Die fünfte Kolonne: ES FÜHRT KEIN WEG ZURÜCK
Es führt kein Weg zurück
Verdächtig verhält sich Lottes Nachbarin Doris Mahler (Barbara Schmidt), die mehr weiß, als sie sagt und sich in Widersprüche verstrickt. Denn offensichtlich kannte sie Lotte doch besser, als sie zugeben will. Laut dem Hausmeister des Hauses, war Doris Mahler bei jeder Party von Lotte immer dabei.
Nach einem weiteren Gespräch erfährt Robert von Doris Mahler, dass sich Lottes Freund mit Namen Hauser (Wolfgang Schwarz) in der Pension Odeon aufhält, wo er Hauser einen kurzen Besuch abstattet. Als Lederer Hauser erneut aufsuchen will, ist dieser aus der Pension ausgezogen.
Als er in Lottes Wohnung zurückkehrt begegnet ihm dort ein gewisser Herr Weber (Reinhard Glemnitz), der behauptet, ein Kollege Lottes gewesen zu sein und sich im Besitz ihrer Wohnungsschlüssel befindet.
Seine weiteren Ermittlungen führen Lederer zum Gasthaus Schwan, wo er bedroht wird. Er findet heraus, dass Hauser verheiratet ist, ein Kind hat und sich unter falschem Namen an Lotte herangemacht hat.
Nachdem Doris Mahler ebenfalls verschwunden ist, spürt er sie in einem Hotel auf. Dort erzählt sie Lederer, dass Lotte bestimmte Dokumente für Hauser besorgen sollte, die Doris kopiert hat.
Als Hauser im Hotel auftaucht, will ihn Lederer mit den Fakten konfrontierten. Wird aber von zwei Unbekannten Männern vorher überwältigt und betäubt. Als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, sitzt Weber vor ihm, der sich als Beamter der Kriminalpolizei entpuppt, der sich im Auftrag des MAD um die Angelegenheit Hauser kümmern soll.
Die weitere Spur führt zum Briefmarkenhändler Kroger, der als feindlicher Agent arbeitet und der Hauser einen französischen Pass übergeben soll. Da das feindliche Agentennetz ausgehoben werden muss, übergibt Weber Hauser den Pass. Sehr zum Missfallen von Robert Lederer, weil damit der Mörder seiner Schwester nach Paris 'entkommt'.
Am 6. Juni 1963 flimmerte mit ES FÜHRT KEIN WEG ZURÜCK die erste Folge der Spionage-Serie DIE FÜNFTE KOLONNE über die westdeutschen Fernsehbildschirme, in der GÜNTHER SCHRAMM in der Rolle des wahrheitssuchender Bruders der Toten eine überzeugende Leistung abgibt.
Auch sonst kann die erste Folge von DIE FÜNFTE KOLONNE durchweg überzeugen (sieht man von der einen oder anderen Ungereimtheit einmal ab), auch gerade weil sie kein 'Happy-End' hat und dadurch mehr Realismus verströmt. Denn am Ende von ES FÜHRT KEIN WEG ZURÜCK wird Hauser, der Mörder der Schwester von Robert Lederer, laufen gelassen, damit in Frankreich das feindliche Agentennetz ausgehoben werden kann. Ob man den Beteuerungen des Kriminalbeamter Weber Glauben schenken kann, dass Hauser seine gerechten Strafe bekommen wird, muss wohl bezweifelt werden.
Eine entscheidende Frage bleibt in der Folge jedoch ungeklärt. Wie ist es dem Mörder Hauser gelungen aus der verschlossenen Wohnung zu gelangen, zumal laut den Aussagen der Polizei, von Innen der Schlüssel im Schloss steckte.
Eine weitere Frage, die mir bei dieser Folge gestellt habe, ist, warum wird die Kriminalpolizei vom MAD eingeschaltet, um sich um feindliche Agenten zu kümmern. Darum müsste sich doch logischerweise der MAD selbst kümmern. Zumal die Kriminalpolizei u. a. auch nicht die technischen Voraussetzungen bzw. das Personal hat, um feindlichen Agenten etc. ausfindig zu machen.
© by Ingo Löchel