in den 1990er Jahren, kehrte Schramm zusammen mit seiner Frau schließlich 2001 wieder nach Deutschland zurück.

"Meine Frau hatte den Wunsch. Ich hatte sie drei Jahre immer wieder vertröstet. Aber ich konnte sie verstehen. Der Drang heimzukehren wächst mit dem Alter, dem kann man nicht entkommen. Außerdem haben wir unsere Kinder und Enkel hier." (4)

Ab 2002 gelang Günther Schramm ein Comeback im deutschen Fernsehen und war danach wieder vermehrt in diversen Fernsehfilmen zu sehen.

Von 2007 bis 2012 spielte Schramm  zudem die Rolle des JOSEF NEUREUTHER in 87 Folgen der Serie FORSTHAUS FALKENAU. Danach wurde es wieder still um den Schauspieler.

 

Filmographie
1. Die letzte Nacht der Titanic (1955) (TV)
2. Draußen vor der Tür (1957) (TV)
3. Unser Herr Vater (1958) (TV)
4. Sie schreiben mit (1958) (TV)
5. Die Ausgestoßene (1958) (TV)
6. Die Caine war ihr Schicksal (1959) (TV)
7. Zieh weiter, Pony (1959)
8. Affäre Dreyfus (1959) (TV)
9. Als geheilt entlassen (1960)
10. Wer überlebt, ist schuldig (1960) (TV)
11. Terror in der Waage (1960) (TV)
12. Kreuze am Horizont (1960) (TV)
13. Die Botschafterin (1960)
14. Die ewige Flamme (1961) (TV)
15. Er ging an meiner Seite (1961) (TV)
16. Die glücklichen Jahre der Thorwalds (1962)
17. Schneewittchen und die sieben Gaukler (1962)
18. Der Privatsekretär (1963) (TV)
19. Sessel am Kamin (1963) (TV)
20. Dame Kobold (1963) (TV)
21. Mariana Pineda (1965) (TV)
22. Kandidat Cormoran (1965) (TV)
23. Unsterblichkeit mit Marschmusik (1965) (TV)
24. Das Feuerzeichen (1965) (TV)
25. Carrie (1965) (TV)
26. Liebe nicht ausgeschlossen (1965) (TV)
27. Der Fall Rouger (1966) (TV)
28. Träume in der Mausefalle (1966) (TV)
29. Kein Freibrief für Mord (1966) (TV)
30. Oh, diese Geister (1966) (TV)
31. Großer Mann, was nun? (1967) (TV)
32. Zur blauen Palette (1967) (TV)
33. Frühling in Baden-Baden (1967) (TV)
34. Lord Arthur Saviles Verbrechen (1967) (TV)
35. Dynamit in grüner Seide (1968)
36. Die Lümmel von der ersten Bank (1968)
37. Bericht einer Offensive (1969) (TV)
38. In einem Monat, in einem Jahr (1969) (TV)
39. Der verlogene Akt (1969)
40. Delikatessen (1972) (TV)
41. Grün ist die Heide (1972)
42. Flotte Formen - Kesse Kurven (1979) (TV)
43. Sascha darf nicht sterben (1995) (TV)
44. Holstein Lovers (1999) (TV)
45. Für die Liebe ist es nie zu spät (2000) (TV)
46. Rosamunde Pilcher - Ruf der Vergangenheit (2000)  (TV)
47. Sehnsucht nach Sandin (2002) (TV)
48. Utta Danella - Die andere Eva (2003) (TV)
49. Aus Liebe zu Deutschland - Eine Spendenaffäre (2003) (TV)
50. Auf den Spuren der Vergangenheit (2004) (TV)
51. Inga Lindström - Begegnung am Meer (2004) (TV)
52. Das Bernstein-Amulett (2004) (TV)
53. Lilly Schönauer - Liebe hat Flügel (2006) (TV)
54. Kreuzfahrt ins Glück - Hochzeitsreise nach Burma (2007) (TV)
55. Fjorde der Sehnsucht (2007) (TV)
56. Das Traumschiff - Kilimandscharo - Malediven - Indien (2008) (TV)
57. Das Geheimnis der Wolfsklamm (2008) (TV)
58. Die geerbte Familie (2011) (TV)

TV-Serien
1. Die fünfte Kolonne (2 Folgen, 1963-1964)
2. Das Kriminalmuseum (2 Folgen, 1963-1964)
3. Unsere große Schwester (als Dr. Heinz Freiberger, 5 Folgen, 1964-1965)
4. Intercontinental Express (1 Folge, 1966)
5. Verräter (als Stewart Caxton, 1967) Miniserie
6. Graf Yoster gibt sich die Ehre (1 Folge, 1968)
7. Der Kommissar (als Walter Grabert, 95 Folgen, 1969-1976)
8. Luftsprünge (1 Folge, 1970)
9. Algebra um acht (als Studienrat Hellmund, 19 Folgen, 1972-1973)
10. Unter einem Dach (1 Folge, 1974)
11. In freier Landschaft (1979)
12. Das kann ja heiter werden (1 Folge, 1982)
13. Ums Paradies betrogen (2005)
14. Forsthaus Falkenau (als Josef Neureuther, 87 Folgen, 2007-2012 )
15. Geld.Macht.Liebe (als Gunther von Everdingen, 2 Folgen 2009)
16. SOKO 5113 (1 Folge, 2011)

TV-Sendungen
1. Baden-Badener Roulett (1968-1970)
2. Show-Report (1970-1971)
3. Alles oder Nichts (1973-1981)
4. Erkennen Sie die Melodie? (1981-1985)
5. Quiz-As (1985-1986)

Discographie
1. Komm in meine Welt
2. Eh ich es vergesse (1966)

(1) Günther Schramm
(2) Günther Schramm
(3) Günther Schramm
(4) Günther Schramm

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©  by Ingo Löchel

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